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Hintergrund
Immer mehr pflegebedürftige Menschen werden in der Häuslichkeit durch informell Pflegende zusammen mit ambulanten Pflegediensten versorgt. Die drei Konzepte „Pflegebedürftigkeit“, „Gesundheit“ und „Krankheit“ spielen in diesem Kontext eine besondere Rolle. Über keines dieser Konzepte besteht definitorische Einigkeit; die Termini werden je nach Kontext bzw. Zweck unterschiedlich verstanden. Empirische Sozialforschung, Medizintheorie sowie Medizin- und Pflegeethik beschäftigen sich intensiv – jedoch getrennt voneinander – mit ihren Inhalten und ethischen Implikationen. Den drei Konzepten ist gemeinsam, dass deren subjektives Verständnis und normative Implikationen in der ambulanten Pflege bisher nur unzureichend analysiert wurde.
Methoden
In einem dreigliedrigen Projekt bestand der erste Schritt in einer Literaturrecherche mit Analyseschwerpunkt zu medizin- und pflegeethischen sowie medizintheoretischen Konzepten im wissenschaftlichen Diskurs zu Gesundheits- und Krankheitsvorstellungen. Ausgehend davon wurden die Forschungsfrage und - methode festgelegt. In einem zweiten Schritt erfolgte die empirische Exploration subjektiver Perspektiven professionell Pflegender, Pflegebedürftiger und informell Pflegender auf Pflegebedürftigkeit, Gesundheit und Krankheit in häuslichen Langzeitpflegearrangements mit Hilfe qualitativer Leitfadeninterviews. Die Auswertung der Transkripte wurde mittels qualitativer Inhaltsanalyse vorgenommen. Um Implikationen für die empirische Sozialforschung, Medizintheorie sowie Medizin- und Pflegeethik entwickeln zu können, führte ein dritter Schritt die empirischen und normativen Perspektiven zusammen.
Ergebnisse
Die Studie liefert empirische Ergebnisse zu den subjektiven Vorstellungen und Wahrnehmungen professionell Pflegender, Pflegebedürftiger und informell Pflegender hinsichtlich der Angemessenheit der Versorgung (1), den Vorstellungen von Gesundheit (2) und den Belastungen, die aus der häuslichen Pflegesituation resultieren (3). Zudem werden die Ergebnisse der empirisch-ethischen Analyse zu Spannungsfeldern zwischen subjektivem Krankheitsgefühl („Illness“) und anhand objektiver Kriterien festgestellter Krankheit („Disease“) geschildert und die Grenzen der moralischen Verpflichtungen zur Pflegeübernahme in der ambulanten Pflege abgesteckt.
Diskussion
Ein Vergleich der empirischen Ergebnisse mit existierenden normativen Leitfäden offenbart eine Diskrepanz zwischen Ist- und Sollzustand. Es wird die Bedeutung für die Praxis der empirischen Sozialforschung sowie der Medizintheorie und Medizin- und Pflegeethik abgeleitet.
Background
Both vulnerability and integrity represent action-guiding concepts in nursing practice. However, they are primarily discussed regarding patients—not nurses—and considered independently from rather than in relation to each other.
Aim
The aim of this paper is to characterize the moral dimension of nurses' vulnerability and integrity, specify the concepts' relationship in nurses' clinical practice and, ultimately, allow a more fine-grained understanding.
Design
This discursive paper demonstrates how vulnerability and integrity relate to each other in nursing practice and carves out which types of vulnerability pose a threat to nurses' moral integrity. The concept of vulnerability developed by Mackenzie et al. (2014) is applied to the situation of nurses and expanded to include the concept of moral integrity according to Hardingham (2004). Four scenarios are used to demonstrate where and how nurses' vulnerabilities become particularly apparent in clinical practice. This leads to a cross-case discussion, in which the vulnerabilities identified are examined against the background of moral integrity and the relationship between the two concepts is determined in more detail.
Results and Conclusion
Vulnerability and integrity do not only form a conceptual pair but also represent complementary moral concepts. Their joint consideration has both a theoretical and practical added value. It is shown that only specific forms of vulnerability pose a threat to moral integrity and the vulnerability–integrity relationship is mediated via moral distress.
Implications for the Profession and/or Patient Care
The manuscript provides guidance on how the concrete threat(s) to integrity can be buffered and moral resilience can be promoted. Different types of threats also weigh differently and require specific approaches to assess and handle them at the micro-, meso- and macro-level of the healthcare system.
Ausgehend von den Erfahrungswerten sechs Klinischer Ethiker*innen an Universitätsklinika in Deutschland wurde eine strukturierte Auseinandersetzung mit dem Arbeitsfeld der Fortbildungen im Rahmen der Klinischen Ethikarbeit vorgenommen. Die Zusammenarbeit wurde von der Fragestellung geleitet, was bei der Konzeption einer Ethik-Fortbildung innerhalb einer Einrichtung zu berücksichtigen ist. Der methodische Zugang zur Beantwortung der explorativen Fragestellung bestand in einem mehrstufigen, deskriptiven Verfahren, das alternierend in gemeinsamen Arbeitssitzungen und individueller Arbeit zwischen den Sitzungen umgesetzt wurde.
Als Resultat zeigt der Aufsatz eine Übersicht über die Bandbreite möglicher Fortbildungsformate auf, die denjenigen Hilfestellung bieten kann, die in ihrer Einrichtung Fortbildungen zu ethischen Themen konzipieren und durchführen wollen. Darüber hinaus bietet er einen Überblick über die bei der Umsetzung jeweils zu berücksichtigenden direkt strukturierenden sowie indirekt strukturierenden Merkmale. Es wird an Beispielen aufgezeigt, welche Formatvarianten sich in Kombination mit welchen direkt strukturierenden Merkmalen in den ausgewählten Universitätsklinika bewährt haben.
Der Beitrag liefert eine Diskussionsgrundlage, um die strukturierte Auseinandersetzung mit konzeptionellen Fragen ethischer Fortbildung in der Klinik zu befördern.
Interprofessionelles Lernen von Auszubildenden der Pflegeberufe sowie Medizinstudierenden bietet vielfältige Chancen für die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Ziel einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Patient*innen. Expert*innengremien fordern daher eine frühzeitige Integration von interprofessionellen Lehr- und Lernformaten, um effektive und nachhaltige Verbesserungen in der Praxis erreichen zu können. In Deutschland wird interprofessionelle Lehre in der grundständigen Ausbildung der zwei Professionen in wachsendem Umfang in ausgewählten Fächern – obligat oder fakultativ – eingesetzt. Der Bereich der Ethik im Gesundheitswesen wird dabei bislang jedoch kaum berücksichtigt. Der Beitrag untersucht die Situation interprofessioneller Ethiklehre in Deutschland und beleuchtet deren Möglichkeiten und Grenzen vor dem Hintergrund eines Pilotprojektes.
Abstract
Background
A growing proportion of older people in Germany receive long‐term care from informal and professional caregivers at home. Their personal assessment of the individual care situation is scarcely considered.
Aim
This study aimed to explore the subjective views of care recipients, informal and professional caregivers on the adequacy of care provision in long‐term home care arrangements.
Design and Methods
Qualitative semi‐structured face‐to‐face interviews were conducted with ten care recipients, ten professional caregivers and eight informal caregivers to capture their perspectives on the adequacy of the care received and delivered. Qualitative content analysis was applied using MAXQDA software.
Results
All groups highlighted that they perceive an underprovision of care, even though their explanations differed. The underprovision was mainly described regarding the quality rather than quantity of services. It occurs especially in interpersonal relationships and social inclusion, where the gap between the self‐perceived current situation and the desires of those affected is most prominent. The ambivalent impact of home care on social participation becomes apparent. Perceptions of an overprovision of care range from the view that it appears mainly with respect to informal care to the statement that it is currently non‐existent or generally impossible. Misprovision of care is experienced as serious whenever the interviewees face the challenge of preserving existing abilities or regaining certain skills.