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Untersuchungen zur Wirkung von miRNAs stehen im Fokus der aktuellen Forschungen, besonders aufgrund ihrer wichtigen regulatorischen Funktion bei der Biosynthese von Proteinen. Durch die Korrelation mit der Karzinomentwicklung und den Tumorstadien rücken miRNAs als prognostische Biomarker in den Vordergrund.
Mit dieser Arbeit wurden der Einfluss der miR-4417 als pro- oder antionkogen wirkende miRNA auf das Prostatakarzinom und dessen Auswirkungen auf die Proteinbiosynthese untersucht. Hierzu wurde die miR-4417 mittels Transfektion in 4 verschiedenen Prostatakarzinom- Zelllinien überexprimiert. Die Quantifizierung erfolgte unter Anwendung der sogenannten stem loop RT-qPCR. Die modulierten Proteommuster der Zelllinien wurden quantitativ und qualitativ verglichen. Dabei fanden gelbasierte und gelfreie Methoden unter Beachtung statistischer Kriterien Verwendung. Bei der Analyse der 2D-Gele wurden ca. 1600 Spots detektiert und quantifiziert. Zellspezifisch ergaben sich zwischen 40 und 60 differentielle Expressionen. Mithilfe der Massenspektrometrie wurden die Peptide nach tryptischem Verdau analysiert und die Proteine identifiziert. Die Verifizierungen von ausgewählten, differenziell exprimierten Proteinen wurden mittels Westernblot durchgeführt.
Die Expression des Androgenrezeptors war unter miR-4417 Einfluss in den beiden kastrationsresistenten Zelllinien gemindert, ebenso wie die Isoform 1 des Tumorproteins D52. Dies lässt eine antionkogene Wirkung der miR-4417 vermuten. Im Gegensatz dazu war die Expression von Peroxiredoxin 3 erhöht. Da dieses Protein zu einer Resistenz von Zellen gegen die H2O2 induzierte Apoptose führt und somit Krebszellen einen Überlebensvorteil verschafft, besteht in diesem Zusammenhang der Verdacht auf einen proonkogenen Effekt der miR-4417. Auch bei weiteren untersuchten Proteinen wie dem Voltage-dependent anion-selective channel protein 1 oder dem Poly(U)-binding-splicing factor PUF60 ergaben sich zum Teil gegensätzliche Expressionen. In weiteren Untersuchungen könnte geklärt werden, ob die pro- oder antionkogenen Eigenschaften dieser miRNA überwiegen oder ob möglicherweise bestimmte Einflussfaktoren bestehen, die dazu führen. Eventuell existieren der miR-4417 vorgeschaltete Regulationsmechanismen, die dessen gewebespezifische Wirkung beeinflussen.
Insgesamt ist mithilfe dieser Arbeit deutlich geworden, dass die miR-4417 eine bedeutende regulatorische Rolle in Bezug auf die Progression des Prostatakarzinoms einnimmt und somit einen wichtigen Ansatzpunkt für die weitere Krebsforschung darstellten könnte. Eine miRNA getriggerte Krebstherapie könnte auf Basis umfangreicher Forschungsdaten als alternative Methode Anwendung finden.
MicroRNAs (miRNA) are ubiquitous non-coding RNAs that have a prominent role in cellular regulation. The expression of many miRNAs is often found deregulated in prostate cancer (PCa) and castration-resistant prostate cancer (CRPC). Although their expression can be associated with PCa and CRPC, their functions and regulatory activity in cancer development are poorly understood. In this study, we used different proteomics tools to analyze the activity of hsa-miR-3687-3p (miR-3687) and hsa-miR-4417-3p (miR-4417), two miRNAs upregulated in CRPC. PCa and CRPC cell lines were transfected with miR-3687 or miR-4417 to overexpress the miRNAs. Cell lysates were analyzed using 2D gel electrophoresis and proteins were subsequently identified using mass spectrometry (Maldi-MS/MS). A whole cell lysate, without 2D-gel separation, was analyzed by ESI-MS/MS. The expression of deregulated proteins found across both methods was further investigated using Western blotting. Gene ontology and cellular process network analysis determined that miR-3687 and miR-4417 are involved in diverse regulatory mechanisms that support the CRPC phenotype, including metabolism and inflammation. Moreover, both miRNAs are associated with extracellular vesicles, which point toward a secretory mechanism. The tumor protein D52 isoform 1 (TD52-IF1), which regulates neuroendocrine trans-differentiation, was found to be substantially deregulated in androgen-insensitive cells by both miR-3687 and miR-4417. These findings show that these miRNAs potentially support the CRPC by truncating the TD52-IF1 expression after the onset of androgen resistance.