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Das Glaukom ist eine chronische Augenerkrankung, die mit einem progressiven Verlauf einhergehen kann. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine einheitliche Definition für eine Glaukomprogression. Sie stellt einen individuellen Prozess dar, der von vielen Risikofaktoren beeinflusst wird. Der Schweregrad der Risikofaktoren ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema.
Es ist heutzutage noch nicht möglich, Patienten von ihrem Glaukom zu heilen. Ziel der Therapie ist daher eine Verlangsamung des fortschreitenden Krankheitsprozesses. Trotz medizinischer Behandlung – sowohl in Form von antiglaukomatöser Medikamententherapie als auch durch operative Maßnahmen – und des Einhaltens des individuellen Zieldrucks kann eine Progression in manchen Fällen fortschreiten und bis zur Erblindung führen.
Methodik:
In der vorliegenden Arbeit sind retrospektiv Daten von Glaukompatienten analysiert worden, die im Zeitraum von 2005 bis 2007 sowie von 2010 bis 2012 stationär an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Greifswald behandelt worden sind. Dabei kamen zahlreiche Methoden der klinischen Diagnostik, einschließlich der Durchführung eines 24- Stunden-Augeninnendrucktagesprofils, Perimetrie mit Glaukomstrategie, 24-Stunden-Blutdruckprofil, zur Auswertung. Die Progression der Erkrankung wurde anhand der Veränderungen in der statischen Schwellenwertperimetrie ermittelt und als eine Verschlechterung des mittleren Defekts (MD) um 2 dB zwischen dem ersten und zweiten Kontrollintervall definiert.
Ergebnisse:
• Insgesamt konnten 152 Augen von 77 Patienten in die Studie einbezogen werden.
• 15,1 % der Probandenaugen (23 Augen von 19 Probanden) wiesen eine Glaukomprogression auf. Bei insgesamt 129 Augen (84,9 %) von 58 Probanden wurde keine Glaukomprogression unter der laufenden medikamentösen und chirurgischen Behandlung festgestellt.
• Bei der Mehrheit der Patienten sowohl in der Progressionsgruppe (69,5 %) als auch ohne Glaukomprogression (49,6 %) lag ein POWG vor.
• Die Glaukomprogression betrifft vor allem weibliche, hyperope und ältere Probanden mit einem primären Offenwinkelglaukom. Der Visus der Betroffenen mit Glaukomprogression verminderte sich in der Längsschnittkontrolle um einen Faktor von ca. 0,05 bei einer Erhöhung des Intraokulardrucks (IOD) um ca. 0,35 mmHg.
• Der mittlere Defekt (MD) hat sich in der Progressionsgruppe durchschnittlich um 3,8 dB (SD±1,5) verschlechtert. Der Unterschied zwischen diesen beiden Untersuchungsgruppen ist definitionsgemäß hoch signifikant (p<0,001).
• Sowohl Probanden mit Glaukomprogression als auch ohne Progression weisen pathologische IOD-Schwankung im 24 Stunden Verlauf von > 6 mmHg auf. Der Anteil ist in der Gruppe mit Progression jedoch höher.
• Ein Bluthochdruck war bei 65,2 % der Augen mit Glaukomprogression bekannt. Bei der Vergleichsgruppe betrug dieser Anteil 60,4 %. Der systolische Blutdruck lag bei Probanden mit Glaukomprogression in allen Behandlungsgruppen im Durchschnitt deutlich höher als bei Probanden ohne Glaukomprogression. Der diastolische Blutdruck war in beiden Gruppen etwa gleich.
• Ein Diabetes mellitus trat bei 34,8% und eine Schilddrüsenerkrankung nur bei 4,3 % der Probanden mit Glaukomprogression auf.
• Es gab keine signifikanten Unterschiede des okulären Perfusionsdrucks zwischen Glaukompatienten mit Progression und denen ohne Glaukomprogression.
Purpose
Postapproval reports of intraocular inflammation (IOI) and occlusive retinal vasculitis following intravitreal brolucizumab are accumulating. A role of anti-drug antibodies (ADAs) to brolucizumab is under current scientific discussion. The purpose of the present study was to measure brolucizumab ADAs in a cross-sectional ophthalmic patient population and to compare the occurrence of brolucizumab ADAs with that of ranibizumab ADAs.
Methods
One hundred and ninety-two serum samples and 54 vitreous samples were collected from patients with a range of eye diseases including neovascular age-related macular degeneration (AMD), diabetic retinopathy, retinal vein occlusion, cataract, glaucoma, dry eye disease, macular hole, epiretinal membranes and intraocular lens (IOL) dislocation. Serum and vitreous samples were analysed for immune globuline (Ig) G ADAs to brolucizumab and ranibizumab using indirect enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA). Optical Density (OD) was read at 450 nm (wavelength correction at 550 nm) for ADA level measurements.
Results
Presence of brolucizumab ADAs was observed in patients with and without prior brolucizumab exposure. Both the frequency of notable ADA signals (OD > 0.1) and the mean ADA signal in serum samples were higher for brolucizumab than for ranibizumab. Two patients who experienced severe IOI and occlusive retinal vasculitis following intravitreal brolucizumab had high brolucizumab ADA serum levels. In one of these two patients, high brolucizumab ADA levels were also found in vitreous. Another patient developed moderate IOI without retinal vasculitis in the presence of low brolucizumab ADA serum levels. Overall, notable brolucizumab ADA levels were less frequent in vitreous than in the corresponding serum samples but with a tendency for higher prevalence in vitreous from patients with diabetic retinopathy.
Conclusion
Brolucizumab ADAs occur with significant prevalence in a typical ophthalmic patient population and may represent a risk factor for IOI and occlusive retinal vasculitis following brolucizumab.
Introduction: Vessel-associated retinal diseases are a major cause of blindness and severe visual impairment. The identification of appropriate biomarkers is of great importance to better anticipate disease progression and establish more targeted treatment options. MicroRNAs (miRNAs) are short, single-stranded, noncoding ribonucleic acids that are involved in the posttranscriptional regulation of gene expression through hybridization with messenger RNA. The expression of certain miRNAs can be different in patients with pathological processes and can be used for the detection and differentiation of various diseases. In this study, we investigate to what extent previously in vitro identified miRNAs are present as cell-free circulating miRNAs in the serum and vitreous of human patients with and without vessel-associated retinal diseases. Methods: Relative quantification by quantitative real-time polymerase chain reaction was used to analyze miRNA expression in patients with vessel-associated retinal diseases such as age-related macular degeneration (AMD), diabetic retinopathy (DR), and retinal vein occlusion compared with control patients. Results: In serum samples, miR-29a-3p and miR-192-5p showed increased expression in patients with neovascular AMD relative to control patients. Similarly, miR-335-5p, miR-192-5p, and miR-194-5p showed increased expression in serum from patients with proliferative DR. In vitreous samples, miR-100-5p was decreased in patients with proliferative DR. Differentially expressed miRNAs showed good diagnostic accuracy in receiver operating characteristic (ROC) and area under the ROC curve analysis. Conclusion: The miRNAs investigated in this study may have the potential to serve as biomarkers for vessel-associated retinal diseases. Combining multiple miRNAs may enhance the predictive power of the analysis.
Hintergrund
Seit 2018 ist mit IDx-DR ein Verfahren auf dem Markt, welches den Grad der diabetischen Retinopathie (DR) mittels künstlicher Intelligenz (KI) bestimmt.
Methoden
Wir haben IDx-DR in die Sprechstunde an einer diabetologischen Schwerpunktklinik integriert und berichten über die Übereinstimmung zwischen IDx-DR (IDx Technologies Inc., Coralville, IA, USA) und Funduskopie sowie IDx-DR und ophthalmologischer Bildbeurteilung sowie über den Einfluss unterschiedlicher Kamerasysteme.
Ergebnisse
Mit der Topcon-Kamera (n = 456; NW400, Topcon Medical Systems, Oakland, NJ, USA) konnte im Vergleich zur Zeiss-Kamera (n = 47; Zeiss VISUCAM 500, Carl Zeiss Meditec AG, Jena, Deutschland) häufiger eine ausreichende Bildqualität in Miosis erreicht werden. Insgesamt war bei etwa 60 % der Patienten eine IDx-DR-Analyse in Miosis möglich. Alle Patienten, bei denen keine IDx-DR-Analyse in Miosis möglich war, konnten in Mydriasis funduskopiert werden. Innerhalb der Gruppe der auswertbaren Befunde zeigte sich eine Übereinstimmung zwischen IDx-DR und augenärztlicher Funduoskopie in ca. 55 %, ein Überschätzen des Schweregrads durch IDx-DR in ca. 40 % und ein Unterschätzen in ca. 4 %. Die Sensitivität (Spezifität) für das Erkennen einer schweren, behandlungsbedürftigen Retinopathie lag bei 95,7 % (89,1 %) für Fälle mit auswertbaren Fundusaufnahmen und bei 65,2 % (66,7 %), wenn alle Fälle betrachtet werden (inklusive derjeniger ohne verwertbare Aufnahme in Miosis). Der Kappa-Koeffizient zeigt mit 0,334 (p < 0,001) eine ausreichende Übereinstimmung zwischen IDx-DR und ärztlicher Bildauswertung anhand des Fundusfotos unter Berücksichtigung aller Patienten mit auswertbarer IDx-DR-Analyse. Der Vergleich zwischen IDx-DR mit der ärztlichen Funduskopie ergibt unter denselben Voraussetzungen eine geringe Übereinstimmung mit einem Kappa-Wert von 0,168 (p < 0,001).
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie zeigt Möglichkeiten und Grenzen des KI-gestützten DR-Screenings auf. Eine wesentliche Einschränkung liegt in der Tatsache, dass bei ca. 40 % der Patienten keine ausreichenden Aufnahmen in Miosis gewonnen werden konnten. Wenn ausreichende Aufnahmen vorlagen, stimmten IDx-DR und augenärztliche Diagnose in über 50 % der Fälle überein. Ein Unterschätzen des Schweregrades durch IDx-DR kam selten vor. Für die Integration in augenärztlich unterstützten Sprechstunden erscheint uns das System grundsätzlich geeignet. Die hohe Rate an fehlenden Aufnahmen in Miosis stellt allerdings eine Limitation dar, die einen Einsatz ohne augenärztliche Kontrollmöglichkeit schwierig erscheinen lässt.