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Virale-Reaktivierungen/-Infektionen (V-R/I) stellen trotz moderner Prophylaxen und therapeutischer Interventionen eine bedeutsame Komplikation nach allogener Stammzelltransplantation (SZT) dar. In dieser Arbeit wurde bei 58 fremd-allogen oder familiär-allogen stammzelltransplantierten Patienten (40 ♂, 18 ♀, m =46,4 Jahre) die Inzidenz viraler-R/I durch CMV, ADV, ENV, HSV, PVB19, JCV, EBV, VZV, HHV6, RSV, IV und deren klinische Symptomatik in den ersten 100 Tagen nach allogener SZT untersucht (Zeitraum: 1999-2004). Bei 94,8% (n=55) Patienten wurde mindestens eine Virusart mittels PCR nachgewiesen, 72,4% der Patienten waren für ≥ 2 verschiedene Virusspezies positiv. Die bei den untersuchten Patienten am häufigsten nachgewiesenen Virusarten waren ADV (n=40), gefolgt von CMV (n=39), HSV (n=13) und ENV (n=11). Weitere nachweisbare Virusspezies waren PVB19 (n=3), JCV (n=3), EBV (n=1), VZV (n=1) und RSV (n=1). Der CMV-Serostatus (p=0,001) und die Kombination von CMV-Serostatus und fremd-allogener SZT (p=0,001) beeinflussten signifikant eine CMV-R/I. Auch war bei Patienten mit CMV-R/I ein signifikant späteres Engraftment nachweisbar (p=0,014). Insgesamt wurden 168 dokumentierte Symptome/ Erkrankungen erfasst, von denen 24 (14,3%) sicher oder sehr wahrscheinlich viraler Genese waren. Häufigste Erreger von symptomatischen Virus-R/I waren HSV (n=8) und ADV (n=6), gefolgt von CMV (n=3), EBV (n=3), ENV (n=2) und JCV (n=2). Bei zwei Patienten (12,5%) wurde eine CMV-R bzw. EBV-R als Todesursache identifiziert. Als wichtigste Erklärungsansätze der Diskrepanz zwischen 1. dem häufigen Nachweis von Virusreaktivierungen/-Infektionen (n=111) und 2. der Tatsache, dass die Mehrzahl dieser Infektionen klinisch inapparent verliefen (n=72) oder nur möglich mit einer diagnostizierten Erkrankung assoziiert waren (n=18), könnten einerseits wirksame antivirale prophylaktische Strategien, wie z.B. die Präemptive Therapie auf der Basis von Routine Monitoring bei CMV und andererseits eine zu geringe Korrelation von Virusnachweise mittels PCR und Viruserkrankung dienen. Deutlich wurde jedoch, dass die PCR mit ihrem hohen negativem prädiktiven Wert unverzichtbar im Rahmen der Ausschlussdiagnostik von Virusinfektionen nach allogener SZT ist.