Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (6)
Has Fulltext
- yes (6)
Is part of the Bibliography
- no (6)
Keywords
- Allgemeinbevölkerung (1)
- Aufklärungsgespräch (1)
- Beobachtungsstudie (1)
- Bevölkerung (1)
- Biopsie (1)
- Biopsies (1)
- Depression (1)
- Dunkelziffer (1)
- Histological examinations (1)
- Histologie (1)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Schmerzzeichnung und der Verbreitung von multilokulären Schmerzen in der vorpommerschen Allgemeinbevölkerung. Bei der Auswertung der Daten wurden 4 Forschungsfragestellungen untersucht: 1. Wie differenziert sollte die Auswertung einer Schmerzzeichnung nach Körperregionen zur Lokalisation der Schmerzproblematik erfolgen? 2. Wie konsistent werden verschiedene Ansichten des menschlichen Körpers einer Schmerzzeichnung genutzt, die dieselbe Körperregion darstellen? 3. Wie gut stimmen die Angaben aus einer Schmerzzeichnung mit den Selbstauskünften im dazugehörigen Fragebogen überein? 4. Wie verbreitet sind multilokuläre Schmerzen in der vorpommerschen Bevölkerung laut Angaben in der Schmerzzeichnung?
Als Datenquelle diente ein Fragebogen mit Schmerzmännchen, welcher aus der „Study of Health in Pomerania“ (SHIP-Studie) stammte, speziell aus der Erhebung SHIP-2 mit 2333 Teilnehmern, welche den Langzeitverlauf von subklinischen Befunden, ihrer Determinanten und prognostischen Werte untersuchte.
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass eine Schmerzzeichnung mittels der Gitter-Technik genauer ausgewertet werden kann, als zumeist üblich. Um einen guten Überblick über vorhandene Schmerzen im Rahmen epidemiologischer Erhebungen zu bekommen, sind keine acht Körper- und Kopfansichten notwendig, da die Möglichkeiten zum Einzeichnen der Schmerzen bei weitem nicht ausgeschöpft werden. Für eine praktische Anwendung wären die Körperansichten von vorne und hinten in entsprechender Größe im Rahmen einer Bevölkerungsstudie ausreichend. In der Gegenüberstellung von Ergebnissen aus Interview und Schmerzzeichnung zeigen sich systematische und teilweise erhebliche Methodenunterschiede, die einer weiteren Untersuchung bedürfen. Prävalenzschätzungen sind zwischen beiden Methoden nicht ohne weiteres übertragbar. Damit gestaltet sich auch eine Interpretation der Prävalenzen auf Basis der Schmerzzeichnungen in SHIP im Vergleich zu anderen Bevölkerungsstudien als schwierig, da diese typischerweise Listen von Körperregionen per Interview oder Fragebogen einsetzen. Im Einklang mit bestehenden Arbeiten wird aber auch bei der hier eingesetzten Schmerzzeichnung deutlich, dass multilokuläre Schmerzen häufiger vorkommen als Schmerzen alleine in einer Region.
Übergewicht ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre und metabolische
Erkrankungen. Vor allem eine vermehrte Akkumulation von viszeralem Fettgewebe (VAT) im
Vergleich zu subkutanem Fettgewebe (SAT) wird als Hauptursache für Adipositas-assoziierte
Erkrankungen vermutet. In der vorliegenden Arbeit wurden ungerichtete metabolische
Analysen (Metabolomics) verwendet, um metabolische Stoffwechselwege und kleinste
Moleküle zu identifizieren, die mit einer Akkumulation von VAT oder SAT assoziiert sind.
Die Studienpopulation bestand aus 491 Proband:innen ohne metabolische Erkrankungen (192
Männer, 299 Frauen), die im Rahmen einer großen populationsbasierten Studie aus dem
Nordosten Deutschlands intensiv untersucht wurden. Mit Hilfe linearer Regressionsmodelle
wurden die Assoziationen zwischen der mittels MRT quantifizierten Menge der
Fettkompartimente VAT und SAT und dem Metabolom im Plasma und Urin untersucht. Die
Metabolite wurden dabei durch massenspektrometrische Verfahren quantifiziert. Insgesamt
zeigte sich, dass VAT mehr Assoziationen zum Metabolom des Plasmas (54 Metabolite) und
Urins (101 Metabolite) aufwies als SAT (20 Plasmametabolite; 29 Urinmetabolite). Letzteres
metabolische Profil wurde fast vollständig von den zu VAT assoziierten Signaturen überlagert.
Geschlechtsspezifische Unterschiede ließen sich nur bei einem geringen Anteil der
untersuchten Assoziationen identifizieren. Signifikante Assoziationen ließen sich vor allem mit
Fettsäure-Abkömmlingen und Zwischenprodukten aus dem Metabolismus von
verzweigtkettigen Aminosäuren beobachten. Außerdem waren Metabolite signifikant
assoziiert, die einen veränderten Kohlenhydrat- und Kortisol-Metabolismus anzeigen. Darüber
hinaus ließen sich Assoziationen mit Markern aus dem Darm-Mikrobiom abbilden, die
vermutlich einen ungünstigen Lebensstil widerspiegeln. Zudem konnte eine neuartige positive
Assoziation zwischen VAT und den im Plasma gemessenen Gehalt des pharmakologischen
Wirkstoffes Piperin nachgewiesen werden. Alles in allem lassen sich Hinweise bezüglich der
Entwicklung von Adipositas-bezogenen Krankheiten liefern. Die vorliegende Studie stellt somit
die Gesundheit des Metaboloms bei „gesunden“ Personen in Frage und bietet die Möglichkeit,
die Entstehung von Adipositas auf molekularer Ebene zu verstehen. Es sind jedoch
weiterführende Untersuchungen notwendig, um diejenigen Menschen zu identifizieren,
deren Metabolom Auffälligkeiten zeigten und so bereits frühzeitig der Entstehung von
Krankheiten entgegenwirken zu können.
Frequency of biopsies after the disclosure of incidental findings from whole-body research MRI
(2021)
Large-scale, population-based cohort studies gather a range of data from participants over extended periods of time with the goal of providing researchers with information regarding the health status, prevalence of disease, and risk factors in a regional population. Examinations conducted in the context of population-based studies include imaging and laboratory testing and may yield abnormal results, also called incidental findings. According to predetermined disclosure policies, incidental findings may be disclosed to study participants. Evidence shows that the disclosure of incidental findings results in medical follow-up as research participants and their physicians seek to clarify the significance of findings.
This work examined the effect of disclosing incidental findings from whole-body MRI (wb-MRI) on the frequency and organ system of biopsies in participants in the Study of Health in Pomerania (SHIP), a population-based cohort study in Mecklenburg-West Pomerania. As most of the incidental wb-MRI findings involved unclear masses and lesions, we hypothesized that the disclosure of wb-MRI findings would lead to an increase in diagnostic biopsies. Based on current data showing that the outcomes of incidental imaging findings are frequently clinically irrelevant, we further hypothesized that an increase in biopsies would not translate to a clinically relevant increase in diagnoses of malignancies. We also took disclosed laboratory findings into account, as they were disclosed to all SHIP participants and may play a role in the decision to pursue a biopsy.
We found that the rate of biopsies increased after participation in SHIP and disclosure of incidental MRI and laboratory findings. Overall, most biopsies showed nonmalignant findings, indicating likely overdiagnosis and overtesting resulting from the disclosure of incidental findings in our cohort. However, subgroups of participants with disclosed MRI findings had a higher proportion of biopsies revealing premalignant or malignant diagnoses after SHIP, indicating that the applied decision rules for disclosure of MRI findings led to the identification of individuals with an elevated risk for premalignant or malignant diagnoses. The clinical relevance of these diagnoses is unclear and overdiagnosis cannot be ruled out.
In summary, we recommend more restrictive disclosure policies for incidental imaging findings in research to protect research participants from overtesting and to reduce bias. Further studies regarding the long-term morbidity and mortality of participants are needed to better understand the therapeutic impact of the disclosure of incidental wb-MRI findings in the research setting.
Das in dieser Pilotstudie eingeschlossene Patientenkollektiv umfasste 50 Patienten des Institutes für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie der Universitätsmedizin Greifswald, bei denen eine Indikation zur CT-gestützten interventionellen Therapie mittels PRT oder Facetten-/ISG-Infiltration im Rahmen der Schmerztherapie bei Wirbelsäulenerkrankungen gestellt wurde.
Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden nach Studieneinwilligung alle Patienten in einem ärztlichen Aufklärungsgespräch über die bevorstehende medizinische Intervention informiert. Bei 25 Patienten erfolgte diese Aufklärung auf dem bisher üblichen Weg unmittelbar von Angesicht zu Angesicht und bei den anderen 25 Patienten wurde dieses Gespräch mittels eines Videotelefonates innerhalb der Klinik durchgeführt. Aufklärungsinhalte sowie die Möglichkeit dem Arzt Fragen zu stellen oder Ängste zu äußern, waren in beiden Kommunikationswegen identisch. Die Akzeptanz gegenüber dem entsprechenden Aufklärungsmedium sowie die verstandenen Inhalte wurden 24 Stunden nach der durchgeführten Intervention telefonisch in Fragebögen erfasst.
In den Variablen der Akzeptanz „Gesprächsklima“, „Inhaltsübermittlung“, „Fragenbeantwortung“ und „Beziehung“ kann kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Aufklärungsmedien nachgewiesen werden.
Die Anzahl an erinnerten Nebenwirkungen ist in der Gruppe „Videotelefonie“ verglichen mit der Gruppe „von Angesicht zu Angesicht“ schwach signifikant höher und die Häufigkeitsverteilung für „Ja“-und „Nein“-Antworten der Variable „Strahlenbelastung“ unterscheidet sich schwach signifikant zugunsten der Aufklärung per Videotelefonie. Es konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten von „Ja“- oder „Nein“-Antworten in den Variablen „Behandlungsziel“ und „Fahrtüchtigkeit“ abhängig von der Aufklärungsart nachgewiesen werden.
In Anbetracht dieser Ergebnisse lässt sich feststellen, dass die Aufklärung per Videotelefonie jener von Angesicht zu Angesicht in den hier untersuchten Punkten nicht unterliegt und somit als gleichwertiges Medium für Aufklärungsgespräche genutzt werden könnte.
Our study examined whether potentially critical indications from depression questionnaires, interviews, and single items on suicidal ideation among partici-pants in a large prospective population-based study are related to short-term sui-cides within one year. For this purpose, we studied the association between (a) the severity of depressive symptoms according to the M-CIDI and the PHQ-9, BDI-II, and CID-S depression screening and (b) elevated scores on single sui-cidal ideation items and mortality according to claims databases.
In the baseline cohort, the frequency of depressive symptoms measured by CID-S was 12.90% (SHIP-START-0). The frequency for “Moderate” to “Severe de-pression” measured by the PHQ-9 (≥ 10 points) and BDI-II (≥ 20 points) ques-tionnaires ranged from 5.40% (SHIP-LEGENDE) to 8.80% (SHIP-TREND Morbid-ity follow-up). The 1-month prevalence of unipolar depression, measured by the M-CIDI in SHIP LEGENDE, was 2.31%.
Between 5.90% (SHIP-TREND Morbidity follow-up) and 6.60% (SHIP-LEGENDE) of respondents showed a certain degree of suicidal ideation in the two weeks preceding the assessment, according to BDI-II and PHQ-9.
Our results show the high frequency of depressive symptoms in the study region, with women being affected more frequently than men, especially in the higher categories. Furthermore, women were more frequently affected by suicidal idea-tion, although this difference was not evident in the highest categories.
There was one potential suicide in the year after a SHIP examination.
From our results, we cannot conclude that severe self-reported symptoms from depression questionnaires should be reported back to participants of an obser-vational population-based study to prevent suicide deaths within one year.
Belastende Lebensereignisse sind seit jeher ein fester Bestandteil der menschlichen Existenz. Außerordentlich belastende Erlebnisse werden auf unterschiedliche Weise verarbeitet. Eine mögliche Folge ist eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Für die Betroffenen ist es nicht selbstverständlich, über ihre Erlebnisse zu sprechen, und für die Behandelnden kann es zu einer Herausforderung werden, eine PTBS zu erkennen. Obwohl die PTBS in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen hat, fehlen noch immer Studien sowohl über die Anzahl der Patienten, die an einer unerkannten PTBS leiden, als auch über den Vergleich von Patienten mit unerkannter PTBS mit anderen Patientengruppen. Daher befasst sich diese Dissertation mit den Schwierigkeiten bei der Identifizierung von PTBS-Fällen in der Psychiatrie. Darüber hinaus werden mithilfe von diagnostischen Testverfahren und demografischen Daten Unterschiede zwischen den Gruppen der Patienten mit bekannter PTBS, den Patienten ohne PTBS und der interessierenden Gruppe der Patienten mit einer zum Zeitpunkt der Studie nicht identifizierten PTBS ermittelt. Mit den gewonnenen Informationen sollen eine differenziertere Betrachtung und bessere Behandlungsmöglichkeiten der PTBS ermöglicht werden. Die Erscheinungsformen der PTBS werden anhand der Posttraumatic Stress Diagnostic Scale (PDS) und der Clinician-Administered PTSD Scale for DSM-5 (CAPS-5) untersucht. Eine differenziertere Untersuchung der Stichprobe wird mit dem Beck Depression Inventory (BDI-II), der Symptom Checklist-90 Standard (SCL-90) und dem Childhood Trauma Screener (CTQ) durchgeführt. Beschrieben wird die Untersuchung von 102 Probanden, die schließlich ihre Fragebögen einreichten, von 114 Probanden, die dazu grundsätzlich bereit waren, aus einem Pool von 637 ursprünglich in Betracht kommenden Patienten. Bei 17 der 102 auswertbaren Probanden wurde eine zuvor nicht erkannte PTBS-Diagnose festgestellt, was einem Anteil von 17,89 % der Patienten im klinisch-psychiatrischen Bereich mit unerkannter und damit unbehandelter PTBS entspricht. Darüber hinaus weisen die Probanden mit unerkannter PTBS signifikant höhere Werte auf den Skalen „Emotionaler Missbrauch“, „Körperlicher Missbrauch“ und „Bagatellisierung“ des CTQ-Fragebogens auf. Diese Gruppe ist um einiges jünger als ihre Vergleichsgruppen, jedoch ohne signifikanten Unterschied. Darüber hinaus sind die Punktwerte im BDI-II für die Probanden mit nicht identifizierter PTBS höher mit einer gleichzeitig ausgeprägteren Gesamtbelastung ihrer Symptome (GSI) nach der SCL-90. Es ist jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich des Geschlechts festzustellen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung einer umfassenden Erstdiagnose einschließlich einer sorgfältigen Traumaexploration durch gründlich geschultes Personal im psychiatrischen Alltag.