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High-Intensity Zones (HIZs) der lumbalen Wirbelsäule sind ein Phänotyp der Bandscheibe in der Magnetresonanztomographie (MRT) und potenzielle diagnostische Marker für diskogene Rückenschmerzen. Aufgrund ihrer Inzidenz in der asymptomatischen Bevölkerung ist die klinische Relevanz aktuell umstritten.
Ziel dieser Arbeit ist es Häufigkeit, Verteilungsmuster der HIZ und retrospektiv die HIZ als diagnostischen Marker für diskogenen Rückenschmerz zu untersuchen.
Die Gesamtkohorte umfasste 2.099 Probanden aus der populationsbasierten Kohortenstudie Study of Health in Pomerania (SHIP). Die Erhebung der Daten erfolgte mittels MRT Untersuchung und einem Fragebogen. Es wurden erstmals lumbosakrale Übergangswirbel zur spezifischen segmentalen Einteilung der HIZs berücksichtigt. Wir beobachteten bei 8,4% der Probanden eine numerische Variante der freien Bandscheibensegmente der Wirbelsäule, die auf eine HIZ untersucht werden musste. Bei 35,3% der Probanden konnte mindestens eine HIZ nachgewiesen werden. Die höchste relative Häufigkeit der HIZ im Verhältnis zur Gesamtstichprobe fanden wir im Segment L5/S1 mit 15,59% gefolgt vom Segment L4/L5 mit 13,24%. Wir zeigten einen Anstieg der relativen Häufigkeit der HIZs mit dem Alter. Dieser Zusammenhang zeigte sich in den regulären lumbalen Bandscheibensegmenten statistisch signifikant (p < 0,001). Wir konnten jedoch keine signifikante Korrelation zwischen den Prädiktoren Alter, Geschlecht und BMI und der segmentalen Häufigkeit und Verteilung einer HIZ feststellen. Eine regionsspezifische Verteilung der HIZs innerhalb der Bandscheibensegmente zeigte sich zwischen anterioren und posterioren HIZs. Wir konnten in keinem Bandscheibensegment eine klinisch signifikante Assoziation zwischen dem Vorliegen einer HIZ im MRT und Rückenschmerzen nachweisen (p > 0,05). In der von uns untersuchten Population zeigt die HIZ eine große Häufigkeit und ein regionsspezifisches Verteilungsmuster. Mangels Nachweises einer signifikanten Assoziation zwischen dem Vorliegen einer HIZ im MRT und Rückenschmerz, muss die Relevanz der HIZ als alleinigem diagnostischem Marker für diskogene Rückenschmerzen in Frage gestellt werden. Weitere Studien, wie beispielsweise eine longitudinale Kohortenstudie, sollten die Aussagekraft der High-Intensity Zone bezüglich lumbaler Rückenschmerzen prüfen.
Das Werben um Nachwuchs im eigenen medizinischen Fachgebiet ist allen Fächern in der Medizin gemeinsam, ist doch das Fehlen des Nachwuchses in den einzelnen medizinischen Fächern schon länger beschrieben. Als mögliche Ursache für die ausbleibenden Bewerbungen im Fach der Anästhesiologie lassen sich auch in diesem Fach verschiedene mögliche Gründe in der Literatur finden, von inhumanen Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen mit schlechter Bezahlung bis zu einem „problematischen” Rollenbild der Anästhesiologie in der Öffentlichkeit und bei ärztlichen Kollegen*innen anderer Fachrichtungen. Die medizinische Ausbildung und Weiterbildung bis zum Erreichen des Facharztes und damit das Erreichen der letztendlichen Reife zur Ausübung des medizinischen Berufes als Ärztin oder Arzt durchläuft mehrere teils theoretische, teils praktische Schritte und Phasen. Mit dem Abschluss des Medizinstudiums endet die medizinische Ausbildung an der Universität.In der vorliegenden Arbeit soll nun geklärt werden, inwieweit ein Teil das PJ im Wahlfach Anästhesiologie Einfluss hat, die Weiterbildung zur(m) Fachärztin / Facharzt für Anästhesiologie zu wählen bzw. nicht zu wählen. Weiterhin gingen wir der Frage nach, ob der Zeitpunkt der Entscheidungsfindung einen Einfluss auf die Zufriedenheit der Studierenden nahm und inwieweit auch geschlechtsspezifische Unterschiede hier vorliegen. Herauszustellen gilt es, welche Problemfelder im Rahmen der Ausbildung es im Bereich des Faches Anästhesiologie gibt und welche Maßnahmen zur Gewinnung des eigenen Nachwuchses ergriffen werden sollten. Wie schafft das Fach Anästhesiologie, welches als Wahlfach im PJ gewählt werden kann, den Nachwuchs für sich besser zu begeistern?
Gutartige knöcherne Läsionen der Wirbelsäule sind häufig, es fehlen jedoch genaue Schätzungen der Bevölkerungsprävalenz. Diese Arbeit zielte darauf ab, die ersten bevölkerungsbezogenen Prävalenzschätzungen bereitzustellen und den Zusammenhang mit Rücken- und Nackenschmerzen zu untersuchen.
Verwendet wurden die Daten aus der bevölkerungsbezogenen Gesundheitsstudie Study of Health in Pomerania (SHIP). Die Ganzkörper-MRT-Untersuchungen wurden am 1,5 Tesla MRT durchgeführt. MRT-Bilder der Wirbelsäule in T1-, T2- und TIRM-Wichtung waren von 3.259 Teilnehmern verfügbar. Die Befundung der spinalen MRT-Bilder erfolgte nach einem standardisierten Protokoll. Die Intraobserverreliabilität war größer als der geforderte Kappa- Werte von 0,98. Die Angaben aus dem standardisierten Fragebogen zu Rückenschmerzen umfassten mitunter die Schmerzintensität, Dauer der Schmerzen und schmerzbedingte Beeinträchtigung. Unterschieden wurden die Zeiträume der letzten sieben Tage und letzten drei Monate.
1.200 (36,8%) Teilnehmer zeigten mindestens eine knöcherne Läsion (insgesamt 2.080 gefundene Läsionen). Bei einem Probanden wurden bis zu acht knöcherne Läsionen gefunden. Ossäre Läsionen waren bei Männern weniger häufig als bei Frauen (35,5% gegenüber 38,9%; P = 0,06). Darüber hinaus war die Prävalenz knöcherner Läsionen bei L2 bei beiden Geschlechtern am höchsten. Mit dem Alter nahm zudem die Prävalenz knöcherner Läsionen zu. beobachtet. Am häufigsten traten Hämangiome (28%) und Lipome (13%) auf. Sklerose (1,7%) und Blastom (0,3%) waren selten. Verschiedene knöcherne Läsionen traten auch häufiger in Kombination miteinander auf.
Der Zusammenhang mit Rücken- oder Nackenschmerzen war bei Betrachtung der ossären Läsion nach Lokalisation in der Wirbelsäule als auch der Art der Entität meist vernachlässigbar. Ossäre Läsionen sind in der Allgemeinbevölkerung zwar häufig, haben jedoch keine klinische Relevanz für Rückenschmerzen. Durch diese bevölkerungsbasierten Daten fällt die Beurteilung der klinischen Relevanz von Knochenläsionen, die bei MRTs von Patienten beobachtet werden leichter.
In der Chirurgie droht ein Ärztemangel, weil in naher Zukunft viele Fachkräfte das
Rentenalter erreichen. Die Akquirierung von Nachwuchskräften gewinnt somit zunehmend
an Bedeutung. Gleichfalls nimmt mit zunehmendem Studienfortschritt das Interesse für
eine Weiterbildung in der Chirurgie ab. Somit rücken die praktischen Kontaktflächen
zwischen den Studierenden und dem Fachbereich Chirurgie in den Blickpunkt.
Insbesondere die Famulatur und das chirurgische Pflichttertial im Praktischen Jahr sind
hier von besonderem Interesse, weil sie den Studierenden erste Einblicke in die spätere
ärztliche Tätigkeit geben.
Gemeinsames Ziel der kumulativen Arbeiten war die Analyse von Angaben aus
studentischer Sicht über die chirurgische Famulatur sowie des Pflichttertials Chirurgie im
Praktischen Jahr (PJ) in Hinblick auf die Zufriedenheit sowie den daraus resultierenden
späteren Weiterbildungswunsch.
Es konnten signifikante statistische Zusammenhänge zwischen der Zufriedenheit mit der
abgeleisteten Famulatur oder des PJ-Tertials sowie der späteren Fachspezifizierung in der
Chirurgie aufgezeigt werden. Die Lehre, welche hauptsächlich von den Assistenzärzten
ausging, bot vor allem in der didaktischen Qualität noch Verbesserungspotential. Die
Verlagerung der Lehre an das Patientenbett und die damit verbundene Einbeziehung der
Studierenden in diagnostische und therapeutische Überlegungen zeigte sich nach unseren
Ergebnissen für die Zufriedenheit und dem Weiterbildungswunsch zum Chirurgen
essentiell.
Dieser Zusammenhang erscheint logisch, jedoch überrascht die Eindeutigkeit der
statistischen Auswertung. Der Bedeutung des Praktischen Jahres und der Famulatur wird
man sich jedoch mehr und mehr bewusst. Neben den allgemeinen Rahmenbedingungen
der studentischen Praktika sind die Lern- und Lehrbedingungen in vielen Bereichen noch
deutlich zu optimieren. Innovative Lehrkonzepte werden von den Studierenden gefordert
und werden in naher Zukunft auch erforderlich sein, wenn man den Nachwuchs für das
Fachgebiet Chirurgie begeistern möchte.
Vielfältige Gründe führen zu einem vermehrten Nachwuchsbedarf im Fachbereich Anästhesiologie. Wie kann man zukünftig mehr Medizinstudierende für die Anästhesiologie gewinnen?
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern eine Famulatur im Fachbereich Anästhesiologie das Interesse am Fachgebiet steigern kann. Dabei stellte sich die Frage welche Elemente eine gute Famulatur in der Anästhesiologie kennzeichnen und inwiefern sich anäshtesiologische Famuli in ihren Präferenzen und Erwartungen an den späteren Beruf zu Famuli aus anderen Fachbereichen unterscheiden. Im Rahmen einer bundesweiten Onlineumfrage der AG Lehre der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGOU) beantworteten die Studienteilnehmenden (N=479) Fragen zu ihrer mindestens vierwöchigen Famulatur in der Anästhesiologie. Die Befragten wurden in vier Gruppen aufgeteilt: Diejenigen, die sich aufgrund der Famulatur ein Wahltertial im Praktischen Jahr (PJ) in der Anästhesiologie vorstellen konnten (44%), wurden mit denjenigen, die dies verneinten (12%) und denjenigen, die sich schon vor der Famulatur festgelegt hatten (Ja: 30% bzw. Nein: 14%) varianzanalytisch verglichen.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine positive bewertete anästhesiologische Famulatur die spätere Spezialisierungspräferenz für dieses Fach fördert. Außerdem konnte die Auswertung zeigen, dass Famuli in der Anästhesiologie höhere Erwartungen an Teilzeitarbeitsmöglichkeiten und familienfreundliche Arbeitsbedingungen haben.
Aus der retrospektiven Datenauswertung aus den Jahren 2010 bis 2013 von Patienten, die
aufgrund der Einweisungsdiagnose CRPS bzw. Verdacht auf eine CRPS in der
Handrehabilitation behandelt wurden, ging hervor, dass die Mehrheit dieser Patienten die
Budapest-Kriterien nach den Vorgaben der S1-Leitlinie von 2018 erfüllte.
Aufgrund der unterschiedlichen Betrachtungsweise und Einschätzungen der verschiedenen
Fachdisziplinen tendierten die Anästhesisten eher dazu, ein neuropathisches
Schmerzsyndrom zu diagnostizieren, während die Handchirurgen die Veränderungen mit
einem CRPS in Verbindung brachten.
Dem Großteil der als CRPS identifizierten Patienten stand eine kleine Anzahl von Patienten
(13 %) gegenüber, die die Budapest-Kriterien nicht erfüllten und unter CRPS-NOS
zusammengefasst wurden. Dabei haben sich die anamnestischen Budapest-Kriterien 2a
und 2b als die häufigsten nicht vorhandenen Kriterien herausgestellt. Bei der Beurteilung
der einzelnen klinischen Symptome anhand des CRPS-Severity-Scores (CSS) haben sich
auch die Merkmale Allodynie, Temperaturdifferenz und Hautfarbe im Vergleich von CRPS
und CRPS-NOS besonders hervorgehoben, sodass diese als möglicher Parameter für die
Differenzierung zwischen CRPS und CRPS-NOS in Betracht gezogen, und darüber hinaus
zur Einschätzung der Schwere des CRPS herangezogen werden könnten. Für die
Unterscheidung zu anderen chronischen Schmerzerkrankungen hat sich möglicherweise
die Allodynie herausgestellt. Die Gesamtzahl des CSS hingegen hat nur eine geringe
Aussagekraft bedingt durch die kurze Verweildauer in der Reha.
Der psychosoziale Faktor als Komorbidität mit vermuteter Einflussnahme auf die Schwere
und den Verlauf der CRPS-Erkrankung fand sich überwiegend in der CRPS-Gruppe und
zeichnete sich durch späte Rückkehr in das Arbeitsleben mit dem Vorhandensein von
psychischen Faktoren aus. Innerhalb der CRPS-Gruppe stellte sich heraus, dass die wieder
Arbeitsfähigen (AF) im Median 22 Tage eher der Handrehabilitation zugeführt wurden und
dabei eine bessere Ausgangbasis hinsichtlich Griffstärke/Kraft, ROM und TAM aufwiesen,
aber auch in der subjektiven Bewertung (DASH, EQ5D/VAS) einen höheren
Funktionszustand und Lebensqualität boten als diejenigen Patienten, die später im
Krankheitsverlauf in der Handrehabilitation therapiert wurden.
Die Resultate dieser Arbeit lassen die Schlussfolgerung zu, dass ein frühzeitiges Erkennen
der Erkrankung sowie die zeitnahe, der Symptomatik entsprechende Behandlung
entscheidend für den Heilverlauf und die Prognose eines CRPS sind.
Die klinischen Ergebnisse von Fusionsoperationen an der Lendenwirbelsäule sind von vielen Faktoren abhängig. Zwei Operationsverfahren stellen derzeit den Goldstandard bei dorsalen lumbalen interkorporellen Fusionsoperationen dar, das PLIF- und das TLIF-Verfahren.
Das Ziel der Entwicklung des neuen dPLIF-Operationsverfahrens und des hierfür entwickelten Cages und Werkzeugs war, die Vorteile der PLIF-Technik und der TLIF-Technik zu vereinen. Kern der Entwicklung war es, über den dorsomedialen PLIF-Zugang einen geraden Cage einzubringen und diesen sicher in eine diagonale Lage, entsprechend der Cagelage bei der TLIF-Technik, zu rotieren. In der Anwendungsbeobachtung sollte die technische Anwendbarkeit im operativen Regelbetrieb bei guten und zur Literatur vergleichbaren klinischen Ergebnissen nachgewiesen werden. Das Cagedesign und die Verfahrenstechnik wurden am Rinderkadaver entwickelt. Nach der CE-Zulassung wurde die prospektive Anwendungsbeobachtung zur lumbalen Fusion von der Ärztekammer genehmigt. Diese umfasste 105 Patienten zwischen 27 und 87 Jahren mit symptomatischer und radiologisch nachweisbarer Wirbelsäuleninstabilität. In 87 von 105 Fällen (82,9%) konnte der dPLIF-Cage in eine diagonale Lage rotiert werden. Wenn intraoperativ eine Cageinsertion oder -rotation aus anatomischen Gründen nicht durchführbar war, war der problemlose Umstieg auf die PLIF-Technik möglich. Es wurde eine Fusionsrate von 95,2% erzielt. In prä- und postoperativen Untersuchungen konnte eine Besserung der neurologischen Symptomatik, der Einschränkungen im Alltag (ODI) und der Schmerzen (VAS) verzeichnet werden. Die Patientenzufriedenheit lag bei 87,6%. Die vorliegende Anwendungsbeobachtung zeigt, dass es möglich ist, mit dem dPLIF-Operationsverfahren einen einzelnen Cage über einen dorsomedialen PLIF-Zugang so zu platzieren, dass seine diagonale Lage der eines TLIF-Cages entspricht. Die Wahl des Operationszugangs ermöglicht die Dekompression des Spinalkanals und die Cageinsertion von nur einer Seite und erspart einen gesonderten Zugang. Dies führt zu einer im Vergleich zur PLIF-Technik kürzeren Operationszeit. Alle klinischen Parameter entsprechen denen der bisherigen Verfahren. Die Daten der Anwendungsbeobachtung ergeben auch, dass die dPLIF-Operationstechnik als sicher zu bewerten ist.
In der Klinik und Poliklinik für Orthopädie Greifswald wurden 43 Patienten zu ihrer Zufriedenheit mit der erhaltenen Elektrothermische Denervierung (ETD) befragt. Die Intervention erhielten die Patienten bei zugrunde liegender Erkrankung an Plantarer Fasziitis eines oder beider Füße. Die Befragung wurde über einen hierfür erarbeiteten Fragebogen, Visuelle Analogskalen (VAS) und dem anerkannten AOFAS-Score für den Rückfuß postalisch durchgeführt. Gleichzeitig mit dem Anschreiben wurden freiwillige Nachuntersuchungen in der Poliklinik für Orthopädie Greifswald angeboten, welche uns unter anderem zur
Vervollständigung des AOFAS-Score dienten. Dreißig Studienteilnehmer erklärten sich für diese erweiterte Untersuchung bereit und wurden unter der Aufsicht von Oberarzt Dr. med. G. Engel nachuntersucht.
Die grundlegende Frage nach den mittel- bis langfristigen Ergebnisse der ETD, im Vergleich zu minimalinvasiven Fasziotomien und Stoßwellentherapie, bei Plantarfasziitis wurde durch die Auswertung von 49 erhobenen Datensätzen und den zusätzlich 30 AOFAS-Scores von
ETD-behandelten Füßen bearbeitet. Die durchschnittliche Zeit zwischen Intervention und Follow-up betrug 16,33 Monate, bei einer Spanne von einem bis 63 Monaten. Das arithmetische Mittel der subjektiven Wirkdauer zum Zeitpunkt der Datenerhebung entsprach 11,5 Monate. Die Spanne der Wirkdauer reichte von wenigen Tagen bis hin zu über fünf Jahren. Relativiert wird sie durch die durchschnittliche Zeit seit der Intervention von 16,33 Monaten und die anhaltende Wirkung bei Patientenfüßen, die erst kurzfristig vor der Datenerhebung mittels ETD behandelt wurden und weshalb hier deutlich kürzere Zeitspannen in die Berechnung des Mittelwertes einfließen. Als Ergebnis der Zufriedenheit zeigte sich bei 87,87 Prozent der Füße eine Besserung der Schmerzproblematik. Dieser Level an Zufriedenheit fällt in die durchschnittlichen Werte von endoskopischen Fasziotomien und Stoßwellentherapien. [34, 35] Bei Vorteilen in der Durchführung im Gegensatz zu invasiveren, operativen Heilungsansätzen, im reduzierten
Auftreten von Wundheilungsstörungen und im Zeitaufwand der otwendigen Rehabilitation. [29] Im Vergleich zur Stoßwellentherapie zeigte sich die ETD als geringfügig aufwendiger in der Durchführung und in Hinsicht auf mögliche Infektionen im Behandlungsgebiet. [1, 17]
Die durchschnittlich 16,33 Monate nach der Intervention erhobenen Schmerzintensitäten von 2,0±2,764 Skaleneinheiten auf der VAS zeigen im Vergleich zu erhobenen VAS-Werten vor der Behandlung (8,0±1,839) eine signifikante Reduktionen. Die Signifikanz der chmerzreduktion durch ETD ist als sehr hoch einzuschätzen, bei vorliegenden P-Werten
unter 0,01 Prozent (p < 0,0001 im unpaarem t-Test). Das klinische Ergebnis anhand des durchschnittlichen AOFAS-Score von 80,0±20,53 Punkten bei 30 nachuntersuchten Patienten war als gutes klinisches Outcome zu werten. [33] Hierbei zeigte sich, dass ein besseres klinisches Ergebnis auch mit einer längerfristigen Wirkdauer
der ETD vergesellschaftet ist. Erreicht wird dies über die verbesserten Parameter der Schmerzfreiheit, Mobilität und Stabilität nach wirkungsvoller Denervierung. Zusammenfassend zeigt sich die Elektrothermische Denervierung als ein wirksames Mittel in der Behandlung von chronischen Plantarfasziitis-Patienten, die sich über längeren Zeitraum gegenüber konservativen Behandlungsansätzen als therapieresistent herausgestellt haben. Eine hundertprozentige Wirksamkeit kann die Therapie mittels ETD erwartungsgemäß nicht
garantieren. Ihre Anwendung sollte jedoch als Behandlungsmöglichkeit bei vorliegender Indikation stets geprüft und dem Patienten als bestehende Therapiemöglichkeit aufgezeigt werden. Eine Fortsetzung und Erweiterung des Patienten-Follow-up wäre zur Konkretisierung der
erhaltenen Ergebnisse dieser Arbeit denkbar. Ebenfalls würde zur klareren Positionierung gegenüber den etablierten Heilungsansätzen eine prospektive Vergleichsstudie mit höherer Probandenzahl Aufschluss geben.
Die unterschiedlichen Behandlungsstrategien bei Verletzungen der Achillessehne werden in Fachkreisen intensiv und teils kontrovers diskutiert. Vor diesem Hintergrund wurde vorliegend eine Exploration der gegenwärtigen Versorgung von Patienten mit Achillessehnenschädigungen angestrebt. Die realisierte Methodik beinhaltete die Entwicklung eines standardisierten Fragebogens, der Items zur entsprechenden Exploration umfasste. Dieser Fragebogen wurde an Krankenhäuser in Deutschland (Fachabteilungen der Bereiche Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie, Chirurgie mit Schwerpunkt Orthopädie, Orthopädie mit Schwerpunkt Chirurgie, sowie Unfallchirurgie) geleitet. Es konnte ein Fragebogen-Rücklauf von N=112 erzielt werden. Darüber hinaus erfolgte eine Auswertung von Krankenblättern von Patienten mit Achillessehnenrupturen (N=70), die im Johanniter-Krankenhaus in Genthin-Stendal unfallchirurgisch versorgt wurden.
Das empirisch gewonnene Datenmaterial wies insbesondere auf eine multimodale Diagnostik bei einem Verdacht auf Achillessehnenruptur hin. Bestätigte Abrisse lagen weit mehrheitlich im mittleren Bereich der Achillessehne vor. Eindeutig dominierten männliche Patienten sowie sportbedingte Rupturen. Häufig waren bereits vor dem Trauma Probleme im Sehnenbereich wie etwa Tendopathien aufgetreten. Die Daten legten einen den Achillessehnenabriss tendenziell begünstigenden Einfluss des Faktors Diabetes nahe. Als Behandlungsmodus bei Achillessehnenverletzungen war weit überwiegend das offene operative Vorgehen gegeben, wobei unter den Nahttechniken insbesondere den Verfahren nach Bunnell und Kirchmayr/ Kessler Bedeutung zukam. Gewisse Potentiale eines primär konservativen, nicht als Regelbehandlung eingesetzten Vorgehens wurden nach den empirischen Daten bei partiellen Rupturen der Achillessehne, namentlich unter der Voraussetzung einer hohen Patienten-Compliance, erkannt. Grundsätzlich dominierte nach den vorliegenden empirischen Daten bei Achillessehnentherapien die operative Strategie, wobei im Vergleich zu früheren Berichten in der Fachliteratur eine gewisse Zunahme der Akzeptanz auch gegenüber einer konservativen bzw. primär noninvasiven Therapie erkennbar war. Unabhängig von der gewählten Behandlungsstrategie bei Achillessehnenverletzungen kann gemäß den empirischen Rückmeldungen die Schlussfolgerung gezogen werden, dass eine zügig eingeleitete und in der Folge sukzessive verstärkte Mobilisierung des Sehnenbereiches in der Rehabilitationsphase dieser Patienten einen hohen Nutzwert hat.
Die Akne inversa ist eine schwere chronische Erkrankung, die die Patienten sehr in ihrer Lebensqualität einschränkt. Bisher wurde die Schwere dieser Erkrankung nicht ausreichend gewürdigt.
Ziel dieser Studie war es, die Risikofaktoren und Charakteristika unserer Patienten,
d.h. die Patienten der Greifswalder Hautklinik und somit der Region Vorpommerns, für die Erkrankung Akne inversa zusammenfassend darzustellen. Es wurde die Wirksamkeit der therapeutischen Exzision, die Zufriedenheit der Patienten sowie der psychosoziale und körperliche Einfluss der Akne inversa und der damit verbundene Leidensdruck mithilfe des DLQI und SF- 12 erforscht. Die retrospektive Analyse wurde mit 82 Patienten durchgeführt. Den zweiten Teil der Arbeit bildete die prospektive Substudie mit 41 Patienten. Die Ergebnisse unserer Studie bestätigten und erweiterten die bisherigen Erkenntnisse über die Akne inversa. Zusammenfassend konnten unter anderem folgende Ergebnisse erzielt werden:
o keine Geschlechtspräferenz (45% Frauen, 55% Männer)
o durchschnittliches Alter der Patienten: 38,6 Jahre
o durchschnittliches Alter bei Erstmanifestation: 29,6 Jahre
o mittlere Erkrankungsdauer: 9 Jahre
o signifikanter Zusammenhang zwischen Erkrankungsdauer und Anzahl der Läsionen
o anogenitale und axilläre Läsionen treten am häufigsten auf
o Mehrfachlokalisationen bei 76,8% der Patienten
o positive Familienanamnese bei 20% der Patienten
o Raucheranteil von 89%, Reduktion des Raucheranteils mit Diagnose und Verlauf der Erkrankung um 26,6%
o 85,4% der Patienten waren übergewichtig und 53,7% adipös
o es wurde kein Zusammenhang zwischen Akne inversa und weiteren Erkrankungen gefunden
Die großflächige operative Exzision gilt als einzig wirksame Therapie. Die lange Erkrankungsdauer trotz konservativer Behandlungsversuche und die Zufriedenheit der Patienten mit der operativen Therapie konnten diese Annahme bestätigen. Die Patienten schätzten mögliche entstandene Bewegungseinschränkungen als eher gering ein. Sie kamen mit der Versorgung des Hautareals nach der Operation zurecht und schienen mit der Ästhetik und dem Ergebnis der zurückgebliebenen Narbe zufrieden zu sein. 37 der 41 Patienten würden sich wieder der operativen Therapie unterziehen. Insgesamt erhielten 40,7% unserer Patienten ein Spalthauttransplantat. Dabei wurden vor allem großflächige Wundareale anschließend mit Spalthaut gedeckt. Geringer flächig exzidierte Hautareale wurden entweder primär verschlossen oder der sekundären Wundheilung überlassen. In Bezug auf die Wundheilungsfläche pro Monat, unter Beachtung der Wundgröße, erzielte die Defektdeckung mittels Spalthaut eine schnellere Heilung. Diese Ergebnisse bestätigten die Effektivität und die enorme Bedeutung der operativen Behandlung bei der Bekämpfung der Akne inversa.
Eine Vorstellung welchen Einfluss die Erkrankung auf das Leben der Patienten nimmt, konnte auch die Frage nach Krankschreibungen durch die Akne inversa liefern. 80,5% der Patienten waren im Verlauf ihrer Erkrankung durchschnittlich 4,1 Monate krankgeschrieben und konnten somit ihren beruflichen Verpflichtungen nicht nachgehen. Der Einfluss der Erkrankung auf die Patienten und der damit verbundene Leidensdruck wurde weiter mithilfe des DLQI untersucht.
o Gesamtscore vor der Operation: 11,7
o Im Vergleich mit der atopischen Dermatitis (DLQI 5,5), der Psoriasis (DLQI 7,0) oder anderen Formen der Akne (DLQI 7,5) beeinträchtigt die Akne inversa die Lebensqualität der Patienten stärker
o Das Alter der Patienten hat Einfluss auf den DLQI
o für 20 bis 30 Jährige und über 60 Jährige ergeben sich durchschnittlich die höchsten DLQI (15,4 und 14 Punkte), d.h. eine besonders starke Beeinträchtigung der Lebensqualität
Der DLQI konnte durch die Operation um 4,7 Punkte gesenkt werden. Die Lebensqualität hat sich infolge der therapeutischen Maßnahme an unserer
Klinik signifikant (p=0,000007651) verbessert. Hierdurch konnte die Effektivität der operativen Behandlung und der Nutzen für die Patienten nochmals bestätigt werden. Weiterhin untersuchten wir die subjektive Gesundheit mithilfe des SF- 12.
o Körperliche Summenskala: 45,8
o Psychische Summenskala: 46,9
o Akne inversa Patienten sind körperlich stärker eingeschränkt als Patienten mit Essstörungen, Migräne oder Asthma
o Akne inversa Patienten sind in ihrem psychischen Wohlbefinden stärker eingeschränkt als Patienten mit Herzerkrankungen, Osteoporose, Gelenk- und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, pulmonale Erkrankungen und Krebs
Unsere Studie konnte zeigen, dass die operative Therapie eine effektive Behandlungsmethode mit einer hohen Patientenzufriedenheit ist. Zukünftig ergeben sich damit neue Ansätze für den Umgang mit der Erkrankung. Es ist wichtig, Patienten mit Akne inversa frühzeitig zu erkennen, um ihnen einen langen Leidensweg zu ersparen. Weiterhin sollten die Patienten frühzeitig von ambulanten Dermatologen und Allgemeinmedizinern zur stationären Behandlung an ein geeignetes Krankenhaus überwiesen werden. Nach operativer Entfernung der betroffenen Hautareale kann eine anschließende Spalthauttransplantation vor allem bei großflächigen Wunden eine zügige Heilungsdauer und Patientenzufriedenheit gewährleisten. Im Hinblick auf die Risikofaktoren der Akne inversa ist eine umfassende Aufklärung und Beratung notwendig. Die Patienten sollten von den behandelnden Ärzten in ihrer Lebensstiländerung unterstützt werden. Hierbei scheinen vor allem die Gewichtsreduktion und der Rauchverzicht bedeutsam zu sein.