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Ziel der vorliegenden Arbeit war der Vergleich von drei verschiedenen maschinellen Nickel-Titan-Feilensystemen hinsichtlich der Menge von abgetragenem Wurzelkanalwanddentin.
Die Restdentinstärken nach Wurzelkanalpräparation wurden sowohl in mesialen und distalen Wurzelkanälen von koronal nach apikal bzw. über die gesamte Wurzelkanallänge als auch im Bereich der Furkation („danger zone“) ermittelt.
In die Studie wurden 18 Unterkiefermolaren mit jeweils zwei mesialen und einem distalen Wurzelkanal eingeschlossen. Die 18 Probenzähne wurden mittels Mikro-CT gescannt, zufällig in drei Gruppen eingeteilt und mit den vollrotierenden Nickel-Titan-Systemen ProTaper Next® (Dentsply Sirona, York, USA), F6 SkyTaper® (Komet, Brasseler GmbH, Lemgo, Deutschland) und dem reziproken Nickel-Titan-System WaveOne® (Dentsply Sirona, York, USA) aufbereitet. Alle mesialen Wurzelkanäle wurden bis ISO-Größe 25 und alle distalen Wurzelkanäle bis ISO-Größe 40 aufbereitet. Anschließend erfolgte ein weiterer Mikro-CT-Scanvorgang. Mit Hilfe der Visualisierungssoftware Amira 5.6 wurden die Mikro-CT-Bilder im Anschluss analysiert und der Dentinabtrag über die gesamte Wurzelkanallänge ermittelt.
Das Feilensystem ProTaper Next® trug im Mittel vom gesamten Wurzelkanal am wenigsten Dentin ab. Im Vergleich zu F6 SkyTaper® ergab sich kein signifikanter Unterschied bezüglich des Dentinabtrages. Im Vergleich von ProTaper Next® zu WaveOne® ergab sich ein signifikanter Unterschied. WaveOne® trug im Mittel mehr Dentin ab als ProTaper Next® und F6 SkyTaper®. Zwischen den Systemen WaveOne® und F6 SkyTaper® gab es keinen signifikanten Unterschied. In distalen Wurzelkanälen war der durchschnittliche Dentinabtrag für die drei Feilensysteme ähnlich. An mesialen Wurzelkanälen trug das Feilensystem WaveOne® im Mittel am meisten Dentin ab. ProTaper Next® dagegen trug am wenigsten Dentin ab.
Nach Instrumentierung wurden in der Gruppe 3 WaveOne® in drei Messrichtungen minimale Dentindicken von unter 1 mm beobachtet. In der Gruppe 2 F6 SkyTaper® konnten in zwei Messrichtungen minimale Restdentinstärken von weniger als 1 mm ermittelt werden. In der Gruppe 1 ProTaper Next® wurden nach Instrumentierung keine durchschnittlichen Dentinstärken von unter 1 mm gemessen.
Im Bereich der Furkation trug ProTaper Next® am wenigsten Dentin ab. Es ergab sich zwischen den Systemen ProTaper Next® und F6 SkyTaper® kein signifikanter Unterschied bezüglich des Dentinabtrages. Im Vergleich von ProTaper Next® zu WaveOne® ergab sich ein signifikanter Unterschied. WaveOne® trug hier signifikant mehr Dentin ab. Im Vergleich von WaveOne® zu F6 SkyTaper® ergab sich kein signifikanter Unterschied.
Die geringste gemessene Dentinstärke wurde in der Gruppe 3 WaveOne® nach der Aufbereitung mit 0,37 mm in Slice 4 (entspr. 1,5 mm unterhalb der Furkation) des mesiobukkalen Wurzelkanals in distaler Messrichtung ermittelt. Für alle drei Feilensysteme konnten im Bereich der Furkation nach der Aufbereitung Restdentindicken (Min/Max-Werte) von weniger als 1 mm nachgewiesen werden.
Die Arbeitshypothese „Das Ein-Feilen-System F6 SkyTaper® (Komet, Gebrüder Brasseler, Lemgo, Deutschland) weist signifikante Unterschiede im Vergleich zu den Feilensystemen ProTaper Next® (Dentsply Sirona, York, USA) sowie WaveOne® (Dentsply Sirona, York, USA) bezüglich des Dentinabtrages auf.“ konnte nicht bestätigt werden.
Die Konizität des Feilensystems könnte einen Einfluß auf die Menge des abgetragenen Dentins haben. Das Feilensystem WaveOne® (Taper 8%) trug in der vorliegenden Studie an mesialen Wurzelkanälen im Mittel am meisten Dentin ab. Die höhere Konizität von WaveOne® gegenüber ProTaper Next® (Taper 6%) und F6SkyTaper (Taper 6%), könnte eine Ursache für den höheren Dentinabtrag darstellen. Ob das Feilendesign und die Metallurgie der Instrumente einen Einfluss auf den Dentinabtrag haben, kann anhand dieser Arbeit nicht abschließend geklärt werden und sollte in weiterführenden Studien untersucht werden. Es traten keine Feilenfrakturen oder Perforationen auf. Mit jedem der drei untersuchten Feilensysteme ist unter den angegebenen Studienbedingungen, eine sichere endodontische Behandlung möglich.
In der wissenschaftlichen Literatur wurde wiederholt beschrieben, dass sich Zähne
auch nach Abschluss der physiologischen Eruption in geringem Maße weiter vertikal
aus dem Zahnhalteapparat bewegen. Diese anhaltende Eruption könnte mit
Erkrankungen des Zahnhalteapparats in Wechselwirkung stehen und sich auf klinisch
messbare Parameter von Parodontopathien auswirken.
Die vorliegende Arbeit untersucht Vorliegen und Ausmaß der anhaltenden Eruption
und mögliche Zusammenhänge mit gemessenen parodontalen Variablen in der
populationsbasierten Kohortenstudie Study of Health in Pomerania (SHIP). Dazu
wurden in einem longitudinalen Studiendesign (Follow-up nach 16 Jahren) digitalisierte
Modelle des Oberkiefers sowie Taschentiefen, Attachmentverlust, Gingivahöhe und
Zahnverlust im Oberkiefer von 140 Probanden analysiert.
Auf den digitalisierten Modellen wurden Messpunkte an alle Zähne (in die palatinalen
Grübchen der Frontzähne sowie Okklusalflächen der Seitzähne) und stabile
anatomische Strukturen des distalen Gaumens gesetzt, welche sich innerhalb der 16
Jahre nicht verändert hatten. Es wurden drei Okklusionsebenen über die Punkte von
je zwei kontralateralen Seitzähnen und einem Frontzahn definiert. Die anhaltende
Eruption wurde anschließend als Veränderung des Abstands zwischen den
Okklusionsebenen und den Fixpunkten im harten Gaumen über den Beobachtungszeitraum
gemessen.
Zur Ermittlung möglicher Assoziationen zu den Veränderungen der parodontalen
Messwerte wurden Regressionsanalysen durchgeführt und Regressionskoeffizienten
(B), 95%-Konfidenzintervalle (95% CI) sowie p-values ermittelt.
Es konnte eine anhaltende Eruption von durchschnittlich 0,33 mm über 16 Jahre
nachgewiesen werden, was einer Eruptionsrate von 0,021 mm/Jahr entspricht.
Bei 4 der 140 Probanden trat eine anhaltende Eruption >1 mm auf.
In der Gesamtstichprobe zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen
anhaltender Eruption und Abnahme der Gingivahöhe (B = -0,34; 95% CI: -0,65; -0,03).
In einer Teilstichprobe unter Ausschluss von Probanden mit Zahnverlust wurde eine
negative Korrelation zwischen anhaltender Eruption und der Veränderung der
Taschentiefen ermittelt, allerdings nicht in allen statistischen Modellen.
Die vorliegende Arbeit weist eine anhaltende Eruption im Oberkiefer nach, welche zu
einer Abnahme der Gingivahöhe führen kann.
In the two present prospective cohort studies we conducted on population-based sample from the North-eastern adult Germans, the following main results were obtained. First, CP had a moderate effect on CVD and all-cause mortality [93]. In further analyses, we investigated the association of CP and mortality considering DM as a mediator in the CP-Mortality association. We did not, however, come up with enough evidence supporting this hypothesis. Furthermore, no substantial evidence was found on our hypothesis suggesting a joint effect of CP and DM on mortality [93]. Second, we studied the causal effect of CP on diabetes incidence or long-term change of Hba1c level using 11-years of follow-up data from SHIP. However, our data did not indicate any independent effect of CP on the incidence of diabetes mellitus after comprehensive confounder adjustment using DAGs. Models that consider baseline periodontal status effect on long term change of Hba1c revealed similar non-significant results [94].
Forschungsgegenstand dieser Arbeit war, ob eine Vorbehandlung der Wurzelkanaloberfläche mit kaltatmosphärischem Plasma (KAP) die Qualität der Wurzelkanalfüllung hinsichtlich der Wandständigkeit steigert. In der vorliegenden In-vitro Studie wurden zuvor standardisiert aufbereitete und sterilisierte Wurzelkanäle vor der Wurzelkanalfüllung mit KAP in unterschiedlichen Zeitintervallen (t1=30 s, t2=120 s) behandelt, während die Wurzelkanäle der Kontrollgruppe keiner Plasmabehandlung unterzogen wurden. Die präparierten Wurzelstümpfe wurden zwischen zwei voneinander getrennten Kammern fixiert. Zur Sicherstellung des Versuchsaufbaus wurden Testreihen zur Durchlässigkeit, Dichtigkeit und Fremdkontamination gebildet.
Anschließend wurden die Kammern mit CASO-Nährlösung gefüllt, wobei die Nährlösung der oberen Kammer am Wurzelkanaleingang mit dem endodontisch relevanten Bakterium E. faecalis kontaminiert wurde. Während des Versuchszeitraums von 63 Tagen wurde die Nährlösung der unteren Kammer mit der Wurzelspitze, deren Zugang einzig über den abgefüllten Wurzelkanal möglich war, jeden zweiten Tag mikrobiologisch auf Kontamination untersucht.
Die Wurzelkanalfüllungen der Testreihe mit einer 30-sekündigen KAP-Vorbehandlung sind bereits zu Beginn wandständiger als die der zwei anderen Testreihen, während die Wurzelkanäle mit einer 120-sekündigen KAP-Vorbehandlung bereits nach kurzer Zeit die meisten Kontaminationen verzeichnet. Auch im Verlauf des Versuchszeitraums zeigt die 30-sekündige Vorbehandlung durchschnittlich signifikant bessere Ergebnisse im Vergleich zu der Kontrollgruppe und der 120-sekündigen KAP-Vorbehandlung. Am Ende des Versuchszeitraums weist die Kontrollgruppe mit 64,3 % kontaminierten Nährlösungen in den unteren Kammern die höchste Durchlässigkeit für E. faecalis auf. Die besten Endergebnisse verzeichnet die Testreihe mit einer 30-sekündigen Vorbehandlung mit KAP (53,3 % kontaminierte Nährlösungen), ohne signifikanten Unterschied dicht gefolgt von der Testreihe mit einer 120-sekündigen KAP-Vorbehandlung (53,8 %).
Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich eine 30-sekündige Vorbehandlung mit KAP vorteilhaft auf die Wandständigkeit der Wurzelkanalfüllung auswirkt, wohingegen die viermal längere Expositionszeit zumindest initial zur höchsten Rate an Bakteriendurchlässigkeit führt. Insgesamt war nach zwei Monaten in allen drei Testreihen bei über der Hälfte der Testsysteme eine Kontamination über den Wurzelkanal nachweisbar. Nach der Bakterienkontamination über den Wurzelkanal kommt es zu einem exponentiellen Wachstum der Bakterienpopulation der Nährlösung der unteren Kammer.
Die Zusammensetzung der Trägergase bestimmt den Wirkmechanismus des KAP. Außerdem können unterschiedliche Expositionszeiten von KAP andersartige Effekte erzeugen. Eine Erhöhung der Stichprobenanzahl könnte Abweichungen der Testreihen untereinander klarer herausstellen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Expositionszeit mit dem maximalen Wirkeffekt einer Plasmavorbehandlung zu bestimmen. Um die Applikation von KAP am Patienten zu realisieren, sind neue Designs des Handstücks notwendig. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine vielversprechende Tendenz zur verbesserten Wandständigkeit der hier eingesetzten Wurzelkanalfüllung durch eine 30-sekündigen Vorbehandlung mit KAP.
Objectives: Clear guidelines on when to remove an implant are missing. This study aimed to evaluate the amount of peri-implant bone loss at explantation by specialists.
Material and Methods: Implantology specialists were asked to provide implants explanted due to peri-implantitis with related clinical information. Questionnaires inquired age, sex, smoking habit, implant location, usage of bone substitutes, and implant brand. Early failures (survival time <12 months) were analysed separately. Explants were measured and bone loss and type of bone loss were assessed using radiographs. Bivariate analysis was used for the type of bone loss, and covariate-adjusted mixed-effects models were evaluated for the amount of bone loss and survival time.
Results: Twelve dental offices provided 192 explants from 161 patients with 99 related radiographs. Most implants were affected by vertical bone loss (51.1%), followed by combined horizontal and vertical bone loss (22.3%), peri-implant gap (11.7%), horizontal bone loss (10.6%), and only a few by apical inflammation (4.3%). Thirty-three (17.2%) explants were early failures. Type of bone loss was significantly associated with survival time and implant brand. Implant brand also showed a significant correlation with early/late implant failure. Excluding early failures, combined horizontal and vertical bone loss was additionally significantly associated with smoking, and the location when grouped to incisor, canine, premolar, and molar showed a significant association with the type of bone loss. Further, the average survival time was 9.5 ± 5.8 years with absolute and relative bone loss of 7.0 ± 2.7 mm and 66.2 ± 23.7%, respectively. Late failures were removed at a mean bone loss of 50.0% with 5.44 mm residual alveolar bone in the posterior maxilla and 73.8% with 2.89 mm residual alveolar bone in other locations. In fully adjusted mixed-effects models, only the age at implantation (B=-0.19; 95% CI: -0.27 to -0.10) remained a significant factor for survival time. Implants exhibited significantly more relative bone loss if they were positioned in the mandible (B=17.3; 95% CI: 3.91 to 30.72) or if they were shorter (B=-2.79; 95% CI: -5.50 to -0.08).
Conclusions: Though the mean bone loss (66.2%) at which implants were explanted was in accordance with the literature, its wide variation and differentiation between the posterior maxilla and other locations showed that the profession has no universally accepted threshold beyond which an implant cannot be preserved.
National oral health survey on refugees in Germany 2016/2017: caries and subsequent complications
(2020)
Objectives To assess oral health, caries prevalence, and subsequent complications among recently arrived refugees in Germany and to ompare these findings with the German resident population. Methods This multicenter cross-sectional study recruited 544 refugees aged 3–75+ years; they were examined at ten registration institutions in four federal states in Germany by two calibrated dentists. The refugees were screened for caries (dmft/DMFT) and its complications pufa/PUFA); this data was compared to the resident population via the presentative national oral health surveys). Results The deciduous dentition of the 3-year-old refugees had a mean dmft value of 2.62 ± 3.6 compared with 0.48 dmft in the German resident population, and caries increased to 5.22 ± 3.4 for 6–7-year-olds (Germany: 1.73 dmft). Few refugee children had naturally healthy teeth (7% in 6–7-year-olds, Germany: 56%). In the permanent dentition, the gap in caries prevalence between refugees and the German population decreased with age (35–44-year-olds: 10.55 ± 7.1 DMFT; Germany: 11.2), but refugees exhibited more caries defects (35–44-year-olds DT = 3.13 ± 3.0; Germany: 0.5). German residents had more restorations (35–44-year-olds FT = 4.21 ± 4.6). Regarding complications, the 6–7-year-olds exhibited the highest pufa index (0.86 ± 1.4) which decreased in adolescence (13–17-year-olds, 0.18 ± 0.6) and increased in adults (45–64-year-olds, 0.45 ± 0.8). Conclusion The refugees had high caries experience, often untreated caries teeth and more complications compared with the German resident population, especially in children. Closing this gap by extending preventive systems to the refugees would decrease future treatment needs. Clinical relevance European countries should be prepared for the higher dental treatment needs in recent refugees, especially in
children.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, Veränderungen hinsichtlich des Volumens und der Oberfläche des Wurzelkanalsystems an extrahierten Zähnen durch zwei verschiedene Wurzelkanalspülsysteme zu vergleichen. Die Nullhypothese „Das schallaktivierte Spülsystem EDDY™ (VDW, München (Deutschland)) weist keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zum ultraschallaktivierten Spülsystem IRRI S® (VDW, München (Deutschland)) hinsichtlich der Veränderung des Volumens oder der Oberfläche des Wurzelkanalsystems auf.“ sollte überprüft werden.
Die Auswertung wurde mittels eines Micro-Computertomographen und einer geeigneten Visualisierungssoftware vorgenommen. Dabei wurden die Zähne vor und nach der Wurzelkanalaufbereitung sowie nach der abschließenden Wurzelkanaldesinfektion, eingescannt. Alle 20 extrahierten Unterkiefermolaren mit ähnlicher Wurzelkanalmorphologie wurden hierbei zufällig in zwei Gruppen eingeteilt und gemäß den Herstellerangaben in gleicher Weise mit dem Feilensystem RECIPROC® (VDW, München (Deutschland)) mesial bis ISO 40 (Größe 0,40mm, Taper .06) distal bis ISO 50 (Größe 0,50mm, Taper .05) aufbereitet. Einem weiteren Scan im Micro-Computertomographen nach der Aufbereitung folgte die Aktivierung der Spüllösung im Wurzelkanalsystem je nach Versuchsgruppe mit dem schallgestützten Spülsystem EDDY™ mit einem Airscaler oder mit dem ultraschallgestützten Spülsystem IRRI S® mit einem Ultraschallgerät. Die Veränderungen hinsichtlich des Volumens und der Oberfläche nach der reziproken Wurzelkanalaufbereitung ergab zwischen beiden Versuchsgruppen keine signifikanten Unterschiede. Bei Betrachtung des Effekts der Wurzelkanalspülung allein zeigte sich jedoch ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen. Das schallaktivierte System EDDY™ führte zu einer signifikant stärkeren Vergrößerung des Volumens und der Oberfläche als das Ultraschallspülsystem IRRI S®. Eine mögliche Schlussfolgerung für diesen Effekt daraus ist, dass das System EDDY™ mehr Debris entfernt als das zu vergleichende System IRRI S®. Betrachtet man allerdings alle Arbeitsschritte gemeinsam, also die mechanische Wurzelkanalaufbereitung und die chemische Desinfektion mit schall- bzw. ultraschallaktivierten Spüllösungen, so ist kaum noch ein Unterschied zwischen den Systemen erkennbar. Dies liegt am geringen Beitrag der Wurzelkanalspülung auf die Veränderung des Volumens und der Oberfläche im Vergleich zur Wurzelkanalaufbereitung. Die schallgestützte Spülung mit EDDY™ war nach der Wurzelkanalaufbereitung in der Lage ein signifikant größeres Volumen und eine signifikant größere Oberfläche im Wurzelkanalsystem zu erreichen als die ultraschallgestützte Spülung mit IRRI S®. Damit konnte gezeigt werden, dass die durch die reziproke Aufbereitung unbearbeiteten Areale zum Teil mit dem System EDDY™ erreicht werden und somit einer besseren Desinfektion zur Verfügung stehen. Die Anwendung der schallgestützten Aktivierung von Spüllösungen scheint somit geeigneter für den Einsatz bei der Wurzelkanalbehandlung.
Weitere klinische Studien sind nötig, um die hier vorgestellten Ergebnisse in-vivo zu überprüfen.
Periodontitis is one of the most prevalent oral diseases worldwide caused by multifactorial interactions between host and oral bacteria. Altered cellular metabolism of host and microbes releases a number of intermediary end-products known as metabolites. Recently, there is an increasing interest in identifying metabolites from oral fluids like saliva to widen the understanding of the complex pathogenesis of periodontitis. It is believed, that some metabolites might serve as indicators toward early detection and screening of periodontitis and perhaps even for monitoring its prognosis in the future. Because contemporary periodontal screening methods are deficient, there is an urgent need for novel approaches in periodontal screening procedures. To this end we associated oral parameters (clinical attachment level, periodontal probing depth, supragingival plaque, supragingival calculus, number of missing teeth, and removable denture) with a large set of salivary metabolites (n=383) obtained by mass spectrometry among a subsample (n=909) of non-diabetic participants of the Study of Health in Pomerania (SHIP-Trend-0). Linear regression analyses were performed in age-stratified groups and adjusted for potential confounders. A multifaceted image of associated metabolites (n=107) with considerable differences according to age groups was revealed. In the young (20-39 years) and middle-aged groups (40-59 years), we found metabolites predominantly associated with periodontal variables; whereas among the older subjects (60 + years), tooth loss was strongly associated with metabolite levels. Metabolites associated with periodontal variables were clearly linked to tissue destruction, host- defence mechanisms and bacterial metabolism. Across all age groups, the bacterial metabolite phenylacetate was significantly associated with periodontal variables. Our results revealed alterations of the salivary metabolome in association with age and oral health status. Among our comprehensive panel of metabolites, periodontitis was significantly associated with the bacterial metabolite phenylacetate, a promising substance for further biomarker research.
Die Volkskrankheiten Diabetes mellitus und Karies setzten wir unter Verwendung der Daten der großen populationsbasierten SHIP-Studie in Beziehung, um die Hypothese zu bekräftigen, dass Diabetes mellitus Auswirkungen auf Koronalkaries hat. Durch SHIP-0, -1 und -2 war es uns möglich, Daten über einen Zeitraum von insgesamt 15 Jahren (1997-2012) zu verwenden, bei der in der Baseline-Studie 3731 Personen teilnahmen. Dies ist die erste Longitudinalstudie mit einem großen Stichprobenumfang, die eine mögliche Assoziation zwischen Diabetes mellitus sowie der metabolischen Kontrolle und der Koronalkaries untersucht hat.
Die Koronalkarieserfahrung wurde mittels DMFS-Index und deren Komponenten bei den Teilnehmern im Kiefer halbseitig ermittelt. Ein Typ-2-Diabetiker wurde definiert, wenn er eine ärztliche Diagnose angegeben hatte oder blutzuckersenkende Medikamente einnahm oder einen HbA1c-Wert ≥ 6,5% hatte oder einen Gelegenheits-Blutglukosespiegel von ≥ 11,1 hatte. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt: kein Diabetes mellitus, gut eingestellter Typ‑2-Diabetes (HbA1c 6,5%-7%) und schlecht eingestellter Typ-2-Diabetes (HbA1c > 7%). Die Daten wurden mit voll adjustierten linearen gemischten Modellen ausgewertet.
Die Ergebnisse unserer populationsbasierten 11-jährigen Longitudinalstudie wiesen auf eine HbA1c-abhängige Assoziation zwischen Diabetes mellitus und der Koronalkarieserfahrung hin. Ein schlecht eingestellter Diabetiker wies eine höhere DMFS-Langzeitprogression (0,761 Flächen pro Jahr) auf als ein gut eingestellter Diabetiker (0,473 Flächen pro Jahr) oder ein Teilnehmer ohne Diabetes mellitus (0,480 Flächen pro Jahr). Ein gut eingestellter Diabetiker hatte zudem die geringste DFS-Langzeitprogression (0,259 Flächen pro Jahr) gegenüber eines schlecht eingestellten Diabetikers (0,426 Flächen pro Jahr) und auch gegenüber eines Teilnehmers ohne Diabetes mellitus (0,337 Flächen pro Jahr).
Die Ergebnisse unserer Studie zeigten, dass die Koronalkarieserfahrung bei schlecht eingestellten Diabetikern größer war als bei gut eingestellten oder bei Teilnehmern ohne Diabetes mellitus. Dieses Kernergebnis unserer Studie ist möglicherweise durch die Veränderungen des Speichels, den höheren Glukosegehalt in der Zahnfleischtasche und eine anzunehmende mangelnde Mundhygiene eines schlecht eingestellten Diabetikers, beziehungsweise durch eine gute Compliance, anzunehmende gesündere Lebensweise und damit bessere Mundhygiene eines gut eingestellten Diabetikers zu erklären.
Langfristig sind große epidemiologische Langzeitstudien anzustreben, die die Beeinflussung zwischen Diabetes mellitus und Karies abhängig von HbA1c analysieren und somit Patienten mit einem gut oder mit einem schlecht eingestellten Diabetes mellitus differenziert betrachten. Um den möglichen kausalen Zusammenhang von der Diabetes geförderten Koronalkariesentstehung zu beleuchten, ist eine Analyse der Parameter Glukosegehalt, pH-Wert und Mikroorganismen im Speichel bei der Untersuchung von Teilnehmern in zukünftigen Studien zusätzlich zielführend.
Unsere Studie stellt den Anfang für weitere umfassende epidemiologische Studien dar, um zukünftig Patienten über die beiden Volkskrankheiten Diabetes mellitus und Karies aufklären und auf eine mögliche Assoziation von Diabetes mellitus auf Koronalkaries zum Schutz vor Folgeerkrankungen hinweisen zu können.
Ziel dieser Studie war es, das metabolische Speichelprofil in Zusammenhang mit Parodontitis zu untersuchen und potentielle Biomarker sowie Stoffwechselwege im Rahmen der Erkrankung zu erforschen. Speichelproben von 938 Proband*innen wurden in Abhängigkeit von dentalen Gesundheitsvariablen betrachtet und anschließend, auf Basis dieser Ergebnisse, mit dem Zahnverlust nach fünf Jahren assoziiert.
Die Querschnittsanalyse ergab mehrere signifikant assoziierte Speichelmetabolite, wovon Butyrylputrescin mit den meisten oralen Variablen verknüpft war. Außerdem konnten wir die Kernergebnisse einer unabhängigen Studie replizieren und das Potenzial von Phenylacetat, 3-Phenylpropionat und 3-(4-Hydroxyphenyl)Propionat
bekräftigen. In der Längsschnittanalyse war der Zahnverlust nach fünf Jahren am stärksten mit N,N-Dimethyl-5-Aminovalerat verbunden. Die Mehrzahl aller auffälligen Metabolite steht in Zusammenhang mit Zellvermehrung, bakteriellem Stoffwechsel und Gewebedestruktion. Fasst man die Analysen zusammen, sind 2-Pyrr und Butyrylputrescin die beständigsten Metabolite mit signifikanten Korrelationen. Daher erscheinen sie als besonders geeignet, das Ungleichgewicht der Mundflora widerzuspiegeln.