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Eine Fehltriage kann schwerwiegende Folgen für Patienten bei einem MANV auf See haben. Ziel dieser Studie war es, das Ergebnis, die Reliabilität und die Validität eines analogen und eines digitalen Aufzeichnungssystems für die Triage während und für das Triage-Training eines MANV auf See zu bewerten und zu vergleichen.
Die Studie basiert auf einer Sichtungsübung, die mit einem Cross-Over-Design durchgeführt wurde. Achtundvierzig freiwilligen Studienteilnehmern wurde ein fiktiver MANV mit 50 Patienten präsentiert. Die Triage wurde mit einem analogen und einem digitalen System durchgeführt. Die Studienteilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um mit dem analogen oder digitalen System zu beginnen. Die Reliabilität der Ergebnisse wurde mittels Cohens Kappa analysiert. Die Validität wurde durch Cronbachs´ Alpha, die Sensitivität, Spezifität sowie den positiven und negativen prädiktiven Wert gemessen. Zur Analyse von Behandlungs-, Perioden- und Carry-Over-Effekten wurde ein lineares Mischeffektmodell verwendet.
Die Anzahl der mit dem analogen System getesteten Patienten war statistisch signifikant höher als die des digitalen. Dagegen war die Anzahl an Untertriagen mit dem digitalen System signifikant geringer. Gruppe A führte eine höhere Anzahl von Triagen und korrekten Triagen durch als Gruppe B. Gruppe B zeigte eine geringere Rate an Untertriage als Gruppe A. Die mit dem Cohens Kappa gemessene Reliabilität war mit dem digitalen System höher. Die Validität gemessen anhand der Sensitivität und Spezifität erzielte mit dem digitalen System bessere Werte als mit dem analogen System. Beim Vergleich der positiven und negativen prädiktiven Werte zeigte das digitale System ebenfalls durchgängig über alle SK höhere Werte als das analoge System. Zwischen dem analogen und digitalen System gab es bei der Transport-Priorisierung keine signifikanten Unterschiede. Es trat kein signifikantes Muster des Carry-Over-Effekts bei der Triage auf. Das Triage-System sowie der Durchlauf der Sichtungsübung hatten keinen kombinierten Effekt auf die Übung.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit liefern valide Ergebnisse für den Vergleich eines digitalen und eines analogen Triage- und Transport-Priorisierungs-Systems für einen MANV auf See. Zusammenfassend konnten mit dem analogen System mehr Triagen und Transport-Priorisierungen durchgeführt werden, während mit dem digitalen System eine höhere Validität und Reliabilität erzielt wurde. Unter Einbezug der Befragung der Studienteilnehmer erscheint das analoge System für grundlegende Sichtungsübungen und das digitale System für fortgeschrittene Übungen und den Einsatz auf See geeignet zu sein.
Die grundständigen medizinethischen Ausbildungsbestandteile der ärztlichen und
pflegerischen Fachausbildungen sollen sicherstellen, dass ethische Reflexions- sowie korrespondierende Analyse- und Bewertungskompetenzen vermittelt werden, die ein ethisches Handeln im Berufsalltag ermöglichen. Sie sind dabei zum einen die zentrale Voraussetzung für medizinethisch verantwortbare Entscheidungen und zum anderen Grundlage des persönlichen Sicherheitsempfindens der Entscheidungsträger im Umgang mit diesen Herausforderungen. Dadurch leisten sie nicht nur einen Beitrag zur Effizienzsteigerung im Gesundheitssystem, sondern reduzieren zugleich die mitunter hohen psychischen Belastungen, die durch moralische Herausforderungen sowohl bei den beiden Berufsgruppen, als auch bei den Patientinnen und Patienten entstehen können.
Frakturheilungskomplikationen stellen sowohl für den betroffenen Patienten als auch für seine Behandler und das Gesundheitssystem eine belastende Herausforderung dar. Um diese Belastung zu vermeiden, ist es nötig Risikofaktoren für das Auftreten von Frakturheilungskomplikationen frühzeitig zu identifizieren. Wir setzten uns zum Ziel, das Patientengut der Unfallchirurgie Greifswald retrospektiv im Hinblick auf in der Literatur diskutierte Risikofaktoren und damit in Zusammenhang stehende Komplikationen sowie deren Therapie zu untersuchen. Dabei beschränkten wir uns auf Patienten mit Frakturen an der unteren Extremität und teilten die Studienpopulation mit 206 Patienten in drei Studiengruppen in Abhängigkeit von der Frakturhöhe ein. Bei den Studiengruppen achteten wir auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Patienten mit einem diagnostizierten Diabetes mellitus zu Nichtdiabetikern, um einen bereits in der Literatur beschrieben Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein eines Diabetes mellitus und dem Auftreten von Komplikationen genauer zu untersuchen. Hierbei kamen wir zu dem Ergebnis, dass es zwar eine starke Assoziation zwischen dem Diabetes mellitus und dem Auftreten von Infektionen gibt, die jedoch nicht statistisch signifikant gewesen ist. Für das Auftreten von Komplikationen ergab sich bei Diabetikern im Vergleich zu Nichtdiabetikern eine Odds Ratio von 1,61 [0,66; 3,95]. Die Frakturhöhe wiederum stellte sich als signifikanter Risikofaktor für die Entstehung von Frühkomplikationen heraus. Um dem Problem von Frakturheilungskomplikationen in Zukunft besser begegnen zu können, sind neben weiteren Studien mit größeren Fallzahlen zur Identifikation weiterer Risikofaktoren eine breite Berücksichtigung bekannter Risikofaktoren in Handlungsempfehlungen und Leitlinien wünschenswert.
Der trianguläre fibrokartilaginäre Komplex (TFCC) ist ein wichtiger Faktor bei der Stabilität des distalen Radioulnargelenks (DRUG) und damit in der axialen Stabilität (Lastaufnahme) der gesamten oberen Extremität.
Traditionelle Handgelenkorthesen lindern die Schmerzen aber schränken die Beweglichkeit ein und erhöhen wenig die DRUG- Stabilität. Bei TFCC-Läsionen erhöht die Handgelenkorthese WristWidget® signifikant die Werte des Belastungstestes der oberen Extremität.
Die Ergebnisse des Belastungstestes waren ohne Orthese bei instabilem DRUG geringer als bei stabilem DRUG. Die Werte verbesserten sich mit Orthese in beiden Fällen. Der relative Gewinn ist bei instabilem DRUG größer als bei stabilem. In diesem Zusammenhang könnten präoperative Rückschlüsse zu der Dringlichkeit einer operativen Therapie gezogen werden.
Die Patienten mit einer traumatischen Läsion hatten niedrigere Werte im Belastungstest als Patienten mit einer degenerativen Läsion. Der relative Gewinn mit Orthese ist mit einer traumatischen Läsion größer. Patienten mit degenerativen Veränderungen erreichen hingegen ähnliche Werte wie die gesunde Gegenseite und können ggfs. operative Interventionen herauszögern oder darauf verzichten.
Hintergrund: Verletzungen der Sehne des Musculus flexor pollicis longus (FPL) können eine chirurgische Herausforderung darstellen, da es an detaillierten Studien zu ihrem Verlauf mangelt. Bisher liegt lediglich eine Studie von Lans et al. aus dem Jahr 2019 vor, die den Verlauf der FPL-Sehne im Mittelhandbereich beschreibt. Diese Studie hat das Ziel, den Verlauf der FPL-Sehne detailliert darzustellen, um den operativen Zugang zu erleichtern. Darüber hinaus sollen Referenzwerte für die Kraft und Beweglichkeit des Daumens in der Bevölkerung Vorpommerns, Deutschland, ermittelt werden.
Methoden: In 535 Magnetresonanztomographie-Aufnahmen der Hand wurde der Winkel zwischen dem ersten Mittelhandknochen (MC1) und der FPL-Sehne in koronaler und sagittaler Ebene gemessen. Zudem wurden 417 Teilnehmer klinisch untersucht.
Ergebnisse: In der koronaren Ebene wurden zwei unterschiedliche Verlaufsformen der FPL-Sehne identifiziert: eine mit einem Winkel von 5,5° und eine parallel zum MC1 verlaufende Form. In der sagittalen Ebene zeigte sich ein einheitlicher Verlauf mit einem Winkel von 10°. Die ermittelten Referenzwerte wurden nach Geschlecht und Schmerzangabe differenziert. Signifikante Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Verlaufsformen und Beweglichkeit, Kraft und Schmerzangabe fanden sich nicht.
Schlussfolgerung: Die FPL-Sehne verläuft nahezu zentral palmar des MC1 und nähert sich diesem von proximal nach distal in einem Winkel von 10° an. Diese Erkenntnisse können den operativen Zugang zur FPL-Sehne verbessern und zur Etablierung von Referenzwerten für klinische Untersuchungen beitragen
1 Zusammenfassung
1.1 Hintergrund
Das Schultergelenk zeigt im Vergleich zu anderen Gelenken einen deutlich vergrößerten Bewegungsumfang bei gleichzeitigem anatomischen Missverhältnis der Gelenkpartner und ist häufiger Manifestationsort degenerativer Veränderungen und Beschwerden. Erkrankungen der Schultergelenke haben diesbezüglich eine hohe sozioökonomische Bedeutung. Als Grundlage einer Beurteilung und Behandlung von Schultergelenkserkrankungen sind verlässliche schulterspezifische Normwerte sowie Aussagen über mögliche anatomische Besonderheiten wie das Os acromiale aber auch über Zusammenhänge mit demographischen, anamnestischen und klinischen Daten notwendig. Große populationsbasierte Untersuchungen liegen hierzu bisher kaum vor. Auch ist eine Untersuchung entsprechend großer Kohorten unter Nutzung von Röntgenstrahlung ethisch nicht vertretbar. Das Ziel dieser Untersuchung ist es somit, anhand MRT basierter Daten populationsbasierte Grundlagen zur Beurteilung schultermetrischer Daten sowie möglichen Zusammenhängen mit externen Faktoren zu erarbeiten.
1.2 Methoden
Datengrundlage dieser Arbeit sind die im Rahmen der „Study of Health in Pomerania“ (SHIP) sowie deren Follow-up`s SHIP-2 und SHIP-Trend zwischen 2008 und 2009 erhobenen 3226 Ganzkörper-MRT-Untersuchungen (1639 Frauen und 1587 Männer) sowie dazugehörige demographische, anamnestische und klinische Daten. Nach Beurteilung von Bildqualität und Abbildung beider Schultergelenke konnten 3054 Datensätze in die Studie einbezogen werden. Intra- und Interobserver-Variabilitäten wurden anhand von 25 Testdatensätzen bestimmt und verglichen.
Anhand der 3054 MRT-Bilddatensätze wurden die Prävalenz des Os acromiale und die Glenoidmorphologie nach Walch et al. ermittelt sowie die Messung von Glenoidversion, Humeruskopf- und Glenoiddurchmesser, transversalem glenohumeralem Index nach Saha et al und der glenohumeralen Subluxation nach Walch durchgeführt. Grundlage der Messmethodik waren die in den jeweiligen Originalarbeiten beschriebenen zweidimensionalen, nativradiologischen bzw. computertomographischen Messverfahren.
Zusammenhänge der ermittelten schultermetrischen Daten mit den Faktoren Körperseite, Geschlecht, Körpergröße, Körpergewicht, BMI, Nebenerkrankungen, dominante oberer Extremität, Teilkörperschwingungen, Greifkraft sowie Schulterschmerzen wurden überprüft und mit vorhandenen Literaturdaten verglichen.
Aus den berechneten Mittelwerten der erhobenen schultermetrischen Daten wurden Normwertbereiche (Referenzbereich: Mittelwert ± 1,96 * SD) abgeleitet und mit vorhandenen Werten etablierter Untersuchungen unter Einsatz nativradiologischer und computertomographischer Bildgebung verglichen.
1.3 Ergebnisse
Eine Readerzertifizierung erfolgte wie o. g. anhand von 25 MRT-Testdatensätzen. Nach statistischer Auswertung mittels Bland-Altman Methode wurden die Vorgaben mit einem Mean Bias von < 5 % und 1,96 SD < 25 % erreicht.
Die ermittelte Prävalenz des Os acromiale lag bei 1,9 % und ist im Vergleich zu anderen Untersuchungen gering. Bisherige Daten zur Prävalenz schwanken je nach Quelle zwischen 0,7 - 18,2 %. Bevölkerungsspezifische Unterschiede der Prävalenz sind bekannt. Unsere Daten sind somit repräsentativ für die Bevölkerung im Landkreis Vorpommern. Eine Seitenabhängigkeit bestand nicht. Jedoch fand sich eine Geschlechtsabhängigkeit zu Gunsten des männlichen Geschlechts (rechts: p = 0,037; links: p = 0,005). Zusammenhänge mit Teilkörperschwingungen oder Schulterschmerzen konnten nicht festgestellt werden.
Der Mittelwert der Glenoidversion war mit -0,6° (± 4,5) leicht retrovertiert bei einem Normwertbereich zwischen 8,2° und -9,5°. Beide Körperseiten korrelierten positiv (r = 0,65) bei signifikant kleineren Werten rechts (Effekt: -0,24°, p = 0,035). Ein Geschlechtsunterschied (p < 0,001) mit größeren Werten für Frauen wurde festgestellt. Die Mittelwerte für Männer lagen hierdurch im negativen (retrovertierten) und für Frauen im positiven bzw. neutralen Bereich. Für den Humeruskopfdurchmesser konnte ein Mittelwert von 42,6 mm (± 3,9), Referenzbereich: 34,9 – 50,4 mm rechts sowie 42,8 mm (± 4,0) Referenzbereich: 35,0 – 50,6 mm links ermittelt werden. Ein Zusammenhang der Körperseiten fand sich nicht. Die Werte für Frauen waren signifikant kleiner (Effekt -6,36 mm rechts, -6,41 mm links, p < 0,001). Beim Glenoiddurchmesser ergab sich einen Mittelwert von 24,5 mm (± 3,0), Referenzbereich: 18,7 – 30,4 mm rechts und 24,0 mm (± 2,9), Referenzbereich: 18,4 – 29,6 mm links. Auch hier fanden sich kleinere Werte bei Frauen. Bei der Bestimmung des Transversalen glenohumeralen Index nach Saha et al. stellten wir einen Mittelwert von 57,5 % (+ 4,6), Referenzbereich: 48,6 – 66,4 % rechts und 56,0 % (± 4,6) Referenzbereich: 47,0 – 65,0 % fest. Auch hier zeigten sich geringere Werte für das weibliche Geschlecht. Ein verändertes Verhältnis zwischen Humeruskopf- und Glenoiddurchmesser bei Frauen kann hier ursächlich sein. Für die Glenohumerale Subluxation nach Walch et al. wurde ein Mittelwert von 47,5 % (± 4,1), Referenzbereich: 39,4 – 55,7 % rechts und 51,1 % (± 4,7), Referenzbereich: 41,9 – 60,3 % berechnet. Hier bestand ein positiver Zusammenhang mit dem weiblichen Geschlecht. Weitere Zusammenhänge der ermittelten Schulterparameter mit den o. g. Faktoren konnten festgestellt werden. Die Beurteilung der Glenoidmorphologie nach Walch et al. ergab zu 97,12 % (n = 2966) unauffällige Befunde vom Typ A1. Schwere degenerative Veränderungen der Typen B2 und C kamen nur selten vor. Aufgrund der geringen Subgruppengrößen war eine statistische Auswertung nicht möglich.
Die Berechnung möglicher Zusammenhänge der ermittelten Schulterparameter mit Nebenerkrankungen sowie dominanter oberer Extremität waren aus statistischen Gründen nicht sinnvoll.
1.4 Schlussfolgerung
Mittels zweidimensionaler MRT-Bildgebung können spezifische Schulterparameter wie Prävalenz des Os acromiale, Glenoidmorphologie und Glenohumerale Subluxation nach Walch et al., Glenoidversion, Humeruskopf-, Glenoiddurchmesser sowie der Transversale Glenohumerale Index nach Saha et al. verlässlich bestimmt werden. Die gewonnenen Daten sind vergleichbar mit etablierten Werten bisheriger nativradiologischer bzw. computertomographischer Bildgebung. Zusammenhänge der ermittelten schultermetrischen Daten mit Faktoren wie Körperseite, Geschlecht, Größe, Gewicht, BMI, Greifkraft, Teilkörperschwingungen sowie Schulterschmerzen sind z. T. gegeben. Festgestellte Zusammenhänge mit Körperseite oder Geschlecht unterstreichen die Notwendigkeit einer individuellen Beurteilung von Patienten im Sinne der individualisierten Medizin. Aufgrund bekannter bevölkerungsspezifischer Unterschiede für verschiedene Schulterparameter ist die Vergleichbarkeit unserer Ergebnisse eingeschränkt. Die erhobenen Daten sind repräsentativ für eine nordostdeutsche Bevölkerung. Diese Untersuchung ermöglicht durch Nutzung der MRT-Bildgebung erstmals die Beurteilung von Schulterparametern einer großen bevölkerungsbasierten Stichprobe von über 3000 Probanden ohne Verwendung von Röntgenstrahlung zur Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen wie Prävalenzen oder Normwertbereiche.