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Die SDAF/SARS ist eine Option in der Therapie der neurogenen Blasenfunktionsstörung bei Patienten mit einer kompletten Querschnittlähmung. Ziel dieser Arbeit war die Auswertung der Langzeitergebnisse dieser Therapie.
Material und Methoden In einer retrospektiven Analyse wurden von 30 Patienten die prä- und postoperativen Daten aus den Patientenakten der Jahre 1993-2009 ausgewertet. Mit einem Fragebogen wurde die Infektionsrate, das Blasen- und Darmmanagement, die Inkontinenzhäufigkeit und die präoperativen Erwartungen und postoperative Zufriedenheit erfragt.
Ergebnisse Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel 95 Monate. Eine autonome Dysreflexie wurde präoperativ bei 23 und postoperativ bei 3 Patienten beobachtet. Das präoperative Reflexievolumen lag bei 27 Patienten unter 250 ml. Präoperativ inkontinent waren 22, postoperativ 6 Patienten. Ein Vergleich der prä- und postoperativen Nierenszintigrafie von 18 Patienten zeigte bei 15 Patienten postoperativ eine stabile Nierenfunktion. Bei 2 Patienten normalisierte sich die Nierenfunktion, bei einem verschlechterte sie sich. Das durchschnittliche Blasenvolumen erhöhte sich von präoperativ 197 ml auf postoperativ 476 ml. Den Fragebogen beantworteten 15 Patienten. 8 Patienten hatten weniger Harnwegsinfektionen. 12 bzw. 10 Patienten nutzten die SARS zur Blasen- und Darmentleerung. 10 Patienten beurteilten die Operation als Erfolg. 5 Patienten waren postoperativ eher unzufrieden.
Schlussfolgerungen Die Langzeitergebnisse zeigen, dass diese Therapie weiterhin eine Option ist. Die Erwartungen der Patienten wurden jedoch nicht vollständig erfüllt.
Eine bösartige Neubildung der Niere kann von verschiedenem Gewebe der Niere ausgehen und das Nierenzellkarzinom stellt dabei mitsamt seinen Subentitäten die häufigste Neoplasie der Niere im Erwachsenenalter dar. Der derzeit einzige kurative Ansatz für die Behandlung maligner Nierentumoren ist die operative Tumorentfernung. Während früher die Nephrektomie die Therapie der Wahl darstellte, sollte heute für alle Patienten die Nierenteilresektion als nierenerhaltenes Verfahren bei Nierentumoren bis zu einer Größe von 7 cm angestrebt werden. Als Standardtherapie wurde zum Zeitpunkt dieser retrospektiven Datenanalyse die offen-chirurgische Operation empfohlen, wobei sich in den letzten Jahren ein Trend zum vermehrten Einsatz minimal-invasiver Techniken, wie der laparoskopischen Nierenteilresektion, zeigte.
In dieser Arbeit wurden die onkochirurgischen Ergebnisse der laparoskopischen Nierenteilresektion mit dem etablierten Standard der offen-chirurgischen Nierenteilresektion bezüglich des präoperativen Status der Patienten sowie intra- und postoperativer Outcome-Parameter verglichen, um zu überprüfen, ob der laparoskopische Ansatz eine vergleichbare Alternative darstellt und die Patienten von diesem Verfahren profitieren können.
Es wurden dazu in dieser retrospektiven Datenanalyse alle Patienten erfasst, die in dem Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2013 unabhängig vom Dignitätsgrad des Tumors eine offen-chirurgische oder laparoskopische Nierenteilresektion in der urologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Greifswald erhalten haben. Das Kollektiv umfasste 165 Patienten, von denen 59 (35,8 %) laparoskopisch und 106 (64,2 %) offen-chirurgisch operiert wurden.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Einführung der laparoskopischen Nierenteilresektion zur Behandlung von Nierentumoren in der Klinik und Poliklinik für Urologie der Universität Greifswald erfolgreich war und diese minimal-invasive Alternative zur offen-chirurgischen Nierenteilresektion zunehmend Anwendung fand. Heute zählt das laparoskopische Verfahren in Greifswald bereits zu den Standardverfahren im Rahmen der operativen Versorgung von Nierentumoren und zeigt ähnliche onkologische Ergebnisse im Vergleich zur offen-chirurgischen Technik. Bei Einsatz dieses Verfahrens können die Patienten von den Vorteilen bezüglich intra- und postoperativer Komplikationen (Harnhohlsystemeröffnungen, Wundheilungsstörungen, Nachblutungsrate und Transfusionsbedarf), Nierenfunktion und Rekonvaleszenzzeit profitieren. Diese fielen im Durchschnitt gegenüber der bisher eingesetzten offen-chirurgischen Methoden deutlich positiver für den Patienten aus. Ein entscheidender Nachteil bestand dabei in der längeren Ischämie- und Operationszeit, jedoch konnte bisher der kritische Grenzwert von 30 Minuten bei der Ischämiezeit ausnahmslos eingehalten werden und darüber hinaus näherten sich beide Zeiten sukzessive an die der offen-chirurgischen Methode an, da entsprechende Lerneffekte und Weiterentwicklungen stattfanden. Außerdem bedarf es aufgrund der hohen technischen Anforderungen ausreichender Expertise bei den Operateuren sowie einer sehr sorgfältigen Patienten- und Tumorselektion im Vorfeld. Im Hinblick auf onkochirurgische Langzeitergebnisse konnten in beiden Gruppen vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der 5-Jahres-Überlebensrate gezeigt werden. Für die laparoskopische Gruppe ergeben sich sogar günstigere Ergebnisse bezüglich des Auftretens von Lokalrezidiven und Fernmetastasen sowie des Anteils von Patienten mit Vollremission.
Zukünftig wird die roboterassistierte Nierenteilresektion weiter an Bedeutung gewinnen, da diese im Vergleich zur laparoskopischen Nierenteilresektion Vorteile hinsichtlich Ischämie-und Operationszeit sowie Länge des Krankenhausaufenthaltes zeigte. Aktuell bewegt sich die Datenmenge und -qualität zu diesen organerhaltenen Operationen auf einem vergleichbaren Niveau und bedarf weiterer Studien.
Zum damaligen Zeitpunkt blieb die offen-chirurgische Operation der bevorzugte Ansatz bei komplizierten Nierenneoplasien ohne erweiterte laparoskopische Expertise. In dieser Datenanalyse konnte jedoch gezeigt werden, dass die laparoskopische Methode die Prinzipien und Ergebnisse der offenen Chirurgie reproduzieren kann und die Vorteile einer minimal-invasiven Technik für Patienten nutzbar macht. Unabhängig von der Wahl des Verfahrens sollten die komplette Resektion des Tumors sowie die Reduktion der Ischämie auf das absolut notwendige Mindestmaß im Vordergrund stehen.
Bei erwachsenen, stammzelltransplantierten Patienten gibt es derzeit keine epidemiologischen Daten bezüglich der BKPyV-assoziierten hämorrhagischen Zystitis in Deutschland. Deren Assoziation mit anderen klinischen Umständen wie der GvHD wird in der aktuellen Literatur sehr kontrovers diskutiert. Aus diesem Grund wurde eine deutschlandweite Umfrage zur BKPyV-assoziierten hämorrhagischen Zystitis unter Hämatologen und Urologen durchgeführt.
Hierfür wurden zwei Fragebögen entwickelt, einer für Hämatologen und ein Fragebogen für Urologen. Die Befragung befasste sich mit epidemiologischen Daten der Infektion im Allgemeinen, dem klinischem Management und Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem wurde deren Verbindung zu anderen Erkrankungen, wie z. B. zu Infektionen im Zusammenhang mit der Stammzelltransplantation erfasst. In die Studie wurden 39 Zentren einbezogen, an denen mindestens fünf allogene Stammzelltransplantationen pro Jahr durchgeführt werden und welche als Mitglieder der EBMT registriert sind. Zwischen Januar und Juni 2016 wurden von den Vertretern der Hämatologie 76.9% und von den Urologen 74,7% der versandten Fragebögen beantwortet. Die BKPyV-assoziierte hämorrhagische Zystitis zeigte eine geringere Inzidenz als in der aktuellen Literatur beschrieben wird. Im Zusammenhang mit dieser Erkrankung wurden in den letzten fünf Jahren sechs Todesfälle gemeldet. Die meisten Hämatologen und Urologen halten die lokale Therapie für die am effektivsten wirksame Behandlungsmöglichkeit, während 50,0% angeben, dass es gar keine orale oder intravenöse Therapieoption gibt. Die Zusammenhänge zu anderen klinischen Umständen, wie z. B. dem Transplantationstyp, der Reaktivierung des CMV, der akuten GvHD, der Nephropathie oder schlechtem klinischen Ergebnis wurden sehr heterogen berichtet. Es zeigte sich eine Diskrepanz zwischen Hämatologen und Urologen in Bezug auf die Assoziation zur akuten GvHD (p=0.004).
Neben der Umfragestudie wurde eine retrospektive Datenanalyse von 64 erwachsenen, erstmalig allogen stammzelltransplantierten Patienten durchgeführt, welche ihre Transplantation zwischen März 2010 und Dezember 2014 an der Universitätsmedizin Greifswald erhielten. Der Beobachtungszeitraum belief sich bis zwei Jahre nach der Stammzelltransplantation. Die akuten Leukämien zeigten sich als häufigste Erkrankung (45.3%). Für die Konditionierung wurden bei 67,2% der Patienten myeloablative und bei 32,8% nicht-myeloablative Protokolle verwendet. Alle Patienten erhielten 10mg Alemtuzumab an Tag -2 (20mg bei HLA-mismatch) zur Prophylaxe einer GvHD. Bei 27 Patienten (41,5%) kam es zu einer Reaktivierung des CMV. Die BKPyV-assoziierte hämorrhagische Zystitis wurde bei zehn Patienten (15,6%) diagnostiziert. Andere durch Viren oder Protozoen verursachte Infektionen traten nur selten auf (<10%). Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen BKPyV oder JCPyV mit einer Reaktivierung von CMV, EBV, HHV6 oder dem Parvovirus B19, welche einer Behandlung bedurft hätten.
Es konnte eine Korrelation der BKPyV-assoziierten hämorrhagischen Zystitis mit der Toxoplasmose gefunden werden (p=0,013). Zusätzlich fand sich das gleichzeitige Auftreten einer Virurie mit BKPyV und JCPyV signifikant mit der Toxoplasmose assoziiert (p=0,047). Sowohl BKPyV als auch JCPyV sind in der retrospektiven Analyse nicht mit einer GvHD, einem Rezidiv oder dem Tod der Patienten assoziiert. Weiterführende prospektive Studien bzw. die Entwicklung klinischer Modellsysteme sind wichtig, um wirksame Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Von ebenso großer Bedeutung ist die weitere Untersuchung der Zusammenhänge zwischen BKPyV bzw. JCPyV mit anderen klinischen Umständen durch prospektive Studien mit exaktem Monitoring der Medikamente sowie des Immunsystems.