Institut fĂŒr Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
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Die Folgen von Osteoporose und Adipositas stellen groĂe gesundheitspolitische und sozioökonomische Herausforderungen dar. Seit vielen Jahren wird untersucht, inwieweit Fettgewebe auf den Knochen einen protektiven oder schĂ€dlichen Einfluss ausĂŒbt. Dabei kamen verschiedene Studien, zum GroĂteil Querschnittsstudien, zu gegensĂ€tzlichen Ergebnissen.
In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhang zwischen BMI, Taillenumfang, VAT oder abdominellem SAT und der Knochensteifigkeit sowie dem osteoporotischen Frakturrisiko in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung im Nordosten Deutschlands untersucht.
Dabei konnte ein positiver Zusammenhang zwischen BMI, Taillenumfang, VAT oder abdominellem SAT und der BUA und dem Steifigkeitsindex hergestellt werden. Der BMI war darĂŒber hinaus positiv mit der BUA assoziiert. AuĂerdem wurde gezeigt, dass die Chance fĂŒr ein mittleres oder hohes Frakturrisiko mit steigendem BMI, Taillenumfang und abdominellem Fettvolumen abnimmt. Diese Ergebnisse stĂŒtzen im Wesentlichen das lange beschriebene Paradigma eines protektiven Einflusses des Fettgewebes auf den Knochenstatus und stĂ€rken darĂŒber hinaus die Bedeutung der klinisch leicht verfĂŒgbaren Parameter BMI und Taillenumfang bei der EinschĂ€tzung des osteoporotischen Frakturrisikos.
Allerdings erlaubt die DurchfĂŒhrung dieser Studie als Querschnittstudie keine RĂŒckschlĂŒsse auf KausalitĂ€ten hinsichtlich der möglicherweise komplexen Interaktionen zwischen Fett- und Knochengewebe. Daher sind in Zukunft weitere LĂ€ngsschnittstudien an einer reprĂ€sentativen Studienpopulation unter Verwendung standardisierter Messmethoden nötig, um die ZusammenhĂ€nge und Interaktionen dieser beiden Gewebe besser zu verstehen.