Institut für Deutsche Philologie
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Die Untersuchung widmet sich der Analyse von Darstellungen von Erde und Kosmos in ausgewählten Drucken der Inkunabelzeit zwischen 1450 und 1500. Das Forschungskorpus umfasst verschiedene Werke, darunter das „Buch der Natur“ von Konrad von Megenberg, den „Lucidarius“, den „Schatzbehalter“ von Stephan Fridolin und die „Weltchronik“ Hartmann Schedels. Im Fokus steht die Untersuchung des Verhältnisses von Text und Bild sowie der Funktionen der Holzschnitte bei der Vermittlung von Wissen über die Welt. Bei der Analyse werden Aspekte wie Layout, Bildformeln, Kolorierung und das Zusammenspiel von Text und Bild bei der Rezeption berücksichtigt. Die Werke repräsentieren unterschiedliche Textgattungen und ermöglichen Einblicke in die sich wandelnde Rezeption von Wissen über Erde und Kosmos im Übergang von der Handschrift zum Druckmedium.
In dem Maß, in dem Gegenwartsliteratur gängige Auffassungen von Literatur wie von Gegenwart irritieren kann, kann sie auch als Impulsgeber und Korrektiv für eine Literaturwissenschaft fungieren, die nicht immer schon voraussetzt zu wissen, was Literatur ist. Sichtbar geworden ist dies zuletzt in Auseinandersetzungen mit Sozialen Medien, bei denen in Experimenten mit digitalen Tools wie im Rahmen konventionellerer Formen von Literatur und korrespondierender Theoriediskurse literarische und zeitdiagnostische Schreibweisen aneinanderrücken und auf je verschiedene Weise das hervorbringen, was als »Gegenwartsvergegenwärtigung« bezeichnet werden kann.
Editorial
(2016)
Zerstückte Laufbahn
(2016)
Karl Philipp Moritz’ Roman Anton Reiser (1785–1790) schildert die Laufbahn
seines Titelhelden.1 Trotz aller Bewegungsmetaphorik, die bereits in dessen Namen eingetragen ist, erscheint diese – der zeitgenössischen Semantik entsprechend2 – dabei zumindest nicht als rein linearer Prozess: Reisers Laufbahn ist
nämlich nicht nur durch progredierende, sondern auch durch zirkuläre, retardie
In der Geschichte der Sinne führt der Tastsinn ein Schattendasein und steht immer wieder hinter dem Sehsinn zurück. In den Medien-, Bild- und Literaturwissenschaften haben der Tastsinn und das Berühren in den letzten Jahren jedoch
vermehrt Aufmerksamkeit erfahren – die soziale und politische Dimension des
Berührens in der Literatur wurde hierbei meistens nur am Rande thematisiert.1
Das vorliegende Themenheft setzt an dieser Stelle an.
Mit der Weiterentwicklung des Internets und immer leistungsfähigeren Computern kommen nicht nur komplexere und lebensechter wirkende Onlinespiele auf den Markt, sondern es findet mit neuen Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten vor allem auch ein Wandel der Sprache statt. In der Linguistik ist die Kommunikation in Onlinespielen bisher jedoch wenig untersucht worden. Die Dissertation setzt an dieser Stelle mit einer empirischen Analyse auf Basis der teilnehmenden Beobachtung sowie einem integrativen theoretischen Ansatz unter Einbeziehung germanistischer, kommunikationswissenschaftlicher sowie soziologischer Theorien an. Anhand eines Beispiels – dem derzeit beliebtesten Online-Rollenspiel World of Warcraft – wird gezeigt, welche sprachlichen Besonderheiten der Kommunikation sich aus den im Spiel bereitgestellten interaktionsorientierten Kommunikationsstrukturen ergeben. Denn den Spielern ist es möglich, zeitgleich in ein und demselben „Gespräch“ sowohl über den schriftsprachlichen Chat als auch über den gesprochensprachlichen Voice-Chat (quasi-)synchron zu kommunizieren. Über eine reine Erfassung des Sprachgebrauchs hinaus ist es Ziel der Dissertation, Funktionen und Wirkungsweisen dieses Sprachgebrauchs in Zusammenhang zu den medialen, sozialen und situativen Rahmenbedingungen der Kommunikation herauszustellen und damit verbundene gruppendynamische Prozesse sowie die Konstitution der Spielergruppe durch sprachliche Interaktion in einer umfassenden linguistischen Analyse zu untersuchen.
Digitale Medien verändern, wie literarische Texte geschrieben werden und wie erzählt wird. Zugleich verändern sie die Auffassung von Gegenwart. Vor diesem Hintergrund fragt der Band nach dem Status von Gegenwartsliteratur nach der Digitalisierung: Welche Rolle spielen neue Zeitkonzepte für das Schreiben? Welche Formen der Zeitreflexion prägen Romane der letzten 15 Jahre? Welche neuen Schreibweisen werden in digitalen Medien entwickelt?
Vom »Echtzeitfeuilleton« über Memes bis zur »Instapoetry«: Im Zuge der Digitalisierung haben Soziale Medien einen enormen Einfluss auf unser Schreiben, Arbeiten und Denken. Von Feeds und Beschleunigung über Buffering bis zur Archivierung fragen die Beiträger*innen insbesondere nach der zeitlichen Dimension Sozialer Medien. Sie analysieren prägende Schreibweisen der Gegenwart aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Dabei kommen auch Verleger*innen und Schriftsteller*innen zu Wort.
Der individuelle Schriftspracherwerb wird als ein Prozess beschrieben, der durch soziale und umweltbedingte Faktoren beeinflusst wird. Mangelnde Lesekompetenzen können so-mit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene weitreichende Auswirkungen mit sich bringen. Bei einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) handelt es sich um eine umschriebene Lernstörung, die besonders das Lesen und Schreiben betrifft, oftmals in der frühen Sprachentwicklung beginnt und über mehrere Jahre andauern kann. Beim Lesevorgang werden neuro-funktionelle Prozesse im Gehirn aktiviert, worauf Personen mit einer LRS erschwert zugreifen können (vgl. Hoeft et al. 2007). Eine zentrale Komponente in diesen kognitiven Verar-beitungsabläufen nimmt hierbei das semantische System ein. Der Begriff „semantisches Priming“ bezeichnet, dass die Verarbeitung eines Wortes die Verarbeitung eines zweiten nachfolgenden Wortes beeinflusst, sofern zwischen beiden Wörtern eine semantische Be-ziehung besteht (vgl. Ortells et al. 2006). Durch den Input beim Priming werden die im Gehirn gespeicherten linguistischen Fähigkeiten aktiviert und miteinander verglichen, und mit Hilfe von Wörtern und Regeln können die Bedeutungen entschlüsselt werden (vgl. Hüttner 2014). Je nachdem, welcher In- oder Output der Sprachverarbeitung gegeben wird, entstehen somit die vier Basisfähigkeiten Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben (vgl. Sucharowski/Siegmüller/Prange 2009; Hüttner 2014).
Die vorliegende Arbeit setzt sich aus drei Teilstudien zusammen. In der Grundlagenstudie werden zunächst die semantischen Merkmale bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (N=167) im ungestörten Sprachsystem erfasst. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird in der Teilstudie I der Einfluss der semantischen Priming-Methode auf die Lesegeschwindigkeiten einer Stichprobe von sprachgesunden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (N=58) untersucht. Zudem werden Unterschiede zwischen den Altersgruppen bei funktio-nalen und visuellen Merkmalszuordnungen innerhalb einer Kategorie (Obst, Gemüse, Werkzeuge, Spielzeug, Tiere) erfasst und die Lesezeiten nach präsentierten Targets ge-messen. Es wird davon ausgegangen, dass ein schnellerer Leseprozess stattfindet, wenn enge, positive Relationen zwischen Target und Prime vorliegen. Auf dieser Grundlage wird in der Teilstudie II ein primingbasiertes Lesetraining konzipiert und dessen Effekte auf die Lesegenauigkeit und die Lesegeschwindigkeit von Kindern und Jugendlichen (N=8) mit einer Lese-Rechtschreibstörung im Rahmen einer Einzelfallserie im Multiple Baseline Design ermittelt.
Die Verlaufsdaten sprechen dafür, dass der Leseprozess positiv durch semantisches Priming beeinflusst wird. Semantisch nahe Beziehungen zwischen Prime und Target sowie längere Präsentationszeiten der Targets führen zu besseren Leseleistungen. Positive Transfereffekte auf das Kurzzeitgedächtnis, die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung sind erkennbar. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des Logogenmodells (vgl. Morton 1969; Brandenburger/Klemenz 2009) diskutiert und Implikationen für die Praxis und Forschung abgleitet.
Editorial
(2016)