Institut für Fennistik und Skandinavistik
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Cod. Guelf. 9.10 Aug. 4to wurde Mitte des 14. Jahrhunderts geschrieben und umfaßt die beiden Isländersagas Eyrbyggja saga und Egils saga Skalla-Grímssonar, den wichtigsten Textzeugen der sogenannten B-Redaktion, die bis heute weder als Ganzes noch in Form der Wolfenbüttler Handschrift ediert vorliegt. Durch die Textgrammatik der Egils saga mit Transliteration des Textes und Glossar wird eine Lücke in der Forschung zur Texttradition der Egils saga geschlossen.
Zielsetzungen der vorliegenden Arbeit: diplomatische Transkription und linguistische Analyse von sieben Ortsbeschreibungen, entstanden 1692 bei der Landesvermessung Schwedisch-Vorpommerns. Graphie: Alle Schreiber unterschieden zwischen <ÿ> und <ij>. Oft dominierte die ästhetische die sprachstrukturelle Funktion. Es gab Regeln, die sprachstrukt. Störwirkungen ästhetisch motivierter Graphien neutralisierten. In «dh» und «gh» zeigte das «h» die Aufhebung der üblichen Graphem-Phon-Beziehungen an. Die Umsetzung von niederdt. 'Sumpbusch' als «sumpors» zeigt, dass /rs/ als einzelner Frikativ realisiert wurde, der dem heutigen ähnlich oder identisch war. Der Umgang mit Dialektformen belegt die Existenz einer Vorstufe zu heutigem Standardschwedisch. Morphologie: Verbplural und doppelte Genitivmarkierung ('stadsens') kamen vor. Das Parfizipialadverb auf {-andes} wurde reichlich gebraucht und konnte Partizipanten annehmen: 'gifwandes honom sädh'. Syntax: Das 3-Genera-System existierte noch. Deutsche Syntax wurde oft imitiert. Reihungen von Relativsätzen waren üblich. 'Och' belegt häufig Satzposition 1 und verursacht Inversion. Subjektlose Sätze kommen vor. Analytisches Passiv wurde mit 'blifwa', 'warda' und wara' gebildet. Letzteres war resultativ; es verwundert, dass es ausgestorben ist und nicht zum Ausbau eines Aspektsystems geführt hat. Semantische Abweichung von heutigem Standard zeigt z.B. 'svek' in der Bedeutung 'besvikelse'. Die Bedeutung von 'knug(g)ig' und 'nägot är faldt ist nicht zweifelsfrei zu ermitteln. Im Bereich der Lexik sind v.a. diejenigen Fremdwörter zu erwähnen, die im Schwedischen nicht überlebt haben, z.B. 'dorff, 'in totum'.