Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie
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Im Laufe der Jahre haben viele wissenschaftliche Studien bewiesen, dass bei der Bearbeitung von Wurzeloberflächen die Handinstrumenten und die maschinell betriebenen Instrumente gleich gute Resultate erzielen. Die Ergebnisse dieser und weiterer Studien zeigten, dass die Erfahrung der Behandler eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung von Wurzeloberflächen spielt, um zufrieden stellende Ergebnisse zu erreichen. Die Behandler mit unterschiedlicher klinischer Erfahrung erreichten auch signifikant unterschiedliche Ergebnisse in der Güte der Wurzeloberflächenbehandlung. Die Unterschiede zwischen den Behandlern traten bei der erreichten Effektivität, dem Abtrag und der Bearbeitungszeit auf. Obwohl die Studenten am wenigsten erfahren waren, haben sie die wenigste Bearbeitungszeit in Anspruch genommen. Bei der Bearbeitung von Wurzeloberflächen lässt sich ein Abtrag der Zahnhartsubstanz nicht vermeiden. Dieser Abtrag der Zahnhartsubstanz kann durch die richtige Anwendung der Schall- bzw. Ultraschallgeräten reduziert werden. Die Zahnstellung spielt eine große Rolle bei der Erreichbarkeit und Effektivität der eingesetzten Instrumente bzw. Spitzen. In dieser Arbeit hat das Vorhandensein großer Interdentalräume die Effektivität der Wurzeloberflächenbearbeitung positiv beeinflusst. Die approximalen Flächen, die Furkationen und die apikalen Drittel der Wurzeloberflächen bereiten die größten Probleme bei der Erreichbarkeit und Bearbeitung von Wurzeloberflächen. Mit den geraden Spitzen haben die Behandler aller drei Gruppen die besten Ergebnisse bezüglich der Effektivität der Wurzeloberflächenbearbeitung und des Abtrags der Zahnhartsubstanz erreicht. Mit der Kombination aus den geraden und den gebogenen Spitzen wurde besser gearbeitet, als nur mit den gebogenen Spitzen, aber schlechter als nur mit den geraden Spitzen. Die gebogenen Spitzen versprechen mehr als was sie halten. Die schlechtesten durchschnittlichen Ergebnisse traten bei der Anwendung von den gebogenen Spitzen. Es konnte keine Korrelation zwischen der Effektivität der Wurzeloberflächenbearbeitung und dem Abtrag von Zahnhartsubstanz nachgewiesen werden.
Parodontitis und der resultierende Zahnverlust sowie auch Osteoporose nehmen mit zunehmendem Alter eine beachtliche Stellung ein. Um einer erhöhten Prävalenz von Parodontalerkrankungen und Zahnverlust im Alter entgegenzuwirken, ist eine individuelle risikoorientierte Prävention und Therapie unerlässlich. Zurückliegende Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass bei Osteoporosepatienten eine parodontale Erkrankung aggressiver abläuft und schneller zum Zahnverlust führt als bei knochengesunden Personen. Ziel der vorliegenden Studie war es, unter Berücksichtigung bekannter Risikofaktoren den Zusammenhang von Knochenmetabolismus und Parodontalerkrankungen sowie Zahnverlust an einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe darzustellen. Methoden: Grundlage der Untersuchungen war die Study of Health in Pomerania mit einem Probandenkollektiv von 4310 Männern und Frauen im Alter von 20 bis 80 Jahren. Als Maß für die Beurteilung des Knochenstoffwechsels wurden bei 4105 Probanden die renalen Konzentrationen der Desoxypyridinoline bestimmt. Die zahnmedizinischen Untersuchungsdaten beinhalteten die Dokumentationen zur Anzahl der verbliebenen Zähne sowie die durchschnittlich gemessenen Attachmentverluste. Individuelle Angaben und Risikofaktoren wurden dem computergestützten Interview entnommen. Zur Ermittlung der statistischen Zusammenhänge zwischen Knochenmetabolismus und Parodontitis bzw. Zahnverlust erfolgte mittels multiplen Regressionsanalysen. Die Auswahl der unabhängigen Einflussvariablen berücksichtigte relevante Risikofaktoren für die Pathogenese der Parodontitis: Alter, Geschlecht, Rauchen, Bildung, Diabetes mellitus und Zeitpunkt des letzten Zahnarztbesuches. Ergebnisse: Bei den Probanden der vorliegenden Studie ergaben sich keine signifikanten Zusammenhänge von renaler DPD-Konzentration und den klinischen Zeichen einer Parodontitis (Attachmentverlust). Bei den Berechnungen zur Analyse des Zusammenhanges Knochenstoffwechsel und Zahnverlust konnten statistische Signifikanzen nur für Frauen der Altersgruppe 61 bis 80 Jahre (p<0,05), nicht jedoch für Männer sowie Frauen der Altersgruppe 20 bis 60 Jahre, präsentiert werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen nur bei den postmenopausalen Frauen (Altersgruppe 61 bis 80 Jahre) annehmen, dass ein negativer Knochenstoffwechsel einen Risikofaktor für den Zahnverlust darstellt. Die Parodontitis scheint im vorliegenden Probandenkollektiv nicht von der DPD-Konzentration beeinflusst zu sein.
Bestimmung der Remineralisationsgeschwindigkeit mit Hilfe eines standardisierten, optischen Messinstrumentes Die Abschätzung des individuellen Kariesrisikos ist bei einer niedrigen Kariesprävalenz von großer Bedeutung, da nur so eine wirksame und gesundheitsökonomisch vertretbare Individualprophylaxe durchgeführt werden kann. Nach einer Pilotstudie, in der die Reproduzierbarkeit eines Kolorimeters geprüft wurde, wurde in einer klinischen Querschnittsstudie bei 35 Kindern, im Alter von 3 bis 11 Jahren, der Zahnstatus erhoben und an einem zugänglichen Milchzahn eine artifizielle Demineralisation mit einem 37%igen Phosphorsäuregel erzeugt. Nach der Anfärbung mit Methylenblau wurden die Rot-, Grün-und Blau-Werte mit dem Kolorimeter registriert. Je intensiver bzw. dunkler die Anfärbung der Demineralisation war, desto niedriger fielen die Farbwerte aus. Nach 24 Stunden wurden das Anfärben und die Messung wiederholt und damit die Remineralisation indirekt bestimmt. Nach 2 Jahren wurde der Zahnstatus nachkontrolliert und der Karieszuwachs berechnet. Die statistische Auswertung der Gerätetestungen zeigte, dass die nach einer artifiziellen Demineralisation erzielten Messwerte mit der gleichzeitig festgestellten Anzahl von kariösen Initialläsionen an Milch- (p = 0,015; r = 0,408) sowie bleibenden Zähnen (p = 0,045, r = 0,368) korrelieren. Die Remineralisationsgeschwindigkeit innerhalb von 24 Stunden korrelierte signifikant mit der Anzahl von kariösen Initialläsionen an permanenten Zähnen. Es konnten stärkere Korrelationen für die alleinige, einzeitige Messung der Resistenz gegen die artifizielle Demineralisation mit der Kariesinzidenz gefunden wurden. Diese übertrafen sogar die Vorhersagekraft von bisherigem Kariesbefall und Initialläsionen, die als die validesten Prädiktoren angesehen werden.
Die Therapieerfolge von Patienten mit chronisch funktionellen Störungen im Kiefergelenkbereich sind oft trotz Behandlung mit okklusalen Aufbissbehelfen und anderer myofunktioneller Therapiemaßnahmen unzureichend. Die pulsierende Signaltherapie (PST) ist ein in der Orthopädie erfolgreich verwendetes Therapieverfahren, welches die Regeneration von Knorpelzellen bewirkt. In der vorliegenden Arbeit wurde im Rahmen einer multicentrischen randomisierten Doppelblindstudie die Wirksamkeit von PST bei chronischen, sekundären Kiefergelenkerkrankungen untersucht. Es wurden 23 chronisch symptomatische Kiefergelenke über 9 Tage für eine Stunde pro Tag mit PST bzw. einem Placebogerät therapiert. Anhand subjektiver Einschätzungen des Patienten und objektivierbarer klinischer Befunde wurde der Verlauf, unmittelbar vor und nach PST - Anwendung, sowie 6 Wochen und 4 Monate nach PST - Behandlung, festgehalten. Signifikante Unterschiede ergaben sich im Mann - Whitney - Test (p<0,05) in der Schmerzreduktion und bei der subjektiven Einschätzung der Intensität der Bewegungseinschränkung. Hierbei zeigte die Placebobehandlung zum Zeitpunkt der letzten Nachuntersuchung bessere Ergebnisse als das PST- Gerät. Unsere Untersuchungen zeigten keinen therapeutischen Einfluß von PST auf Erkrankungen des Kiefergelenkes.
Mit der Virtuellen Realität lassen sich komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge in vielen Fällen besser beschreiben und erfassen. Mit dem Virtuellen Artikulator „DentCAM“ wurde eine Software entwickelt, die die Berechnung der statischen und dynamischen Okklusion ermöglichen und visualisieren kann. Untersucht wurde die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit des Virtuellen Artikulators bei seinem Einsatz in der Funktionsdiagnostik.
Vergleichende klinische Untersuchung der elektronischen Registriersysteme GAMMA-CADIAX® und JMA®
(2003)
In dieser Arbeit wurde versucht, methodisch sinnvolle Ansätze für eine klinische Vergleichbarkeit der Registriersysteme GAMMA-CADIAX® und ZEBRIS-JMA® zu finden. Verglichen wurden die Reproduzierbarkeit der einzelnen Geräte sowie die horizontale Kondylenbahnneigung (HKN) und der Bennettwinkel beider Registriersysteme untereinander. Unter anderem wurde eine Messung mit beiden Systemen gleichzeitig am Kopf montiert durchgeführt. Die HKN kann mit beiden Registriersystemen reproduzierbar gemessen werden. Der Bennettwinkel war mit dem JMA® besser reproduzierbar. Der Vergleich der beiden Registriersysteme untereinander zeigte für die HKN eine gute bis sehr gute Vergleichbarkeit und für den Bennettwinkel eine gute Vergleichbarkeit nur bei simultaner Messung. Die beste Übereinstimmung wurde bei gleichzeitiger Montage der Messsysteme gefunden. Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass die Messanordnung und das Messsystem einen Einfluss auf das Messergebnis haben. Durch das geringe Gewicht und die einfache Montage des JMA® war es erstmalig möglich, zwei Registriersysteme gleichzeitig am Probanden zu montieren und klinisch zwei Messungen synchron durchzuführen.
In einer retrospektiven Studie über Luxationen von Wurzelresten in die Kieferhöhle wurden 54 Patienten, die in einem Zeitraum von 10 Jahren zur Greifswalder Klinik überwiesen wurden, analysiert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden den Ergebnissen einer früheren Untersuchung in der gleichen Einrichtung gegenübergestellt. Es wurde deutlich, dass durch die frühzeitige Überweisung in die Fachklinik und die Anwendung einer minimal invasiven OP-Methode die Aufenthaltszeit in der Klinik und die postoperativen Beschwerden deutlich gesenkt werden konnten. Die Röntgendiagnostik bot keine Sicherheit im Sinne einer Ausschlussdiagnostik, von 34 entfernten Zahnwurzelresten waren 15 mit der präoperativen konventionellen Röntgendiagnostik nicht darzustellen. Zum sicheren Ausschluss bzw. zur Auffindung von Wurzelresten wird deshalb ein endoskopisches Vorgehen gefordert.
Klinische Untersuchungsparameter zum parodontalen Gesundheitszustand einer Inselpopulation wurden ermittelt und mit Probanden der SHIP-Studie verglichen. Risiken durch Rauchen, Grunderkrankungen und genetische Einflüsse (Polymorphismus der Myeloperoxidase) wurden bewertet. Mit der Übertragung dieser Daten in dentale Nomogramme erfolgte eine alterspezifische Beurteilung des aktuellen parodontalen Erkrankungsstatus. Die Anwendung dentaler Nomogramme für parodontales Screening und für Verlaufskontrollen unter Praxisbedingungen wurde überprüft.