Doctoral Thesis
Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (2) (remove)
Language
- German (2) (remove)
Keywords
- AOFAS Score (1)
- Analytik (1)
- Chromatographie (1)
- Metatarsalgia (1)
- Metatarsalgie (1)
- Metatarsophalangealgelenk (1)
- Osteotomie (1)
- VorfuĂchirurgie (1)
- Weil osteotomy (1)
- Weilosteotomie (1)
- metatarsophalangeal joint (1)
Von Juli 1998 bis Mai 2007 wurden an der Ernst-Moritz-Arndt-UniversitĂ€t Greifswald 136 Patienten nach Weil operiert, wobei wir 101 davon fĂŒr eine Folgeuntersuchung nach einem durchschnittlichen Untersuchungszeitraum von 3,5 Jahren gewinnen konnten. Das mittlere Alter der Patienten betrug 54,2 Jahre. Der Frauenanteil lag bei ungefĂ€hr 90%. Anhand prĂ€- und postoperativer Werte nach dem Metatarsophalangeal-Interphalangeal Score nach Kitaoka et al. (1994) mit maximal 100 Punkten wurde das Patientenkollektiv beurteilt. Dieser Untersuchungsbogen berĂŒcksichtigt objektive Faktoren wie Beweglichkeit und GelenksstabilitĂ€t sowie subjektive Faktoren wie Schmerzen als auch die Stellung des VorfuĂes. Die Probanden wurden gegliedert angefangen mit Gruppe 1 (20 FĂ€lle, 19,8% der Gesamtheit), die aufgrund ausschlieĂlicher Weil-Osteotomien basierend auf einer primĂ€ren Metatarsalgie operiert worden sind. Weiterhin gab es 48 Eingriffe (47,53%) mit gleichzeitiger Hallux-valgus-Operation (Osteotomien nach Austin und Akin, Scarf sowie Basisosteotomien), die als Gruppe 2 verzeichnet wurden. Zuletzt wurden alle Patienten mit Voroperationen am VorfuĂ, insgesamt 33 Patienten, d.h. 32,67%, als Gruppe 3 klassifiziert. Insgesamt schlossen alle Studienteilnehmer im Mittel mit prĂ€operativen 28,67 zu postoperativen 73,14 Punkten sehr gut ab. Eine Steigerung um 44,5 Punkte war mit vielen Ă€hnlichen Studien vergleichbar (Seide et al. 2000; O'Kane et al. 2002; Gibbard et al. 2003; Garcia-Rey et al. 2004; Sabo et al. 2004; Hofstaetter 2006) und bekrĂ€ftigt damit die Etablierung der Weil-Technik in der VorfuĂchirurgie. Ein Ziel dieser Arbeit war es, mit dem Gruppenvergleich die Frage nach gezielter Indikation zu hinterfragen. Die Klasse 3, d.h. Patienten, die aufgrund einer sekundĂ€ren Metatarsalgie operiert worden sind, schnitten unter den Gruppen mit postoperativ 80,82 Punkten am besten ab. Hingegen erzielten die Studienteilnehmer mit gleichzeitiger Hallux-valgus-Operation einen postoperativen, mittleren Scorewert von 68,88 Ă€hnlich wie die Probanden in Gruppe 1 mit 70,7 Punkten. Gerade in den Unterpunkten der postoperativen Beschwielung und der Bewertung der VorfuĂstellung fiel die zweite Gruppe signifikant schlechter aus. Dennoch verzeichnete das Patientenkollektiv 3 die meisten Komplikationen mit 27,3%, darunter nachfolgende Entfernungen von störendem Osteosynthesematerial, eine PIP-Arthrodese, eine Knochennekrose und Wundinfektionen. Im gesamten Patientenklientel erlitten hingegen nur 20,79% eine Komplikation. Als Fazit betrachten wir die Osteotomie nach Weil als ein sehr effektives Verfahren zur operativen Therapie der Metatarsalgie und bestĂ€rken dessen Etablierung. Trotzdem sich ein erhöhter Anteil von Komplikationen bei Patienten mit Voroperationen am VorfuĂ auftat, empfehlen wir aufgrund der exzellenten Scoreergebnisse die Weilâsche Methode auch dort anzuwenden. Aus unseren Untersuchungen stellten wir fest, dass diese Art der Operation eine gezielte Verfahrensweise selbst unter erschwerten Bedingungen bei vorhergehenden Eingriffen bietet. Mit einer realistischen AufklĂ€rung ĂŒber eine mögliche spĂ€tere Metallentfernung und dem verstĂ€rkten Entgegenwirken von Wundinfektionen verkörpert die Weil-Technik nicht nur eine Alternative, sondern eine PrĂ€ferenz fĂŒr die optimale Behandlung von Patienten mit sekundĂ€rer Metatarsalgie.
Massebilanzdefizite
(2013)
Kapitel 1 beschreibt Untersuchungen zu der Fragestellung, ob Matrixalterung eine Ursache fĂŒr Massebilanzdefizite sein kann. Diese Vermutung blieb bislang in der Literatur unberĂŒcksichtigt und wurde nun anhand einer breit angelegten Studie ĂŒberprĂŒft. Verschiedene Fertigarzneimittel und fĂŒr die Studie entwickelte Formulierungen mit PCA und E2 wurden in Klimakammern und TrockenschrĂ€nken gelagert, um unterschiedliche AlterungszustĂ€nde der Formulierungsmatrices zu simulieren. In definierten ZeitabstĂ€nden wurden Proben hinsichtlich der PCA- und E2-Wiederfindung analysiert. AusgewĂ€hlt wurden Formulierungen mit geringen Konzentrationen der Modellsubstanzen, da dies als worst-case angesehen wurde und auch die Anforderungen fĂŒr die AufklĂ€rung von Massebilanzdefiziten bei sehr gering dosierten Arzneimitteln stetig steigen. Im vorliegenden Fall konnte bei 67 % aller untersuchten Proben eine signifikante Ănderung der Wiederfindung und somit eine potentielle Ursache fĂŒr Massebilanzdefizite festgestellt werden. Tritt in der Praxis ein Massebilanzdefizit auf, das mithilfe der etablierten LösungsansĂ€tze nicht aufzuklĂ€ren ist, so ist die ĂberprĂŒfung der Wiederfindung der betreffenden Substanz aus der gealterten Matrixstruktur sinnvoll und kann unter UmstĂ€nden eine Optimierung und ggf. Revalidierung der analytischen Methode erforderlich machen. Ausgangsgedanke fĂŒr Kapitel 2 war die Tatsache, dass die chromatographische Trennung eines Arzneistoffes und aller seiner Abbauprodukte fĂŒr die Aufstellung einer lĂŒckenlosen Massebilanz entscheidend ist. Die E2-Abbauprodukte delta6- und delta9,11-E2 konnten bislang im Rahmen von StabilitĂ€tsstudien mit E2-Formulierungen nicht separat quantifiziert werden. Zum Teil wird in der Literatur delta6-E2 als Abbauprodukt, delta9,11-E2 jedoch mit dem Verweis auf sehr Ă€hnliche Retentionszeiten lediglich als Syntheseverunreinigung angesehen, was im Gegensatz zu praktischen Erfahrungen und Untersuchungen von Vertretern der pharmazeutischen Industrie steht. Das Kapitel 2 beschreibt die Entwicklung einer chromatographischen Trennmethode fĂŒr E2 und die Abbauprodukte 6alpha-E2, 6beta-E2, 6-Keto-E2, delta6-E2, beta-Equilenol und delta9,11-E2. Die Trennung aller Komponenten wurde mittels einer HochleistungsflĂŒssigchromatographie (HPLC) unter der Verwendung einer pentafluorphenylierten Kieselgelphase realisiert. Praktische Anwendung konnte anhand des Marktproduktes VagifemÂź gezeigt werden, fĂŒr welches aufgrund der niedrigen Arzneistoffkonzentration und sehr komplexen Tablettenmatrix zunĂ€chst die Entwicklung einer geeigneten Probenvorbereitung durchgefĂŒhrt wurde. AbschlieĂend wurde die Methode hinsichtlich SelektivitĂ€t, SensitivitĂ€t, LinearitĂ€t, PrĂ€zision und Richtigkeit validiert. Kapitel 3 nimmt Bezug auf die Arzneimittelsicherheit von Fertigarzneimitteln unter analytischen Gesichtspunkten. Die IdentitĂ€t und der Verbleib eines Arzneistoffes und aller seiner Abbauprodukte sind bei der Lagerung von Arzneimitteln nicht nur unter dem Aspekt der Massebilanz von Bedeutung. Entstehen wĂ€hrend der Lagerung genotoxische Abbauprodukte, mĂŒssen diese in engen Grenzen ĂŒberwacht werden. Diese Aspekte wurden anhand des Fertigarzneimittels PaludrineÂź (Arzneistoff Proguanil) verdeutlicht. ZunĂ€chst wurde der Ăbergang des genotoxischen Abbauproduktes PCA in die Gasphase wĂ€hrend der Lagerung bei erhöhten Temperaturen ĂŒberprĂŒft. Simultan wurde der Anstieg von PCA sowie der Proguanilgehalt in den Tabletten bestimmt, um RĂŒckschlĂŒsse auf die Massebilanz zu erhalten. Es konnte gezeigt werden, dass PCA unter den gewĂ€hlten Bedingungen in der Gasphase ĂŒber den Tabletten nachweisbar war. Der entsprechende Gehalt war jedoch in Relation zum PCA-Gehalt und Proguanilgehalt in den Tabletten vernachlĂ€ssigbar gering. Ein Einfluss auf die Massebilanz konnte folglich ausgeschlossen werden. FĂŒr eine Massebilanz entscheidend sind weiterhin Kenntnisse ĂŒber alle Abbauprodukte. Im Fall von Proguanil lieferte die Literatur Hinweise auf bislang unidentifizierte Abbauprodukte, fĂŒr welche StrukturvorschlĂ€ge erarbeitet wurden. Im Hinblick auf die GenotoxizitĂ€t des Hauptabbauproduktes PCA, wurden auch fĂŒr die neu vorgeschlagenen Strukturen erste toxikologische Bewertungen mittels DEREK, MCASE und Vitic erstellt. AbschlieĂend wurde die Anwesenheit von allen Abbauprodukten in kĂŒnstlich gealterten Tabletten ĂŒberprĂŒft.