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Postoperative Wundinfektionen (surgical site infections: SSI) stellen in Deutschland derzeit die hĂ€ufigste nosokomiale Infektion dar. In der heutigen Zeit sind die Standards zur PrĂ€vention von SSI sehr komplex und effizient. Mit der Absicht der weiteren Reduktion von SSIâs wurde der mikrobielle Hautversiegler InteguSealÂź entwickelt. ErgĂ€nzend zu den bereits veröffentlichten Studien zur Wirksamkeit des Versieglers untersuchten wir die Haut von 128 Patienten, die sich zu geplanten traumatologischen Eingriffen in der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald einfanden. Die Patienten wurden in zwei Gruppen (Kontrollgruppe und Verumgruppe) aufgeteilt. Wir ĂŒberprĂŒften Koloniezahlen und Erregerspezies von Wundgrund, Wundrand und Wundnaht im Verlauf von operativen Eingriffen an der WirbelsĂ€ule und an den ExtremitĂ€ten. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe ohne Versiegleranwendung konnten bei den Patienten, die der Verumgruppe mit Versiegleranwendung angehörten, an allen drei untersuchten Arealen weniger Koloniezahlen detektiert werden. Statistische Signifikanz wurde aber lediglich an der Wundnaht erreicht. Schlussfolgernd konnten wir zwar einen Trend zu Gunsten des sogenannten Sealings herausarbeiten, zur zukĂŒnftigen Integration der Versieglertechnik in die Standards zur prĂ€operativen Vorbereitung zwecks Reduktion der Wundkontamination bzw. von Wundinfektionen mĂŒssen allerdings weitere Untersuchungen durchgefĂŒhrt werden.
Um die EinflĂŒsse von Ureaplasmen und dessen Biovaren in der Schwangerschaft zu untersuchen wurden 107 mit Ureaplasmen besiedelte Schwangere mit 109 nicht besiedelten Schwangeren verglichen. Die mit Ureaplasmen besiedelten MĂŒtter waren durchschnittlich jĂŒnger, berichteten vermehrt von anamnestischen Fehlgeburten und zeigten hĂ€ufiger Fieber unter der Geburt als die nicht besiedelten. Die Gestationsdauer war in der Ureaplasmengruppe verkĂŒrzt. In der positiv getesteten Gruppe zeigten sich signifikant mehr Kinder mit vermindertem Geburtsgewicht, reduzierter KörpergröĂe, tieferen APGAR-Werten, reduzierten Wachstumsmerkmalen und geringerem Kopfumfang. Weiterhin trat bei den Kindern positiver MĂŒtter ein ARDS-Syndrom mit einer Notwendigkeit zur Intensivtherapie und Intubation hĂ€ufiger auf. Eine vaginale Dysbiose war nicht mit einer Ureaplasmenbesiedlung assoziiert. Die Biovare der positiv Getesteten wurden mit einer PCR ermittelt. Die PrĂ€valenz vom Biovar U. urealyticum lag bei 6,5 %, U. parvum bei 93,5 % und ein gemeinsamer Nachweis wurde nicht angetroffen. Keines der Biovare war signifikant mit Schwangerschaftskomplikationen assoziiert. Bei untherapierten bei Geburt bestehender Ureaplasmeninfektion zeigten sich zusĂ€tzlich signifikant gehĂ€uft Chorioamnionitiden. Bei einer Ureaplasmeninfektion zeigten sich gegenĂŒber einer Kolonisation Ă€hnlich viele Komplikationen. Erythromycinresistenzen bei Ureaplasmen traten in 6,6 % der FĂ€lle auf. Beide Biovare der Ureaplasmen zeigen Auswirkungen auf die Schwangere und den Fötus. Eine Kolonisation oder Infektion kann zu FrĂŒhgeburt und hypothrophen Neugeborenen fuhren.
Staphylococcus aureus ist ein ubiquitĂ€r verbreitetes Bakterium. HĂ€ufig als Kommensale des Menschen vorkommend, zĂ€hlt das Bakterium jedoch zu einem der wichtigsten Infektionserreger des 21. Jahrhunderts. Neben lokalen Infektionen (z. B. Furunkel) kann der Erreger nach einer Besiedlung auch systemische Erkrankungen in seinem Wirt (z. B. Sepsis, Endokarditis, Pneumonie) hervorrufen. Die pathogene Wirkung von S. aureus ist auf die Produktion und Sekretion von PathogenitĂ€ts- bzw. Virulenzfaktoren, unter anderem Superantigene, hĂ€molytische Toxine, Gewebe-zerstörende Enzyme und OberflĂ€chenproteine, welche ihrerseits mit dem Immunsystem des Wirtes interferieren, zurĂŒckzufĂŒhren. Ziel dieser Arbeit war unter anderem die Analyse des extrazellulĂ€ren Proteoms von S. aureus RN1HG in pMEM, ein an das bakterielle Wachstum adaptierte Zellkulturmedium. Bei den extrazellulĂ€ren Proteomanalysen von S. aureus RN1HG konnten 39 Proteine identifiziert werden, welche dem Bakterium eine Interaktion mit dem Wirt (Clumping-Faktoren) ermöglichen, die Phagozytose (Protein A) verhindern oder die Ausbreitung im Gewebe (alpha-HĂ€molysin, gamma-HĂ€molysin, Lipase) erleichtern. Da die Zusammensetzung des extrazellulĂ€ren Proteoms durch diverse Regulons (z. B. agr-System, sarA, sigB) bestimmt wird, stellte sich die Frage, inwiefern diese einen Einfluss auf die Virulenz des Stammes RN1HG-Stamm haben. Ein vielfach in der Literatur diskutierter Regulator ist SigB. Die vergleichende gelfreie LC-MS/MS-Analyse des extrazellulĂ€ren Proteoms von S. aureus RN1HG mit einer sigB Deletion (RN1HG delta sigB) zeigte, dass sich im Vergleich zum Wildtyp die Zusammensetzung des extrazellulĂ€ren Proteoms nicht grundsĂ€tzlich Ă€ndert. Jedoch konnte durch eine âlabelfreieâ Quantifizierung eine verstĂ€rkte Akkumulation zahlreicher Virulenzfaktoren (z. B. Aureolysin, 1-Phosphatidylinositol- Phosphodiesterase, alpha-HĂ€molysin, gamma-HĂ€molysin, Lipase, Thermonuklease) in der delta sigB Mutante nachgewiesen werden. Die Serin-Proteasen A, C und E konnten nur fĂŒr die delta sigB Mutante identifiziert werden. AdhĂ€sine, darunter Clumping-Faktoren oder Elastin-Bindeprotein, wurden lediglich wĂ€hrend der exponentiellen Wachstumsphase fĂŒr die delta sigB Mutante nachgewiesen. Dies konnte fĂŒr clf auch durch Transkriptomanalysen belegt werden. Die gelfreien Analysen wurden durch gelbasierte Verfahren (2D-Gelelektrophorese) ergĂ€nzt. Neben der Erstellung einer Referenzkarte des extrazellulĂ€ren Proteoms von S. aureus RN1HG (Wildtyp und delta sigB Mutante) wurden quantitative gelbasierte Daten erhoben, die einerseits die Ergebnisse der gelfreien Analysen bestĂ€tigten, andererseits aber auch zeigten, dass SigB nur wenig Einfluss auf die Prozessierung und posttranslationale Modifikation extrazellulĂ€rer Proteine in S. aureus RN1HG hat. Die Zusammensetzung des extrazellulĂ€ren Proteoms ist vor allem bei pathogenen Bakterien bedeutsam, da z. B. durch extrazellulĂ€re Enzyme die ErschlieĂung von NĂ€hrstoffquellen in extremen Habitaten begĂŒnstigt und durch Virulenzfaktoren sowohl die Kolonisierung als auch die ĂberlebensfĂ€higkeit im Wirtsorganismus gesichert wird. Um die Erreger-Wirt Interaktion nĂ€her zu charakterisieren, wurde die Reaktion von humanen bronchialen Epithelzellen (S9-Zellen) auf eine Infektion mit S. aureus RN1GH pMV158 untersucht. Die DurchfĂŒhrung der Infektionsstudien mit einem GFP-markierten RN1HG-Stamm ermöglichte die Sortierung der infizierten S9-Zellen durch die Durchflusszytometrie. Da im Epithelverband nicht jede Zelle mit S. aureus infiziert ist, lag der Vorteil der Sortierung darin, dass Proteomanalysen spezifisch fĂŒr die S9-Zellen mit internalisierten Staphylokokken durchgefĂŒhrt werden konnten. Infolge einer Internalisierung von S. aureus durch die S9-Epithelzellen kam es zunĂ€chst zu einer Integrin-vermittelten AdhĂ€sion. Eine zunehmende Inkubation mit S. aureus fĂŒhrte zu inflammatorischen Prozessen. Die Invasion pathogener Bakterien in Wirtzellen fĂŒhrt somit zum Remodelling biologischer Prozesse, die dem Wirt die Auseinandersetzung mit dem Pathogen ermöglichen.
Vergleichende Untersuchungen zu rekombinanten Toxoplasma-gondii-Isolaten natĂŒrlichen Ursprungs
(2020)
Toxoplasma gondii ist ein weltweit vorkommender einzelliger Parasit mit hohem zoonotischen Potential. In Nordamerika und Europa haben sich drei klonale Toxoplasma-Linien durchgesetzt, Typ I, Typ II und Typ III. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Virulenz in LabormĂ€usen: Toxoplasma gondii vom Typ I gilt im Allgemeinen als hochvirulent, wohingegen Typ II und III wenig virulent in LabormĂ€usen sind. In Deutschland dominieren T. gondii vom Typ II. Trotz selten vorkommender natĂŒrlicher sexueller Rekombinationen von T. gondii in Deutschland konnten in einer vorausgegangenen Studie rekombinante T. gondii-Typ II-III-Oozysten aus dem Kot einer natĂŒrlich infizierten Katze in Deutschland isoliert werden. Mittels klonaler Vereinzelung wurden in einer weiteren vorausgegangenen Studie aus diesen Oozysten die fĂŒnf Tachyzoiten-Klone B6-H6, 2-C10, 2-H8, C12 und A7 generiert, die sich in der Verteilung ihrer Typ II- und III-Allele voneinander unterschieden. Ziel dieser Arbeit war es, die fĂŒnf Klone vergleichend zu untersuchen hinsichtlich ihrer Geno- und PhĂ€notypen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die bekannten polymorphen Virulenzfaktoren ROP18, ROP5, ROP16 und GRA15 gelegt, die maĂgeblich fĂŒr Unterschiede in der Labormausvirulenz zwischen den klonalen Linien sorgen können. ROP18 und ROP5 sind an der Inhibition der IRG-vermittelten Zerstörung der parasitophoren Vakuole, dem Hauptabwehrmechanismus in MĂ€usen, beteiligt. WĂ€hrend alle fĂŒnf Klone das virulente Allel von ROP5 besaĂen, hatten nur zwei der fĂŒnf Klone, B6-H6 und 2-C10, das virulente Allel von ROP18, dessen virulenter Genotyp in einer hohen Expression resultiert. Diese beiden Klone lösten auch eine 100 %-ige MortalitĂ€t in den infizierten BALB/c-MĂ€usen aus. Hier stimmte der virulente ROP18-Genotyp mit der hohen Mausvirulenz ĂŒberein. Die anderen drei Klone, 2-H8, C12 und A7, besaĂen das nicht virulente Allel von ROP18. Von letzteren drei Klonen lösten jedoch lediglich nur C12 und A7 eine geringere, 30 %-ige MortalitĂ€t in infizierten BALB/c-MĂ€usen aus. Hier wĂŒrde der nicht-virulente ROP18-Genotyp die niedrigere Virulenz erklĂ€ren. Der Klon 2-H8, der ebenso ein nicht-virulentes ROP18-Allel besaĂ, löste dagegen eine 100 %-ige MortalitĂ€t aus. Demnach lieĂe sich die Virulenz der infizierten BALB/c-MĂ€use in dieser Studie nur in vier von fĂŒnf Klonen mit dem ROP18-Genotypen erklĂ€ren. Neben ROP5 und ROP18 wurden auch die Virulenzfaktoren ROP16 und GRA15 untersucht. Diese regulieren das Zytokinprofil in infizierten Makrophagen und können dadurch Einfluss auf den klinischen Verlauf der Infektion nehmen. Von ROP16 und GRA15 besaĂen jeweils alle fĂŒnf Klone das virulente Allel. Daher kann auch der Genotyp dieser Virulenzfaktoren hier nicht alleine die Unterschiede in der BALB/c-Mausvirulenz erklĂ€ren. Auch das Expressionsprofil der Virulenzfaktoren in in-vitro inokulierten J-774A.1-Makrophagen mit geringen, wahrscheinlich nicht biologisch relevanten Abweichungen, lieĂ keine eindeutigen RĂŒckschlĂŒsse fĂŒr die Ursache der unterschiedlichen Mausvirulenzen zu. Die in-vitro-Inokulation von J-774A.1-Makrophagen mit den Klonen ergab weiterhin, dass der mittelvirulente Klon C12 in der Lage war, die Makrophagen deutlich frĂŒher zu infizieren und eine höhere IL-12-Expression hervorzurufen. In ĂŒberlebenden BALB/c-MĂ€usen verursachte er einen geringeren Gewichtsverlust gegenĂŒber den anderen Klonen. Es kann fĂŒr diese Studie festgehalten werden, dass sich die Virulenz der Klone in LabormĂ€usen nicht allein durch das Vorhandensein virulenz-vermittelnder ROP18- oder anderer Virulenzgene erklĂ€ren lieĂ. Durch die sexuelle Rekombination zwischen T. gondii des Typs II und III waren offenbar Allelkombinationen entstanden, welche auf ein komplexes multifaktorielles Netzwerk schlieĂen lĂ€sst, das ursĂ€chlich fĂŒr die Unterschiede in der Mausvirulenz und der MakrophagenfunktionalitĂ€t zu sein schien.
Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass subklinisch verlaufende Infektionen wĂ€hrend der Schwangerschaft zu vorzeitiger WehentĂ€tigkeit, vorzeitigem Blasensprung, FrĂŒhgeburt und erhöhter maternaler und kindlicher InfektionsmorbiditĂ€t fĂŒhren können. Nach Mutterschafts-Richtlinien ist eine serologische Screeninguntersuchung auf Röteln, Lues, Hepatitis B, sowie Chlamydien obligat. Dagegen werden Untersuchungen auf weitere prĂ€natal relevante Infektionen wie Gruppe B-Streptokokken und Mykoplasmen/ Ureaplasmen nur bei Indikation oder als privat zu zahlende Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten.
Die Fragestellung dieser Untersuchung lautete: (1) Wie unterscheidet sich die Screening-Inzidenz von gesetzlich vorgeschriebenen und fakultativen Infektions-untersuchungen in der Schwangerschaft? (2) FĂŒhren die hier untersuchten Infektionen in der Schwangerschaft vermehrt zu FrĂŒhgeborenen oder zur stationĂ€ren Behandlung des Neugeborenen? (3) Liegt in dem fakultativen GBS- und Mykoplasmen-/Ureaplasmen-Screening die Gefahr potentiell vermeidbarer Infektions-assoziierter Komplikationen?
Im Rahmen des populationsbasierten Survey of Neonates in Pommerania (SNiP-Studie) wurden zwischen Januar 2003 und November 2008 bei 5268 MĂŒttern und ihren Neugeborenen Daten zu Chlamydien-, Syphilis-, Hepatitis-B-Virus, Röteln-, Mykoplasmen-/Ureaplasmen- und GBS-Untersuchungen erhoben. Die statistische Analyse erfolgte mit Hilfe des Chi-Quadrat Tests nach Pearson sowie mit dem Exakt-Test nach Fisher, dem Likelihood Test, der Korrelation nach Spearman und der multivarianten Regressionsanalyse.
In SNiP lag die Teilnahme an den gesetzlichen Screenings fĂŒr Syphilis bei 94,7 Prozent, fĂŒr Chlamydien bei 91,3 Prozent, fĂŒr Röteln bei 91,2 Prozent und fĂŒr Hepatitis-B-Virus bei 96,1 Prozent. Im Gegensatz dazu erfolgte das fakultative Screening fĂŒr GBS in 9,75 Prozent, fĂŒr Mykoplasmen/Ureaplasmen in 9,64 Prozent und fĂŒr Toxoplasmose in 74 Prozent der FĂ€lle.
Im Untersuchungszeitraum gab es einen Fall einer Syphilis-Infektion wĂ€hrend der Schwangerschaft. Es fanden sich bei n = 229 / 5269 (4,3 %) Schwangeren ein positiver Chlamydiennachweis, bei n = 4360 / 5269 (82,8 %) lag eine Röteln-ImmunitĂ€t vor und n = 28 / 5269 (0,53 %) waren HBsAg positiv. Bei den fakultativ durchgefĂŒhrten Screenings lag die PrĂ€valenz des positiven GBS-Abstrichs bei n = 105 / 513 (20,47 %) und des positiven Mykoplasmen-/Ureaplasmen-Abstrichs bei n = 111 / 508 (21,85 %). Bei einer FrĂŒhgeborenenrate (Gestationsalter < 37 Wochen) von n = 653 / 5268 (12,4 %) zeigte sich ein positiver maternaler Nachweis von Chlamydien bei n = 40 / 593 (6,75 %) FG vs. n = 189 / 4215 (4,48 %) TG (p < 0,05), von GBS bei n = 25 / 108 (23,15 %) FG vs. n = 80 / 405 (19,75 %) TG (p < 0.01) und von Mykoplasmen/Ureaplasmen bei n = 36 / 108 (33,33 %) FG vs. n = 75 / 400 (18,75 %) TG (p < 0.01). Die Regressionsanalyse ergab einen signifikanten Einfluss der Chlamydien- [OR 1,576919; 95 Prozent KI 1,06835; 2,327584] und der Mykoplasmen-/Ureaplasmen- Besiedlung [OR 2,621366; 95 Prozent KI 1,566796; 4,38574], aber nicht der maternalen GBS-Besiedlung auf die FrĂŒhgeburt.
Bei den Neugeborenen wurden n = 2 Chlamydienkonjunktividen (ICD A74.0) und n = 1 Chlamydieninfektion (ICD A74.9) trotz negativem prĂ€natalem maternalen Chlamydienabstrichs sowie n = 92 Konjunktividen ohne Erregernachweis (ICD H10, H13.1, P39.1) dokumentiert. FĂŒr GBS-assoziierte neonatale Krankheiten wurden n = 4 GBS-Sepsen (ICD P36.0) und n = 1 GBS-Pneumonie (ICD P23.3) dokumentiert. In nur jeweils einem Fall gab es einen prĂ€natal durchgefĂŒhrten positiven maternalen GBS-Abstrich. Es gab n = 1 Mykoplasmen-Pneumonie (ICD J15.7), hier war prĂ€natal kein maternaler Abstrich erfolgt. Des Weiteren wurden n = 215 Perinatalperioden-spezifische Infektionen ohne Erregernachweis (ICD P35-P39) belegt.
In dieser populationsbasierten Untersuchung wurde ein fakultatives Infektionsscreening auf Gruppe B-Streptokokken und Mycoplasmen/Ureaplasmen nur bei jeder zehnten Frau durchgefĂŒhrt, wĂ€hrend die Screening-Inzidenz der gesetzlich vorgeschrieben Infektionsuntersuchungen bei ĂŒber 90 Prozent lag.
Es zeigte sich eine signifikante HĂ€ufung von FrĂŒhgeburten bei sowohl positivem Chlamydiennachweis als auch bei positivem Mykoplasmen-/Ureaplasmen- und GBS-Nachweis. Die Regressionsanalyse bestĂ€tigte einen signifikanten Einfluss der Chlamydien- und Mykoplasmen-/Ureaplasmen-Infektion auf die FrĂŒhgeburt. Auch wenn die fakultativen Untersuchungen hĂ€ufiger bei Schwangeren mit FrĂŒhgeburts-bestreben durchgefĂŒhrt wurden, sind ĂŒber 80 Prozent der Schwangeren mit FrĂŒhgeborenen nicht getestet worden. Weitere Untersuchungen mĂŒssen klĂ€ren, ob durch ein generelles Screening auf Mykoplasmen/Ureaplasmen und GBS die FrĂŒhgeborenenrate und die damit verbundenen Komplikationen zu senken sind. Jedoch hĂ€tten durch ein konsequentes, nach Mutterschafts-Richtlinien geregeltes GBS-Screening zwischen der 35. und 37. SSW drei FĂ€lle einer GBS-Sepsis und ein Fall einer GBS-Pneumonie mit hoher Wahrscheinlichkeit erkannt und abgewendet werden können.
In dieser retrospektiven Arbeit wurde untersucht, inwiefern Einflussfaktoren (im Folgenden Risikofaktoren) wie Diabetes mellitus, Adipositas, rheumatoide Arthritis sowie invasive Voreingriffe am Kniegelenk das klinische Outcome der Patienten bei bereits festgestellter periprothetischer Infektion beeinflussen. Das Patientenkollektiv hierzu bildeten 74 Personen, welche in der OrthopĂ€dischen Klinik der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald zwischen 01.01.2006 - 30.06.2013 wegen einer infizierten Knie-TEP behandelt wurden. Die Infektionsrate lag dabei insgesamt bei 2,3%. Nach entsprechender Datengewinnung wurden innerhalb des Patientenkollektivs vier Gruppenpaare gebildet, wobei pro untersuchtes Paar eine Gruppe mit jeweiligem Risikofaktor von einer entsprechenden Kontrollgruppe ohne den untersuchten Risikofaktor separiert wurde. Diese wurden durch statistische Tests auf signifikante Unterschiede bezĂŒglich des objektiven und subjektiven Outcomes hin untersucht. Bei der Betrachtung des objektiven Outcomes, worin alle Patienten eingeschlossen waren, bestĂ€tigte sich der Verdacht, dass Diabetes mellitus sowie Adipositas den klinischen Verlauf bei periprothetischer Infektion negativ beeinflussen, was auch im Vergleich zur Literatur bestĂ€tigt werden konnte. Die primĂ€r durchgefĂŒhrte Therapie zum Erhalt der einliegenden Prothese vor allem durch Inlay-Wechsel war in diesen beiden Risikofaktoren weniger erfolgreich als in den jeweiligen Kontrollgruppen. Sogar der TEP-Wechsel als primĂ€re Infektsanierung war in der Gruppe der Diabetiker signifikant erfolgloser als in der jeweiligen Kontrollgruppe. Dies fĂŒhrte insgesamt zu vermehrten operativen Eingriffen bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes. Das subjektive Outcome wurde durch den SF-36 Score mittels Fragebogen und telefonischer Kontaktaufnahme ermittelt, wobei 50% aller Patienten teilnahmen. Hierbei zeigte sich ausschlieĂlich bei Diabetes mellitus eine signifikant geringere körperliche Funktion im Vergleich zur Kontrollgruppe. BezĂŒglich der Risikofaktoren "rheumatoide Arthritis" und "Voreingriffe am Kniegelenk" hat sich generell keine signifikante Beeinflussung des objektiven und subjektiven Outcomes gezeigt. Zusammenfassend kann Diabetes mellitus und Adipositas als Risikofaktor fĂŒr ein schlechteres Outcome bei festgestellter Knie-TEP Infektion angesehen werden. Vor allem bei der Auswahl der passenden PrimĂ€rtherapie nach festgestellter Infektion muss die klinische Gesamtsituation betrachtet werden. Dabei ist der TEP-Erhalt vor allem durch Inlay-Wechsel bei Adipositas und Diabetes mellitus weniger erfolgsversprechend ebenso wie der TEP-Wechsel bei Diabetikern, was bei der Therapieplanung bedacht werden sollte, um zukĂŒnftig multiple operative Eingriffe bei adipösen Patienten und körperliche FunktionseinschrĂ€nkungen bei Diabetikern zu vermeiden.
In AbhĂ€ngigkeit von der Dauer, der Art und des mechanischen Anspruchs eines operativen Eingriffs kommt es nachweislich zu Perforationen von Operationshandschuhen und damit zu einer Aufhebung der aus infektionsprophylaktischen GrĂŒnden erforderlichen intakten Barriere zwischen Operateur bzw. medizinischem Personal und dem Patienten. Dabei spielen intakte Handschuhe nicht nur eine tragende Rolle hinsichtlich des beiderseitigen Schutzes vor durch Blut und andere KörperflĂŒssigkeiten ĂŒbertragenen Infektionskrankheiten wie HIV, HBV und HCV, sondern auch vor bakteriellen Ăbertragungen als einer potentiellen Ursache postoperativer Wundinfektionen. Die Perforationsrate von Handschuhen korreliert mit der Tragedauer, wobei eine Vielzahl der Handschuhperforationen nicht sofort oder ĂŒberhaupt nicht bemerkt wird. Dabei sind Handschuhperforationen ĂŒberproportional hĂ€ufig an der nicht dominanten Hand lokalisiert. Im Gesamtergebnis der durchgefĂŒhrten Untersuchung und einer VorgĂ€nderstudie [1] konnte unter realen Operationsbedingungen eine Gesamtperforationsrate von 18,2 % nachgewiesen werden. Es fanden 12 Bakterientranslokationen, entsprechend einer Translokationsrate von 22,2 %, bezogen auf die Gesamtzahl perforierter Handschuhe, statt und zwar nach einer Tragezeit ab 90 min [1] bzw. in dieser Untersuchung bereits nach 62 min. Das Vorhandensein fĂŒr bakterielle Erreger permeabler Handschuhperforationen ermöglicht ebenso eine Passage von Viren. Ein regelmĂ€Ăiger intraoperativer Handschuhwechsel fĂŒr den viszeralchirurgischen Operateur und/oder double gloving stellen aus den Untersuchungsergebnissen abgeleitete Möglichkeiten dar, die notwendige intakte Barriere aufrecht zu erhalten bzw. wiederherzustellen. DiesbezĂŒglich ist eine Differenzierung zwischen unterschiedlichen chirurgischen Disziplinen und den jeweils unterschiedlichen Aufgaben innerhalb des Operationsteams vorzunehmen, da zwangslĂ€ufig erhebliche Unterschiede bei den Perforationsraten bestehen. Das in diesem Zusammenhang untersuchte und aus jeweils doppelt ĂŒbereinander getragenen Operationshandschuhen bestehende Indikatorsystem erwies sich in der aktuellen Untersuchung als effektiv. Ăber den Untersuchungszeitraum von einem Jahr zeigte sich eine deutlich zunehmende Verbesserung in der visuellen Detektion von Perforationen durch die einzelnen Mitglieder des Operationsteams, wobei die Erkennungsrate bei 70 % lag. Die Empfehlung eines intraoperativen Handschuhwechsels nach spĂ€testens 90 min fĂŒr den ersten und zweiten viszeralchirurgischen Operateur sowie nach 150 min fĂŒr die ĂŒbrigen Teilnehmer der Operation kann durch die vorliegende Untersuchung untermauert werden. Der intraoperative Einsatz des Indikatorsystems ist aufgrund guter Erkennbarkeit von Perforationen in Verbindung mit erhöhter Sicherheit durch das systemeigene double gloving grundsĂ€tzlich zu empfehlen.
Infektionserkrankungen können im Wirt oxidativen Stress hervorrufen, da dieser zur gezielten Abwehr von Mikroorganismen mithilfe bestimmter Immunzellen erhebliche Mengen an reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffspezies produziert. Dabei wird v. a. der AktivitĂ€t der NADPH-Oxidase, und weniger der induzierbaren NO-Synthase, eine wichtige Rolle bei der Eliminierung von B. pseudomallei zugeschrieben (Utaisincharoen et al. 2001; Breitbach et al. 2006), was sich wiederum toxisch auf körpereigenes Gewebe auswirken kann. Unter diesen UmstĂ€nden ist ein gut funktionierendes, antioxidatives Schutzsystem der Zellen von essentieller Bedeutung. In dem Zusammenhang sollte zum einen die antioxidative Funktion des Transkriptionsfaktors Nrf2, und zum anderen die Bedeutung des Glutathion-Redoxsystems bei Infektionen mit dem Gram-negativen, fakultativ intrazellulĂ€ren Erreger der Melioidose, Burkholderia pseudomallei, geklĂ€rt werden. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Infektion von Makrophagen und Hepatomzellen mit B. pseudomallei zur nukleĂ€ren Translokation von Nrf2 und somit dessen Aktivierung beitrĂ€gt. Die infektionsbedingte Induktion von Nrf2 auf Genexpressionsebene wurde in Makrophagen, jedoch nicht in Hepatomzellen, festgestellt. DarĂŒber hinaus wurde die Genexpression des Transkriptionsfaktors in den Organen von infizierten C57BL/6-MĂ€usen unterschiedlich reguliert. Die Anwesenheit von Nrf2 in Nrf2+/+-Makrophagen bzw. die Aktivierung von Nrf2 durch Stimulatoren verbesserten das intrazellulĂ€re Ăberleben von B. pseudomallei in den Immunzellen, wohingegen in infizierten Hepatomzellen das Replikationsvermögen des Pathogens durch Nrf2 eingeschrĂ€nkt wurde. In vitro-Infektionsversuche mit anderen Bakterien wiesen zudem auf einen Erreger-spezifischen Einfluss von Nrf2 hin. Des Weiteren war die proinflammatorische Antwort von Makrophagen durch Nrf2 tendenziell, aber nicht signifikant, erhöht. Im pulmonalen in vivo-Infektionsmodell hatte Nrf2 weder einen Einfluss auf das Wachstum von B. pseudomallei in Leber, Lunge und Milz infizierter Tiere, noch auf die Sekretion inflammatorischer Mediatoren im Serum. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Nrf2 weniger durch die Modulation der proinflammatorischen Immunantwort, als vielmehr durch die Regulation ARE-abhĂ€ngiger, antioxidativer Proteine unterschiedlich auf die mikrobielle Abwehr in vitro und in vivo einwirkt. Im zweiten Teil der Arbeit sollte daher die Rolle von Glutathion (GSH) und den an seiner Biosynthese bzw. Regeneration beteiligten Enzymen, Glutamatcysteinligase (Gcl) sowie Glutathionreduktase (Gsr), bei der Infektion mit B. pseudomallei untersucht werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Genexpression der Gcl und Gsr in AbhĂ€ngigkeit von der infektionsbedingten Nrf2-Induktion durch B. pseudomallei in Makrophagen erhöht war, wohingegen die Enzyme in den Organen infizierter MĂ€use unterschiedlich induziert wurden. Die Inhibition der Gcl fĂŒhrte sowohl in Makrophagen als auch in Hepatomzellen zu einer Reduktion des intrazellulĂ€ren Gesamt-GSH-Gehaltes, was sich jedoch unterschiedlich auf das Wachstumverhalten von B. pseudomallei in den jeweiligen Zellen auswirkte. Die eingeschrĂ€nkte GSH-Biosynthese verbesserte zum einen die Pathogenkontrolle in den Makrophagen und im Mausmodell, begĂŒnstigte jedoch zum anderen die Replikation des Erregers in Hepatomzellen. Die Hemmung der Regeneration von GSH aus GSSG fĂŒhrte ebenfalls zu zelltypabhĂ€ngigen, kontroversen Ergebnissen. Einerseits wirkten sich die Inhibition der Gsr und der damit verbundene GSH-Mangel positiv auf das Ăberleben von B. pseudomallei in Makrophagen aus. Andererseits fĂŒhrte die Gsr-Inhibition in Hepatomzellen zu einem Anstieg des intrazellulĂ€ren GSH-Gehaltes, was sich in reduzierten Keimzahlen Ă€uĂerte. Wurde GSH direkt mithilfe eines bestimmten Konjugationspartners, der aber auch fĂŒr seine Nrf2-induzierende Wirkung bekannt ist, depletiert, so wurde das bakterielle Wachstum in beiden Zelltypen und in den Organen von MĂ€usen begĂŒnstigt. Da der GSH-Gehalt in unseren Infektionsmodellen keinen signifikanten Einfluss auf proinflammatorische Mediatoren hatte, ist anzunehmen, dass die wirtsvermittelten Immunmechanismen eine untergeordnete Rolle bei der Pathogenkontrolle spielen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit bestĂ€tigen die in der Literatur bereits kontrovers beschriebenen Funktionen von Nrf2 und GSH bei mikrobiellen Infektionen. Es ist anzunehmen, dass sowohl der Nrf2-Signalweg als auch die Nrf2-abhĂ€ngige Regulation des GSH-Stoffwechsels vorwiegend dem Schutz der Wirtszelle dienen, indem sie das durch eine Infektion hervorgerufene, gestörte Gleichgewicht zwischen ROS und Antioxidantien wiederherstellen. Jedoch konnte auch gezeigt werden, dass beide Faktoren unter bestimmten Bedingungen zugunsten des bakteriellen Wachstums genutzt werden können, indem das Pathogen die Schutzmechanismen des Wirtes umgeht.
Auf der Intensivstation der Abteilung fĂŒr Neonatologie der Klinik und Poliklinik fĂŒr Kinder- und Jugendmedizin der UniversitĂ€t Greifswald wurde eine prospektive Studie auf Grund einer vermutlich erhöhten Rate neonatater SepsisfĂ€lle durchgefĂŒhrt. Von Juli bis Dezember 2000 wurden regelmĂ€Ăig von der Umgebung der FrĂŒhgeborenen Abstriche genommen und mikrobiologisch untersucht. Gleichzeitig wurden die Krankenakten der Neonaten aufgearbeitet und relevante Daten wie Geburtsgewicht, Gestationsalter, intravenöse ZugĂ€nge, Atemhilfen, Antibiose, Art der Nahrung, Sepsisbeginn und CrP- Wert in ein Protokoll eingetragen. ZusammenhĂ€nge zwischen den aufgenommenen Parametern und SepsishĂ€ufigkeit wurden mittels statistischer Berechnungen untersucht. Es stellte sich heraus, dass die SepsishĂ€ufigkeit entscheidend von dem Gestationsalter abhĂ€ngig ist. Neonaten, die vor der 30. Schwangerschaftswoche geboren wurden, hatten in 94,1 % der FĂ€lle eine Sepsis. FrĂŒhgeborene, die nach der 32. SSW geboren wurden, hatten hingegen nur eine Rate von 17,4 %. Von den Kindern, die zwischen der 30. und 32. SSW geboren wurden, hatten 58,3 % eine Sepsis. Bei Neugeborenen mit einem Gestationsalter < 30. SSW ist das Immunsystem noch so stark unterentwickelt, dass bei ihnen schon physiologische Hautkeime eine Infektion auslösen können. Deshalb mĂŒssen Neugeborene unter der 30. SSW streng aseptisch gepflegt werden. Die hĂ€ufigsten Erreger, die bei den Abstrichen isoliert wurden, waren KNS, Klebsiella spp. und Candida spp. Bei 82 % der Patienten wurden KNS, bei 75 % der Kinder Klebsiella spp, nachgewiesen. Candida spp. wurde bei 12 von 28 Patienten isoliert. Dies spricht fĂŒr eine Verbreitung dieser Erreger auf der Intensivstation, die bei Unterlassung von Distanzierungs- und DesinfektionsmaĂnahmen durch das Personal von Kind zu Kind ĂŒbertragen werden können.
Zusammenfassung
Zielsetzung: Ziel der vorliegenden experimentellen Studie war es, die Kontamination von Kurzinfusionssystemen an Zentralen Venenkathetern prospektiv zu untersuchen.
Methode: Die Probensammlung der Kurzinfusionssysteme erfolgte auf Intensivtherapiestationen. Es wurden ausschlieĂlich Infusionssysteme zur Gabe von Kurzinfusionen verwendet. Infusionssysteme zur alleinigen Volumengabe wie E153 wurden von der Studie ausgeschlossen.
Beim Wechsel des Kurzinfusionssystems nach einer 72-stĂŒndigen Verwendungsdauer wurde die im System verbliebene Restlösung fĂŒr 48 h bei 36 °C auf Blutagar zum Nachweis einer Kontamination kultiviert.
Ergebnisse: In einer von 616 Proben wurden 10 KbE Coagulase-negative Staphylokokken (CoNS) pro ml nachgewiesen.
Eine Kontrolltestung war bei dieser Probe zu Beginn der Studie nicht vorgesehen, sodass das getestete Kurzinfusionssystem als kontaminiert galt.
2 weitere Proben in der Anschlussuntersuchung wiesen wiederum 10 KbE CoNS pro ml auf, was bei einer Kontrolltestung mittels erneuter Kultivierung der Infusionslösung nicht bestĂ€tigt wurde, sodass der initiale Befund als Laborkontamination gewertet wurde. Damit liegt auch bei der kontaminierten Probe eine Laborkontamination (z.B. Hautflora) nahe, ohne die DurchfĂŒhrung einer Kontrolltestung konnte dies jedoch nicht bewiesen werden.
Schlussfolgerung: Infusionssysteme werden bei intermittierender Gabe von Kurzinfusionen mit ZwischenspĂŒlungen und einer Verwendungsdauer von 72h mikrobiell nicht kontaminiert. Obwohl das nur fĂŒr aerob wachsende Bakterien nachgewiesen wurde, ist die Art der Entstehung einer Kontamination beim Umgang mit ISs fĂŒr Aerobier und Anaerobier analog, so dass bei fehlendem Nachweis von Aerobiern kein Risiko einer Kontamination mit Anaerobiern anzunehmen ist. Damit können ISs bei intermittierender Gabe von Kurzinfusionen mit ZwischenspĂŒlungen bis zu 72 h verwendet werden, wodurch können Kosten eingespart werden.