Doctoral Thesis
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Hintergrund: Die Glaukome stellen eine heterogene Gruppe von chronischen Erkrankungen dar, deren Ătiopathogenese bisher nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt ist. Ein möglicher Zusammenhang zwischen Glaukom und Schlafapnoe-Syndrom (SAS) wird seit lĂ€ngerer Zeit kontrovers diskutiert. Fragestellung: Die Studie setzte sich zum Ziel, das Vorhandensein von Assoziationen zwischen einem SAS und ophthalmologischen Parametern bei Patienten mit einem Offenwinkelglaukom zu ĂŒberprĂŒfen, um dadurch die gezielte Anwendung polysomnographischer SAS-Diagnostik als Monitoring-Option fĂŒr Glaukompatienten in der ambulanten Praxisroutine zu rechtfertigen. Methoden: Die Untersuchung wurde als eine Fall-Kontroll-Studie konzipiert. Das Kollektiv (19 MĂ€nner, 29 Frauen) wurde aus Patienten einer ophthalmologischen Praxis rekrutiert. Es wurden Daten zu mehreren Glaukom-spezifischen ophthalmologischen Parametern erhoben (IOD, RNFL, MD, Rim area, Disc area, FES), sowie eine einmalige ambulante polysomnographische Untersuchung (GerĂ€t WatchPat 200) durchgefĂŒhrt. Die Feststellung eines SAS erfolgte auf Grund des Nachweises von typischen VerĂ€nderungen der Parameter Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI), Oxygen Desaturation Index (ODI) und Respiratory Distress Index (RDI). Die AusprĂ€gung von VerĂ€nderungen in ophthalmologischen Parametern bei Patienten mit und ohne SAS wurde ferner auf den Einfluss der Faktoren Alter, Dauer der Erkrankung, Obesitas und Hypertonie untersucht. Ergebnisse: 1. Eine ambulant durchgefĂŒhrte polysomnographische Untersuchung ermöglicht zuverlĂ€ssig die Verifizierung eines SAS 2. Die Ko-PrĂ€senz eines SAS bei Glaukompatienten zeigt eine signifikante Beeinflussung der Parameter RNFL und Rim area, wĂ€hrend beim IOD und Mean Defect keine eindeutigen ZusammenhĂ€nge festgestellt werden konnten. 3. SAS Ko-MorbiditĂ€t hat einen deutlich stĂ€rkeren Einfluss auf Glaukom-spezifische ophthalmologische VerĂ€nderungen bei Ă€lteren Patienten (ĂŒber 65 J.) bzw. solchen mit einer lĂ€ngeren Dauer der Erkrankung (ĂŒber 5 J.). 4. Ăberraschenderweise war die Auswirkung eines SAS auf Glaukom-relevante Parameter deutlicher ausgeprĂ€gt bei Patienten mit normalem bzw. gut eingestelltem Blutdruck und niedrigem BMI (unter 25). Schlussfolgerung: In der ophthalmologischen Praxis-Routine kann die Diagnostizierung eines SAS bei bestimmten Untergruppen von Patienten mit Offenwinkelglaukom wertvolle Hinweise bezĂŒglich der Progressionsaussichten pathologischer VerĂ€nderungen und eventueller vorgreifender Therapieeinstellung liefern.
Die Folgen von Osteoporose und Adipositas stellen groĂe gesundheitspolitische und sozioökonomische Herausforderungen dar. Seit vielen Jahren wird untersucht, inwieweit Fettgewebe auf den Knochen einen protektiven oder schĂ€dlichen Einfluss ausĂŒbt. Dabei kamen verschiedene Studien, zum GroĂteil Querschnittsstudien, zu gegensĂ€tzlichen Ergebnissen.
In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhang zwischen BMI, Taillenumfang, VAT oder abdominellem SAT und der Knochensteifigkeit sowie dem osteoporotischen Frakturrisiko in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung im Nordosten Deutschlands untersucht.
Dabei konnte ein positiver Zusammenhang zwischen BMI, Taillenumfang, VAT oder abdominellem SAT und der BUA und dem Steifigkeitsindex hergestellt werden. Der BMI war darĂŒber hinaus positiv mit der BUA assoziiert. AuĂerdem wurde gezeigt, dass die Chance fĂŒr ein mittleres oder hohes Frakturrisiko mit steigendem BMI, Taillenumfang und abdominellem Fettvolumen abnimmt. Diese Ergebnisse stĂŒtzen im Wesentlichen das lange beschriebene Paradigma eines protektiven Einflusses des Fettgewebes auf den Knochenstatus und stĂ€rken darĂŒber hinaus die Bedeutung der klinisch leicht verfĂŒgbaren Parameter BMI und Taillenumfang bei der EinschĂ€tzung des osteoporotischen Frakturrisikos.
Allerdings erlaubt die DurchfĂŒhrung dieser Studie als Querschnittstudie keine RĂŒckschlĂŒsse auf KausalitĂ€ten hinsichtlich der möglicherweise komplexen Interaktionen zwischen Fett- und Knochengewebe. Daher sind in Zukunft weitere LĂ€ngsschnittstudien an einer reprĂ€sentativen Studienpopulation unter Verwendung standardisierter Messmethoden nötig, um die ZusammenhĂ€nge und Interaktionen dieser beiden Gewebe besser zu verstehen.