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Sonographie peripherer Nerven bei Polyneuropathien (2014)
Busemann, Annika
Die sonographische Diagnostik nimmt in vielen Bereichen der Medizin einen hohen Stellenwert ein. Durch den technischen Fortschritt können heutzutage auch die peripheren Nerven inklusive verschiedenster pathologischer VerĂ€nderungen dargestellt werden. Die Messung der NervenquerschnittsflĂ€che (nerve cross sectional area = NCSA) im transversalen Bild hat sich in vielen Studien als geeigneter Parameter zur Beurteilung bzw. zum Vergleich des Nervenkalibers herausgestellt. Polyneuropathien (PNP) sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Man differenziert zwischen primĂ€r demyelinisierenden, axonalen sowie gemischten PNP. Ätiologisch lassen sich u. a. metabolische, toxische und immunologische PNP unterscheiden. In den bisher publizierten Studien zur Sonographie bei PNP konnte beobachtet werden, dass besonders demyelinisierende PNP zu einer VergrĂ¶ĂŸerung der NCSA fĂŒhren. Informationen zum sonographischen Erscheinungsbild der in der Gesellschaft hĂ€ufigen PNP (diabetisch, Alkohol assoziierte, PNP bei Vitamin B12 Defizit) sind jedoch bisher limitiert. In der vorliegenden explorativen Pilotstudie wurde geprĂŒft, ob die NCSA bei PNP grĂ¶ĂŸer ist als bei gesunden Nerven und ob ZusammenhĂ€nge zwischen der NCSA und dem SchĂ€digungstyp, der Ätiologie oder dem elektrophysiologisch bestimmten Schweregrad bestehen. Um diese Fragestellungen zu beantworten, wurde die NCSA an insgesamt 12 fest definierten, außerhalb physiologischer Engpassstellen liegenden, Messpositionen unterschiedlicher Nerven (N. medianus, N. ulnaris, N. tibialis, Spinalwurzel C6 / C7, Trunci des Plexus brachialis) bestimmt. Die ReliabilitĂ€t der Ergebnisse wurde bei 5 Probanden durch eine Wiederholung der Messungen im Abstand von mehr als 24 h geprĂŒft. Dabei konnte gezeigt werden, dass eine gute Reproduzierbarkeit der Messungen besteht, da bei sĂ€mtlichen Messpunkten, ausgenommen dem Truncus inferior, ein Variationskoeffizienten von weniger als 20 % vorgelegen hat. Die Untersuchung bei 27 gesunden Probanden ergab, dass keine AbhĂ€ngigkeit der NCSA von der Körperseite besteht, sodass der Untersuchungsumfang bei den 56 Patienten mit elektrophysiologisch gesicherten PNP auf eine Körperseite reduziert werden konnte. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind, dass Patienten mit PNP grĂ¶ĂŸere NCSA aufweisen als Gesunde. Die Verdickung der Nerven ist sowohl in proximalen als auch in distalen Abschnitten nachweisbar und ist sowohl bei demyelinisierenden als auch bei axonalen PNP vorhanden. Die vorliegende Arbeit liefert weiterhin Hinweise dafĂŒr, dass demyelinisierende PNP eine deutlichere VergrĂ¶ĂŸerung der NCSA aufweisen als primĂ€r axonale SchĂ€digungen und dass sie sich dadurch sonographisch voneinander unterscheiden. Außerdem ist die NCSA bei immunvermittelten Neuropathien wie dem GBS, der CIDP und den paraproteinĂ€mischen PNP besonders in den proximalen Abschnitten grĂ¶ĂŸer als bei PNP anderer Ätiologie. Eine Assoziation zwischen dem Schweregrad und der NCSA konnte nicht beobachtet werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie stehen im Einklang mit dem Grundtenor der Literatur. Anzumerken ist jedoch, dass die bisherigen Publikationen ĂŒberwiegend Einzelvergleiche beinhalten, in denen meist immunvermittelte PNP im Fokus stehen, oder dass sie sich hĂ€ufig auf die oberflĂ€chlicher gelegenen Nerven der oberen ExtremitĂ€ten beschrĂ€nkt haben. StĂ€rken der vorliegenden Studie sind die VielfĂ€ltigkeit der ausgewĂ€hlten Nervensegmente und der Verzicht auf Messungen an Engpassstellen sowie die Mannigfaltigkeit der verglichenen Ätiologien. Ein limitierender Faktor der vorliegenden Studie ist die nicht immer gewĂ€hrleistete Verblindung des Untersuchers bezĂŒglich der Ätiologien und die teilweise geringen SubgruppengrĂ¶ĂŸen. Aus diesem Grund wurde die vorliegende Studie als explorative Pilotstudie angelegt, mit dem Ziel, Hypothesen zu generieren und die Berechnung eines Stichprobenumfangs zukĂŒnftiger konfirmatorischer Studien zu ermöglichen, an Hand derer dann mit ausreichender statistischer TrennschĂ€rfe (Power) die aufgestellten Hypothesen ĂŒberprĂŒft werden können.
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