Doctoral Thesis
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Die unterschiedlichen Behandlungsstrategien bei Verletzungen der Achillessehne werden in Fachkreisen intensiv und teils kontrovers diskutiert. Vor diesem Hintergrund wurde vorliegend eine Exploration der gegenwĂ€rtigen Versorgung von Patienten mit AchillessehnenschĂ€digungen angestrebt. Die realisierte Methodik beinhaltete die Entwicklung eines standardisierten Fragebogens, der Items zur entsprechenden Exploration umfasste. Dieser Fragebogen wurde an KrankenhĂ€user in Deutschland (Fachabteilungen der Bereiche Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie, Chirurgie mit Schwerpunkt OrthopĂ€die, OrthopĂ€die mit Schwerpunkt Chirurgie, sowie Unfallchirurgie) geleitet. Es konnte ein Fragebogen-RĂŒcklauf von N=112 erzielt werden. DarĂŒber hinaus erfolgte eine Auswertung von KrankenblĂ€ttern von Patienten mit Achillessehnenrupturen (N=70), die im Johanniter-Krankenhaus in Genthin-Stendal unfallchirurgisch versorgt wurden.
Das empirisch gewonnene Datenmaterial wies insbesondere auf eine multimodale Diagnostik bei einem Verdacht auf Achillessehnenruptur hin. BestĂ€tigte Abrisse lagen weit mehrheitlich im mittleren Bereich der Achillessehne vor. Eindeutig dominierten mĂ€nnliche Patienten sowie sportbedingte Rupturen. HĂ€ufig waren bereits vor dem Trauma Probleme im Sehnenbereich wie etwa Tendopathien aufgetreten. Die Daten legten einen den Achillessehnenabriss tendenziell begĂŒnstigenden Einfluss des Faktors Diabetes nahe. Als Behandlungsmodus bei Achillessehnenverletzungen war weit ĂŒberwiegend das offene operative Vorgehen gegeben, wobei unter den Nahttechniken insbesondere den Verfahren nach Bunnell und Kirchmayr/ Kessler Bedeutung zukam. Gewisse Potentiale eines primĂ€r konservativen, nicht als Regelbehandlung eingesetzten Vorgehens wurden nach den empirischen Daten bei partiellen Rupturen der Achillessehne, namentlich unter der Voraussetzung einer hohen Patienten-Compliance, erkannt. GrundsĂ€tzlich dominierte nach den vorliegenden empirischen Daten bei Achillessehnentherapien die operative Strategie, wobei im Vergleich zu frĂŒheren Berichten in der Fachliteratur eine gewisse Zunahme der Akzeptanz auch gegenĂŒber einer konservativen bzw. primĂ€r noninvasiven Therapie erkennbar war. UnabhĂ€ngig von der gewĂ€hlten Behandlungsstrategie bei Achillessehnenverletzungen kann gemÀà den empirischen RĂŒckmeldungen die Schlussfolgerung gezogen werden, dass eine zĂŒgig eingeleitete und in der Folge sukzessive verstĂ€rkte Mobilisierung des Sehnenbereiches in der Rehabilitationsphase dieser Patienten einen hohen Nutzwert hat.
Es erfolgte die Auswertung nach Implantation einer HĂŒfttotalendoprothese bei geriatrischen Patienten mit einer Schenkelhalsfraktur. Es wurden retrospektiv Daten ausgewertet, welche den stationĂ€ren Aufenthalt beschreiben. Zielkritieren waren u.a. MobilitĂ€t, Outcome in AbhĂ€ngigkeit der ASA Klassifikation, Zusammenhang zwischen LetalitĂ€t und ASA Klassifikation sowie die Erfassung von Komplikationen. Desweiteren wurde der modifizierte Harris Hip Score erhoben. Die Ergebnisse wurde mit aktueller Literatur verglichen.
In der Klinik und Poliklinik fĂŒr OrthopĂ€die Greifswald wurden 43 Patienten zu ihrer Zufriedenheit mit der erhaltenen Elektrothermische Denervierung (ETD) befragt. Die Intervention erhielten die Patienten bei zugrunde liegender Erkrankung an Plantarer Fasziitis eines oder beider FĂŒĂe. Die Befragung wurde ĂŒber einen hierfĂŒr erarbeiteten Fragebogen, Visuelle Analogskalen (VAS) und dem anerkannten AOFAS-Score fĂŒr den RĂŒckfuĂ postalisch durchgefĂŒhrt. Gleichzeitig mit dem Anschreiben wurden freiwillige Nachuntersuchungen in der Poliklinik fĂŒr OrthopĂ€die Greifswald angeboten, welche uns unter anderem zur
VervollstĂ€ndigung des AOFAS-Score dienten. DreiĂig Studienteilnehmer erklĂ€rten sich fĂŒr diese erweiterte Untersuchung bereit und wurden unter der Aufsicht von Oberarzt Dr. med. G. Engel nachuntersucht.
Die grundlegende Frage nach den mittel- bis langfristigen Ergebnisse der ETD, im Vergleich zu minimalinvasiven Fasziotomien und StoĂwellentherapie, bei Plantarfasziitis wurde durch die Auswertung von 49 erhobenen DatensĂ€tzen und den zusĂ€tzlich 30 AOFAS-Scores von
ETD-behandelten FĂŒĂen bearbeitet. Die durchschnittliche Zeit zwischen Intervention und Follow-up betrug 16,33 Monate, bei einer Spanne von einem bis 63 Monaten. Das arithmetische Mittel der subjektiven Wirkdauer zum Zeitpunkt der Datenerhebung entsprach 11,5 Monate. Die Spanne der Wirkdauer reichte von wenigen Tagen bis hin zu ĂŒber fĂŒnf Jahren. Relativiert wird sie durch die durchschnittliche Zeit seit der Intervention von 16,33 Monaten und die anhaltende Wirkung bei PatientenfĂŒĂen, die erst kurzfristig vor der Datenerhebung mittels ETD behandelt wurden und weshalb hier deutlich kĂŒrzere Zeitspannen in die Berechnung des Mittelwertes einflieĂen. Als Ergebnis der Zufriedenheit zeigte sich bei 87,87 Prozent der FĂŒĂe eine Besserung der Schmerzproblematik. Dieser Level an Zufriedenheit fĂ€llt in die durchschnittlichen Werte von endoskopischen Fasziotomien und StoĂwellentherapien. [34, 35] Bei Vorteilen in der DurchfĂŒhrung im Gegensatz zu invasiveren, operativen HeilungsansĂ€tzen, im reduzierten
Auftreten von Wundheilungsstörungen und im Zeitaufwand der otwendigen Rehabilitation. [29] Im Vergleich zur StoĂwellentherapie zeigte sich die ETD als geringfĂŒgig aufwendiger in der DurchfĂŒhrung und in Hinsicht auf mögliche Infektionen im Behandlungsgebiet. [1, 17]
Die durchschnittlich 16,33 Monate nach der Intervention erhobenen SchmerzintensitÀten von 2,0±2,764 Skaleneinheiten auf der VAS zeigen im Vergleich zu erhobenen VAS-Werten vor der Behandlung (8,0±1,839) eine signifikante Reduktionen. Die Signifikanz der chmerzreduktion durch ETD ist als sehr hoch einzuschÀtzen, bei vorliegenden P-Werten
unter 0,01 Prozent (p < 0,0001 im unpaarem t-Test). Das klinische Ergebnis anhand des durchschnittlichen AOFAS-Score von 80,0±20,53 Punkten bei 30 nachuntersuchten Patienten war als gutes klinisches Outcome zu werten. [33] Hierbei zeigte sich, dass ein besseres klinisches Ergebnis auch mit einer lÀngerfristigen Wirkdauer
der ETD vergesellschaftet ist. Erreicht wird dies ĂŒber die verbesserten Parameter der Schmerzfreiheit, MobilitĂ€t und StabilitĂ€t nach wirkungsvoller Denervierung. Zusammenfassend zeigt sich die Elektrothermische Denervierung als ein wirksames Mittel in der Behandlung von chronischen Plantarfasziitis-Patienten, die sich ĂŒber lĂ€ngeren Zeitraum gegenĂŒber konservativen BehandlungsansĂ€tzen als therapieresistent herausgestellt haben. Eine hundertprozentige Wirksamkeit kann die Therapie mittels ETD erwartungsgemÀà nicht
garantieren. Ihre Anwendung sollte jedoch als Behandlungsmöglichkeit bei vorliegender Indikation stets geprĂŒft und dem Patienten als bestehende Therapiemöglichkeit aufgezeigt werden. Eine Fortsetzung und Erweiterung des Patienten-Follow-up wĂ€re zur Konkretisierung der
erhaltenen Ergebnisse dieser Arbeit denkbar. Ebenfalls wĂŒrde zur klareren Positionierung gegenĂŒber den etablierten HeilungsansĂ€tzen eine prospektive Vergleichsstudie mit höherer Probandenzahl Aufschluss geben.
Im Rahmen einer prospektiven, kontrollierten Studie von Mai 2012 bis Juni 2013 an 57 Patienten mit symptomatischer Spinalkanalstenose an der Klinik fĂŒr OrthopĂ€die und chirurgische OrthopĂ€die der UniversitĂ€tsmedizin
Greifswald wurde die Symptomlinderung anhand
standardisierter Fragebögen und einer Schmerzevaluation zu drei Zeitpunkten (1. vor Therapiebeginn, 2. nach Abschluss der epiduralen Infiltrationstherapie, 3. sechs Wochen nach Therapie) erhoben.
Es wurde untersucht, ob die epidurale Injektion der ausschlieĂlich konservativen Therapie ĂŒberlegen ist und ob sich die Wirkung des Injektionsverfahrens durch Wiederholung steigern lĂ€sst.
Die Patienten wurden entsprechend der Anzahl epiduraler Infiltrationen in drei Gruppen unterteilt und deren Ergebnisse verglichen. Zehn Patienten erhielten ausschlieĂlich eine konservative Therapie, 18 Patienten erhielten eine und 27 zwei epidurale Injektionen.
Als statistisches Verfahren kamen der Kruskal-Wallis-Test und der Friedmann-Test zum Einsatz, mit denen getestet wurde, ob zwischen den drei Gruppen zu den drei Befragungszeitpunkten signifikante Unterschiede bestanden.
Die Auswertung des FFHR, ODI sowie der NAS zeigt, dass es nach Abschluss der Therapie bei den Patienten, die eine Injektion erhielten,zu gröĂten Verbesserung der FunktionskapazitĂ€t und Reduktion der Schmerzen gegenĂŒber den anderen Patientengruppen kam.
Dies gilt sowohl fĂŒr den kurzfristigen Therapieeffekt gemessen nach einerWoche als auch fĂŒr das langfristige Ergebnis sechs Wochen nach der Intervention.
Auch die subjektive Zufriedenheit mit dem Gesundheitszustand ist in dieser Gruppe nach der Therapie am gröĂten.
Der RĂŒckgang depressiver und Ă€ngstlicher Symptome evaluiert mittels CES-D und HADS-D ist in der Patientengruppe mit einer epiduralen Injektion im Verlauf ebenfalls am gröĂten.
Die epidurale Injektion ist in der Wirksamkeit der konservativen Therapie der symptomatischen Spinalkanalstenose ĂŒberlegen. Mit steigender Anzahl der Injektionen kann dieWirksamkeit nicht verbessert
werden.
Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie kann die epidurale Injektion im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes bei der Behandlung der symptomatischen Spinalkanalstenose empfohlen werden.
Es sollte idealerweise eine epidurale Injektion durchgefĂŒhrt
werden und von der Wiederholung des Injektionsverfahrens abgesehen werden, da sich kein zusĂ€tzlicher Benefit fĂŒr die Patienten gezeigt hat.
Die vorliegende Arbeit dokumentierte die klinischen und radiologischen Ergebnisse von 100
Patienten, die sich zwischen Oktober 2008 und Oktober 2010 einer Nachuntersuchung nach
einer Wechseloperation in der UniversitÀtsmedizin Greifswald unterzogen und sich zu einem
Follow-up bereit erklÀrten. Die durchschnittliche Zeit bis zum Follow-up betrug 1-2 Jahre.
Als Messinstrumente dienten der KSS-Score (Knee-Score & Function-Score), der HSS-Score
sowie der Patella-Score. Des Weiteren wurde der subjektiv bewertete OP-Erfolg der Patienten
herangezogen.
Das Patientengut wurde hinsichtlich der verschiedenen Kategorien der Scores unterteilt und
daruÌber hinaus auch hinsichtlich eines PatellaruÌckflĂ€chenersatzes, vorhandener Voroperationen
und soziodemografischer Faktoren klassifiziert und nach diesen Klassen ausgewertet.
Die vorliegende Arbeit versuchte die Frage zu beantworten, ob hinsichtlich der Komplikationsrate
ein Zusammenhang zwischen Knietotalendoprothesen mit PatellaruÌckflĂ€chenersatz
und ohne PatellaruÌckflĂ€chenersatz besteht. Die Komplikationsrate im Patientengut lag bei
93 %, ein Unterschied zwischen Patienten mit und ohne PatellaruÌckflĂ€chenersatz konnte nicht
herausgestellt werden.
Wird Schmerz als Komplikation gewertet, so zeigt sich, dass bezuÌglich der postoperativen
Gabe von Analgetika â und damit des Auftretens von Schmerz â ein statistisch signifikanter
Unterschied besteht. Patienten ohne PatellaruÌckflĂ€chenersatz waren statistisch betrachtet hĂ€ufiger
auf eine postoperative Schmerzbehandlung durch Analgetika angewiesen als Patienten
mit PatellaruÌckflĂ€chenersatz.
Eine weitere Frage bezog sich auf einen Unterschied im operativen Outcome bei Patienten
mit und ohne PatellaruÌckflĂ€chenersatz. Ein signifikanter Unterschied konnte hier nicht festgestellt
werden. BezuÌglich der Komplikationsrate und des operativen Outcomes lassen sich keine
Schlussfolgerungen ziehen. Hinsichtlich der subjektiven Patientenzufriedenheit (OP-Erfolg)
zeigen sich Ergebnisse, wie sie verschiedentlich in der Fachliteratur gezeigt werden.
Knapp 4 von 5 Patienten zeigen sich zufrieden. Einen wesentlichen Unterschied zwischen Patienten
mit und ohne PatellaruÌckflĂ€chenersatz gibt es dabei jedoch nicht.
Die radiologische Untersuchung trug nicht dazu bei, ein differenzierteres Bild zur Beantwortung
der Forschungsfrage zu erhalten. Der radiologische Befund war in der Regel gut und
spiegelte kaum die Ergebnisse der Scores wieder, was auch der kleinen Fallzahl geschuldet sein kann.
Insgesamt konnten die Forschungsfragen nicht zufriedenstellend beantwortet werden, da die
Datenlage hier nicht ausreichend war. ZusÀtzlich stellte sich im Verlauf der Arbeit heraus,
dass kaum Studien zu Wechseloperationen, welche der Analyse der Daten zutrÀglich gewesen
wÀren, vorliegen. Insgesamt ist die Datenlage hinsichtlich einer Wechseloperation und des
Einflusses verschiedener Parameter auf den Outcome derzeit schwach. Die wenigen Studien,
die sich auf Wechseloperationen beziehen, sind mit Blick auf das Studiendesign sehr unterschiedlich,
sodass Schlussfolgerungen auf der Ebene einer Vermutung verbleiben. Weitere
Studien in diese Richtung muÌssen durchgefuÌhrt werden, um die Daten zu verifizieren. Es lĂ€sst
sich festhalten, dass keine eindeutige Ableitung getroffen werden kann, ob bei Patienten ein
PatellaruÌckflĂ€chenersatz vorzuziehen ist.
Die Frage, ob ein Patient mit oder ohne PatellaruÌckflĂ€chenersatz operiert werden soll, hĂ€ngt
vielmehr von verschiedenen Parametern ab und kann mit Blick auf die eigene Untersuchung
und die herangezogenen veröffentlichten Studien noch immer nicht eindeutig beantwortet
werden. Vieles weist darauf hin, dass eine patientenindividuelle Entscheidung zu treffen ist,
die verschiedene Parameter zur Diskussion stellt.
In dieser retrospektiven Arbeit wurde untersucht, inwiefern Einflussfaktoren (im Folgenden Risikofaktoren) wie Diabetes mellitus, Adipositas, rheumatoide Arthritis sowie invasive Voreingriffe am Kniegelenk das klinische Outcome der Patienten bei bereits festgestellter periprothetischer Infektion beeinflussen. Das Patientenkollektiv hierzu bildeten 74 Personen, welche in der OrthopĂ€dischen Klinik der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald zwischen 01.01.2006 - 30.06.2013 wegen einer infizierten Knie-TEP behandelt wurden. Die Infektionsrate lag dabei insgesamt bei 2,3%. Nach entsprechender Datengewinnung wurden innerhalb des Patientenkollektivs vier Gruppenpaare gebildet, wobei pro untersuchtes Paar eine Gruppe mit jeweiligem Risikofaktor von einer entsprechenden Kontrollgruppe ohne den untersuchten Risikofaktor separiert wurde. Diese wurden durch statistische Tests auf signifikante Unterschiede bezĂŒglich des objektiven und subjektiven Outcomes hin untersucht. Bei der Betrachtung des objektiven Outcomes, worin alle Patienten eingeschlossen waren, bestĂ€tigte sich der Verdacht, dass Diabetes mellitus sowie Adipositas den klinischen Verlauf bei periprothetischer Infektion negativ beeinflussen, was auch im Vergleich zur Literatur bestĂ€tigt werden konnte. Die primĂ€r durchgefĂŒhrte Therapie zum Erhalt der einliegenden Prothese vor allem durch Inlay-Wechsel war in diesen beiden Risikofaktoren weniger erfolgreich als in den jeweiligen Kontrollgruppen. Sogar der TEP-Wechsel als primĂ€re Infektsanierung war in der Gruppe der Diabetiker signifikant erfolgloser als in der jeweiligen Kontrollgruppe. Dies fĂŒhrte insgesamt zu vermehrten operativen Eingriffen bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes. Das subjektive Outcome wurde durch den SF-36 Score mittels Fragebogen und telefonischer Kontaktaufnahme ermittelt, wobei 50% aller Patienten teilnahmen. Hierbei zeigte sich ausschlieĂlich bei Diabetes mellitus eine signifikant geringere körperliche Funktion im Vergleich zur Kontrollgruppe. BezĂŒglich der Risikofaktoren "rheumatoide Arthritis" und "Voreingriffe am Kniegelenk" hat sich generell keine signifikante Beeinflussung des objektiven und subjektiven Outcomes gezeigt. Zusammenfassend kann Diabetes mellitus und Adipositas als Risikofaktor fĂŒr ein schlechteres Outcome bei festgestellter Knie-TEP Infektion angesehen werden. Vor allem bei der Auswahl der passenden PrimĂ€rtherapie nach festgestellter Infektion muss die klinische Gesamtsituation betrachtet werden. Dabei ist der TEP-Erhalt vor allem durch Inlay-Wechsel bei Adipositas und Diabetes mellitus weniger erfolgsversprechend ebenso wie der TEP-Wechsel bei Diabetikern, was bei der Therapieplanung bedacht werden sollte, um zukĂŒnftig multiple operative Eingriffe bei adipösen Patienten und körperliche FunktionseinschrĂ€nkungen bei Diabetikern zu vermeiden.
Die Arthrose des Kniegelenkes gilt heutzutage als eine der hÀufigsten Gelenkerkrankungen der
Welt, wobei vor allem durch die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Verbreitung
von Adipositas mit einer stetigen Zunahme zu rechnen ist. Am hÀufigsten finden sich dabei
arthrotische VerÀnderungen im medialen Kompartiment des Kniegelenkes im Sinne einer
Varusgonarthrose. Die Therapie endet oftmals im kĂŒnstlichen Gelenkersatz, wobei die
Implantation eines ungekoppelten OberflÀchenersatzes heutzutage zu den Standardeingriffen der
orthopÀdischen Chirurgie zÀhlt. Als wesentliche Komplikation gilt dabei die aseptische
Implantatlockerung im Bereich der Tibiakomponente.
Ziel dieser Arbeit war es deshalb, die periprothetische Knochendichte am Tibiakopf bei
Varusgonarthrosen nach Implantation eines ungekoppelten OberflÀchenersatzes mit zementierter
Tibiakomponente zu erfassen und deren postoperativen Verlauf zu untersuchen.
FĂŒr die densitometrischen Messungen kam die DEXA-Methode zum Einsatz, der Nachuntersuchungszeitraum betrug zwei Jahre. Die Untersuchungen fanden prĂ€operativ sowie
postoperativ im Abstand von sechs, zwölf und 24 Monaten statt. Es wurden 65 Kniegelenke von 64 Patienten eingeschlossen, wovon 44 Frauen und 21 MÀnner waren. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 65,3 Jahren.
FĂŒr die Auswertung wurden jeweils medial, lateral und distal der Prothese eine âregion of interestâ (ROI) definiert und das gesamte Kollektiv anhand von sechs Vergleichsmerkmalen in Subpopulationen unterteilt. Betrachtet wurden dabei das Alter zum Zeitpunkt der Operation, das Geschlecht, der prĂ€operative Body-Mass-Index, die prĂ€operative Achsstellung (Alignment), das
Vorliegen einer Osteopenie/Osteoporose sowie das implantierte Prothesenmodell. Die Knochendichtemittelwerte dieser Untergruppen wurden zu allen Untersuchungszeitpunkten miteinander verglichen, um so mögliche Einflussfaktoren auf die periprothetische
KnochendichteĂ€nderungen zu erfassen. DarĂŒber hinaus wurde der Verlauf innerhalb des Gesamtkollektivs sowie jeder der Untergruppen betrachtet.
Als wahrscheinlichste EinflussgröĂen stellten sich der T-score entsprechend der WHO-Definition fĂŒr das Vorliegen einer Osteopenie/Osteoporose sowie das Geschlecht heraus. Beim Vergleich der Gruppen mit bzw. ohne Osteopenie/Osteoporose fand sich mit Ausnahme der 2-
Jahres-Nachuntersuchung in der medialen ROI zu allen Zeitpunkten in allen drei ROIs eine signifikant geringere Knochendichte in der Gruppe mit Osteopenie/Osteoporose. Beim Vergleich der Geschlechter zeigten sich signifikant geringere Knochendichtewerte in der ĂŒberwiegend
postmenopausalen Frauengruppe prĂ€operativ in allen drei ROIs, darĂŒber hinaus zu allen Untersuchungszeitpunkten in der distalen sowie nach einem und zwei Jahren in der lateralen ROI.
Als weitere mögliche EinflussgröĂen können BMI, Alter und das prĂ€operative Alignment diskutiert werden, da sich fĂŒr prĂ€operativ ĂŒbergewichtige und jĂŒngere Patienten höhere
Knochendichten in allen drei ROIs zu allen Untersuchungszeitpunkten zeigten als in den
Vergleichsgruppen. Das Gleiche gilt mit Ausnahme der 1- und 2-Jahres-Nachuntersuchung der medialen ROI fĂŒr die Population mit prĂ€operativ gröĂerer Varusfehlstellung. Die Vergleiche dieser Gruppen waren insgesamt jedoch statistisch nicht signifikant.
FĂŒr die in dieser Arbeit betrachteten Prothesenmodelle lieĂ sich kein Einfluss auf die periprothetische Knochendichte nachweisen.
BezĂŒglich der Dynamik der periprothetischen KnochendichteĂ€nderungen lieĂ sich sowohl beim
gesamten Kollektiv als auch bei den Untergruppen âFrauenâ, âBMI <30 kg/m2â, âPrĂ€operatives
Alignment >5°â, âkeine Osteopenie/Osteoporoseâ und âLCS-completeâ eine kontinuierliche Abnahme in der medialen und distalen ROI ĂŒber den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg beobachten. In der lateralen ROI zeigte sich eine Zunahme nach sechs, Abnahme nach zwölf und erneute Zunahme nach 24 Monaten. Bei den anderen Untergruppen zeigten sich jeweils abweichende Dynamiken. Einheitliche statistische Signifikanzen fehlen fĂŒr alle diese
Beobachtungen.
Inwieweit ein prÀoperatives Osteopenie/Osteoporose-Screening vor allem bei der Risikogruppe
postmenopausaler Frauen sinnvoll ist, kann mit dieser Arbeit nicht abschlieĂend beantwortet werden, sollte aber Gegenstand weiterer Diskussionen bleiben.
Die MeniskuslĂ€sion ist mit einer Inzidenz von 60 bis 70 pro 100 000 Einwohner [59] ein hĂ€ufig gesehenes Krankheitsbild in der OrthopĂ€die und Unfallchirurgie. Mit zunehmendem VerstĂ€ndnis ĂŒber die Bedeutung des Meniskus fĂŒr die FunktionalitĂ€t und Biomechanik des Kniegelenkes [73] entwickelte sich die Meniskuschirurgie zu der am hĂ€ufigsten durchgefĂŒhrten minimal-invasiven Therapieform [2]. Heutzutage stehen mehrere Verfahren zur VerfĂŒgung, die bei symptomatischer MeniskuslĂ€sion durchgefĂŒhrt werden können. Die am weitesten verbreiteten Therapievarianten sind die Meniskusresektion und die Meniskusrefixation [86, 98]. Aufgrund der mannigfaltigen Funktionen, die die Menisken im Kniegelenk ĂŒbernehmen [2, 3, 13, 18, 32, 57, 59, 65, 95, 98, 105], sollte wenn immer möglich die meniskuserhaltende Therapie (Meniskusnaht) durchgefĂŒhrt werden [86, 98], um die Menisken als funktionelle Struktur zu erhalten [102] und somit der Arthroseentwicklung vorzubeugen [2, 5, 11, 30, 32, 36, 37, 47, 49, 60, 65, 79, 94, 98, 105].
Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 81 Probanden statistisch ausgewertet, die im Zeitraum von 2006 bis 2012 in der Abteilung fĂŒr OrthopĂ€die und orthopĂ€dische Chirurgie der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald operiert wurden. Hierbei wurden international gĂ€ngige Scores wie der Knee injury and Osteoarthritis Outcome Score, International Knee Documentation Committee Score, Tegner AktivitĂ€tsscore und Kellgren and Lawrence Arthrosescore verwendet. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte sowohl fĂŒr die Gesamtbehandlungsgruppen (Refixation â I; Resektion â II), als auch in kleineren Untergruppen. Als Untergruppen wurden Probanden mit einen ausgeprĂ€gtem Meniskusschaden (Untergruppe a bzw. b) oder dem Auftreten von Folgeoperationen (Untergruppe c bzw. d) festgelegt. AnschlieĂend wurden Korrelationen zwischen Meniskusgrad, Alter, Geschlecht und BMI ausgewertet, um ihren Einfluss auf die Ergebnisse zu beurteilen.
In der statistischen Auswertung zeigte sich in der Gesamtkohorte, dass die Behandlungsgruppe Resektion durchschnittlich höhere KOOS und IKDC Werte erreichte als ihre Kollegen in der Refixationsgruppe. Jedoch werden die Werte ausschlieĂlich im Parameter KOOS Symptome signifikant mit einem mittleren Effekt. Alle anderen Parameter unterscheiden sich nicht signifikant unter den Behandlungsgruppen und es zeigen sich nur kleine Effekte. Somit sind Probanden die eine Meniskusrefixation erhalten haben etwas unzufriedener mit ihrem Kniegelenk als Probanden mit Resektion. Betrachtet man aber das TegneraktivitĂ€tslevel prĂ€operativ und postoperativ zeigt sich, dass in circa 69% der FĂ€lle das prĂ€operative AktivitĂ€tslevel wiedererlangt und sogar in 7% der FĂ€lle ein höheres AktivitĂ€tslevel erreicht wird. Somit mehr als Dreiviertel der Probanden ein gutes bis sehr gutes Ergebnis erreichten. Diese Beobachtungen decken sich mit den Ergebnissen der internationalen Literatur bzw. im IKDC Score schneiden die Probanden dieser Studie besser ab als im internationalen Vergleich [5, 6, 19, 44, 45, 70, 90].
Die Auswertung des AusmaĂes der LĂ€sion in den Behandlungsgruppen ergab, dass in der Resektionsgruppe Probanden mit einem ausgedehnten Meniskusschaden durchschnittlich schlechtere KOOS und IKDC Scores erreichten als Probanden mit isolierter HinterhornlĂ€sion und in der Refixationsgruppe schnitten Probanden mit ausgedehnten LĂ€sionsformen besser ab. Die Parameter werden jedoch nicht signifikant. Bei der Auswertung der AktivitĂ€tslevel nach Tegner zeigt sich ein Ă€hnliches Bild wie in der Gesamtkohorte. Zwischen 60% und 77% der Probanden erreichen ihr ursprĂŒngliches AktivitĂ€tslevel wie, wobei Probanden in der Resektionsgruppe mit isolierter HinterhornlĂ€sion in 72,7% ihr ursprĂŒngliches AktivitĂ€tslevel wiedererlangen und 64% der ausgedehnten LĂ€sionen. In der Refixationsgruppe zeigt sich wieder ein spiegelbildliches Ergebnis. 76,9% in der Untergruppe mit ausgedehnter LĂ€sion und 60% in der Untergruppe mit isolierter HinterhornlĂ€sion erreichen ihre prĂ€operativen AktivitĂ€tslevels. Eine Ă€hnliche Studie in der internationalen Literatur konnte nicht zum Vergleich gefunden werden, jedoch lĂ€sst sich das Ergebnis mit dem AusmaĂ des operativen Eingriffes (partielle Meniskusresektion vs. Subtotale Meniskusresektion) und der Eignung bestimmter LĂ€sionsformen fĂŒr bestimmte Therapieoptionen (drittgradige vs. viertgradige MeniskuslĂ€sionen) erklĂ€ren.
Die Komplikationsrate und Reoperationsrate in dieser Studie lag in der Refixationsgruppe bei 26% und in der Resektionsgruppe bei 12%. Diese Ergebnisse decken sich mit der internationalen Literatur. In beiden Behandlungsgruppen erreichen Probanden mit Folgeoperation durchschnittlich niedrigere Scores (KOOS, IKDC) als Probanden ohne Folgeoperation. Das TegneraktivitĂ€tslevel wird zum GroĂteil wiedererlagt, wobei die Daten aufgrund der kleinen KohortengröĂe der Refixationsgruppe nicht sicher auswertbar ist. In der internationalen Literatur konnten wiederrum keine Ă€hnlichen Studien zum Vergleich gefunden werden, jedoch lĂ€sst sich das Ergebnis durch die Erkenntnisse in der gĂ€ngigen Literatur erklĂ€ren.
Zuletzt wurden die Korrelationen zwischen MeniskusschÀdigungsgrad, Alter, BMI und Geschlecht ausgewertet. Hier zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen dem Meniskusgrad und den erreichten KOOS und IKDC Werten. Je höher der MeniskusschÀdigungsgrad, desto niedriger die Scores. Des Weiteren konnte ein Zusammenhang zwischen Body Mass Index und KOOS/IKDC Score gefunden werden. Ein hoher BMI beeinflusst die Scores signifikant. Das mÀnnliche Geschlecht scheint ebenfalls einen positiven Effekt auf das Outcome zu haben. Jedoch wird hier nur das AktivitÀtslevel signifikant. Das Alter der Probanden scheint keinen Einfluss auf das Outcome zu haben.
Alles in Allem kann man aus den erhobenen Daten keine sichere Aussage dazu treffen, welche Therapieoption ĂŒberlegen ist. Es scheint als sei die Meniskusresektion mit einer höheren Patientenzufriedenheit verbunden. Jedoch sind die Resultate im Erlangen des ursprĂŒnglichen AktivitĂ€tslevel in beiden Behandlungsgruppen sehr gut.