Doctoral Thesis
Hintergrund: Die Testung der pulmonalen Vasodilatationsreserve spielt eine zentrale Rolle im Hinblick auf die Diagnostik und Therapie der primĂ€ren pulmonalen Hypertonie (PPH). Im Vordergrund steht dabei die EinschĂ€tzung, ob es sich um eine Vasokonstriktion oder um âfixierte" pulmonalvaskulĂ€re VerĂ€nderungen handelt. Die systemischen Nebenwirkungen zwingen unter der intravenösen und teilweise auch bei der inhalativen Technik wĂ€hrend der Dosissteigerung zum Abbruch der Testungen, in einigen FĂ€llen noch bevor sich ausreichende pulmonalvasodilatative Effekte einstellen. Die in dieser genutzte Methode der selektiven Testung erlaubt maximale Konzentrationen an Vasodilatantien in einer pulmonalen Segmentarterie. Methoden und Resultate: In der durchgefĂŒhrten Studie wurden 74 Patienten (48 ± 12 Jahre, 49 Frauen, 25 MĂ€nner, durchschnittlicher Pulmonalarterienmitteldruck [PAP] 59 ± 13 mmHg ) mit PPH durch inhalative Testung mit Prostazyklin, 28 Patienten zusĂ€tzlich durch systemische Testung untersucht. FĂŒr 11 der 74 getesteten Patienten liegen Messergebnisse der selektiven Testung fĂŒr den direkten Vergleich mit der inhalativen Testung vor. WĂ€hrend in der Untergruppe der 11 Patienten unter inhalativer Testung die Responderkriterien einer 20%igen Abnahme von PAP und pulmonalvaskulĂ€ren Widerstandes (PVR) 3 von 11 Patienten erfĂŒllten, erreichten unter selektiver Testung 10 von 11 Patienten Steigerungen der Blutflussgeschwindigkeit von mehr als 20%, wobei 6 von 11 Patienten Steigerungen von tiber 50% erzielten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass das pulmonale GefĂ€Ăendothel ĂŒber eine bedeutende stimulierbare Vasodilatationsreserve verfĂŒgt, die mit den bisher ĂŒblichen Test-verfahren nicht aufgedeckt wird und die mit Hilfe der selektiven Testung erfasst werden kann.