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Studienziel: Ziel der Studie war die Erfassung und Vermessung der wichtigsten anatomischen Parameter des Foramen linguale (fortan FL) anhand von CTAufnahmen, die bei einer mitteleuropäischen Untersuchungsgruppe angefertigt wurden. Die Untersuchung betrachtet mögliche Unterschiede zwischen den Faktoren Bevölkerungsgruppe, Alter und Geschlecht. Zusätzlich untersuchte die Studie den potenziellen Effekt des Zahnverlusts und nachfolgenden Knochenabbaus auf das FL.
Material & Methoden: Es wurden 460 CT-scans von Erwachsenen untersucht (273 Frauen und 186 Männer). Anzahl, Lokalisation und Durchmesser des FL wurden bestimmt. Die Daten wurden statistisch analysiert, wobei ein p-Wert <0,5 als statistisch signifikant festgelegt wurde.
Ergebnis: Bei 95,9% der Untersuchten wurde ein medianes FL (fortan MFL)
gefunden, bei 38,9% ein laterales FL (fortan LFL). Männer hatten im Vergleich zu den
Frauen mehr FL je Individuum. Während die Mehrzahl an MFL über der Spina mentalis
gefunden wurden (62%), lagen die meisten LFL unterhalb (84%). Die Kanallänge und
der Durchmesser der LFL (4,8mm ±1,28/1,15mm ±0,33) waren im Vergleich zum MFL
(5,32mm ±1,74/1,22mm ±0,35) etwas kleiner. Die LFL verteilten sich seitengleich mit
einem Abstand von 13,89 ± 3,63mm. Der als kritisch eingestufte Durchmesser von
>1mm wurde in rund zwei Dritteln aller Fälle gefunden. Zahnlosen Patienten hatten
einen um 7mm verringerten Abstand vom FL zur cranialen Knochengrenze der
Mandibula.
Fazit: Das mediane FL ist eine beinahe obligat anzutreffende Struktur der Mandibula,
während das laterale FL seltener, jedoch regelmäßig zu finden ist. Das Alter scheint
das Vorkommen nicht zu beeinflussen. Zahnlose Patienten zeigten keine Unterschiede
bezüglich des Vorkommens der FL, jedoch eine um rund 7mm verringerte
Restknochenhöhe, wodurch ein erhöhtes Komplikationsrisiko vorliegen könnte. Das
Hauptergebnis der Studie ist der große Unterschied bezüglich Verteilung und
Anatomie der FL zwischen den einzelnen Individuen, welche sich mit vorherigen
Studien decken. Da das FL mithilfe von CT und DVT gut dargestellt werden kann, wird
eine dreidimensionale Bildgebung vor chirurgischen Eingriffen im interforaminalen 18
Gebiet empfohlen. Eine sorgfältige prächirurgische Planung sowie genaue Kenntnis
der anatomischen Verhältnisse könnten helfen das Operationsrisiko zu minimieren.
Um den Einfluss der Zugehörigkeit zu einer Bevölkerungsgruppe auf das Vorkommen
und die Anatomie der FL zu ermitteln, würden mehr Daten aus gleichartig aufgebauten
Studien benötigt. Eine definitive Schlussfolgerung über diese Einflussgröße kann
momentan mit den Daten aus unserer Studie und der zur Verfügung stehenden
Literatur nicht gezogen werden.