Doctoral Thesis
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- AtmosphÀrendruckplasma (1)
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Die Zahl von Parodontitispatienten steigt jĂ€hrlich an. AuĂerdem wurden vermehrt Implantate insertiert, die analog zur Parodontitis von Periimplantitis betroffen sind. UrsĂ€chlich fĂŒr beide Erkrankungen sind Biofilme. Es gibt keine befriedigenden Methoden zur Biofilmentfernung, die auĂerdem eine wundheilungsfördernde OberflĂ€che erzeugen. Daher werden neue Behandlungsmethoden benötigt. In dieser Arbeit wurde drei Biofilmmodelle mit C. albicans, S. mutans und Speichelmikroorganismen mit drei verschiedenen Plasmaquellen (kINPen09, Hohlelektroden-DBD, Volumen-DBD) sowie zwei verschiedenen Gasmischungen (Argon und Argon+1% O2) jeweils 1, 2, 5 und 10 min mit Plasma behandelt. Als Positivkontrolle wurde Chlorhexidin mitgefĂŒhrt. AuĂerdem wurden verschiedene Titanbearbeitungsformen (maschiniert, diamantbearbeitet, pulverbestrahlt sowie geĂ€tzt und gestrahlt) mit Argon+1%O2-Plasma mittels kINPen09 behandelt. AnschlieĂend wurden die Elementzusammensetzung, der Kontaktwinkel sowie die Ausbreitung von osteoblastenartigen Zellen MG-63 auf diesen OberflĂ€chen bestimmt. SLactive􀂓 wurde hierbei als Positivkontrolle verwendet. Um eine potentielle Anwendung in der Parodontologie zu prĂŒfen, wurden diese Untersuchungen auch auf Dentin durchgefĂŒhrt. Alle Plasmaquellen und âparameter wirkten antimikrobiell. Die Zerstörung der Zellen wurde im Rasterelektronenmikroskop deutlich. Hierbei reduzierte die Volumen-DBD die Koloniebildenden Einheiten um circa 5 log-Stufen und wies damit die höchste antimikrobielle Wirksamkeit auf. Sauerstoffzumischung fĂŒhrte nur bei der Hohlelektroden-DBD zu einer erhöhten antimikrobiellen Wirksamkeit. Die Plasmabehandlung reduzierte die Kontaktwinkel auf allen OberflĂ€chen teilweise bis in den superhydrophilen Bereich. EDX-Analysen zeigten eine Reduktion der Masseprozent von Kohlenstoff sowie eine Erhöhung des Sauerstoffgehalts aller OberflĂ€chen nach Plasmabehandlung. Die Ausbreitung der Osteoblasten war auf den plasmabehandelten OberflĂ€chen signifikant höher als auf den unbehandelten OberflĂ€chen und konnte sogar die Werte der hydrophilen SLactive􀂓-OberflĂ€che ĂŒbersteigen. Diese Effekte konnten sowohl auf Titan als auch auf Dentin nachgewiesen werden. Da Plasma antimikrobiell wirkt und, wie in weiterfĂŒhrenden Versuchen gezeigt werden konnte, auch Biofilm entfernt, eignet es sich zur Therapie der Periimplantitis und Parodontitis. AuĂerdem wird die OberflĂ€che biokompatibler, wodurch die Wundheilung gefördert werden könnte. Da Plasma weitere wundheilungsstimulierende Faktoren beinhaltet, stellt es in Zukunft eine Erfolg versprechende Therapieoption fĂŒr die Behandlung von Parodontitis und Periimplantits dar.