Doctoral Thesis
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Ziel der vorliegenden Studie war es, mögliche Verbesserungen in der motorischen Performanz nach einem unilateralen motorischen Training (Arm-FĂ€higkeits-Training, AFT, Platz, 2004) der nicht-dominanten Hand von Gesunden sowie mögliche Transfereffekte auf die nicht-trainierte rechte Hand zu detektieren und des Weiteren mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT, durchgefĂŒhrt vor und nach dem Training) zu untersuchen, inwieweit sich solche VerĂ€nderungen auf zerebraler, zerebellĂ€rer sowie Basalganglien-Ebene abbilden lassen. Im Rahmen des motorischen Trainings trainierten wir ĂŒber zwei Wochen hinweg die linke Hand von stark rechtshĂ€ndigen gesunden Studienteilnehmern mit einem umfangreichen Training (AFT, entwickelt fĂŒr Patienten mit leichter bis mittelschwerer ArmlĂ€hmung, z.B. nach Schlaganfall; bestehend aus acht unterschiedlichen Aufgaben zum Training unterschiedlicher motorischer FĂ€higkeiten). Die motorische Performanz wurde sowohl fĂŒr die trainierte linke als auch fĂŒr die nichttrainierte rechte Hand vor und nach der Trainingsperiode gemessen, wobei u.a. die folgenden funktionellen Einheiten als MaĂ fĂŒr den Trainingserfolg und mögliche Transfereffekte gebildet wurden: sequentielle Fingerbewegungen (AFT-Tippbewegung), Griffkraft (durchschnittliche maximale Griffkraft) sowie visuell gefĂŒhrte Bewegungen (Durchschnittswert aus drei unterschiedlichen AFT-Aufgaben: AFT-Zielbewegungen, AFT-Kreise durchstreichen und AFT-Labyrinth). Funktionelle Bildgebung wurde sowohl bei der AusfĂŒhrung von Bewegungen mit der trainierten linken als auch bei der AusfĂŒhrung mit der nicht-trainierten rechten Hand durchgefĂŒhrt und beinhaltete eine Kraftmodulationsaufgabe (fMRT- Faustschluss; Faustschlussbewegung), sequentielle Fingerbewegungen (fMRT-Fingersequenz, Tipp-Bewegung) und eine Schreibaufgabe (fMRT-Schreiben, visuell gefĂŒhrte Bewegung). Nach der Trainingsperiode waren die Verbesserungen der AusfĂŒhrung von sequentiellen Finger-bewegungen fĂŒr beide HĂ€nde vergleichbar, wohingegen sich fĂŒr die AusfĂŒhrung von visuell gefĂŒhrten Bewegungen ein gröĂerer Trainingseffekt fĂŒr die trainierte Hand zeigte. FĂŒr die Griffkraft konnten wir keine signifikanten VerĂ€nderungen beobachten. Bei der fMRT zeigte sich wĂ€hrend der AusfĂŒhrung der fMRT-Fingersequenz ĂŒber die Zeit hinweg eine Reduktion der AktivitĂ€t im supplementĂ€r-motorischen Areal, im dorsolateralen prĂ€frontalen Kortex, in parietalen kortikalen Arealen und lateralen zerebellĂ€ren Arealen. WĂ€hrend des fMRT-Schreibens mit der linken Hand zeigte die laterale zerebrale HemisphĂ€re auĂerdem eine reduzierte AktivitĂ€t, wohingegen die AktivitĂ€t der anterioren zerebellĂ€ren HemisphĂ€re zugenommen hatte. Eine initial ausgeprĂ€gte anteriore zerebellĂ€re AktivitĂ€t stellte einen PrĂ€diktor fĂŒr ein gutes Trainingsergebnis bei der Finger-Sequenz sowie bei visuell gefĂŒhrten Bewegungen dar. FĂŒr die fMRT-Faustschluss-Aufgabe fanden wir eine Zunahme der AktivitĂ€t im Striatum.
Alles in allem resultierte ein umfangreiches Langzeittraining der nicht-dominanten Hand von gesunden Probanden in deutlichen Verbesserungen der motorischen Performanz und es zeigte sich ein unterschiedlicher intermanueller Lerntransfer je nach getestetem Bewegungstyp (sequentielle Fingerbewegungen, Griffkraft, visuell gefĂŒhrte Bewegungen). WĂ€hrend die AktivitĂ€t kortikaler motorischer Areale ĂŒber die Zeit hinweg abnahm, schienen die AktivitĂ€t der anterioren zerebellĂ€ren HemisphĂ€re und des Striatums zunehmende Ressourcen nach einem motorischen Langzeittraining zu reprĂ€sentieren.