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Am Tiermodell fĂŒhrt eine ischĂ€mischer PrĂ€- bzw. Postkonditionierung zum Schutz des Myokards vor dem IschĂ€mie /Reperfusionsschaden. Auch mittels zahlreicher pharmakologisch wirksamer Substanzen kann eine der Konditionierung Ă€hnliche Schutzwirkung erreicht werden. Vorversuche unserer Arbeitsgruppe an ischĂ€mischen Kaninchenherzen haben gezeigt, dass die Behandlung mit dem Adenosinrezeptoragonisten NECA wĂ€hrend der Reperfusion kardioprotektiv wirkt und zur Phosphorylierung von GSK-3β fĂŒhrt. Auch eine direkte Inhibition, der in ruhenden Zellen aktiven Kinase, GSK-3β mittels SB216763 wirkt kardioprotektiv und dieser Schutz scheint abhĂ€ngig von PI3K und Src zu sein. Ziel dieser Arbeit war es, die am ganzen Herzen erhobenen Daten an einem Modell isolierter adulter Rattenkardiomyozyten zu ĂŒberprĂŒfen und insbesondere die Stellung der GSK-3β , PI3K und Src im NECA-vermittelten Signalweg genauer zu charakterisieren. HierfĂŒr sollten genetisch verĂ€nderte Varianten von GSK-3β (Wildtyp, dominant negativ, konstitutiv aktiv) in Kardiomyozyten ĂŒberexprimiert werden und die Zellen anschlieĂend einem der Reperfusion entsprechenden oxidativen Stress unterzogen werden. Die Messung des mitochondrialen Membranpotentials nach 40 Minuten Peroxidstress diente dabei als Marker einer irreversiblen ZellschĂ€digung. Die Behandlung der gestressten Kardiomyozyten mit NECA zeigte zwar eine protektive Wirkung. Diese war jedoch im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht signifikant, sodass dieser Wirkstoff bei den weiteren geplanten Versuchen leider nicht genutzt werden konnte. Dem hingegen konnte fĂŒr die Inaktivierung von GSK-3β mittels der Inhibitoren SB216763 und SB415286 die protektive Wirkung im Zellmodell bestĂ€tigt werden. Da der PI3K-Inhibitor Wortmannin bereits alleine einen gewissen Schutz vor Peroxidstress bewirkte, konnte diese Substanz nicht dazu beitragen, die Stellung der PI3K im SB216763-vermittelten Schutz zu lokalisieren. Eine Inaktivierung von Src mittels PP2 hatte entgegen unseren Vorversuchen keinen Effekt auf den SB216763-vermittelten Schutz. In diesem Modell scheint Src dementsprechend nicht unterhalb der GSK-3β lokalisiert zu sein. Im zweiten Teil der Arbeit wurden die Kardiomyozyten mittels adenoviraler Transfektion zur Expression einer Wildtyp (wt), einer dominant negativen (dn, Lys85Arg) und einer konstitutiv aktiven (ca, Ser9Ala) Variante von GSK-3β gebracht. Da wt-GSK-3β -transfizierte Zellen unter Peroxidstress eine den untransfizierten Zellen Ă€hnliche Reaktion zeigten, war das Zellmodell geeignet, die Reaktion der Zellen nach dn- und ca-GSK-3β Expression genauer zu untersuchen. Dn GSK-3β transfizierte Kardiomyozyten wurden den SB216763-behandelten Zellen vergleichbar vor Peroxidstress geschĂŒtzt und auch hier konnte die Schutzwirkung nicht durch Src Inhibition blockiert werden. Entgegen der Erwartungen war ca-GSK-3β nicht in der Lage, den SB216763-vermittelten Schutz zu unterbinden, obwohl Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe bereits eine ca GSK-3β -vermittelte Blockade des Opioidrezeptor induzierten Schutzes demonstrieren konnten. Somit konnte in dieser Arbeit die protektive Wirkung einer Inaktivierung von GSK-3β bestĂ€tigt werden. Aussagen zur Lokalisation der Kinasen PI3K und Src konnten jedoch leider nicht getroffen werden. FĂŒr weitergehende Untersuchungen besteht aber die Möglichkeit, mittels adenoviraler Transfektion die GSK-3β -AktivitĂ€t hochspezifisch zu beeinflussen.
Der Herzinfarkt stellt weiterhin in den Industrienationen eine der hĂ€ufigsten Todesursachen dar. In der Akutsituation wird schnellst möglich versucht entweder mechanisch oder medikamentös eine Wiederherstellung des Koronarflusses im betroffenen IschĂ€miegebiet zu erreichen. Dennoch gibt es verschiedene Ansatzpunkte und Mechanismen, die zum Myokardschutz nach einer IschĂ€mie/Reperfusion fĂŒhren können. In der hier vorliegenden Arbeit wurden zwei unterschiedliche Wege des Myokardschutzes am ex vivo perfundierten Rattenherz im IschĂ€mie/Reperfusionsmodell untersucht. Die notwendige Reperfusion nach einer IschĂ€mie fĂŒhrt meist zu einer zusĂ€tzlichen SchĂ€digung des Myokardgewebes. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass kurze Intervalle von IschĂ€mie und Reperfusion nach Wiedereröffnung eines KoronargefĂ€Ăes die InfarktgröĂe drastisch senken. Dieses als IPost bezeichnete Verfahren zeigt ein hohes Potenzial zur Reduktion der MyokardschĂ€digung nach einer IschĂ€mie und es konnte demonstriert werden, dass es sich sowohl mechanisch als auch durch exogen zugefĂŒhrte pharmakologische Substanzen auslösen lĂ€sst. Daher wurde im ersten Teil dieser Arbeit im Rahmen der IPost das kardioprotektive Potenzial des A2bAR Agonisten Bay 60-6583 und deren Signalwege untersucht. Im IschĂ€mie/Reperfusionsmodell des ex vivo perfundierten Rattenherzens konnte eine deutliche Reduktion der InfarktgröĂe in der Bay 60-6583-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe dargestellt werden. Des Weiteren konnte eine Beteiligung der PKG und der eNOS am schĂŒtzenden Signalweg demonstriert werden, denn sowohl bei Inhibition von PKG als auch von eNOS, wurde der Bay 60-6583 vermittelte Myokardschutz aufgehoben. Bei Inhibition der PKC konnte gezeigt werden, dass der Bay 60-6583 vermittelte Myokardschutz weiterhin existiert. Der zweite Teil der Arbeit beschĂ€ftigt sich mit transgenen Ratten, die Exon(2-9)Renin ĂŒberexprimieren. Eine IschĂ€mie am Herzen fĂŒhrt zum Zelluntergang der als Nekrose bezeichnet wird. Mögliche Folgen sind Fibrose, Remodelling und Herzinsuffizienz. Das RAS induziert sowohl Hypertrophie als auch Fibrose am Herzen. Renin ist das SchlĂŒsselenzym des RAS, welches ein sekretorisches Glykoprotein darstellt und von der Niere hergestellt, gespeichert und sezerniert wird. Es konnte vor kurzem ein alternatives Renintranskript vom selben Reningen identifiziert werden, das Exon(2-9)Renin. Dieses Transkript kodiert fĂŒr ein intrazellulĂ€res, zytosolisches Renin, welches ausschlieĂlich im Rattenherz exprimiert wird und zur Steigerung der Expression nach einen Myokardinfarkt fĂŒhrt. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass es in H9c2 Kardiomyozyten vor Nekrose schĂŒtzt und Apoptose fördert. Daher wurde im zweiten Teil dieser Arbeit das kardioprotektive Potenzial von transgenen Ratten die Exon(2-9)Renin ĂŒberexprimieren und mögliche Signalwege der zellschĂŒtzenden Kinasen, die der IPost identisch sind, geprĂŒft. Im IschĂ€mie/Reperfusionsmodell des ex vivo perfundierten Rattenherzens konnte gezeigt werden, dass kĂŒrzlich neu entdecktes zytosolisches Renin in den beiden verwendeten Exon(2-9)Renin ĂŒberexprimierten Linien zu einer deutlichen Reduktion in der InfarktgröĂe im Vergleich zu beiden Kontrollgruppen gefĂŒhrt hat. Dies zeigt einen deutlichen Unterschied zum sekretorischen Renin, welches ĂŒber eine Angiotensin II Synthese zu EntzĂŒndungen und Fibrose am Herzen fĂŒhrt [108, 109]. Des Weiteren konnte ĂŒber Western Blot Analysen eine Beteiligung, der bei der IPost mitwirkenden zellschĂŒtzenden Kinasen Akt und Erk 1/2, ausgeschlossen werden. Es muss daher eine andere schĂŒtzende Signalkaskade aktiviert werden. In dieser Arbeit konnte im IschĂ€mie/Reperfusionsmodell des ex vivo perfundierten Rattenherzens der Myokardschutz sowohl medikamentös unter Verwendung des A2bAR Agonisten Bay 60-6583 als auch in transgenen Ratten, die Exon(2-9)Renin ĂŒberexprimieren gezeigt werden.
Der Myokardinfarkt ist eine der wesentlichen MortalitĂ€tsursachen in den westlichen IndustrielĂ€ndern. FĂŒr das Outcome der Patienten nach Myokardinfarkt ist die GröĂe der Infarktnarbe von prognostischer Bedeutung. Nach therapeutischer Rekanalisation des betroffenen HerzkranzgefĂ€Ăes entsteht durch einen aktiven Prozess eine Myokardnarbe. Durch Perfusionsmanöver oder verschiedene Pharmaka vor und auch nach einem Infarkt lĂ€sst sich die AusprĂ€gung der Narbe beeinflussen und die GröĂe der Narbe reduzieren. Zu diesen Pharmaka gehören die PDE-5-Inhibitoren, unter anderem Vardenafil. Die Signalkaskade, welche das protektive Signal vermittelt, ist nur zu Teilen erforscht. Diese Arbeit etablierte ein Modell in isolierten Rattenherzen, zeichnete eine Dosisfindungskurve des protektiven Effektes von Vardenafil und konnte unter Einsatz verschiedener Enzymblocker nachweisen, dass Vardenafil sein Signal ĂŒber eine intrazellulĂ€re NO-Erhöhung und eine Aktivierung der Proteinkinase G vermittelt. Ferner konnte dargestellt werden, dass der aus einer PDE-5-Inhibitoren-Gabe resultierende cGMP-Level-Anstieg intrazellulĂ€r ein sensibler Faktor ist und ein ĂŒberschieĂender Anstieg eine Myokardprotektion verhindert.
Der akute Myokardinfarkt ist die hĂ€ufigste Todesursache in den IndustrielĂ€ndern. Um die SpĂ€tfolge Herzinsuffizienz so gering wie möglich zu halten, ist eine schnelle Wiederherstellung des koronaren Blutflusses entscheidend. Dieser gewĂŒnschten Reperfusion wird jedoch eine zusĂ€tzliche SchĂ€digung des Myokardgewebes zugeschrieben. Durch kurze Intervalle von IschĂ€mie und Reperfusion nach Wiederöffnung des KoronargefĂ€Ăes konnte die InfarktgröĂe drastisch gesenkt werden, so dass dieses als ischĂ€mische Postkonditionierung bezeichnete Verfahren, hohes Potential zur Reduktion der MyokardschĂ€digung nach einem Infarkt bietet. FĂŒr den klinischen Einsatz erweist sich dieses Verfahrens jedoch als technisch aufwendig, so dass der Wunsch nach pharmakologischen AnsĂ€tzen zu Beginn der Reperfusion steigt. Die vorliegende Arbeit befasste sich daher mit der Untersuchung möglicher kardioprotektiver Substanzen und der Charakterisierung wichtiger Elemente der zugrunde liegenden Signalkaskade. HierfĂŒr wurde in dem Modell der ex vivo perfundierten Rattenherzen die kardioprotektive Wirkung des endogenen Mediators Bradykinin wĂ€hrend der Reperfusion und die mögliche Beteiligung des EGF-Rezeptors untersucht. In einem kardiomyozytenbasierten Zellmodell, bei dem HL-1-Zellen mit den Kalziumionophor Calcimycin gestresst wurden, sollte die Beteiligung wichtiger Signalelemente bestĂ€tigt werden. Zur Charakterisierung der Rolle der Adenosinrezeptoren wĂ€hrend der Reperfusion wurde ein in vivo Maus Modell etabliert, welches die Untersuchung der InfarktgröĂe im Tier erlaubt. HierfĂŒr wurden selektive Adenosinrezeptoragonisten und -antagonisten sowie CD73-/- MĂ€use, die kein endogenes Adenosin durch die 5â-Ektonukleotidase (CD73) bilden können, verwendet. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Bradykinin wĂ€hrend der Reperfusion zu einer signifikanten Reduktion der InfarktgröĂe fĂŒhrt und dass dieser Schutzmechanismus von einer Transaktivierung des EGF-Rezeptors und der survival Kinase Akt abhĂ€ngig ist. Des Weiteren konnte sowohl bei den InfarktgröĂen als auch im zellbasierten Modell eine Beteiligung der MMP-8 bei der Transaktivierung des EGF-Rezeptors nachgewiesen werden. Anhand des in vivo Maus Modells konnte gezeigt werden, dass der durch die ischĂ€mische Postkonditionierung vermittelte Myokardschutz durch den selektiven A2bAR Antagonisten MRS1754 aufgehoben werden konnte und dass eine Aktivierung des A2bAR durch den selektiven A2bAR Agonisten BAY60-6583 wĂ€hrend der Reperfusion zu einer Senkung der InfarktgröĂe fĂŒhrt. Des Weiteren konnte mit Hilfe der CD73-/- MĂ€use und unter Verwendung von selektiven Adenosinrezeptoragonisten und -antagonisten gezeigt werden, dass bei fehlendem extrazellulĂ€rem Adenosin kein Schutz durch eine ischĂ€mische Postkonditionierung, dem selektiven A2bAR Agonisten BAY60-6583 oder dem A2aAR Agonisten CGS21680 erzielt werden kann, sondern dass nur die gleichzeitige Aktivierung von A2aAR und A2bAR zum Schutz des Herzens vor ReperfusionsschĂ€den fĂŒhrt. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen mögliche AnsĂ€tze fĂŒr pharmakologische Interventionen zur Behandlung des akuten Myokardinfarkts auf. Die Verwendung von Agonisten zur Aktivierung von G-Protein gekoppelten Rezeptoren rĂŒckt damit immer mehr in den Vordergrund fĂŒr mögliche klinische Ansatzpunkte.
Noch immer stellt der akute Myokardinfarkt eine der Haupttodesursachen in den Industrienationen dar. Dabei ist hinlĂ€nglich bekannt, dass eine möglichst schnelle Wiederherstellung des koronaren Blutflusses nach einem Koronarverschluss die entscheidende therapeutische MaĂnahme ist. Leider fĂŒhrt aber genau diese MaĂnahme oftmals selbst zu ausgeprĂ€gten ReperfusionsschĂ€den am unterversorgten Myokardgewebe. Mit Entdeckung der ischĂ€mischen Postkonditionierung durch kurze IschĂ€mie/ Reperfusionssequenzen nach Wiedereröffnung der betroffenen Koronarie wurde erstmals deutlich, dass eine drastische Senkung der InfarktgröĂe möglich ist. Da diese Art der Behandlung aber technisch sehr aufwendig ist, besteht vermehrt der Wunsch, pharmakologische Interventionen zu Beginn der Reperfusion mit dem Ziel der InfarktgröĂensenkung zu etablieren. Die vorliegende Arbeit beschĂ€ftigte sich daher mit der rezeptorvermittelten Postkonditionierung ischĂ€mischer Herzen und der Charakterisierung der zugrunde liegenden Signaltransduktion. HierfĂŒr wurden die Aktivierung von delta-Opioidrezeptoren mittels DADLE und die Stimulation von Adenosinrezeptoren mittels NECA gewĂ€hlt. ZunĂ€chst wurde ein Infarktmodell mit isolierten Kaninchenherzen etabliert, welches sowohl die Untersuchung der InfarktausprĂ€gung als auch die Ermittlung der am Myokardschutz beteiligten Signalelemente ermöglichte. Des Weiteren wurde ein Kardiomyozyten-basiertes Zellmodell entwickelt, an dem die oxidativen Bedingungen wĂ€hrend der Reperfusion durch Zugabe von Wasserstoffperoxid simuliert werden können. Hierbei fĂŒhrt der Radikalstress durch Ăffnung der mPTP zum Zusammenbruch des mitochondrialen Membranpotentials. Mit Hilfe dieses Zellmodells war es möglich, die Beteiligung einzelner Kardiomyozyten am rezeptorvermittelten Zellschutz nĂ€her zu charakterisieren. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine Stimulation von delta-Opioidrezeptoren mittels DADLE wĂ€hrend der Reperfusion zu einer deutlichen Senkung der InfarktgröĂe in isolierten Kaninchenherzen fĂŒhrt. Dabei trat die Signalweiterleitung in AbhĂ€ngigkeit von membranstĂ€ndigen Matrix-Metalloproteinasen und der Aktivierung des EGF-Rezeptors auf. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass durch die Behandlung mit DADLE eine Phosphorylierung und somit auch Aktivierung der zellschĂŒtzenden Signalelemente EGFR, Akt und Erk 1/2 stattfindet. Auch die Stimulation von Adenosinrezeptoren (A1 und/oder A2) mittels NECA fĂŒhrte in diesem Infarktmodell zu einer signifikanten Senkung der InfarktgröĂe. Es konnte sowohl die InfarktgröĂensenkung als auch die NECA-vermittelte Phoshorylierung der p70S6-Kinase durch Rapamycin blockiert werden. Des Weiteren konnten Wasserstoffperoxid-behandelte Kardiomyozyten durch NECA ĂŒber eine deutlich verzögerte Ăffnung der mPTP vor einem Zusammenbruch des mitochondrialen Membranpotentials geschĂŒtzt werden. Auch hier zeigte sich der NECA-vermittelte Zellschutz in AbhĂ€ngigkeit von einer Aktivierung der p70S6-Kinase. Ein weiterer Teil der Arbeit beschĂ€ftigte sich mit der Rolle der konstitutiv aktiven GSK-3beta (Glykogensynthasekinase-3beta) wĂ€hrend der Postkonditionierung ischĂ€mischer Herzen. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Inhibition dieser Kinase mittels SB216763 zu einem deutlichen Schutz vor ischĂ€miebedingter Infarzierung fĂŒhrt. Dabei zeigte sich eine AbhĂ€ngigkeit von der Aktivierung der Signalelemente Src und PI3-Kinase/Akt. Eine Involvierung von Adenosinrezeptoren, der PKC und Erk 1/2 wurde dagegen nicht gefunden. Anhand des Kardiomyozytenmodells konnte die Bedeutung der GSK-3beta bei der Ăbermittlung des Zellschutzes nochmals bestĂ€tigt werden. So fĂŒhrte eine adenovirale Transfektion mit einer dominant negativen GSK-3beta zu einem stabilisierten mitochondrialen Memranpotential, wĂ€hrend eine DADLE-vermittelte Protektion durch die Expression einer konstitutiv aktiven GSK-3beta unterdrĂŒckt wurde. Zusammengefasst konnte in dieser Arbeit eine mögliche pharmakologische Intervention zur Behandlung des akuten Myokardinfarktes durch Auslösung einer rezeptorvermittelten Myokardprotektion aufgezeigt werden. Ein weiterer möglicher Therapieansatz könnte auĂerdem die pharmakologische Inhibition der GSK-beta sein.
Wird nach einer ischĂ€mischen Phase, in der Herzmuskelgewebe vorĂŒbergehend mit Sauerstoff und weiteren NĂ€hrstoffen pathologisch bedingt unterversorgt wird, die Durchblutung des Gewebes wiederhergestellt (Reperfusion), finden auf zellulĂ€rer Ebene komplexe Signaltransduktionsmechanismen statt, die entweder fĂŒr das Gewebe schĂ€dlich sein können (âIschĂ€mie-Reperfusionsschadenâ) oder das Herzmuskelgewebe vor weiteren SchĂ€digungen schĂŒtzen (Kardioprotektion). Felix et al. gaben Hinweise auf wĂ€hrend der frĂŒhen Reperfusion freigesetzte Substanzen in post-ischĂ€mischem Effluat, die den Calciummetabolismus von isolierten adulten Rattenkardiomyozyten beeinflussen und in Folge die KontraktilitĂ€t reduzieren (Felix et al. 2001). Ziel der Arbeit war es, die Signalwege zu identifizieren, die negativ-inotrop auf isolierte Kardiomyozyten wirken, um letztendlich RĂŒckschlĂŒsse auf die IdentitĂ€t der Mediatoren im Effluat ziehen zu können. Experimentelle Vorarbeiten gaben Hinweise darauf, dass die negativ-inotropen Mediatoren des Effluates aus dem ArachidonsĂ€ure-Stoffwechsel freigesetzt werden. Daher wurde in der Arbeit die Rolle des Cyclooxygenase- und Prostaglandin-Metabolismus bei der Vermittlung des negativ-inotropen Effekts von post-ischĂ€mischem Effluat auf isolierte Kardiomyozyten untersucht. Nach 10 min globaler âstop-flowâ-IschĂ€mie wurden Herzen adulter Ratten reperfundiert und das Koronareffluat ĂŒber 30 s gesammelt. Die Effekte dieses post-ischĂ€mischen Effluates auf die Zellkontraktion (systolische ZellverkĂŒrzung) und den Calciumstoffwechsel (Calciumtransienten) wurden mit Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie an elektrisch stimulierten, laminierten und mit Fura-2AM gefĂ€rbten adulten Rattenkardiomyozyten analysiert. Als Kontrolle wurde Effluat aus der Perfusion vor der IschĂ€miephase verwendet. Die vorliegende Untersuchung analysierte die Rolle der Cyclooxygenase und von Prostaglandin-Rezeptoren in der Signaltransduktion der negativ-inotropen Faktoren durch Anwendung verschiedener Inhibitoren und Antagonisten. Die Expression der Cyclooxygenase-Isoformen und der verschiedenen Prostaglandin-Rezeptoren wurde mittels Western Blot und ImmunfluoreszenzfĂ€rbungen untersucht. Laminierte und mit Fura-2AM gefĂ€rbte adulte Kardiomyozyten exprimierten beide Isoformen der Cyclooxygenase. Die Expression der Stress-induzierten Cyclooxygenase-2 war in laminierten Kardiomyozyten im Vergleich zu nicht-laminierten Kardiomyozyten erhöht. Adulte Rattenherzen exprimierten auf niedrigem Level basal die Cyclooxygenase-2. Eine 10-minĂŒtige IschĂ€miephase fĂŒhrte nicht zu einer VerstĂ€rkung der Expression. Durch Vorinkubation der Zellen mit dem Cyclooxygenase-Inhibitor Indomethacin und den Cyclooxygenase-2-Inhibitoren NS-398 und Lumiracoxib wurde der negativ-inotrope Effekt von post-ischĂ€mischem Effluat auf Calciummetabolismus und KontraktilitĂ€t gehemmt. Der Cyclooxygenase-1-Inhibitor SC-560 hingegen beeinflusste die Effekte des post-ischĂ€mischen Effluates nicht. Post-ischĂ€misches Effluat reduzierte in autonom kontrahierenden neonatalen Kardiomyozyten wie in adulten Zellen den Calciumtransienten und wirkte auĂerdem reprimierend auf die Schlagfrequenz. Die reduzierende Wirkung auf beide Parameter konnte durch Anwendung von Indomethacin, NS-398 und Lumiracoxib blockiert werden. Im Western Blot konnten in isolierten Kardiomyozyten Rezeptoren fĂŒr Prostaglandin D (DP1 und DP2), E (EP1-EP4), I und Thromboxane nachgewiesen werden. Durch die Anwendung selektiver Prostaglandin-Rezeptor-Antagonisten konnte der Signaltransduktionsmechanismus âdownstreamâ der Cyclooxygenase-2 auf die Rezeptoren EP2 und EP4 eingegrenzt werden. Der Effekt von post-ischĂ€mischem Effluat ist auĂerdem Proteinkinase A-abhĂ€ngig. Die Ergebnisse der Experimente mit dem Proteinkinase A-Inhibitor Rp-cAMPS stehen im Einklang mit den cAMP-Analysen von Lysaten adulter Kardiomyozyten, die mit post-ischĂ€mischem Effluat vorbehandelt wurden und im Vergleich zur Kontrolle eine erhöhte cAMP-Konzentration aufwiesen. Die negativ-inotrope Wirkung von post-ischĂ€mischem Effluat zeigt eine kardioprotektive Funktion der post-ischĂ€misch freigesetzten Substanzen an. Die Wirkung des Effluates konnte durch Anwendung des Inhibitors fĂŒr sarkolemmale und mitochondriale Kalium(ATP)-KanĂ€le Glibenclamid und des fĂŒr sarkolemmale Kalium(ATP)-KanĂ€le selektiven Inhibitors HMR-1098 aufgehoben werden. AuĂerdem wurde die Wirkung des post-ischĂ€mischen Effluates auf Kardiomyozyten in extrazellulĂ€rem Milieu mit erhöhter Calciumkonzentration untersucht. Im Unterschied zur Kontrolle verminderte das post-ischĂ€mische Effluat den intrazellulĂ€ren diastolischen und systolischen Calciumanstieg. Bei den Mediatoren im post-ischĂ€mischen Effluat handelt es sich vermutlich um Substanzen aus dem ArachidonsĂ€uere-Stoffwechsel, die in isolierten Kardiomyozyten durch die Cyclooxygenase-2 umgesetzt werden und ĂŒber EP2-/EP4-Rezeptoren durch die Aktivierung von sarkolemmalen Kalium(ATP)-KanĂ€len negativ-inotrop und kardioprotektiv wirken.
Diese Arbeit charakterisiert endogen entstehende kardiodepressiven Mediatoren, die in der Reperfusionsphase des ischĂ€mischen Myokard freigesetzt werden sowie die Epoxyeicosa-tetraensĂ€ure 17,18 hinsichtlich ihrer Funktion. Dabei liegt besonderes Augenmerk auf der intrazellulĂ€ren Signaltransduktionskaskade. Die Gewinnung des ischĂ€mischen Effluates erfolgte durch Reperfusion eines isolierten Rattenherzens fĂŒr 30 s, nach einer 1OminĂŒtigen IschĂ€miephase. Wir prĂŒften den Effekt des Effluates und seiner Derivate sowie in einer zweiten Versuchsreihe der EpoxyeicosatetraensĂ€ure 17,18 auf Zellkontraktion und Kalziumtransient isolierter Rattenherzmuskelzellen in Interaktionsversuchen mit Inhibitoren der Cyclooxygenase unter Verwendung von Indomethacin, SC-560 und NS-398 sowie Hemmstoffen ATP-abhĂ€ngiger KaliumkanĂ€le mit Glibenclamide und Sodium-5-hydroxydecanoate unter Nutzung eines Fluoreszenzmikroskops. FĂŒr die Interaktionsversuche inkubierten die Zellen jeweils zuerst mit dem Medikament bevor die zu testende Substanz dazugegeben wurde. AuĂerdem wurde 17,18 EETauf die Wirksamkeit der Regioisomere 17r,18s EET und 17s,18r EET untersucht. Das ischĂ€mische Effluat sowie dessen aufgereinigte Derivate bewirken eine konzentrationsabhĂ€ngige Abnahme der ZellverkĂŒrzung und des Kalziumtransienten feldstimulierter isolierter Kardiomyozyten. Der Effekt ist durch Applikation eines unselektiven COX-Inhibitors, hier Indomethacin signifikant abzuschwĂ€chen, ebenfalls durch den selektiven COX-2-lnhibitor NS-398, nicht aber durch die selektive Blockade der COX 1 mit SC-560. Einen Ă€hnlichen Effekt erreicht man durch Inkubation der Zellen mit Glibenclamide und dem Inhibitor der mitochondrialen KATP-KanĂ€le Sodium-5-hydroxydecanoate, deren Applikation die Reduktion der Zellkontraktion und der Kalziumtransienten signifikant vermindert. 17,18 EET verursacht analog eine dosisabhĂ€ngige Verminderung der KontraktilitĂ€t und des Kalziumtransienten der Herzmuskelzellen. 17r,18s EET erwies sich als wirksamer Bestandteil des Racemates. Die kardiodepressive Wirkung von 17,18 EET konnte durch Inkubation der Zellen mit Indomethacin und NS-398 aufgehoben werden, wohingegen SC-560 keinen Einfluss zeigte. Nach Inkubation der Myozyten mit Inhibitoren der ATP regulierten KaliumkanĂ€le, lieĂen sich keine kardiodepressiven Effekte mehr nachweisen. Negativ ionotrope Substanzen, die vom postischĂ€mischen Myokard freisetzt werden reduzieren den Kalziumtransienten und die ZellverkĂŒrzung isolierter Rattenherzmuskelzellen ĂŒber einen Cyclooxygenase-2-abhĂ€ngigen Metabolismus sowie durch die Ăffnung ATP regulierter KaliumkanĂ€le. Es erscheint möglich, dass 17,18 EET dem wirksamen Bestandteil des postischĂ€mischen Effluates entsprechen könnte. Ob die hier vorgestellten Mechanismen in analoger Weise bei MyokardischĂ€mien des Menschen ablaufen ist erst durch klinische Studien zu belegen.