Doctoral Thesis
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Die vorliegende Studie befasste sich mit der Morphologie des Canalis nasolacrimalis (CN) von Japanischen Makaken (Macaca fuscata) basierend auf der Untersuchung koronaler computertomographischer Schichtaufnahmen. Im ersten Teil der Studie wurde das geschlechtsspezifische Wachstum des CN anhand von 29 SchĂ€deln in unterschiedlichen postnatalen Altersgruppen analysiert. Der zweite Teil befasste sich mit dem Einfluss geographischer und klimatischer Faktoren auf die Morphologie des TrĂ€nenkanals adulter Japanischer Makaken, die definierten lokalen Populationen entstammen. Im dritten Teil der Arbeit wurde schlieĂlich die Morphologie des CN von Macaca fuscata mit der anderer Spezies der Faszikularis-Gruppe der Makaken (Macaca cyclopis, Macaca fascicularis, Macaca mulatta) verglichen.
Zur Darstellung der Morphologie des CN wurden anhand der koronalen CT-Schichtaufnahmen mit Hilfe der WinSurf Version 4.0Âź - Software 3D-Rekonstruktionen des CN angefertigt und die entsprechenden Volumina ermittelt. DarĂŒber hinaus wurde die LĂ€nge des CN sowie der Winkel zwischen der Achse des CN und der Horizontalebene mit dem Programm OsiriXÂź Version 5.8.2 vermessen. Die ermittelten MaĂe des CN wurden mit externen linearen SchĂ€delmaĂen in Beziehung gesetzt, um den Einfluss der SchĂ€delmorphologie auf den CN zu untersuchen.
MĂ€nnliche und weibliche Japanische Makaken wiesen zahlreiche Ăbereinstimmungen in der Morphologie des CN auf. So erstreckte sich der CN vom orbitalen Eingang nach kaudal und lateral. Dabei befand sich der orbitale Eingang weiter medial als die MĂŒndungsstelle in der Nasenhöhle. Erst ab der Altersgruppe 2 erschien der Sinus maxillaris gleichzeitig auf einem Schichtbild mit dem CN. Die MaĂe des CN vergröĂerten sich mit zunehmendem Alter, wobei das Volumen des CN adulter mĂ€nnlicher Tiere gröĂer war als das der weiblichen Tiere. Bis auf den linken CN adulter Tiere wiesen weibliche Individuen in allen anderen Altersgruppen einen lĂ€ngeren CN auf als mĂ€nnliche Individuen. Die gröĂte Volumen- und LĂ€ngenzunahme zeigten sich bei MĂ€nnchen zwischen der Altersgruppe 3 und 4, bei Weibchen zwischen der Altersgruppe 1 und 2. Die Achse des CN war bei infantilen Tieren nahezu senkrecht zur Horizontalebene ausgerichtet und verlagerte sich mit zunehmenden Alter schrĂ€g nach vorne.
FĂŒr die Volumen-, LĂ€ngen- und Winkelmessungen des CN konnten signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede beobachtet werden. Jedoch waren die Unterschiede nicht einheitlich und betrafen nicht alle Altersgruppen. Die vorliegende Studie zeigte fĂŒr Macaca fuscata einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Wachstum des CN und externen SchĂ€delmaĂen. DarĂŒber hinaus zeigten die Vergleiche der Anstiege der Regressionsgeraden zwischen beiden Geschlechtern keine signifikanten Unterschiede. Somit ist anzunehmen, dass sich die TrĂ€nennasenkanĂ€le beider Geschlechter mit einem Ă€hnlichen Wachstumsmuster vergröĂern.
Der Einfluss klimatischer und geographischer Faktoren auf den CN wurde an 37 SchĂ€deln adulter Japanischer Makaken beiderlei Geschlechts von fĂŒnf definierten geographischen Regionen Japans untersucht. Dazu wurden die ermittelten MaĂe des CN in Relation zu Klimadaten gesetzt. FĂŒr das Volumen ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede im Populationsvergleich. Jedoch unterschieden sich die Messwerte der lokalen Gruppen hinsichtlich der LĂ€nge und der Achsenneigung des CN signifikant voneinander. Zudem konnten fĂŒr den linken CN signifikante Beziehungen zur geographischen Lage und der kleinsten Januartemperatur herausgearbeitet werden. Da dieser Zusammenhang nur fĂŒr eine Seite beobachtet werden konnte, besteht weiterer Untersuchungsbedarf.
SchlieĂlich wurden die vier Spezies der Faszikularis-Gruppe bezĂŒglich der Morphologie des CN anhand von 34 adulten SchĂ€deln beiderlei Geschlechts untersucht. Statistisch signifikante Unterschiede ergaben sich fĂŒr das Volumen und die LĂ€nge des CN. WĂ€hrend fĂŒr den CN von Macaca fuscata bezĂŒglich Volumen und LĂ€nge die gröĂten Messwerte bestanden, zeigte Macaca mulatta die kleinsten Messwerte. Hinsichtlich der Ausrichtung des CN zur Horizontalebene bestanden keine Speziesunterschiede.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung beschreiben nicht nur den TrĂ€nennasengang innerhalb einer Wachstumsreihe von Macaca fuscata, sondern liefern erstmals Erkenntnisse ĂŒber die Morphologie des CN bei verschiedenen geographischen Populationen der Rotgesichtsmakaken sowie der Faszkularis-Gruppe. Angesichts der bekannten Unterschiede zwischen Catarrhini und Platyrrhini bezĂŒglich der Morphologie der Nasenhöhle sind weiterfĂŒhrende Untersuchungen notwendig um die Faktoren, welche die Morphologie des TrĂ€nennasengangs beeinflussen, weiter zu ergrĂŒnden.
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem postnatalen Wachstum der Fossa pterygopalatina (FPP) von Pan troglodytes unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Die Untersuchungen erfolgten an 27 SchimpansenschĂ€deln beiderlei Geschlechts, die anhand ihres Dentitionsstatus in drei Altersgruppen eingeteilt wurden. Die Vermessung erfolgte an computertomographischen Schichtaufnahmen. Mit Hilfe der Software WinSurf© 4.0 wurde das Volumen der FPP berechnet und 3D-Rekonstruktionen angefertigt. DarĂŒber hinaus wurden verschiedene lineare MaĂe der FPP und ihrer Verbindungen vermessen. Um eine AbhĂ€ngigkeit des Volumens der FPP von der SchĂ€delmorphologie zu untersuchen, wurden zusĂ€tzlich verschiedene LĂ€ngen-, Höhen- und BreitenmaĂe sowie Winkel der SchĂ€del bestimmt. Es zeigte sich, dass das Volumen der FPP postnatal sowohl bei den mĂ€nnlichen als auch bei den weiblichen Schimpansen zunimmt. Ein signifikanter Unterschied des Volumens wurde sowohl zwischen den infantilen und juvenilen als auch infantilen und adulten Individuen nachgewiesen. Da ein signifikanter Unterschied jedoch nicht zwischen den juvenilen und adulten SchĂ€deln nachgewiesen werden konnte, ist anzunehmen, dass es vor allem innerhalb der Wachstumsphase zum juvenilen Schimpansen zu einer stĂ€rkeren Zunahme des Volumens der FPP kommt. Mittels Korrelationsanalysen konnten signifikante ZusammenhĂ€nge zwischen verschiedenen Ă€uĂeren SchĂ€delmaĂen und dem Volumen der FPP nachgewiesen werden. Ein Zusammenhang zu den vermessenen Winkeln zeigte sich nicht. Auf der Grundlage des Ergebnisses der Korrelationsanalyse erfolgte die Beschreibung des postnatalen Wachstums des Volumens der FPP unter dem Aspekt des Geschlechtsdimorphismus. ErwartungsgemÀà vergröĂerte sich das Volumen der FPP im Beobachtungszeitraum, wobei die mĂ€nnlichen SchĂ€del eine stĂ€rkere Zunahme zeigten. Bei im infantilen Alter gleich groĂen FlĂŒgelgaumengruben entwickelt sich so spĂ€ter in der Ontogenese ein signifikanter Volumenunterschied zu Gunsten der adulten mĂ€nnlichen Schimpansen. Im Vergleich zum Menschen wies die Fossa pterygopalatina des Pan troglodytes eine Reihe morphologischer Besonderheiten auf. Das Foramen sphenopalatinum lag bei infantilen und juvenilen Schimpansen auf Höhe des Corpus ossis sphenoidalis, wodurch die FPP in diesem Bereich relativ tief war. Im Laufe der Ontogenese verlagert sich das Foramen sphenopalatinum nach kaudal, so dass es bei adulten Schimpansen auf Höhe des Processus pterygoideus ossis sphenoidalis lag und die FPP in diesem Bereich deutlich flacher war als bei Jungtieren. Diese Besonderheit ist wahrscheinlich auf ein zunehmendes kraniokaudales Wachstum des Viszerokraniums zurĂŒckzufĂŒhren. Bei infantilen und juvenilen Schimpansen zeigten sich multiple Formvarianten des Foramen sphenopalatinum von hochoval, lĂ€ngsoval und rund, wobei bei adulten Schimpansen nur die, vom Menschen bekannte, hochovale Form nachweisbar war. Die am kranialen Pol der FPP liegenden Strukturen wie Foramen rotundum, Fissura orbitalis inferior sowie die Unterkante der Facies orbitalis der Ala major ossis sphenoidalis verĂ€nderten in den verschiedenen Altersgruppen ihre Lage zueinander. Bei infantilen Schimpansen lag die Fissura orbitalis inferior am weitesten kaudal. Bei juvenilen Tieren befanden sich alle oben genannten Strukturen auf derselben Höhe, wohingegen das Foramen rotundum bei adulten SchĂ€deln deutlich weiter kranial lag. Diese variable Lage der Strukturen der FPP zueinander erschwerte die Definition einer einheitlichen kranialen Begrenzung der FPP. Die multiplen Ăffnungen der FPP in diesem Bereich und die damit fehlende knöcherne Begrenzung erschwerte die Vermessung der FPP am kranialen Pol zusĂ€tzlich. Da die vorliegende Arbeit Möglichkeiten zeigt, die FPP unter standardisierten Bedingungen zu vermessen, trĂ€gt sie Modellcharakter. Sie gibt erstmals einen tieferen Einblick in die Morphologie und das postnatale Wachstum der FPP des Pan troglodytes unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Somit leistet sie einen weiteren Beitrag zum VerstĂ€ndnis des komplexen kraniofazialen Wachstums des Schimpansen und liefert Daten fĂŒr weitere Studien an der FPP des Menschen und anderer höherer Primaten.
Einfluss der ErnĂ€hrung auf die Entwicklung frĂŒhgeborener Kinder in den ersten Lebensmonaten
(2011)
Vergleichende Analyse des Wachstums frĂŒhgeborener Kinder mit einem Geburtsgewicht </= 1500g, die in den ZeitrĂ€umen Juni 2001 bis Januar 2005 und Mai 2005 bis Dezember 2007 nach unterschiedlichen Standards ernĂ€hrt wurden. Fragestellung: Wie hat sich das postnatale Wachstum der FrĂŒhgeborenen nach EinfĂŒhrung eines neuen, intensivierten ErnĂ€hrungsstandard im Vergleich zu dem herkömmlichen ErnĂ€hrungsstandard bzgl. des initialen Gewichtsverlustes/des Wiedererlangen des Geburtsgewichtes/ der Entwicklung von Körpergewicht, KörperlĂ€nge und Kopfumfang/der Körperzusammensetzung verĂ€ndert? Nach EinfĂŒhrung des neuen, intensivierten ErnĂ€hrungsstandard zeigte sich ein höheres Wachstum der frĂŒhgeborenen Kinder. Die Kinder erreichten die Phase des stabilen Wachstums frĂŒher und zeigten infolge dessen im postmenstruellen Alter von 36 Wochen ein signifikant höheres Wachstum bezĂŒglich KörpergröĂe und Kopfumfang, nicht jedoch bezĂŒglich KörperlĂ€nge. Die Inzidenz einer Sepsis sank tendenziell ab und die Körperzusammensetzung der Kinder bei Entlassung unterschied sich im Vergleich der beiden ErnĂ€hrungsstandards nicht voneinander.
In der Literatur bestehen WissenslĂŒcken ĂŒber die Morphologie und das Wachstum der Nasenhöhle von Primaten, insbesondere von Pan troglodytes. In dieser Arbeit wurden anhand von 46 SchimpansenschĂ€deln beiderlei Geschlechts in drei verschiedenen Altersstufen das postnatale Wachstum und die Morphologie der Nasenhöhle von Pan troglodytes, unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus untersucht. DarĂŒber hinaus wurde das postnatale Nasenhöhlenwachstum der Schimpansen mit dem anderer Primaten verglichen. Zur Darstellung der Nasenhöhlenmorphologie wurden von allen SchĂ€deln computertomographische Schichtaufnahmen angefertigt. Um der rhomboiden Nasenhöhlenform Rechnung zu tragen, wurden, basierend auf den einzelnen koronaren Schichtserien, mit Hilfe der WinsurfÂź - Software, 3D-Rekonstruktionen der Nasenhöhlen angefertigt und deren Volumina berechnet. ZusĂ€tzlich wurden verschiedene LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂe am SchĂ€del, einschlieĂlich der Nasenhöhle erhoben und das Nasenseptum zum Vorliegen einer Deviation untersucht. Pan troglodytes zeigt bei allen untersuchten Tieren und in allen Altersgruppen eine rhomboide Form der Cavitas nasi. Diese auffĂ€llige Formkonstanz der Nasenhöhlenmorphologie zeigt sich auch bei der Betrachtung der nach dorsal höher und schmaler werdenden Nasenhöhlenform. Neben einem meist symmetrischen Nasenseptum finden sich an der seitlichen Nasenwand jeweils 3 knöchern gestĂŒtzten Nasenmuscheln (Concha nasalis superior, -media, -inferior). Die postnatale VerĂ€nderung der Nasenhöhlenform wurde anhand von Indizes, quantifiziert. Pan troglodytes weist eine breite und hohe Nasenhöhle auf. Da das biologische Alter der Tiere zum Zeitpunkt ihres Todes nicht bekannt war, erfolgte die Beschreibung der WachstumsvorgĂ€nge der Nasenhöhle und des SchĂ€dels mittels einer einfachen linearen Regressionsanalyse, wobei als BezugsmaĂ GesamtschĂ€dellĂ€nge sowie die GesichtsschĂ€dellĂ€nge gewĂ€hlt wurden. Es konnte gezeigt werden, dass der gröĂte Zuwachs des Volumens bei beiden Geschlechtern gegen Ende des Wachstums liegt. Ein Geschlechtsdimorphismus beim Wachstumsverhalten der Nasenhöhlen konnte nicht festgestellt werden. Die Darstellung von MerkmalszusammenhĂ€ngen zwischen dem Nasenhöhlenvolumen und der SchĂ€delmorphologie erfolgte mittels einer Korrelationsanalyse. Durch eine einfache lineare Regressionsanalyse konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Nasenhöhlenvolumen und den LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂen des GesichtsschĂ€dels nachgewiesen werden. Die statistische Untersuchung des Nasenhöhlenwachstums ergab keinen signifikanten Unterschied im Anstieg der Regressionsgeraden fĂŒr mĂ€nnliche und weibliche Tiere. Ein Geschlechtsdimorphismus lieĂ sich statistisch auch fĂŒr andere MittelgesichtsmaĂe nicht nachweisen. Das postnatale Wachstum der Nasenhöhle von Pan troglodytes wurde schlieĂlich mit dem des Orang-Utan und des japanischen Makaken (Macaca fuscata) verglichen. Dazu wurde zunĂ€chst fĂŒr alle 3 Spezies Regressionsgeraden ermittelt, wobei die SchĂ€debasislĂ€nge als BezugsmaĂ verwendet wurde. Der Vergleich der Regressionsgeraden zeigte keine signifikanten Unterschiede in den Anstiegen der Regressionsgeraden. Trotz spezies - spezifischer Unterschiede in den GröĂen der Nasenhöhlen vergröĂern sich die Nasenhöhlen der untersuchten Primaten postnatal offensichtlich nach einem Ă€hnlichen Wachstumsmuster. Die Ergebnisse dieser Studie tragen Modellcharakter und liefern weitere Erkenntnisse ĂŒber das kraniofaziale Wachstum der Primaten. Inwiefern z.B. die Form der Nasenhöhle bei den 3 Spezies oder auch die Nasenmuscheln Einfluss auf das postnatale kraniofaziale Wachstum der Primaten haben, sollte durch weitere Untersuchungen abgeklĂ€rt werden.
In der neonatologischen Intensivstation des Zentrums fĂŒr Kinder- und Jugendmedizin in Greifswald war nach EinfĂŒhren des Muttermilchsupplements FMS (MilupaÂź) fĂŒr frĂŒhgeborene Kinder ein vermehrtes Auftreten metabolischer Azidosen aufgefallen. Dieser Eindruck sollte durch eine klinische Studie verifiziert oder falsifiziert werden. Durch die vorliegende prospektive, doppelblinde, randomisierte Studie konnte die Hypothese, dass das Muttermilchsupplement FMS fĂŒr eine signifikant erhöhte Inzidenz von metabolischen Azidosen verantwortlich ist, verifiziert werden. Daraufhin wurde nach möglichen ErklĂ€rungen fĂŒr diese metabolischen Azidosen gesucht. Die wahrscheinliche Ursache wurde in einer Imbalanz der Elektrolytzusammensetzung des Muttermilchsupplements gesehen. Um diese UrsĂ€chlichkeit zu beweisen und die erhöhte Inzidenz von metabolischen Azidosen zu beseitigen, wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Milupa eine neue Rezeptur fĂŒr das Muttermilchsupplement FMS entwickelt. Eine Folgestudie (nicht mehr Gegenstand dieser Dissertation) mit der neuen Rezeptur des Muttermilchsupplements FMS (FMS*) hatte zum Ergebnis, dass die Inzidenzen von metabolischen Azidosen unter Muttermilchsupplementierung mit FM 85 und FMS* keinen signifikanten Unterschied mehr aufwiesen. Den gewonnenen Ergebnissen unserer Studien zum Trotz werden noch viele Forschungsergebnisse notwendig sein, um die Ursachen fĂŒr metabolische Azidosen von frĂŒhgeborenen Kindern unter der Supplementierung mit Fortifiern gĂ€nzlich zu erklĂ€ren.
Untersuchungen zur Morphologie und zum Wachstum der Nasenhöhle von Primaten, insbesondere von Makaken sind in der Literatur kaum zu finden. Ein Ziel dieser Arbeit war daher eine Wachstumsanalyse der Nasenhöhle von Macaca fuscata, unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus Zu diesem Zweck wurden von 29 SchĂ€deln japanischer Makaken (M. fuscata) aus vier verschiedenen postnatalen Altersstufen computertomographische Schichtaufnahmen des GesichtsschĂ€dels gewonnen. AnschlieĂend wurde das Volumen der Nasenhöhle analysiert und statistisch ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass der gröĂte Zuwachs des Volumens bei beiden Geschlechtern gegen Ende des Wachstums liegt. In Bezug zur SchĂ€delbasislĂ€nge nimmt das Volumen der weiblichen Individuen stĂ€rker zu als das der mĂ€nnlichen, um bei gleicher SchĂ€delbasislĂ€nge am Ende des Wachstums sogar ein gröĂeres Volumen zu erreichen. Ein Geschlechtsdimorphismus konnte statistisch fĂŒr die Nasenhöhle gezeigt werden, fĂŒr andere MittelgesichtsmaĂe lieĂ er sich nicht nachweisen. Die Spezies Macaca fuscata ist in ihrer regionalen Verbreitung einzigartig unter den Primaten und, abgesehen vom Mensch, die am nördlichsten vorkommende Primatenart. Aus diesem Grund ist sie gut geeignet fĂŒr Untersuchungen in Hinblick auf eventuelle klimatische EinflĂŒsse. Um zu ĂŒberprĂŒfen, ob klimatische EinflĂŒsse das Volumen der Nasenhöhle beeinflussen, wurden 36 SchĂ€del adulter japanischer Makaken von fĂŒnf bekannten geographischen Regionen untersucht. Auch bei dieser Untersuchung wurden zunĂ€chst computertomographische Schichtaufnahmen der Nasenhöhle gewonnen und das Volumen der Nasenhöhle errechnet Das gewonnene Nasenhöhlenvolumen der einzelnen Individuen wurde dann in Relation zur geographischen Höhe und zu TemperatureinflĂŒssen gesetzt. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Absenkung der Januartemperatur in nördlichen Regionen Japans bei den Makaken mit einer VergröĂerung des Volumens der Nasenhöhle einhergeht. Diese VergröĂerung ist mit einer Verkleinerung des Volumens des Sinus maxillaris verbunden. Dieses Ergebnis lĂ€sst Schlussfolgerungen auf die physiologischen Funktionen der Nase zu. Die Untersuchungen sprechen dafĂŒr, die Rolle der Nasennebenhöhlen zur Anfeuchtung und AnwĂ€rmung der Atemluft als fraglich einzustufen. Die Ergebnisse dieser Studie tragen Modellcharakter und liefern weitere Erkenntnisse ĂŒber das kraniofaziale Wachstum der Primaten.
Anhand von 30 SchĂ€deln japanischer Makaken (Macaca fuscata) wurde in vier postnatalen Altersstufen das Gaumenwachstum fĂŒr mĂ€nnliche und weibliche Tiere untersucht. DarĂŒber hinaus wurde die Gaumenmorphologie adulter japanischer Makaken mit der anderer Spezies der Macaca-Fascicularisgruppe (M. mulatta, M. fascicularis, M. cyclopis) verglichen. Zur Darstellung der Gaumenmorphologie wurden von allen SchĂ€deln zunĂ€chst computertomographische Schichtaufnahmen angefertigt. Um der gekrĂŒmmten Gaumenform Rechnung zu tragen, wurden basierend auf den einzelnen koronaren Schichtserien mit Hilfe der SURFdriverÂź -Software 3D-Rekonstruktionen der Gaumen angefertigt und deren Volumina berechnet. ZusĂ€tzlich wurden verschiedene LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂe am SchĂ€del, einschlieĂlich des Gaumens erhoben. Zur besseren Einordnung des Gaumenvolumens in den SchĂ€del wurde das GesichtsschĂ€delvolumen basierend auf den SchĂ€delmaĂen SchĂ€delbasislĂ€nge, GesichtslĂ€nge, GesichtsschĂ€delhöhe und Mittelgesichtsbreite berechnet. Macaca fuscata zeigt im vorderen Abschnitt des Gaumens eine Wölbung, welche in adulten Stadien stĂ€rker ausgeprĂ€gt ist als in den juvenilen Altersgruppen. Diese Wölbung des Gaumendaches flacht nach dorsal zu einer annĂ€hernd rechteckigen Form ab. MĂ€nnliche und weibliche Tiere zeigen im adulten Alter einen ausgeprĂ€gten Torus palatinus. Besonders auffĂ€llig ist bei beiden Geschlechtern das sehr groĂe Foramen incisivum mit einer vertikalen Septierung. Das postnatale VerĂ€nderung der Gaumenform wurde anhand von Indizes beschrieben. Macaca fuscata weist einen langen und schmalen Gaumen auf. Er kann als leptostaphylin bezeichnet werden. BezĂŒglich der Höhe ist der Gaumen als orthostaphylin (mittelhochgaumig) einzustufen. Da das genaue Sterbealter der Tiere nicht bekannt war, erfolgte die Beschreibung der WachstumsvorgĂ€nge am Gaumen und am SchĂ€del mittels einer einfachen linearen Regressionsanalyse, wobei die GesichtsschĂ€dellĂ€nge als BezugsmaĂ gewĂ€hlt wurde. Obgleich die mĂ€nnlichen Tiere stets einen gröĂeren Gaumen als die weiblichen Tiere haben, konnte bezĂŒglich des Wachstumsverhaltens kein Geschlechtsdimorphismus festgestellt werden. Dies trifft gleichermaĂen fĂŒr das GesichtsschĂ€delvolumen zu. Zur Darstellung von MerkmalszusammenhĂ€ngen zwischen dem Gaumenvolumen und der SchĂ€delmorphologie erfolgte eine Korrelationsanalyse. Durch eine einfache lineare Regressionsanalyse wurden diese ZusammenhĂ€nge untersucht. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gaumenvolumen und den LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂen des GesichtsschĂ€dels nachgewiesen werden. Das Ergebnis der partiellen Korrelationsanalyse ergab jedoch fĂŒr das AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnis von Gaumenvolumen und Kieferhöhlenvolumen einen signifikanten Einfluss durch die KörpergröĂe und die SchĂ€dellĂ€nge. Der Vergleich der Regressionsgeraden bestĂ€tigt ein unterschiedliches Wachstumsverhalten von Gaumenvolumen und Kieferhöhlenvolumen. Die Kieferhöhle weist ein schnelleres Wachstum als der Gaumen auf. Unterschiede der Gaumenmorphologie innerhalb der Fascicularisgruppe wurden mittels einer einfaktoriellen ANOVA untersucht. Es stellte sich heraus, dass Macaca fuscata ein annĂ€hernd gleich groĂes Gaumenvolumen wie Macaca mulatta besitzt. Einen signifikanten Unterschied konnte zwischen Macaca fascicularis und den drei anderen Spezies der Fascicularisgruppe gefunden werden. Diese Unterschiede sollten in weiteren Studien untersucht werden.