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Wird nach einer ischĂ€mischen Phase, in der Herzmuskelgewebe vorĂŒbergehend mit Sauerstoff und weiteren NĂ€hrstoffen pathologisch bedingt unterversorgt wird, die Durchblutung des Gewebes wiederhergestellt (Reperfusion), finden auf zellulĂ€rer Ebene komplexe Signaltransduktionsmechanismen statt, die entweder fĂŒr das Gewebe schĂ€dlich sein können (âIschĂ€mie-Reperfusionsschadenâ) oder das Herzmuskelgewebe vor weiteren SchĂ€digungen schĂŒtzen (Kardioprotektion). Felix et al. gaben Hinweise auf wĂ€hrend der frĂŒhen Reperfusion freigesetzte Substanzen in post-ischĂ€mischem Effluat, die den Calciummetabolismus von isolierten adulten Rattenkardiomyozyten beeinflussen und in Folge die KontraktilitĂ€t reduzieren (Felix et al. 2001). Ziel der Arbeit war es, die Signalwege zu identifizieren, die negativ-inotrop auf isolierte Kardiomyozyten wirken, um letztendlich RĂŒckschlĂŒsse auf die IdentitĂ€t der Mediatoren im Effluat ziehen zu können. Experimentelle Vorarbeiten gaben Hinweise darauf, dass die negativ-inotropen Mediatoren des Effluates aus dem ArachidonsĂ€ure-Stoffwechsel freigesetzt werden. Daher wurde in der Arbeit die Rolle des Cyclooxygenase- und Prostaglandin-Metabolismus bei der Vermittlung des negativ-inotropen Effekts von post-ischĂ€mischem Effluat auf isolierte Kardiomyozyten untersucht. Nach 10 min globaler âstop-flowâ-IschĂ€mie wurden Herzen adulter Ratten reperfundiert und das Koronareffluat ĂŒber 30 s gesammelt. Die Effekte dieses post-ischĂ€mischen Effluates auf die Zellkontraktion (systolische ZellverkĂŒrzung) und den Calciumstoffwechsel (Calciumtransienten) wurden mit Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie an elektrisch stimulierten, laminierten und mit Fura-2AM gefĂ€rbten adulten Rattenkardiomyozyten analysiert. Als Kontrolle wurde Effluat aus der Perfusion vor der IschĂ€miephase verwendet. Die vorliegende Untersuchung analysierte die Rolle der Cyclooxygenase und von Prostaglandin-Rezeptoren in der Signaltransduktion der negativ-inotropen Faktoren durch Anwendung verschiedener Inhibitoren und Antagonisten. Die Expression der Cyclooxygenase-Isoformen und der verschiedenen Prostaglandin-Rezeptoren wurde mittels Western Blot und ImmunfluoreszenzfĂ€rbungen untersucht. Laminierte und mit Fura-2AM gefĂ€rbte adulte Kardiomyozyten exprimierten beide Isoformen der Cyclooxygenase. Die Expression der Stress-induzierten Cyclooxygenase-2 war in laminierten Kardiomyozyten im Vergleich zu nicht-laminierten Kardiomyozyten erhöht. Adulte Rattenherzen exprimierten auf niedrigem Level basal die Cyclooxygenase-2. Eine 10-minĂŒtige IschĂ€miephase fĂŒhrte nicht zu einer VerstĂ€rkung der Expression. Durch Vorinkubation der Zellen mit dem Cyclooxygenase-Inhibitor Indomethacin und den Cyclooxygenase-2-Inhibitoren NS-398 und Lumiracoxib wurde der negativ-inotrope Effekt von post-ischĂ€mischem Effluat auf Calciummetabolismus und KontraktilitĂ€t gehemmt. Der Cyclooxygenase-1-Inhibitor SC-560 hingegen beeinflusste die Effekte des post-ischĂ€mischen Effluates nicht. Post-ischĂ€misches Effluat reduzierte in autonom kontrahierenden neonatalen Kardiomyozyten wie in adulten Zellen den Calciumtransienten und wirkte auĂerdem reprimierend auf die Schlagfrequenz. Die reduzierende Wirkung auf beide Parameter konnte durch Anwendung von Indomethacin, NS-398 und Lumiracoxib blockiert werden. Im Western Blot konnten in isolierten Kardiomyozyten Rezeptoren fĂŒr Prostaglandin D (DP1 und DP2), E (EP1-EP4), I und Thromboxane nachgewiesen werden. Durch die Anwendung selektiver Prostaglandin-Rezeptor-Antagonisten konnte der Signaltransduktionsmechanismus âdownstreamâ der Cyclooxygenase-2 auf die Rezeptoren EP2 und EP4 eingegrenzt werden. Der Effekt von post-ischĂ€mischem Effluat ist auĂerdem Proteinkinase A-abhĂ€ngig. Die Ergebnisse der Experimente mit dem Proteinkinase A-Inhibitor Rp-cAMPS stehen im Einklang mit den cAMP-Analysen von Lysaten adulter Kardiomyozyten, die mit post-ischĂ€mischem Effluat vorbehandelt wurden und im Vergleich zur Kontrolle eine erhöhte cAMP-Konzentration aufwiesen. Die negativ-inotrope Wirkung von post-ischĂ€mischem Effluat zeigt eine kardioprotektive Funktion der post-ischĂ€misch freigesetzten Substanzen an. Die Wirkung des Effluates konnte durch Anwendung des Inhibitors fĂŒr sarkolemmale und mitochondriale Kalium(ATP)-KanĂ€le Glibenclamid und des fĂŒr sarkolemmale Kalium(ATP)-KanĂ€le selektiven Inhibitors HMR-1098 aufgehoben werden. AuĂerdem wurde die Wirkung des post-ischĂ€mischen Effluates auf Kardiomyozyten in extrazellulĂ€rem Milieu mit erhöhter Calciumkonzentration untersucht. Im Unterschied zur Kontrolle verminderte das post-ischĂ€mische Effluat den intrazellulĂ€ren diastolischen und systolischen Calciumanstieg. Bei den Mediatoren im post-ischĂ€mischen Effluat handelt es sich vermutlich um Substanzen aus dem ArachidonsĂ€uere-Stoffwechsel, die in isolierten Kardiomyozyten durch die Cyclooxygenase-2 umgesetzt werden und ĂŒber EP2-/EP4-Rezeptoren durch die Aktivierung von sarkolemmalen Kalium(ATP)-KanĂ€len negativ-inotrop und kardioprotektiv wirken.