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Aufgrund der Erschöpfung des antioxidativen Abwehrsystems des Organismus entstehen wĂ€hrend einer Sepsis schwere Zell- und OrganschĂ€den durch die unkontrollierte Freisetzung von ROS. Da bisher wenig ĂŒber die Regulation und Funktion antioxidativer Enzyme bei mikrobiellen Infektionen bekannt ist, sollten die Stressproteine Peroxiredoxin 6 (Prx 6) und HĂ€moxygenase-1 (HO-1) sowie die Metabolite des HĂ€m-Abbaus Kohlenstoffmonoxid (CO) und Eisen am Beispiel von Infektionen mit Burkholderia pseudomallei, dem fakultativ intrazellulĂ€r lebenden Gram negativen Erreger der Melioidose, charakterisiert werden. Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Genexpression von Prx 6 als Antwort auf eine Infektion mit B. pseudomallei in Knochenmarkmakrophagen (BMM) und Organen von C57BL/6-MĂ€usen differenziell reguliert wird. Obwohl weder der Knockout noch die Ăberexpression von Prx 6 einen Einfluss auf das intrazellulĂ€re Ăberleben und die zytotoxische Wirkung von B. pseudomallei in BMM ausĂŒbte, deuten die Ergebnisse auf eine Beteiligung von Prx 6 bei der Regulation der Zytokinexpression nach der Infektion hin. In einem pulmonalen sowie systemischen Mausmodell konnte belegt werden, dass die Ăberexpression von Prx 6 einen Ăberlebensvorteil infizierter MĂ€use darstellt, welcher mit reduzierten Keimlasten in Organen sowie Ănderungen im Zytokinprofil einherging. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Ăberexpression von Prx 6 an der Eingrenzung der proinflammatorischen Antwort nach einer Infektion mit B. pseudomallei beteiligt ist und dadurch zum Schutz des Wirtes beitragen kann. Im zweiten Teil der Arbeit konnte nachgewiesen werden, dass die Genexpression des ebenfalls hĂ€ufig im Zusammenhang mit dem Zellschutz beschriebenen Enzyms HO-1 durch eine Infektion mit B. pseudomallei in BMM sowie Lunge, Leber und Milz von C57BL/6-MĂ€usen induziert wird. Die pharmakologische Induktion der HO-1 resultierte in einer Reduktion der proinflammatorischen Antwort von BMM, wodurch das intrazellulĂ€re Ăberleben von B. pseudomallei und die damit verbundene ZellschĂ€digung begĂŒnstigt wurden. In vivo fĂŒhrte die Induktion der HO-1 zur EinschrĂ€nkung der Pathogenkontrolle, was sich in einem frĂŒheren Versterben, erhöhten Keimlasten am Infektionsherd und den peripheren Organen sowie einer erhöhten Zytokinfreisetzung und ZellschĂ€digung infizierter Tiere Ă€uĂerte. Auch der Einsatz eines CO-freisetzenden MolekĂŒls schrĂ€nkte die Abwehr gegenĂŒber B. pseudomallei in BMM und in vivo ein. Im dritten Teil der Arbeit deuten die Ergebnisse zum Einfluss von Eisen, als weiteren HĂ€m-Metaboliten, darauf hin, dass die Erhöhung der VerfĂŒgbarkeit des fĂŒr den Wirt und das Pathogen essentiellen Metalls teilweise fĂŒr die schĂ€digende Wirkung der HO-1-Induktion bei muriner Melioidose verantwortlich gemacht werden kann. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Genexpression des Peptidhormons Hepcidin und des Eisenspeicherproteins Ferritin durch die Infektion von BMM mit B. pseudomallei, bei gleichzeitiger Reduktion der Transkription des Eisenexprotproteins Ferroportin, induziert wird. Die exogene Erhöhung der EisenverfĂŒgbarkeit in BMM fĂŒhrte zu einer verstĂ€rkten intrazellulĂ€ren Replikation, wĂ€hrend die Depletion dieses Elements das Ăberleben von B. pseudomallei reduzierte. Infolge einer intranasalen Infektion mit B. pseudomallei war die Genexpression von Ferroportin in der Leber reduziert, was die Einlagerung von Eisen in die Leber erhöhte. Verursacht durch erhöhte Genexpressionsraten von Hepcidin stieg dessen systemische Konzentration, wodurch es zur Etablierung hypoferrĂ€mischer Bedingungen im Serum infizierter MĂ€use kam. Auch im Mausmodell begĂŒnstigte die Erhöhung der EisenverfĂŒgbarkeit das bakterielle Wachstum in Organen, die proinflammatorische Antwort des Wirtes sowie die Hepicidinkonzentration im Serum. Im Gegensatz dazu fĂŒhrte die Chelation von Eisen zur Reduktion der bakteriellen Ausbreitung und einem verbesserten Ăberleben infizierter Tiere. Die VerfĂŒgbarkeit von Eisen begĂŒnstigt demnach nicht nur das Ăberleben von B. pseudomallei in der Umwelt und die Bildung von Biofilmen, sondern ist auch im Rahmen muriner Melioidose ein kritischer Faktor fĂŒr die Pathogenese.