Doctoral Thesis
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Aktuell steht eine Vielzahl von Operationstechniken fĂŒr die Versteifung des Fingermittelgelenkes zur VerfĂŒgung. Ziel dieser Studie ist, die Eignung eines Kompressionsdrahtes (Königsee Implantate, Allendorf, Deutschland) fĂŒr die Fingermittelgelenksarth- rodese biomechanisch zu untersuchen. Als Referenzverfahren diente die intraossĂ€re Drahtnaht mit schrĂ€gem Kirschnerdraht nach Lister. In einer Cross-over-Studie wurden in biomechanischen Versuchen an menschlichen Leichenknochen jeweils drei verschiedene Implantatkonfigurationen (intraossĂ€re Drahtnaht, ein einzelner schrĂ€ger Kompressionsdraht sowie zwei gekreuzte Kompres- sionsdrĂ€hte) jeweils in Flexions- und Extensionsrichtung bis 10° belastet und die dazu benötigte Kraft gemessen. Dazu wurden zwei Gruppen zu zehn bzw. elf PrĂ€paraten gebildet. Weiterhin wurden Maximalbelastungsversuche in Extensionsrichtung mit der intraossĂ€ren Drahtnaht und einem einzelnen Kompressionsdraht durchgefĂŒhrt. Hierzu wurden zwei Gruppen zu acht bzw. neun PrĂ€paraten gebildet. Die Belastung erfolgte kontinuierlich bis zum Bruch des PrĂ€parates bzw. zum Implantatversagen. Zur Untersuchung des Einflusses der Knochendichte wurde diese mittels Dualer Röntgen-Absorptiometrie (DXA) gemessen. Bei den Cross-over-Versuchen zeigte sich ein statistisch relevanter VerschleiĂeffekt der PrĂ€parate, sodass jeweils nur die erste Versuchsserie in die statistische Auswertung miteinbezogen werden konnte. In beiden Belastungsrichtungen zeigte sich eine statistisch signifikante Ăberlegenheit des einzelnen Kompressionsdrahtes bzw. der gekreuzten KompressionsdrĂ€hte gegenĂŒber der intraossĂ€ren Drahtnaht, unter Miteinbeziehung der Knochendichte in die statistische Auswertung zeigte sich keine statistisch signifikante Ăberlegenheit. Die Maximalbelastungsversuche zeigten keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Techniken und es konnte kein Einfluss der Knochendichte auf die biomechanische StabilitĂ€t nachgewiesen werden. In der Zusammenschau der Messergebnisse und aufgrund möglicher operationstechnischer Vorteile kann der Kompressionsdraht zur Arthrodese des Fingermittelgelenkes als geeignet angesehen werden. WeiterfĂŒhrende biomechanische und klinische Studien sollten angestrebt werden, um den Einsatz des Kompressionsdrahtes als neue Technik zur Arthrodese des Fingermittelgelenkes zu etablieren.