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Die adĂ€quate Therapie und damit das Outcome von Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock sind trotz intensiver Forschung nach wie vor unbefriedigend. Dabei stellt auch die Diagnose und Behandlung der sepsis-assoziierten Enzephalopathie eines der ungelösten Probleme dar. In den letzten Jahren wurden groĂe Hoffnungen in das spĂ€ter vom Markt genommene Drotrecogin alpha gesetzt. In der hier vorliegenden Arbeit sollte zunĂ€chst ein geeignetes Modell zur Untersuchung der zerebralen Mikrozirkulation etabliert werden. Hierzu wurden Pia mater-GefĂ€Ăe mittels Trepanation freigelegt und die bereits von der Forschung an der intestinalen Durchblutung etablierte Intravitalmikroskopie, welche als Vergleichsmethode benutzt wurde, eingesetzt. Daraufhin wurde die Anwendung zweier, in der experimentellen Forschung hĂ€ufig verwendeter Sepsismodelle geprĂŒft. Diese waren einerseits die Induktion einer EndotoxinĂ€mie mittels direkter Applikation von E.coli-Toxinen sowie andererseits die Auslösung einer SeptikĂ€mie mittels CASP-Operation. In beiden Versuchsmodellen lieĂ sich eine adĂ€quate septische Reaktion mit relevanter Störung der zerebralen Mikrozirkulation sowie Aktivierung der Leukozyten-Endothel-Interaktion nachweisen. In einem zweiten Schritt wurden an einem dieser beiden Modelle, der EndotoxinĂ€mie, Auswirkungen einer Therapie mit aktiviertem Protein C untersucht. Es fand sich ein protektiver Einfluss auf die Kapillarperfusion, sowie eine Reduktion der LeukozytenadhĂ€renz. BezĂŒglich der Makrozirkulation sowie der Plasmaextravasation lieĂen sich keine signifikanten VerĂ€nderungen beobachten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestĂ€tigen Effekte von aktiviertem Protein C auf die Mikrozirkulation, die bereits an anderen Organen und Geweben erhoben wurden. Trotz der MarktrĂŒcknahme des rekombinant hergestellten Wirkstoffes auf Grund nicht reproduzierbarer Effekte auf die Sepsis-MortalitĂ€t bleibt somit die Frage, ob in den kommenden Jahren eine WiedereinfĂŒhrung der Medikation bei spezifischen Patientengruppen und Organdysfunktionen sinnvoll ist.