Doctoral Thesis
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem postnatalen Wachstum der Fossa pterygopalatina (FPP) von Pan troglodytes unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Die Untersuchungen erfolgten an 27 SchimpansenschĂ€deln beiderlei Geschlechts, die anhand ihres Dentitionsstatus in drei Altersgruppen eingeteilt wurden. Die Vermessung erfolgte an computertomographischen Schichtaufnahmen. Mit Hilfe der Software WinSurf© 4.0 wurde das Volumen der FPP berechnet und 3D-Rekonstruktionen angefertigt. DarĂŒber hinaus wurden verschiedene lineare MaĂe der FPP und ihrer Verbindungen vermessen. Um eine AbhĂ€ngigkeit des Volumens der FPP von der SchĂ€delmorphologie zu untersuchen, wurden zusĂ€tzlich verschiedene LĂ€ngen-, Höhen- und BreitenmaĂe sowie Winkel der SchĂ€del bestimmt. Es zeigte sich, dass das Volumen der FPP postnatal sowohl bei den mĂ€nnlichen als auch bei den weiblichen Schimpansen zunimmt. Ein signifikanter Unterschied des Volumens wurde sowohl zwischen den infantilen und juvenilen als auch infantilen und adulten Individuen nachgewiesen. Da ein signifikanter Unterschied jedoch nicht zwischen den juvenilen und adulten SchĂ€deln nachgewiesen werden konnte, ist anzunehmen, dass es vor allem innerhalb der Wachstumsphase zum juvenilen Schimpansen zu einer stĂ€rkeren Zunahme des Volumens der FPP kommt. Mittels Korrelationsanalysen konnten signifikante ZusammenhĂ€nge zwischen verschiedenen Ă€uĂeren SchĂ€delmaĂen und dem Volumen der FPP nachgewiesen werden. Ein Zusammenhang zu den vermessenen Winkeln zeigte sich nicht. Auf der Grundlage des Ergebnisses der Korrelationsanalyse erfolgte die Beschreibung des postnatalen Wachstums des Volumens der FPP unter dem Aspekt des Geschlechtsdimorphismus. ErwartungsgemÀà vergröĂerte sich das Volumen der FPP im Beobachtungszeitraum, wobei die mĂ€nnlichen SchĂ€del eine stĂ€rkere Zunahme zeigten. Bei im infantilen Alter gleich groĂen FlĂŒgelgaumengruben entwickelt sich so spĂ€ter in der Ontogenese ein signifikanter Volumenunterschied zu Gunsten der adulten mĂ€nnlichen Schimpansen. Im Vergleich zum Menschen wies die Fossa pterygopalatina des Pan troglodytes eine Reihe morphologischer Besonderheiten auf. Das Foramen sphenopalatinum lag bei infantilen und juvenilen Schimpansen auf Höhe des Corpus ossis sphenoidalis, wodurch die FPP in diesem Bereich relativ tief war. Im Laufe der Ontogenese verlagert sich das Foramen sphenopalatinum nach kaudal, so dass es bei adulten Schimpansen auf Höhe des Processus pterygoideus ossis sphenoidalis lag und die FPP in diesem Bereich deutlich flacher war als bei Jungtieren. Diese Besonderheit ist wahrscheinlich auf ein zunehmendes kraniokaudales Wachstum des Viszerokraniums zurĂŒckzufĂŒhren. Bei infantilen und juvenilen Schimpansen zeigten sich multiple Formvarianten des Foramen sphenopalatinum von hochoval, lĂ€ngsoval und rund, wobei bei adulten Schimpansen nur die, vom Menschen bekannte, hochovale Form nachweisbar war. Die am kranialen Pol der FPP liegenden Strukturen wie Foramen rotundum, Fissura orbitalis inferior sowie die Unterkante der Facies orbitalis der Ala major ossis sphenoidalis verĂ€nderten in den verschiedenen Altersgruppen ihre Lage zueinander. Bei infantilen Schimpansen lag die Fissura orbitalis inferior am weitesten kaudal. Bei juvenilen Tieren befanden sich alle oben genannten Strukturen auf derselben Höhe, wohingegen das Foramen rotundum bei adulten SchĂ€deln deutlich weiter kranial lag. Diese variable Lage der Strukturen der FPP zueinander erschwerte die Definition einer einheitlichen kranialen Begrenzung der FPP. Die multiplen Ăffnungen der FPP in diesem Bereich und die damit fehlende knöcherne Begrenzung erschwerte die Vermessung der FPP am kranialen Pol zusĂ€tzlich. Da die vorliegende Arbeit Möglichkeiten zeigt, die FPP unter standardisierten Bedingungen zu vermessen, trĂ€gt sie Modellcharakter. Sie gibt erstmals einen tieferen Einblick in die Morphologie und das postnatale Wachstum der FPP des Pan troglodytes unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Somit leistet sie einen weiteren Beitrag zum VerstĂ€ndnis des komplexen kraniofazialen Wachstums des Schimpansen und liefert Daten fĂŒr weitere Studien an der FPP des Menschen und anderer höherer Primaten.
In dieser Arbeit wurden die Nasennebenhöhlen der Feuchtnasenprimaten (Strepsirrhini) anhand von Mikro-CT-Aufnahmen untersucht. Das Material umfasste 24 gröĂtenteils adulte SchĂ€del, die in zwei Infraordnungen vorlagen und deren Geschlecht nicht bekannt war. Die Ergebnisse sollen neue Erkenntnisse hinsichtlich der Morphologie der Sinus paranasales der Strepsirrhini sowie der quantitativen ZusammenhĂ€nge zwischen der GröĂe der Nasennebenhöhlen und ausgewĂ€hlten SchĂ€delmaĂen liefern. Alle Strepsirrhini weisen einen paarig angelegten Sinus maxillaris auf. Die Kieferhöhlen sind meist durch Recessus frontales vergröĂert und können auch durch Recessus palatinales et zygomatici erweitert sein. Obgleich bei allen SchĂ€deln eine Ăffnung des Sinus maxillaris zum mittleren Nasengang besteht, lassen sich bei einigen Strepsirrhini auch Verbindungen zum unteren und oberen Nasengang feststellen. Zum Teil existiert eine enge rĂ€umliche Beziehung zwischen den Nasennebenhöhlen, sodass diese ineinander ĂŒbergehen. Sinus frontalis und Sinus sphenoidalis hingegen sind nur bei einigen SchĂ€deln der Infraordnung Lemuriformes nachweisbar. Die GröĂe und Ausdehnung der Stirnhöhle sind relativ variabel. Durch Septenbildung findet mitunter eine Aufteilung in mehrere RĂ€ume statt. Die rechte und linke Keilbeinhöhle sind meist nur durch ein medianes Septum voneinander getrennt. Beidseitig des Septums sind hĂ€ufig Siebbeinmuscheln erkennbar. Zur besseren Einordnung der ermittelten Volumina wurde aus dem GesichtsschĂ€delvolumen und dem Gesamtvolumen jeder Nasennebenhöhle sowie dem Gesamtvolumen aller Nasennebenhöhlen ein Index berechnet. Aus den höheren Werten bei den Familien Indridae, Lemuridae und Daubentoniidae ergibt sich tendenziell ein gröĂeres Volumen der Nasennebenhöhlen in Bezug zum GesichtsschĂ€delvolumen. Die Korrelationsanalyse zeigt, dass der Sinus maxillaris im Gegensatz zur Stirn- und Keilbeinhöhle die meisten signifikanten Korrelationen, insbesondere mit allen Ă€uĂeren SchĂ€delmaĂen, aufweist. Der statistische Vergleich der Volumina des Sinus maxillaris der Strepsirrhini mit den Daten der Catarrhini und Platyrrhini aus der Literatur ergibt, dass bei Catarrhini und Strepsirrhini hinsichtlich der SchĂ€delgröĂe ein Ă€hnlicher Zusammenhang besteht. Jedoch stellen sich bei den Platyrrhini signifikante Abweichungen im Vergleich mit den anderen beiden Gruppen heraus, wodurch den Platyrrhini vermutlich eine Sonderstellung zukommt, die auch neue Interpretationen hinsichtlich der Evolution dieser Gruppe zulĂ€sst.
Im Zeitraum von September 1997 bis Dezember 2008 wurden 3809 Patienten erfasst, die im Rahmen des klinikinternen Polytrauma-Algorithmus eine CT-Untersuchung erhielten. Bei 95 Patienten wurde der Verdacht auf eine Darm- und Mesenterialverletzung geĂ€uĂert, diese Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Im klinischen Verlauf wurden 55 Patienten operiert, 40 Patienten wurden nicht operiert. Die initialen CT-Untersuchungen wurden retrospektiv unter dem Aspekt der in der Literatur genannten Zeichen einer DMV ausgewertet und die Treffgenauigkeit der CT-Zeichen in Bezug auf die Unterscheidung von operationspflichtigen und konservativ therapierbaren Verletzungen bestimmt. Freie FlĂŒssigkeit ist dabei das einzige CT-Zeichen mit einer hohen SensitivitĂ€t (96%). Spezifische CT-Zeichen fĂŒr eine operationspflichtige DMV sind extraluminale Luft (98%), mesenterialer Kontrastmittelaustritt (90%),pathologisches Darmwand-Enhancement (100%) und der Abbruch von MesenterialgefĂ€Ăen (97%). Diese Zeichen sind jedoch insgesamt selten nachweisbar. Es konnte kein CT-Zeichen identifiziert werden, das zugleich sensitiv und spezifisch ist. Es konnte keine Befundkombination identifiziert werden, die eine höhere SensitivitĂ€t oder SpezifitĂ€t als die einzelnen CT-Zeichen aufweist. Patienten mit operationspflichtiger DMV haben signifikant mehr positive CT-Zeichen als die konservativ therapierten Patienten der Vergleichsgruppe. Der Verdacht auf eine operationspflichtige Darm- und Mesenterialverletzung kann geĂ€uĂert werden, wenn in der initialen CT-Untersuchung eines der spezifischen CT-Zeichen oder mehr als 3 positive CT-Zeichen nachweisbar sind.
Ziel: ĂberprĂŒfung der bisherigen Möglichkeiten der Dosisreduktion fĂŒr den Arzt bei CT-gestĂŒtzten Interventionen und Vorstellung einer Strahlenschutzwand als Dauerschutzeinrichtung. Material und Methode: 1. Bestimmung der Dosis mit Hilfe von digitalen Personendosimetern wĂ€hrend 43 CT-gestĂŒtzten Interventionen unter VerĂ€nderung verschiedener Parameter (Art der Intervention, Ausbildungsstand der Ărzte, Nutzung einer Bleimatte um den Patienten). 2. Messungen am Alderson-Phantom zur Ermittlung der Dosisverteilung im Raum mit und ohne Bleischutzmatte mittels digitalem Personendosimeter und Ionisationskammer. 3. Konstruktion einer Strahlenschutzwand und ĂberprĂŒfung dieser in der Praxis, am Alderson-Phantom und mittels Monte-Carlo-Simulation. Ergebnisse: Signifikante Senkung der Strahlenbelastung durch eine Bleimatte um den Patienten zur Reduktion der Streustrahlung. Senkung der Dosis pro Sekunde mit zunehmender Erfahrung und Auseinandersetzung mit der Strahlenbelastung. Deutliche Reduktion der Dosis durch VergröĂerung des Abstandes von der Gantry. Weitere Senkung der Strahlenbelastung durch Verwendung einer Dauerschutzeinrichtung. Schlussfolgerungen: Sechs goldene Regeln zur Reduktion der Strahlenbelastung bei CT-Interventionen: 1. Kurze Durchleuchtungszeit. 2. GröĂtmöglicher Abstand. 3. Bleiabdeckung um den Patienten. 4. Dosissparende Röhreneinstellung. 5. Erfahrung (und Bewusstsein fĂŒr die Strahlenbelastung). 6. Einrichtung einer Dauerschutzeinrichtung auch bei CT-gestĂŒtzten Interventionen.
In der akuten Schlaganfallbehandlung nehmen die endovaskulĂ€ren Revaskularisationsverfahren, insbesondere die intraarterielle Thrombolyse, einen wachsenden Stellenwert ein. Grundlage dafĂŒr ist die zentrumsspezifische Sicherheit und DurchfĂŒhrbarkeit, wobei nach den Zertifizierungskriterien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft die intraarterielle Thrombolyse nur in zertifizierten ĂŒberregionalen Stroke Units erfolgen sollte. Weiterhin existieren nur wenige Selektionsparameter zur AbschĂ€tzung des Risikos der intrakraniellen Blutung als wichtigste Komplikation gegenĂŒber dem potenziellen Benefit der Behandlung. Ziel dieser Arbeit war 1. die Etablierung eines klinisch praktikablen Protokolls zur Entscheidung fĂŒr eine intravenöse oder intraarterielle Thrombolyse sowie die systematische Untersuchung der zentrumsspezifischen Sicherheit und DurchfĂŒhrkeit der intraarteriellen Thrombolyse; 2. die Untersuchung des Einflusses der bekannten klinischen und radiologischen Faktoren, wie Zeit bis zur Thrombolyse oder Rekanalisation im vorliegenden Patientenkollektiv auf das neurologische Outcome; und 3. die Untersuchung der Perfusions-CT und der CT-Angiographie als Grundlage fĂŒr weitere mögliche Selektionsparameter zur intraarteriellen Thrombolyse. Zwischen 02/2006 und 12/2008 konnten 26 Patienten eingeschlossen werden. Ein Patient verstarb innerhalb von 90 Tagen nach Schlaganfall aufgrund eines erneuten cerebrovaskulĂ€ren Ereignisses. Die Rate der symptomatischen und asymptomatischen intrakraniellen Blutungen (8% bzw 8%) sowie die Rate der periprozeduralen Komplikationen sind trotz der eingeschrĂ€nkten Vergleichbarkeit mit der Literatur als gleichwertig zu bewerten. Die EffektivitĂ€tsparameter Zeit bis Thombolyse (Durchschnitt +/- Standardabweichung: 4,03 ± 1,2), Rekanalisationsrate (73%) sowie das AusmaĂ des guten funktionellen Outcome 90 Tage nach Schlaganfall (mRS <=2; 58%) sind Ă€hnlich oder teilweise sogar besser als die in der Literatur veröffentlichen Ergebnisse fĂŒr die intraarterielle und intravenöse Thrombolyse. Somit ist die intraarterielle Thrombolyse in dieser Studie als sicher und effektiv zu bewerten. Die Zeit bis zur Thrombolyse zeigte sich nicht signifikant mit dem neurologischen Outcome assoziiert, jedoch ergab sich ein Trend zu schlechterem Outcome mit gröĂerer zeitlicher Latenz zwischen Symptom- und Therapiebeginn. Weiterhin konnte die Rekanalisaton als PrĂ€diktor fĂŒr das neurologische Outcome und die InfarktgröĂe bestĂ€tigt werden. Der prĂ€diktive Wert des AusmaĂes der Kollateralen in der CT-Angiographie mittels eines von Tan et al. entwickelten Score fĂŒr das finale Infarktvolumen konnte in diesem homogenen, hochselektionieren Patientengut bestĂ€tigt werden. Das AusmaĂ der Kollateralen als ein neuer Selektionsparameter fĂŒr die Thrombolyse sollte weiter detailiert untersucht werden. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass mittels Perfusions-CT auf das kurzfristige Outcome mittels NIHSS zwischen Aufnahme und Entlassung geschlossen werden kann. Hierbei zeigte sich, dass der im Rahmen dieser Studie entwickelte Auswertealgorithmus der relativen Perfusions-CT-Parameter und der schon verwendete Algorithmus der ASPECTS-Perfusion, bezĂŒglich der Vorhersagekraft des cerebralen Blutvolumens (CBV) gleichwertig sind, jedoch die relativen Perfusions-Parameter eine wesentliche bessere Interrater-ReliabiltĂ€t aufweisen. BezĂŒglich des cerebralen Blutflusses (CBF) ergab sich nach dem ASPECTS-Perfusions-Algorithmus keine Assoziation mit dem neurologischen Outcome. Bei den relativen Perfusionsparametern erreichte jedoch das CBF eine dem CBV vergleichbare VorhersagefĂ€higkeit gepaart mit einer besseren Interrater-ReliabilitĂ€t als das CBV. Das aktuell weit verbreitete visuelle AbschĂ€tzen der GröĂe des tissue at risk zeigte weder eine Assoziation zum neurologischen Outcome nach intraarterieller Thrombolyse noch eine gute InterratervariabilitĂ€t.
Zahlreiche Untersuchungs- und Testmethoden stehen dem Kliniker zum Fernmetastasenausschluss zur VerfĂŒgung. Nicht jeder Test liefert einen Zugewinn an Informationen. Anhand klinikeigener Daten wird der klinische Informationsgewinn der eingesetzten Untersuchungsverfahren analysiert. 411 Patientinnen mit Zervix- und 336 Frauen mit Endometriumkarzinom konnten nach histologischer Sicherung der Diagnose und TNM basierender Stadieneinteilung eingeschlossen werden. Ausgewertet wurden die Röntgen-Thoraxaufnahme (a.p.), die Skelettszintigraphie, die Computer- beziehungsweise Magnetresonanztomographie verschiedener Organe oder Organsysteme und die Sonographie von Leber, Niere oder Abdomen. Mittels der Likelihood ratio konnte gezeigt werden, dass ein stadienunabhĂ€ngiger, routinemĂ€Ăiger Einsatz der genannten diagnostischen Verfahren keinen klinischen Informationsgewinn erbringt. Erfasst wurden auĂerdem die ASAT, ALAT, Gamma-GT, AP sowie die Tumormarker CA125, CA 72-4, CA 15-3, CA 54-9, CEA und SCC. Beim hepatogen metastasierten Zervixkarzinom lieĂ sich fur den Tumormarker SCC ein signifikanter Unterschied zwischen den metastasierten und den nicht metastasierten Tumoren aufzeigen. Beim Tumormarker CEA fand sich zwischen den hepatogen und pulmonal metastasierten Endometriumkarzinomen und den Mo - Stadien ebenfalls ein signifikanter Unterschied. Die Zahl der metastasierten Tumore war insgesamt jedoch sehr niedrig. Die restlichen Tumormarker und die Leberfunktionsparameter lieĂen keine Unterschiede zwischen fernmetastasierten und nicht fernmetastasierten Karzinomen erkennen.
Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die MachbarkeitsprĂŒfung und Dosisfestlegung fĂŒr eine gewichtsadaptierte Kontrastmittelapplikation bei der CTA der kraniozervikalen GefĂ€Ăe. Material und Methodik: Ein positives Ethikvotum (Registriernummer BB65/09) der fakultĂ€tseigenen Ethikkommission lag vor. Das Patientenkollektiv umfasste insgesamt 120 Patienten. 60 Patienten wurden prospektiv in drei Gruppen von je 20 Patienten mit gewichtsadaptierter Kontrastmittelgabe von 1,5 ml/kg, 1,0 ml/kg oder 0,5 ml/kg Körpergewicht des Kontrastmittels Visipaque 270Âź untersucht. Im retrospektiven Teil der Studie wurden 60 CT-Angiographien der Kopf-Hals-GefĂ€Ăe ausgewertet, welche nach dem Standard-Protokoll mit 80 ml Kontrastmittel Visipaque 270Âź durchgefĂŒhrt wurden. Die Patienten wurden hierfĂŒr nach Alter und Geschlecht passend zu den prospektiven Patienten ausgewĂ€hlt (âgematchtâ). An definierten anatomischen Zielpositionen im kraniozervikalen GefĂ€Ăsystem erfolgte fĂŒr alle CTAs eine ROI-Analyse mit Bestimmung der maximal erreichten Hounsfield-Einheiten. Hieraus wurden SNR- und CNR-Werte berechnet. Eine Subgruppenanalyse betrachtete die Unterschiede zwischen normalgewichtigen und ĂŒbergewichtigen Patienten. Die subjektive BildqualitĂ€t wurde von zwei erfahrenen, verblindeten Neuroradiologen beurteilt. Ergebnisse: Zwischen Körpergewicht bzw. BMI und dem intravasalen Enhancement konnte bei Verabreichung einer Standarddosis eine negative Korrelation festgestellt werden, die bei gewichtsadaptierter Kontrastmittelgabe geringer war. Die gewichtsadaptierten Protokolle mit 1,5 ml/kg und 1,0 ml/kg waren dem Standardprotokoll teilweise ĂŒberlegen, teilweise auch gleichwertig im erreichten Enhancement, wĂ€hrend eine Dosierung von 0,5 ml/kg eine schlechtere Kontrastierung und BildqualitĂ€t ergab. Zwischen den beiden Protokollen mit 1,5 ml/kg und 1,0 ml/kg war dabei kein signifikanter Unterschied nachweisbar. Bei ĂŒbergewichtigen Patienten wurde mit einer gewichtsadaptierten Dosierung von 1,5 ml/kg oder 1,0 ml/kg im Vergleich zur Standarddosis eine Verbesserung von Kontrastmittelenhancement und BildqualitĂ€t erreicht, wobei beide im Vergleich miteinander keinen signifikanten Unterschied zeigten. Bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 80 kg wurde durch die gewichtsadaptierte Gabe von 1,0 ml/kg die applizierte Gesamtiodmenge gegenĂŒber der Standarddosis von 80 ml Kontrastmittel reduziert bei gleichbleibendem arteriellen Enhancement und hoher subjektiver BildqualitĂ€t. Schlussfolgerung: Hieraus ergibt sich schlussfolgernd, dass fĂŒr die CTA der kraniozervikalen GefĂ€Ăe eine gewichtsadaptierte Kontrastmittelapplikation mit einer Dosierung von 1,0 ml/kg Körpergewicht bei einer Iodkonzentration von 270 mg Iod/ml Kontrastmittel empfohlen werden kann.
Die Sinusvenenthrombose (SVT) ist eine seltene, aber potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, welche aufgrund der variablen und oft sehr unspezifischen klinischen Manifestationen schwierig zu diagnostizieren ist, jedoch einer frĂŒhzeitigen und adĂ€quaten Therapie zur Verbesserung des klinischen Outcomes bedarf. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher, zu prĂŒfen, ob bereits aus der ersten routinemĂ€Ăig durchgefĂŒhrten Diagnostik, dem nativen cCT, mit Hilfe eines zu ermittelnden Schwellenwertes verlĂ€ssliche Prognosen bezĂŒglich des Vorliegens einer SVT getroffen werden können. Hierzu wurden in einem aus 225 Patienten bestehenden retrospektiven Kollektiv an vorher definierten Standardstellen Dichtewerte im Bereich der Sinus von Patienten mit und ohne nachgewiesener SVT gemessen. Daneben wurden zur Normalisierung der Dichtewerte zusĂ€tzlich VerhĂ€ltnisse zum HĂ€matokrit und zum HĂ€moglobinwert gebildet. AnschlieĂend wurden mögliche Schwellenwerte ermittelt, welche dann an einem prospektiven Patientenkollektiv ĂŒberprĂŒft wurden. Es zeigte sich, dass das Messen im Bereich von definierten Standardstellen keinen Erfolg verspricht, ebenso verhielt es sich mit der zusĂ€tzlichen Messung von Dichtewerten im Bereich hyperdenser Sinus. Zudem konnten die in der Literatur beschriebenen Schwellenwerte prospektiv nicht bestĂ€tigt werden. Diese Ergebnisse weisen deutlich auf die Notwendigkeit einer weiterfĂŒhrenden GefĂ€Ădiagnostik hin. Hierbei bietet sich insbesondere die CTV aufgrund der schnellen VerfĂŒgbarkeit direkt im Anschluss an das routinemĂ€Ăig zuerst durchgefĂŒhrte native cCT im Sinne einer âone-stop-examinationâ an.
Ziel: Diese Studie untersuchte mit CT-Perfusion (CTP), wie sich nach laserinduzierter Thermotherapie (LITT) von pulmonalen Metastasen die lokale Durchblutung im Ablationsbereich Ă€ndert. Methoden: Es wurden 22 gesicherte pulmonale Metastasen bei zwölf Patienten vor (U1), am ersten Tag nach (U2) und vier bis sechs Wochen nach der LITT (U3) mit CTP untersucht. Es wurden fĂŒr jede Perfusion die Perfusionsparameter (PP) Blutfluss (BF), Blutvolumen (BV), mittlere Transitzeit (MTT), und PermeabilitĂ€ts-OberflĂ€chenprodukt (PS) berechnet und die Ergebnisse vor und nach LITT miteinander verglichen. Der Therapieerfolg (die technische EffektivitĂ€t) wurde durch eine Verlaufskontrolle nach zwölf Monaten mit Hilfe der âresponse evaluation criteria in solid tumorsâ (RECIST) ermittelt. Als technisch effektiv galt die LITT bei partieller Remission oder stabiler Erkrankung. Der technische Erfolg der LITT wurde als komplette Ablation definiert. Ergebnisse: Beim Vergleich der U2- mit den U1-Werten konnte ein signifikanter RĂŒckgang der PP Blutfluss (p < 0,001), Blutvolumen (p < 0,001) und PermeabilitĂ€ts-OberflĂ€chenprodukt (p = 0,001) beobachtet werden. Es waren keine weiteren signifikanten Ănderungen eruierbar. Die Verlaufskontrolle nach RECIST zeigte fĂŒr elf Metastasen eine partielle Remission (PR), fĂŒr neun eine stabile Erkrankung (SD) und fĂŒr zwei eine Progression (PD). 19/22 Ablationsbereiche mit SD oder PR zeigten eine Reduktion von mindestens zwei PP nach LITT. Bei 21/22 Metastasen konnte eine Korrelation zwischen der Ănderung der PP BF, BV und PS bei der U2 im Vergleich zur U1 und den Therapieergebnissen nach RECIST ermittelt werden. Es zeigte sich jeweils eine Korrelation zwischen PR und drei reduzierten PP in acht FĂ€llen, zwischen PR und zwei gefallenen PP in zwei FĂ€llen, zwischen SD und drei reduzierten PP in sieben FĂ€llen sowie zwischen SD und zwei gesunkenen PP in zwei FĂ€llen. Im Gegenteil dazu ergab sich fĂŒr die PD in je einem Ablationsbereich ein Anstieg von drei PP und ein Anstieg von zwei PP. Schlussfolgerung: Es könnte eine Korrelation zwischen postinterventionellen Therapieergebnissen nach RECIST und der Ănderung der CT-Perfusionsparameter im Ablationsbereich (U2 im Vergleich zu U1) geben. Die CT-Perfusion hat das Potenzial, frĂŒhzeitige vaskulĂ€re VerĂ€nderungen im Ablationsbereich nach einer Lungenmetastasen-LITT sensitiv zu erfassen und die technische EffektivitĂ€t der Intervention durch Beurteilung des technischen Erfolgs direkt nach der Therapie vorherzusagen.
Die fehlerfreie Diagnostik mit Hilfe des MRT und CT kann durch Bildartefakte unterschiedlichster Ursachen erschwert, oder sogar unmöglich gemacht werden. Zahlreiche Studien konnten bisher belegen, dass vor allem Metalllegierungen die Bildbeurteilung erheblich beeintrĂ€chtigen. Dagegen gibt es kaum Untersuchungen zu weiteren zahnĂ€rztlichen FĂŒllungs- und Restaurationsmaterialien wie Kompositen oder Keramiken und deren Artefaktpotential. In der vorliegenden Studie wurden daher Probekörper folgender Materialgruppen im MRT und CT untersucht: Metalle, Komposite, Keramiken, provisorische Verschlussmaterialien und sonstige Materialien. Von den 44 hergestellten Probekörper bildeten 13 im MRT Artefakte, wobei die gröĂten durch die Metalllegierungen und einige Komposite verursacht wurden. Diese Artefakte sind auf die unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften der jeweiligen Inhaltsstoffe der untersuchten Materialien zurĂŒckzufĂŒhren. Deutlich mehr Artefakte als im MRT traten im CT auf. Von den 44 Proben waren nur drei artefaktfrei. Die gröĂten BildbeeintrĂ€chtigungen wurden durch die Metalllegierungen und Zirkoniumdioxid verursacht. Artefakte im CT entstehen dort wo groĂe Dichteunterschiede zwischen verschiedenen Strukturen oder Materialien vorliegen. Zusammenfassend kann im Ergebnis der Studie festgestellt werden, dass metallische Restaurationen im Mund des Patienten sowohl im MRT als auch im CT problematisch sind. Nicht zu erwarten waren die groĂen Artefakte im MRT die durch Komposite hervorgerufen wurden, da diese Materialien augenscheinlich keine magnetischen Inhaltsstoffe enthalten. KĂŒnftig kann man aber auch diese Artefakte minimieren, indem die Hersteller gezielt auf die Inhaltsstoffe ihrer Produkte achten und auf Stoffe mit groĂer magnetischer SuszeptibilitĂ€t verzichten.
Ziel: Ziel war es, herauszufinden inwiefern die Pneumoniediagnostik durch CT und konventionelles Röntgen bei immunsupprimierten Patienten besonders im Hinblick auf atypische Pneumonien unabhĂ€ngig vom Befunder ist und inwieweit die CT dem Röntgen ĂŒberlegen ist. Patienten und Methode: In der Studie wurden fĂŒr die retrospektive Analyse 45 knochenmarkstransplantierten Patienten mit 107 CT- Untersuchungen ausgewertet. Die CT-Bilder wurden in Unkenntnis der speziellen Krankengeschichte von drei unabhĂ€ngigen erfahrenen Radiologen befundet. AnschlieĂend wurde fĂŒr jeden Patienten individuell anhand der mikrobiologischen und pathologischen Befunde eine Diagnose (Goldstandard) erstellt. Ergebnisse: In 51 von 107 FĂ€llen bestand eine Pneumonie, wobei es sich in 10 FĂ€llen um Pilzpneumonien, in 24 FĂ€llen um typische bakterielle Pneumonien und in 17 FĂ€llen um atypische interstitielle Pneumonien handelte. Die Interrater- ReliabilitĂ€t bezĂŒglich der radiologischen Zeichen wurde mit Cohens Kappa festgestellt, wobei sich Werte zwischen 0,80 und 0,92 zwischen den einzelnen Befundern ergaben, welches eine sehr hohe Ăbereinstimmung bescheinigt. Die Ăbereinstimmung der Befunder mit den Diagnosen ist mĂ€Ăig und liegt zwischen 0,59 und 0,64. Es lĂ€sst sich keine eindeutige Korrelation bestimmter radiologischer Zeichen mit Pneumonieformen feststellen, sondern nur eine hinweisende HĂ€ufung bestimmter Befunde. So zeigten sich bei 100% der Pilzpneumonien Knotenbildung und bei 100% der Pneumocystis jirovecii Pneumonien Michglasartige TrĂŒbungen. Beim Vergleich der Computertomographie mit dem Röntgen schneidet das Röntgen bei der Bestimmung der Pneumonieform mit einer AUC von 0,596 nicht signifikant besser ab als die zufĂ€llige Verteilung, wohingegen das CT mit 0,726 signifikant besser ist. Schlussfolgerung: Es besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Befundern bezĂŒglich der Befunderhebung und der Diagnostizierung von Pneumonien im allgemeinen und von unterschiedlichen Pneunmonieformen im Speziellen. Des weiteren ist es allein auf Grundlage der Morphologien Ă€uĂerst schwierige eine erregerspezifische Diagnostik zu stellen. Hier zeigt jedoch die CT einen signifikanten Vorteil gegenĂŒber dem konventionelle Röntgen.