Doctoral Thesis
In der vorliegenden Studie wurde die bei der Arthroskopie gewonnene LavageflĂŒssigkeit von28 Patienten mit unterschiedlich stark ausgeprĂ€gter Cranio-MandibulĂ€rer Dysfunktion anfand der Parameter Interleukin-lĂ (DL-lĂ), lnterleukin-6 (IL-6) als Marker fĂŒr die Regulation entzĂŒndlicher VorgĂ€nge, Nitrotyrosin (Ntyr) und Peroxidase (PER) als Marker oxidativer VerĂ€nderungen N-Acethyl-Ă-D-Giucosaminidase und Kollagenase als Marker des Abbaus der Knorpelmatrix sowie Gesamtprotein untersucht. Mit diesen Messungen sollte der Frage nachgegangen werden, ob eine biochemische Analyse der KiefergelenklavageflĂŒssigkeit zur Differentialdiagnose, Therapiekontrolle und Prognoseverbesserung bei Kiefergelenkerkrankungen beitragen kann. Die Bewertung der Gelenke nach dem klinisch-arthroskopischen Befund konnte durch die biochemischen Resultate nur teilweise bestĂ€tigt werden. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Kiefergelenke mit Dysfunktion sich unterteilen lassen in Gelenke mit und ohne biochemische Marker einer EntzĂŒndung in der Synovialflussigkeit. Die Parameter EiweiĂ und Peroxidase erwiesen sich als geeignet, subakut chronische EntzĂŒndungen im Kiefergelenk anzuzeigen.
In der vorliegenden Arbeit wurden 49 Patienten aus der Klinik und Poliklinik fĂŒr OrthopĂ€die und OrthopĂ€dischen Chirurgie der Ernst-Moritz-Arndt UniversitĂ€t Greifswald nach Kniegelenksarthroskopie oder Implantation einer Knietotal-endoprothese durchschnittlich 20 Monate postoperativ klinisch und hinsichtlich ihrer propriozeptiven FĂ€higkeit nachuntersucht. Bei diesem Patientengut erfolgten bereits in engem zeitlichen Kontext prĂ€- und postoperative Untersuchungen. ZusĂ€tzlich wurde eine zweimalige klinische und propriozeptive Analyse von 8 kniegesunden Probanden innerhalb von rund 15 Monaten durchgefĂŒhrt. Die Messung der Propriozeption erfolgte durch Analyse des Bewegungssinnes mittels Bestimmung der Wahrnehmungsschwelle des Bewegungsbeginnes. In der kniegesunden Probandengruppe zeigten sich innerhalb des Unter-suchungszeitraumes keine VerĂ€nderungen der Detektionsschwellen. Dieses Ergebnis wurde als eine hohe ReliabilitĂ€t des gewĂ€hlten Messverfahrens gewertet. In einer Korrelationsanalyse zwischen den Pausenzeiten (Scheinbewegung), die der eigentlichen Bewegung der Messeinrichtung vorangestellt waren und als MaĂ fĂŒr die Erwartungshaltung der Patienten angenommen wurden, und den beobachteten Detektionsschwellen konnten keine AbhĂ€ngigkeiten zwischen den beiden Variablen belegt werden, so dass fĂŒr diese Arbeit die Erwartungshaltung der Patienten als zusĂ€tzlicher Einflussfaktor auf die Propriozeption ausgeschlossen werden konnte. Klinisch wurden auĂer einem statistisch signifikanten Anstieg des Knee â Society â Score auf der nicht operierten Seite der Endoprothesengruppe (84 vs. 89/100 Punkten) und einem signifikanten Anstieg des Lysholm â Score auf der operierten Seite der Arthroskopiegruppe (78 vs. 88/100 Punkten), keine Verbesserungen der klinischen Ergebnisse gefunden. Die Detektionsschwellen der Endoprothesen- und Arthroskopiegruppe zeigten mittelfristig keine signifikanten VerĂ€nderungen zu den durchgefĂŒhrten Voruntersuchungen. Es konnten fĂŒr die Patienten mit implantierter Endoprothese Detektionsschwellen von 2,3°, fĂŒr die Arthroskopiegruppe von 1,4° beidseits beobachtet werden. Beim Vergleich beider Patientengruppen fiel die deutliche Unzufriedenheit der arthroskopierten Patienten hinsichtlich der postoperativen AktivitĂ€t und Schmerzempfindens auf (3,5/3,6 vs. 4,4/4,8 von 5 Punkten). AuffĂ€llig war weiterhin die deutlich bessere postoperative Normalisierung der Propriozeption bei der Arthroskopiegruppe. Insgesamt zeigt diese Arbeit, dass sich die gröĂte Verbesserung der Detek-tionsschwellen, wie auch der klinischen Ergebnisse, bei der Endoprothesen- und Arthroskopiegruppe, in einem zeitlichen Rahmen bis 6 Monate postoperativ vollzieht. Im Zeitraum danach verbessern sie sich zwar nicht mehr, es können aber auch keine Verschlechterungen aufgewiesen werden. Als ErklĂ€rung hierfĂŒr kommt vermutlich der positive Einfluss der postoperativen Physiotherapie in Frage. In der Zeit bis 6 Monate postoperativ werden die Patienten noch physiotherapeutisch beĂŒbt oder sie wenden die erlernten Techniken in dieser Phase noch konsequent an. Es kann daher zu einer Verbesserung der klinischen Ergebnisse und der Propriozeption kommen. Danach fehlt dieser positive Einfluss, die Techniken werden relativ schnell verlernt oder nicht angewandt, so dass sich die Propriozeption nicht weiter verbessern kann.
In der vorliegenden Arbeit wurden 38 Patienten aus der Klinik und Poliklinik fĂŒr OrthopĂ€die und OrthopĂ€dische Chirurgie in Greifswald nach einer ASK oder ReASK aufgrund unterschiedlicher Kniegelenkerkrankungen prĂ€operativ und nach 3 sowie 6 Monaten postoperativ hinsichtlich ihres klinischen Bildes und ihrer propriozeptiven FĂ€higkeit untersucht. Die Propriozeptionsmessung erfolgte in der vorliegenden prospektiven Studie an beiden Gelenkseiten anhand einer etablierten KinĂ€sthesiemessung zur Bestimmung der Wahrnehmungsschwelle des Bewegungsbeginns. Folgende Feststellungen lassen sich anhand der statistischen Auswertung der erhobenen Daten zum klinischen und propriozeptiven Verlauf vor sowie nach einem arthroskopischen Eingriff treffen: -Die mittlere Detektionsschwelle ist sowohl prĂ€- als auch postoperativ auf der OP-Seite höher als auf der Gegenseite. Bei beiden Gelenkseiten nimmt der Schwellenwert im zeitlichen Verlauf ab. Mit zunehmendem Alter steigt die mittlere Detektionsschwelle an. -In der vorliegenden Studie ist eine deutliche Diskrepanz sowohl zwischen den subjektiven Empfindungen wie AktivitĂ€tsempfinden, Schmerzempfinden sowie Heilungsverlauf als auch den objektiv erfassten Detektionsschwellenwerten und dem klinischen Bild erkennbar. -Die propriozeptive FĂ€higkeit ist von der KomplexitĂ€t der Kniegelenkerkrankung abhĂ€ngig: So lag der mittlere Detektionsschwellenwert prĂ€operativ bei den komplexen GelenkschĂ€den im oberen Referenzbereich einer gesunden Normalbevölkerung, wĂ€hrend die isolierten GelenkschĂ€den zu jeder Zeit deutlich zwischen mittleren und unteren Referenzbereich lagen. Im zeitlichen Verlauf sank bei beiden Diagnosen der post- unter den prĂ€operativen Schwellenwert. -Die Untersuchungen zeigten, dass die ASK-Patienten prĂ€operativ sowie nach 3 Monaten postoperativ eine höhere mittlere Schwelle erzielten als auf der Gegenseite sowie ReASK- Patienten. Nach einem halben Jahr erreichten die ASK-Patienten, die ReASK- Patienten und die Gegenseite einen annĂ€hernd gleichen mittleren Detektionsschwellenwert, der unter dem prĂ€operativen Wert lag. Zu jeder Zeit nahm der jeweilige Schwellenwert ab, und die erreichten Werte lagen im Referenzbereich einer gesunden Normalbevölkerung. -Nach 3 wie auch nach 6 Monaten postoperativ zeigten die Untersuchungen, dass die ambulante Physiotherapie in Kombination mit eigstĂ€ndigen Ăbungen zu Hause den niedrigsten sowie besten mittleren Detektionsschwellenwert erreichte. Alle erzielten Werte lagen zu jedem Zeitpunkt im Referenzbereich einer gesunden Normalbevölkerung. -Die Handwerker erreichten prĂ€- und postoperativ den niedrigsten als auch den besten mittleren Detektionsschwellenwert wĂ€hrend die Arbeiter den höchsten sowie schlechtesten Wert erzielten. Mit Hilfe der Propriozeptionsmessung können die objektiv erfassten Ergebnisse zur Beurteilung einer konservativ-physiotherapeutischen Behandlung, einer speziellen Trainingsmethode sowie unterschiedlicher Operationsverfahren herangezogen werden. Aufgrund ihrer PraktikabilitĂ€t und des geringen Zeitaufwands ist sie klinisch, in der wissenschaftlichen Forschung sowie in der Sporttherapie anwendbar.