Doctoral Thesis
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In dieser Arbeit wird die Auswirkung des p75NTR-Knockouts auf die Dichte cholinerger Fasern und die Morphologie dendritischer Dornen im Hippocampus altersabhÀngig untersucht. Der p75-Knockout zeigt eine gesteigerte cholinerge hippocampale Faserdichte bei unverÀnderte Spinemorphologie. Dabei wird in einer getrennten Knockoutlinie nachgewiesen, dass die Expression des S-p75NTR, einer trunkierten Isoform des p75NTR, diese procholinergen Knockouteffekte altersabhÀngig verschwinden lÀsst.
Im Jahr 2002 wurde bei einer stark mental retardierten Patientin im Rahmen einer Genanalyse ein Strangbruch am kurzen Arm des dritten Chromosoms festgestellt. Das davon betroffene Gen codiert fĂŒr ein bis dahin unbekanntes Protein, welches als srGAP3 / MEGAP / WRP benannt wurde. Es gehört zur Familie der Rho-GTPasen aktivierenden Proteine. Diese Rho-GTPasen nehmen ĂŒber verschiedene Signaltransduktionsketten Einfluss auf die Wegfindung, Differenzierung und VerknĂŒpfung von Neuronen wĂ€hrend ihrer Entwicklung.
Mit Hilfe eines Knockoutmausmodells konnten in vorangegangenen Forschungsarbeiten starke VerĂ€nderungen der Gehirnarchitektur, sowie Schichtverdickungen im Bereich des Hippocampusâ festgestellt werden. Die Beziehung von srGAP3 zu den Rho-Proteinen und den damit entstehenden Einfluss auf die neuronale Entwicklung lieĂ den Hippocampus als Region der adulten Neurogenese in den Fokus der Forschungsarbeit rĂŒcken.
Die durchgefĂŒhrten Untersuchungen erfolgten im srGAP3-Knockoutmausmodell mittels Kleintier-MRT, Golgi-ImprĂ€gnierung und immunhistochemischen FĂ€rbungen (gegen Doublecortin und Phosphohiston 3).
In den Ergebnissen konnte durch den srGAP3-Knockout zwar eine Volumenzunahme des Hippocampusâ, jedoch weder eine signifikante VerĂ€nderung der Neuronenanzahl, der NeuronenmorphiditĂ€t, noch der Spinedichte oder der SpinelĂ€nge im Hippocampus festgestellt werden.
Als ErklĂ€rung der prĂ€sentierten Ergebnisse und möglicher neuer Forschungsansatz wĂ€re die These einer Zunahme an kortikalen Neuronen, welche in den Hippocampus projizieren, denkbar. Dieser Anstieg könnte sowohl eine faserbedingte Volumenzunahme, die gleichzeitig fehlenden neurostrukturellen VerĂ€nderungen im Hippocampus, als auch die milden verhaltensbiologischen AuffĂ€lligkeiten in den bisher durchgefĂŒhrten Tests erklĂ€ren. Die Untersuchung der Tiere in komplexeren Verhaltenstests könnte dahingehend wegweisend sein.