Doctoral Thesis
Ziel: Ziel der vorliegenden In-vitro-Studie war es, den Substanzabtrag von neu entwickelten Ultraschallspitzen* zu quantifizieren. Methode: Es wurden 14 Ultraschallspitzentypen (fĂŒnf 3-D-Spitzen- und neun 2-D-Spitzentypen, darunter zehn Prototypen) eines piezoelektrischen dentalen Ultraschallsystems* in verschiedenen Winkeleinstellungen untersucht und in Bezug auf Abtragstiefe und -volumen miteinander verglichen. Die Untersuchungen wurden in 5 zeitlich getrennten Abschnitten (2005-2008) durchgefĂŒhrt. Das Abtragsverhalten der Spitzentypen wurde durch die Variation bei der Haltung der HandstĂŒcke (0°, 45°, 90°) und die Adaptation der Spitzen zur behandelnden OberflĂ€che (15°, 30°) analysiert. Die Probekörper (35 Aluminiumblöcke und 18 ZĂ€hne) wurden mit 0,5 N, bei 100% Leistungseinstellung und maximaler WasserkĂŒhlung bearbeitet. AnschlieĂend wurden diese nach dem Replikationsverfahren mit Gips dupliziert in einem 3D-Laser-Scaner eingelesen, gemessen und die Daten statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Den geringsten Abtrag verzeichneten der Spitzentyp 5 (Tiefe: 41,2 ”m ±10,3 ”m) (Siroperio 1*) bei den 2D-Spitzen und der Spitzentyp 4 (T: 70,5 ”m ±12,2 ”m) (Siroperio 2*) bei den 3D-Spitzen in der Untersuchung von 2005. Die runden dicken Spitzentypen 10 (T: =144,4 ”m ±12,2 ”m) und 11 (T: =141 ”m ±17,2 ”m) trugen in der HandstĂŒckeinstellung 0° am meisten Substanz ab; bei der HandstĂŒckeinstellung 45° verzeichnete der Spitzentyp 7 (T: =232,7 ”m ±13,9 ”m) den gröĂten Substanzverlust. Die Winkeleinstellung 90°/15° ergab keinen Spitzentyp, der signifikant am meisten Substanz abtrug. Der Spitzentyp 12 (3L*) verzeichnete bei allen Untersuchungen (2006 bis 2008) in den HandstĂŒckwinkeleinstellungen 0° und 45° mehr Substanzabtrag als der Spitzentyp 5. Der Spitzentyp 13 (4L*) stellte sich als teilweise inkonstant und wenig verlĂ€sslich heraus. Der Spitzentyp 14 (Siroperio 4 PS*) liegt im Vergleich zu den Referenzspitzentypen 5 und 12 bei einer mittleren Abtragstiefe von unter 100 ”m fĂŒr beide in 2008 untersuchten Winkel. Auf WurzeloberflĂ€chen trugen die untersuchten Spitzentypen 5, 12 und 13 bei fast allen Einstellungen mehr Substanz ab als auf Aluminium. Es kann von einer Vergleichbarkeit von Aluminium mit ZĂ€hnen ausgegangen werden. Winkeleinstellung: Der Anstellwinkel 15° hatte einen geringeren Abtrag als der Winkel 30° zur Folge, sodass fĂŒr ein schonendes Arbeiten eine möglichst parallele Adaptation der Spitze zur bearbeitenden OberflĂ€che notwendig ist. Die HandstĂŒckeinstellung 45° verursachte einen gröĂeren Abtrag als die Einstellungen 0° und 90°, so dass diese mit Vorsicht zu benutzen ist. Schlussfolgerungen: 3D-Spitzen: Je spitzer der HauptkrĂŒmmungswinkel in HandstĂŒckeinstellung 0° ist, umso gröĂer ist der Substanzabtrag. Bei der HandstĂŒckeinstellung 45° hat die Form des Spitzenarbeitsendes mehr Auswirkung auf den Abtrag: GrazilitĂ€t spricht fĂŒr eine geringere Abtragsleistung als Breite, wie sie bei konventionellen Spitzen anzutreffen ist. 2D-Spitzen: Ein stumpferer HauptkrĂŒmmungswinkel hat in den HandstĂŒckeinstellungen 0° und 90° weniger Abtrag zur Folge. Ausnahme ist der Spitzentyp 5. Die Spitzentypen 5 und 4 können aufgrund der geringen Abtragsleistung ohne gröĂere Bedenken in der Erhaltungstherapie im subgingivalen eingesetzt werden. Diese filigranen und elastischen Spitzen sollten mit besonderer Sorgfalt benutzt und hĂ€ufiger gewechselt werden. Beim Spitzentyp 4 sollte klinisch die Anwendung auf den approximalen Bereich der SeitenzĂ€hne, d.h. mesial bzw. distal, beschrĂ€nkt werden, um SchĂ€digungen an der ZahnoberflĂ€che weitestgehend zu vermeiden. Die Spitzentypen 12 und besonders 13 sollten vorwiegend in supragingivalen und gut einsehbaren Bereichen benutzt werden, da die Gefahr der ZahnhartsubstanzschĂ€digung durch Ăberinstrumentierung gegeben ist. Die Untersuchung 2006 kann, betrachtet man nur die Spitzentypen 5 und 12, durch die Untersuchung 2007 als reproduzierbar eingeordnet werden. Zur ĂberprĂŒfung der klinischen Relevanz der Untersuchungsdaten sollten noch weitere Untersuchungen folgen. * (Firma Sirona Dental Systems, Bensheim, Deutschland)
Im Laufe der Jahre haben viele wissenschaftliche Studien bewiesen, dass bei der Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen die Handinstrumenten und die maschinell betriebenen Instrumente gleich gute Resultate erzielen. Die Ergebnisse dieser und weiterer Studien zeigten, dass die Erfahrung der Behandler eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen spielt, um zufrieden stellende Ergebnisse zu erreichen. Die Behandler mit unterschiedlicher klinischer Erfahrung erreichten auch signifikant unterschiedliche Ergebnisse in der GĂŒte der WurzeloberflĂ€chenbehandlung. Die Unterschiede zwischen den Behandlern traten bei der erreichten EffektivitĂ€t, dem Abtrag und der Bearbeitungszeit auf. Obwohl die Studenten am wenigsten erfahren waren, haben sie die wenigste Bearbeitungszeit in Anspruch genommen. Bei der Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen lĂ€sst sich ein Abtrag der Zahnhartsubstanz nicht vermeiden. Dieser Abtrag der Zahnhartsubstanz kann durch die richtige Anwendung der Schall- bzw. UltraschallgerĂ€ten reduziert werden. Die Zahnstellung spielt eine groĂe Rolle bei der Erreichbarkeit und EffektivitĂ€t der eingesetzten Instrumente bzw. Spitzen. In dieser Arbeit hat das Vorhandensein groĂer InterdentalrĂ€ume die EffektivitĂ€t der WurzeloberflĂ€chenbearbeitung positiv beeinflusst. Die approximalen FlĂ€chen, die Furkationen und die apikalen Drittel der WurzeloberflĂ€chen bereiten die gröĂten Probleme bei der Erreichbarkeit und Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen. Mit den geraden Spitzen haben die Behandler aller drei Gruppen die besten Ergebnisse bezĂŒglich der EffektivitĂ€t der WurzeloberflĂ€chenbearbeitung und des Abtrags der Zahnhartsubstanz erreicht. Mit der Kombination aus den geraden und den gebogenen Spitzen wurde besser gearbeitet, als nur mit den gebogenen Spitzen, aber schlechter als nur mit den geraden Spitzen. Die gebogenen Spitzen versprechen mehr als was sie halten. Die schlechtesten durchschnittlichen Ergebnisse traten bei der Anwendung von den gebogenen Spitzen. Es konnte keine Korrelation zwischen der EffektivitĂ€t der WurzeloberflĂ€chenbearbeitung und dem Abtrag von Zahnhartsubstanz nachgewiesen werden.