Doctoral Thesis
Zielstellung: In dieser prospektiven Arbeit ĂŒberprĂŒften wir, ob ein sequenzbasierter Softwarealgorithmus zur GerĂ€uschreduktion in der Magnetresonanztomographie (MRT) einen Einfluss auf die BildqualitĂ€t und das Signal-zu-RauschverhĂ€ltnis (SNR) besitzt.
Material und Methoden: EinunddreiĂig Patienten, 18 MĂ€nner, 13 Frauen, Durchschnittsalter 58,3 ± 14,5 Jahren, unterzogen sich einer indizierten, kranialen MRT-Bildgebung. Das Sequenzprotokoll schloss FLAIR-Sequenzen ein, welche mit identischen Scanparametern jeweils mit und ohne Anwendung des Softwarealgorithmus Quiet Suite (QS) (Siemens Healthcare) angefertigt wurden. Mit Hilfe eines SchalldruckpegelmessgerĂ€tes (Testo, Typ 815) wurden die maximalen LautstĂ€rkepegel fĂŒr beide Sequenzen im Untersuchungsraum ermittelt. Es erfolgte die subjektive Beurteilung der BildqualitĂ€t auf einer FĂŒnf-Punkte-Skala (1 sehr gut - 5 inadĂ€quat) durch zwei Radiologen unabhĂ€ngig voneinander. Separat wurde das SNR fĂŒr die graue Hirnsubstanz, weiĂe Hirnsubstanz und den Liquor fĂŒr beide Sequenzen ermittelt. ZusĂ€tzlich erfolgte die Auswertung von Detektionsraten pathologischer LĂ€sionen innerhalb der weiĂen Hirnsubstanz jeweils mit und ohne Verwendung von QS. Die statistische Analyse mit dem Vergleich beider Sequenzen erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von QS die Schalldruckpegelspitzen signifikant reduziert (83,5 ± 7,3 dB(A) versus 81,5 ± 7,5 dB(A) mit QS, p †0,017). Hinsichtlich der Beurteilung der subjektiven BildqualitĂ€t wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Befundern ermittelt (Befunder 1: 2,03/2,07, p = 0,730; Befunder 2: 1,98/2,10, p = 0,362). QS fĂŒhrte fĂŒr ausgewĂ€hlte Bereiche zu einem Anstieg des SNR (graue Substanz, p †0,001; weiĂe Substanz p = 0,006). Die Detektionsraten von suspekten LĂ€sionen innerhalb der weiĂen Substanz zeigten keine signifikanten Unterschiede unter Verwendung von QS (Befunder 1, p = 0,944; Befunder 2, p = 0,952).
Schlussfolgerungen: Sequenzbasierte Softwarealgorithmen, wie QS, besitzen das Potential die Schalldruckpegelspitzen in der MRT signifikant zu reduzieren ohne die subjektive BildqualitÀt zu kompromittieren oder die diagnostische Genauigkeit zu gefÀhrden.
Ziel: Verletzungen des intrinsischen karpalen Bandapparates, insbesondere des Lig. skapholunatum, des Lig. lunotriquetrum und des TFCC, sind diagnostisch und therapeutisch sehr anspruchsvolle Verletzungsmuster. Sie erfordern die enge Zusammenarbeit von Radiologen und Handchirurgen. Nicht therapierte LĂ€sionen stellen ein groĂes Risiko fĂŒr eine Arthrose des Handgelenks dar. Ziel dieser retrospektiven Arbeit war die Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit von Kinematographie, direkter Arthrographie und MR-Arthrographie, um eine Empfehlung fĂŒr das klinische Vorgehen zu geben. Patienten und Methoden: Es wurden sĂ€mtliche Patienten am Unfallkrankenhaus Berlin mit einem Trauma des Handgelenks erfasst, die den Untersuchungen Kinematographie, Arthrographie und MR-Arthrographie, Arthroskopie nach Ausschluss einer Fraktur mittels konventionellem Röntgen in den Jahren 2001-2004 zugefĂŒhrt wurden. Die Berechnung von SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t der einzelnen Untersuchungen erfolgte gegen eine Synopsis aller bildgebenden Verfahren. Ergebnisse: In diese Studie wurden 24 Patienten (14 mĂ€nnlich, 10 weiblich) mit einem mittleren Alter von 38,9 Jahren eingeschlossen. In 8/24, 6/24 bzw. 5/24 FĂ€llen lag eine Verletzung des Lig. skapholunatum, Lig. lunotriquetrum bzw. des TFCC vor. In der Diagnostik skapholunĂ€rer LĂ€sionen erreichten die bildgebenden Verfahren Kinematographie, Arthrographie und MR-Arthrographie eine SensitivitĂ€t bzw. SpezifitĂ€t von 100% bzw. 87,5%; 100% bzw. 100% sowie 87,5% bzw. 81,3%; in der Diagnostik lunotriquetraler LĂ€sionen erzielten die bildgebenden Verfahren Genauigkeiten (SensitivitĂ€t, SpezifitĂ€t) von 66,7% bzw. 88,9%; 83,3% bzw. 94,4% sowie 100% bzw. 100%. Arthrographie und MR-Arthrographie haben Verletzungen des TFCC erkannt mit Genauigkeiten (SensitivitĂ€t, SpezifitĂ€t) von 80% bzw. 94,7% sowie 100% bzw. 100%. Schlussfolgerung: Verletzungen des Lig. lunotriquetrum und des TFCC können zuverlĂ€ssig mit der MR-Arthrographie erkannt werden, wĂ€hrend skapholunĂ€re LĂ€sionen am sichersten mit der Arthrographie dargestellt werden können. In der Diagnostik traumatischer LĂ€sionen der intrinsischen karpalen Ligamente und des TFCC ist die Kombination mehrerer bildgebender Verfahren anzuraten. Aus radiologischer Sicht kann auf eine rein diagnostische Arthroskopie verzichtet werden. Diese operative Methode sollte immer bereits mit einem therapeutischen Ansatz durchgefĂŒhrt werden.