Doctoral Thesis
Die LebensqualitĂ€t ist ein Einflussfaktor, welcher im heutigen Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung gewinnt. In den letzten Jahren gab es einen sprunghaften Anstieg in der Entwicklung von Messinstrumenten zur Erfassung der LebensqualitĂ€t. Ziel soll dabei sein, genau passende Messinstrumente zu finden, um damit im Umkehrschluss fĂŒr jeden Patienten im Rahmen seiner Erkrankung die maximal mögliche LebensqualitĂ€t zu erreichen. Bei Patienten mit einem Glaukom stellt dabei eine wichtige SĂ€ule die KrankheitsaufklĂ€rung dar. Damit kann dann ggf. auch eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs erreicht werden, und diese kann wiederum einen positiven Einfluss auf die LebensqualitĂ€t haben. In zahlreichen Studien ist die LebensqualitĂ€t bei Patienten mit Glaukom hĂ€ufig sehr eingeschrĂ€nkt. In der vorliegenden Studie wird dies ebenso bestĂ€tigt. Die Untersuchung wurde Mithilfe eines in der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde entwickelten speziellen Softwareprogrammes (Multimediales Informationssystem Glaukom) durchgefĂŒhrt. Dieses Programm soll zu einer höheren Gesundheitskompetenz und AufklĂ€rung von Glaukompatienten beitragen. In diesem Rahmen wurde eine Untersuchung zur Auswirkung auf das physische und psychische Gesundheitsempfinden von Glaukompatienten durchgefĂŒhrt. Die Messung der LebensqualitĂ€t erfolgte dabei mit dem zur Erfassung der gesundheitsspezifischen LebensqualitĂ€t geeigneten Fragebogen SF-36. Die ausgewerteten Daten zeigten, dass es im allgemeinem zu einer Verbesserung der LebensqualitĂ€t nach der AufklĂ€rung gekommen ist. Nach 4 Wochen hatten die Probanden in den einzelnen Subskalen zum Teil deutlich höhere Werte als bei ihrer Befragung vier Wochen zu vor. Bei den Daten bzgl. der einzelnen Einflussfaktoren zeigten sich ganz Ă€hnliche Ergebnisse. Ein sehr prĂ€gnanter Einfluss, auf die Beurteilung der LebensqualitĂ€t ist das Alter. Beim Alter haben die Personen meist mehrere Erkrankungen, EinbuĂen ihrer Leistungskraft und soziale Verluste zu erleiden. Diese Bewertung zeigte sich auch in den Zahlenwerten der Subskalen. Sie waren im Schnitt deutlich schlechter als bei jĂŒngeren Probanden.
Im ersten Teil erfolgt ein Vergleich der postoperativen LebensqualitÀt der Single-Port-Cholezystektomie mit der konventionellen laparoskopischen Cholezystektomie mittels LebensqualitÀtsfragebogen SF-36 und Nottingham Health Profil in prospektiver bizentrischer Studie mit 66 Patienten. Im zweiten Teil die Untersuchung der Fallzahlenentwicklung von 2008 bis 2010 nach Anwendung der Single-Port-Methode in Deutschland und Vorstellung einer Marketingstrategie zur Fallzahlensteigerung.
Zusammenfassung In dieser Arbeit wurde die LebensqualitĂ€t von stationĂ€r behandelten Patienten der Hautklinik Greifswald mit einer Normstichprobe verglichen. Es wurden von Patienten hĂ€ufig benutzte Copingstrategien untersucht und weitere mögliche PrĂ€diktoren fĂŒr die LebensqualitĂ€t ermittelt. Methode Die 8 Skalen des SF-36 wurden zu zwei Summenskalen zusammengefasst, die einmal das körperliche und einmal das psychische Befinden darstellten. Mittels Hierarchischer Regressionsanalyse wurde der Anteil der Copingstrategien errechnet, der ĂŒber soziodemographische und Belastungsvariablen hinaus fĂŒr die LebensqualitĂ€t verantwortlich war. Mit Hilfe einer Multiplen Kovarianzanalyse wurde untersucht, ob die Art der Diagnose einen zusĂ€tzlichen Einfluss auf die LebensqualitĂ€t hatte. In einem zweiten Schritt wurden die Patienten in 4 Gruppen mit hoher und niedriger Belastung durch die Hauterkrankung und guter und schlechter LebensqualitĂ€t unterteilt. Um festzustellen, was die Patienten, die trotz hoher Belastung eine gute LebensqualitĂ€t hatten anders machten, wurde die Anwendung der Copingstrategien innerhalb dieser Gruppen untersucht. Ergebnisse 164 Patienten der Hautklinik gaben einen komplett ausgefĂŒllten Fragebogen ab, und wurden in die Analyse aufgenommen. Die Patienten der Hautklinik hatten gegenĂŒber der Normalbevölkerung eine geringere LebensqualitĂ€t in allen Bereichen des SF-36. In der hierarchischen Regressionsanalyse wurde fĂŒr die körperliche LebensqualitĂ€t (Summenskala) ermittelt, dass viele Nebendiagnosen und Medikamente sowie starke Schmerzen die LebensqualitĂ€t negativ beeintrĂ€chtigten. FĂŒr eine gute psychische LebensqualitĂ€t (Summenskala) waren höheres Lebensalter, mĂ€nnliches Geschlecht und die hĂ€ufige Anwendung der Copingstrategie Akzeptanz bedeutsam. Die Untersuchung der LebensqualitĂ€t zwischen den einzelnen Diagnosegruppen ergab, dass Patienten mit Neurodermitis/Ekzem und auch Patienten mit bösartigen Neubildungen die schlechtesten Werte in der âPsychischen Summenskalaâ hatten. Das zeigte, dass auch andere Faktoren der Erkrankung, die hier nicht erfasst wurden, eine Rolle fĂŒr die psychischen LebensqualitĂ€tsparameter spielen (z.B. unterschiedlicher Verlauf, Behandelbarkeit, Akzeptanz in der Bevölkerung). Die körperliche LebensqualitĂ€t zwischen einzelnen Diagnosegruppen unterschied sich nach Kontrolle der soziodemographischen und Belastungsvariablen nicht mehr signifikant voneinander. Die Patienten, die trotz hoher Belastung durch die Hauterkrankung eine gute psychische LebensqualitĂ€t hatten, benutzten hĂ€ufiger die Copingstrategie Akzeptanz. FĂŒr die körperliche LebensqualitĂ€t konnte dieser Zusammenhang nicht gefunden werden. Schlussfolgerungen Die LebensqualitĂ€t von Patienten mit Hauterkrankungen hĂ€ngt von zusĂ€tzlichen Erkrankungen und hoher Zahl einzunehmender Medikamente,sowie vom Alter, Geschlecht, Schmerzen und Anwendung von Copingstrategien ab. Eine besonders niedrige körperliche LebensqualitĂ€t haben Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz. Eine besonders niedrige psychische LebensqualitĂ€t haben Patienten mit Neurodermitis und Ekzem.
Nasenseptumperforationen stellen ein seltenes Krankheitsbild dar, welches jedoch mit erheblichen physischen und psychischen BeeintrĂ€chtigungen einhergehen kann. Eine mögliche Therapieform ist der chirurgische Verschluss. Dieser stellt hinsichtlich der OP-Methode und ihrer Erfolgschancen eine groĂe Herausforderung dar. Ziel dieser Studie war es, anhand standardisierter Fragebögen und objektiver Messungen postoperative Langzeitergebnisse zu gewinnen, um das AbwĂ€gen fĂŒr und wider eine Operation zu erleichtern. HierfĂŒr wurden 57 Patienten aus der Klinik fĂŒr Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald befragt, die zwischen 1993 und 2009 mittels BrĂŒckenlappentechnik nach Schultz-Coulon operiert worden waren. Es handelte sich um 24 weibliche und 33 mĂ€nnliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 48 Jahren. Das Patientengut wurde in erfolgreich verschlossene (n= 35) und reperforierte FĂ€lle (n= 22) geteilt. Es wurde die LebensqualitĂ€t beider Gruppen eruiert und bewertet. Dabei konnten Erkenntnisse durch Ermitteln aus Patientenakten, Befragung mittels standardisierter Fragebögen (SNOT 20-D, Lund McKay, NOSE-D, SF-36) und objektiver Messmethoden (Sniffinâ Sticks, Akustische Rhinometrie, Rhinomanometrie, Rhinoresistometrie) gewonnen werden. Zur klinischen Nachuntersuchung erschienen 25 der Patienten. Die Auswertung der Fragebögen SNOT 20-D, Lund McKay und NOSE-D lieferte keine signifikanten Ergebnisse bezĂŒglich der spezifischen rhinologischen LebensqualitĂ€t. Im SF-36 konnte hingegen eine signifikant verbesserte allgemeine LebensqualitĂ€t der Patienten mit erfolgreich verschlossenem Septum nachgewiesen werden. Sowohl die psychischen als auch physischen Skalenwerte waren höher als bei Patienten mit Reperforationen. Diese SpĂ€trezidive traten bis zu 16 Jahre postoperativ auf. Spezifische Riechtests zeigten ein besseres Riechvermögen bei erfolgreicher Operation. Die Akustische Rhinometrie ergab keine signifikanten Unterschiede im Gruppenvergleich. Rhinoresistometrie und Rhinomanometrie deuteten eine leichtgradige Obstruktion der Nase nach erfolgreichem Septumverschluss an. Daraus wird eine Beziehung zwischen der anatomischen Beschaffenheit der Nase und einer Nasenatmungsbehinderung vermutet. Es bestand ein Zusammenhang zwischen objektiver Messung und subjektiver EinschĂ€tzung. So korrelierte die objektive Funktionsdiagnostik der Nase signifikant mit der Erhebung der allgemeinen LebensqualitĂ€t (Ergebnis des SF-36). Bei Ă€lteren Patienten war die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Operation geringer. Es konnte gezeigt werden, dass eine Septumperforation eine relevante Erkrankung ist, die mit dem Leidensdruck von Patienten mit schwerwiegenden chronischen Erkrankungen (Diabetes mellitus, atrophische Rhinitis) gleichzusetzen ist. Nach einem erfolgreichen Verschluss einer Septumperforation konnte eine physische und psychische Verfassung Ă€hnlich der eines Gesunden hergestellt werden. Die postoperative Zufriedenheit war bei 77% der Patienten so groĂ, dass diese sich einer erneuten Operation unterziehen wĂŒrden. Zusammenfassend ist es innerhalb der vorliegenden Arbeit gelungen, neue Erkenntnisse ĂŒber die psychische und physische Verfassung von Septumperforationspatienten vor und nach einer Verschlussoperation zu ermitteln. Diese sollen empfehlend in der klinischen Praxis Anwendung finden. WĂŒnschenswert wĂ€re es, in zukĂŒnftigen multizentrischen Studien verschiedene Operationstechniken eines gröĂeren Patientenkollektivs zu vergleichen. Nach unseren Erkenntnissen stellt der SF-36 hierfĂŒr einen validen Test dar. Eine Befragung der Patienten könnte sowohl kurz vor und nach der Operation erfolgen, um vergleichbare Daten zu erhalten. Zur Verbesserung der postoperativen Betreuung wĂ€re ferner ein Recallsystem zu entwickeln.