Doctoral Thesis
Den Ausgangspunkt fĂŒr die vorliegende Arbeit bilden Versuche, in denen bei spontan hypertensiven Ratten durch neonatale Sympathektomie eine Senkung des arteriellen Mitteldrucks hervorgerufen wurde. Durch Nierentransplantation und bilaterale Nephrektomie konnte diese Blutdrucksenkung auf bis dahin unbehandelte EmpfĂ€ngertiere ĂŒbertragen werden. Der renale GefĂ€Ăwiderstand der sympathektomierten SHR war dabei im Vergleich zu scheinbehandelten Kontrolltieren reduziert. Das Ziel der von uns durchgefĂŒhrten Studie war es deshalb, mögliche VerĂ€nderungen in der Funktionsweise arterieller, renaler WiderstandsgefĂ€Ăe zu charakterisieren, die bei spontan hypertensiven Ratten an der Blutdrucksenkung durch neonatale Sympathektomie beteiligt sein können. Mit der Methode der Small-Vessel-Drahtmyographie wurde dazu das Konstriktions- und Dilatationsverhalten isolierter Segmente der distalen Interlobararterien ex vivo untersucht. Diese GefĂ€Ăe entsprechen mit einem Durchmesser von etwa 150 ”m den proximalen renalen Widerstandsarterien der spontan hypertensiven Ratten. Das Untersuchungsmaterial ist mĂ€nnlichen SHR im Alter von 12 Wochen entnommen worden. Die Tiere waren bis dahin einem von drei Vorbehandlungsschemata zugeordnet. Sie wurden entweder neonatal sympathektomiert, scheinsympathektomiert und mit Hydralazin antihypertensiv behandelt oder ausschlieĂlich scheinsympathektomiert. Die entnommenen, isolierten Segmente der renalen WiderstandsgefĂ€Ăe wurden zunĂ€chst hinsichtlich ihrer Antwort auf die Depolarisation des Membranpotentials untersucht. Diese bestand in allen Vorbehandlungsgruppen aus einer Vasokonstriktion Ă€hnlichen AusmaĂes. Kumulative Konzentrations-Wirkungs-Kurven fĂŒr die physiologischen Vasokonstriktoren Noradrenalin, Vasopressin und Endothelin-1 ergaben keine verminderte ReaktivitĂ€t der distalen Interlobararterien nach Sympathektomie. Die GefĂ€Ăsegmente der sympathektomierten SHR verhielten sich supersensitiv gegenĂŒber Noradrenalin und konstringierten nach Endothelin 1-Gabe stĂ€rker als die entsprechenden GefĂ€Ăe der scheinbehandelten Tiere. Die Empfindlichkeit der Noradrenalin-induzierten Vasokonstriktion gegenĂŒber extrazellulĂ€rem Kalzium war in der sympathektomierten Gruppe und bei den Kontrolltieren gleich groĂ. Auf die Aktivierung der L Typ-KalziumkanĂ€le mit S( ) BayK8644 reagierten die untersuchten Arterienabschnitte nach Sympathektomie und nach Hydralazin-Behandlung sensitiver als nach alleiniger Scheinbehandlung. Die endothelvermittelte, mit Acetylcholin ausgelöste Vasodilatation und die endothelunabhĂ€ngige Relaxation der distalen Interlobararterien mit Nitroprussidnatrium zeigten bei den Tieren aller Vorbehandlungsgruppen Ă€hnliche AusmaĂe. Versuche mit L NAME und Indomethacin stehen im Einklang mit Befunden, die auf die Existenz eines endothelialen, Zyklooxygenase-abhĂ€ngigen Konstriktionsfaktors und auf das Vorhandensein eines endothelialen, Zyklooxygenase- und Stickstoffmonoxidsynthase-unabhĂ€ngigen relaxatierend wirkenden Faktors hindeuten. Die Wirkungen dieser Faktoren in den untersuchten GefĂ€Ăsegmenten der SHR wurden durch die neonatale Sympathektomie nicht beeinflusst. Aus den Ergebnissen lĂ€sst sich ableiten, dass die Senkung des renalen GefĂ€Ăwiderstandes nach neonataler Sympathektomie bei SHR wahrscheinlich nicht auf einer geringeren ReaktivitĂ€t der distalen Interlobararterien gegenĂŒber den untersuchten Vasokonstriktoren, nicht auf einer vergröĂerten FĂ€higkeit dieser GefĂ€Ăe zur Vasodilatation und nicht auf einem verminderten Einfluss extrazellulĂ€rer Kalziumionen auf die Vasokonstriktion beruht. In den durchgefĂŒhrten Versuchen waren keine VerĂ€nderungen in der Funktion der proximalen renalen WiderstandsgefĂ€Ăe nachweisbar, die zur ErklĂ€rung der antihypertensiven Wirkung der Nierentransplantate sympathektomierter spontan hypertensiver Ratten herangezogen werden können.
In vorrausgegangen Studien konnte gezeigt werden, dass neonatale Sympathektomie bei SHR eine Senkung des arteriellen Mitteldrucks hervorruft. Es zeigte sich bei renalen WiderstandsgefĂ€Ăen sympathektomierter SHR eine gesteigerte Noradrenalin-SensitivitĂ€t und eine vermehrte Vasokonstriktion nach spezifischer L-Typ-Ca2+-Kanalaktivierung. Die Mechanismen der Noradrenalin-SupersensitivitĂ€t nach neonataler Sympathektomie sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Ziel der durchgefĂŒhrten Experimente war es, mögliche VerĂ€nderungen nach neonataler Sympathektomie in renalen und mesenterialen WiderstandsgefĂ€Ăen zu charakterisieren und dabei auf eine AbhĂ€ngigkeit vom GefĂ€Ăbett und Geschlecht zu untersuchen. Es wurden normotensive Wistar-Ratten verwendet, welche per Guanethidin-Injektionen und bilateralen Entfernung des Nebennierenmarks sympathisch denerviert worden und schein-sympathektomierte Kontrollen. Im Alter von 11-14 Wochen erfolgte die myographische Untersuchung der proximalen Widerstandsarterien von Niere und Mesenterium. DafĂŒr wurden die distalen Interlobararterien der Niere und die 3. Generation von Aufzweigungen der Arteria mesenterica superior beider Geschlechter verwendet. ZusĂ€tzlich wurden diese GefĂ€Ăe per real-time PCR auf die Expression verschiedener Gene untersucht. Die entnommenen isolierten Segmente der renalen und mesenterialen WiderstandsgefĂ€Ăe wurden zunĂ€chst hinsichtlich ihres Kontraktionsverhaltens myographisch untersucht. DafĂŒr erstellten wir kumulative Konzentrations-Wirkungs-Kurven unter Gabe von Noradrenalin. Es zeigte sich bei renalen und mesenterialen Arterien der sympathektomierten Tiere eine signifikante Linksverschiebung der Konzentrations-Wirkungs-Kurve als Ausdruck einer gesteigerten SensitivitĂ€t der GefĂ€Ăe auf Noradrenalin nach neonataler Sympathektomie. In einem zweiten myographischen Experiment untersuchten wir die VerĂ€nderungen der GefĂ€Ăantwort auf kumulative Stimulation mittels Noradrenalin unter L-Typ-Ca2+-Hemmung mittels Nifedipin. In diesem Experiment zeigte sich bei den renalen Arterien der sympathektomierten Tiere eine Rechtsverschiebung der Konzentrations-Wirkungs-Kurven. Dieser Effekt war an den mesenterialen Arterien nicht nachzuweisen. Im dritten Experiment untersuchten wir die GefĂ€Ăe auf ihr Kontraktionsverhalten nach selektiver L-Typ-Ca2+-Aktivierung mittels S-(-)-BayK8644. Wir konnten dabei bei den renalen, aber nicht in den mesenterialen Arterien eine signifikante Vasokonstriktion bei den sympathektomierten Tieren nachweisen. Zur weiteren Untersuchung der Mechanismen, die zu dieser Noradrenalin-SupersensitivitĂ€t fĂŒhren, wurden im letzten Experiment Konzentrations-Wirkungs-Kurven fĂŒr Noradrenalin unter ROCK-Inhibition mittels Y27632 erstellt. Es zeigte sich bei den renalen Arterien der sympathektomierten Gruppe eine signifikante Rechtsverschiebung der NA Konzentrations-Wirkungs-Kurven durch die Inhibition der ROCK. Dieser Effekt konnte fĂŒr die mesenterialen Arterien nicht nachgewiesen werden. In den beschriebenen myographischen Experimenten lieĂen sich keine geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen. Die renalen und mesenterialen GefĂ€Ăe wurden anschlieĂend noch in einer real-time PCR auf die Expression der ROCK-I, ROCK-II und der Cav1.2-KanĂ€le hin untersucht und auf die Haushaltsgene ÎČ-Actin und PBGD normiert. Es zeigte sich in der Gruppe der weiblichen sympathektomierten Tiere eine signifikant gesteigerte Expression der Cav1.2-KanĂ€le in den untersuchten Nierenarterien. In der Gruppe der mĂ€nnlich-sympathektomierten und den Mesenterialarterien beider Geschlechter zeigten sich keine VerĂ€nderungen in der Expression der ROCK oder der Cav1.2-KanĂ€le. Aus den Ergebnissen lĂ€sst sich schlussfolgern, dass neonatale Sympathektomie bei normotensiven Ratten zu einer gesteigerten Noradrenalin-SensitivitĂ€t der glatten Muskelzellen von renalen und mesenterialen Widerstandsarterien fĂŒhrt. Diese Noradrenalin-SupersensitivitĂ€t zeigt eine AbhĂ€ngigkeit vom GefĂ€Ăbett. In den renalen Arterien der sympathektomierten Tiere lieĂ sich eine gesteigerte AbhĂ€ngigkeit der Noradrenalin-induzierten Vasokonstriktion von der ROCK und der Funktion der Cav1.2-KanĂ€le nachweisen. Hinweise auf geschlechtsspezifische Unterschiede nach neonataler Sympathektomie zeigten sich in der Expression der Cav1.2-KanĂ€le, welche in der Gruppe der weiblich sympathektomierten Tiere gesteigert waren.
Die neonatale sympathische Denervierung steigert die Agonist-induzierte GefĂ€Ăkontraktion. Dieser Effekt kommt möglicherweise durch modifizierte Signaltransduktionsmechanismen zustande. Dazu könnten VerĂ€nderungen in Rho-Kinase(ROCK)- und L-Typ-Ca2+-KanalabhĂ€ngigen Signalwegen gehören, welche den Rezeptoren der vasoaktiven Agonisten nachgeschaltet sind. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die verstĂ€rkte
Aktivierung der ROCK und/oder L-Typ-Ca2+-KanÀle zur gesteigerten
Noradrenalin(NA)-induzierten GefĂ€Ăkontraktion bei renalen WiderstandsgefĂ€Ăen neonatal sympathektomierter Ratten beitragen. FĂŒr die experimentellen Untersuchungen wurden normotensive mĂ€nnliche Wistar-Ratten (Crl:Wi) verwendet. Diese wurden neonatal sympathektomiert oder scheinsympathektomiert. Es folgte die Untersuchung isolierter renaler
Widerstandsarterien 9 bis 12 Wochen alter Tiere mittels Small-Vessel-Myographie. Die Expression der L-Typ-Ca2+-KanĂ€le isolierter renaler WiderstandsgefĂ€Ăe wurde mittels Western-Blot untersucht. ZusĂ€tzlich wurde das Ruhemembranpotential der glatten GefĂ€Ămuskelzellen mittels Mikroelektroden registriert. Die neonasale sympathische Denervierung fĂŒhrte im Vergleich zur Scheinsympathektomie zu einer gesteigerten NA-SensitivitĂ€t bei GefĂ€Ăen normotensiver Ratten. Sowohl die Inhibition der ROCK als auch die Blockade von L-Typ-Ca2+-KanĂ€len fĂŒhrte zur Rechtsverschiebung der NA-Konzentrations-Wirkungs-Kurve. Diese Effekte waren bei GefĂ€Ăen sympathektomierter Tiere im Vergleich zu scheinbehandelten Kontrollen deutlicher ausgeprĂ€gt. L-Typ-Ca2+-Kanalaktivierung mittels
S-(-)-BayK8644 löste bei Nierenarterien sympathektomierter Ratten starke
GefĂ€Ăkontraktionen aus. Die GefĂ€Ăe der Kontrollen reagierten hingegen nur schwach auf S-(-)-BayK8644. Der Proteingehalt der a1-Untereinheit der L-Typ-Ca2+-KanĂ€le glatter GefĂ€Ămuskelzellen unterschied sich nicht zwischen beiden Gruppen. Das Ruhemembranpotential glatter GefĂ€Ămuskelzellen unterschied sich statistisch signifikant zwischen beiden Gruppen (p < 0,05) und betrug â57,5 ± 2,2 mV bei renalen WiderstandsgefĂ€Ăen sympathektomierter Tiere und â64,3 ± 0,3 mV bei Kontrollen. Die Depolarisation der glattmuskulĂ€ren Zellmembran durch kaliumreiche Organbadlösung steigerte die S-(-)-BayK8644-induzierte Kontraktion der GefĂ€Ăe sympathektomierter Tiere und löste Kontraktionen bei GefĂ€Ăen der Kontrolltiere aus. Die Aktivierung von KATP-KanĂ€len fĂŒhrte zum vollstĂ€ndigen Verschwinden der S-(-)-BayK8644-induzierten Kontraktion bei GefĂ€Ăen
sympathektomierter Tiere. Diese Befunde zeigen, dass die sympathische Denervierung renaler GefĂ€Ăe zu einer Depolarisation des Membranpotentials der GefĂ€Ămuskelzellen fĂŒhrt, die zu einer gesteigerten Aktivierbarkeit L-Typ-Ca2+-Kanal-abhĂ€ngiger Signalwege beitrĂ€gt.
Das sympathische Nervensystem ist an der Regulation des Herz-Kreislaufsystems beteiligt und beeinflusst die Struktur und Funktion von WiderstandsgefĂ€Ăen. Die Arbeit untersucht chronische Effekte der sympathischen Innervation auf die Freisetzung reaktiver Sauerstoffspezies und deren Regulation des GefĂ€Ătonus anhand des Modells der neonatalen Sympathektomie. Untersucht wurde Gewebe von 11-14 Wochen alten Wistar-Ratten. Es erfolgten pharmakologische und physiologische Untersuchungen isolierter mesenterialer und intrarenaler Widerstandsarteriensegmente sowie aortaler GefĂ€Ăsegmente mit Hilfe der Small-Vessel-Draht-Myographie sowie Untersuchungen zur vaskulĂ€ren NADPH-Oxidase-mRNA-Expression und NADPH-OxidaseaktivitĂ€t mittels real-time-RT-PCR und Lucigenin-verstĂ€rkter Chemilumineszenz. Zur Beurteilung von Geschlechtsdi-morphismen hinsichtlich der untersuchten Prozesse wurden Tiere beider Geschlechter in die Studie einbezogen. Die Kalium-induzierte Vasokonstriktion zeigt sich durch chronische Sympathektomie bei mesenterialen GefĂ€Ăsegmenten erniedrigt, was auf geringeren Gehalt an kontraktilem Gewebe infolge der Sympathektomie hindeutet. Weitere Untersuchungen zeigten neben einer Noradrenalin-SupersensitivitĂ€t renaler GefĂ€Ăsegmente chronisch sympathektomierter mĂ€nnlicher Tiere, an der sowohl Alpha1- wie auch Alpha2-Adrenorezeptor-vermittelte Prozesse beteiligt sind, auch eine Noradrenalin-SupersensitivitĂ€t renaler GefĂ€Ăsegmente weiblicher Tiere und mesenterialer GefĂ€Ăsegmente, die unter anderem Alpha1-Adrenorezeptor, nicht aber Alpha2-Adrenorezeptor getragen ist. Die endothelvermittelte und endothelunabhĂ€ngige Vasodilatation wurden unter Applikation von Acetylcholin und Nitroprussidnatrium untersucht und zeigte sich durch chronische Sympathektomie unbeeinflusst. Weitere Small-Vessel-Myographie-Experimente erfolgten zur Beurteilung der Bedeutung von ROS fĂŒr die Modulation Agonist-induzierter Vasokonstriktion und -dilatation von Widerstandsarterien chronisch sympathektomierter Wistar-Ratten. Der Einsatz des RadikalfĂ€ngers Tiron lĂ€sst jedoch keine allgemeingĂŒltigen Aussagen zur ROS-abhĂ€ngigen Modulation der GefĂ€Ăfunktion zu. Lediglich bei renalen GefĂ€Ăsegmenten mĂ€nnlicher und mesenterialen GefĂ€Ăsegmenten weiblicher sympathektomierter Tiere schwĂ€chte sich nach Tirongabe bei erstgenannter Gruppe die maximale Kontraktionsantwort, bei zweitgenannter Gruppe die endothelunabhĂ€ngige Vasodilatation leicht ab. Experimente zu VerĂ€nderungen des GefĂ€Ătonus durch H2O2 zeigten sowohl eine direkte durch H2O2 ausgelöste Kontraktion, als auch die VerstĂ€rkung prokontraktiler Mechanismen durch H2O2, wobei die Empfindlichkeit der GefĂ€Ăe gegenĂŒber H2O2 nicht durch chronische Sympathektomie beeinflusst wurde. Die Untersuchungen zum Einfluss chronischer Sympathektomie auf die NADPH-OxidaseaktivitĂ€t zeigten weder an renalen, mesenterialen, noch aortalen GefĂ€Ăsegmenten unter Inhibierung anderer ROS-produzierender Systeme mit Rotenon, Allopurinol und L-NAME, VerĂ€nderungen in der NADPH-OxidaseaktivitĂ€t durch chronische Sympathektomie. Auch hatte chronische Denervierung keinen eindeutigen Einfluss auf die NADPH-Oxidase-Expression, lediglich der NOX2-mRNA-Gehalt intrarenaler Arteriensegmente weiblicher sympathektomierter Tiere war niedriger als der scheinbehandelter Kontrollen. Die differenzierte Betrachtung der Ergebnisse lĂ€sst zwischen beiden Geschlechtern bezĂŒglich der GefĂ€Ăfunktion keine globalen Aussagen zu. VergröĂert, gegenĂŒber der weiblichen Versuchsgruppe, war die Kalium-induzierte Vasokonstriktion mesenterialer GefĂ€Ăsegmente scheinsympathektomierter mĂ€nnlicher Tiere, vermindert die maximale Noradrenalin-induzierte Vasokonstriktion renaler GefĂ€Ăsegmente sympathektomierter mĂ€nnlicher Tiere im Vergleich zu weiblichen. AuĂerdem war die NADPH-Oxidase-abhĂ€ngige Superoxidbildung in Aortengewebe mĂ€nnlicher Tiere und der NOX2-mRNA-Gehalt bei renalen GefĂ€Ăsegmenten scheinsympathektomierter mĂ€nnlicher gegenĂŒber weiblicher Tiere verringert. Aus den Ergebnissen lassen sich Hinweise ableiten, dass chronisch sympath-ektomierte Tiere möglicherweise einen geringeren Gehalt an kontraktilem Gewebe der GefĂ€Ămuskulatur aufweisen. AuĂerdem beruht die bekannte Noradrenalin-SupersensitivitĂ€t chronisch denervierter renaler GefĂ€Ăsegmente mĂ€nnlicher Tiere, auf Alpha1- wie auch Alpha2-Adrenorezeptor-vermittelten Prozessen, die von chronisch denervierten renalen GefĂ€Ăen weiblicher Tiere und mesenterialen GefĂ€Ăen unter anderem auf Alpha2-, nicht aber auf Alpha1-Adrenorezeptoren-vermittelten Prozessen. Der eher diskrete Einfluss des RadikalfĂ€ngers Tiron auf die GefĂ€Ăfunktion, der geringe, wenn ĂŒberhaupt vorhandene Einfluss der Sympathektomie auf die Expression der NADPH-Oxidase-Isoformen und die fehlenden Effekte der Sympathektomie auf die NADPH-OxidaseaktivitĂ€t sprechen dafĂŒr, dass ROS-abhĂ€ngige Prozesse, wenn ĂŒberhaupt nur eine untergeordnete Bedeutung fĂŒr die DenervierungssupersensitivitĂ€t kleiner Widerstandsarterien haben.