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Da Feuchtgebiete nicht wie reguläres Ackerland genutzt werde können, werden sie oft als Ödland betrachtet und daher für Ackerbau trockengelegt. Diese sehr einseitige Perspektive auf Feuchtgebiete übersieht die vielfältigen Ökosystemleistungen, die es Menschen und Natur zur Verfügung stellt. Einige dieser Leistungen sind das Speichern und die Reinigung von Abwasser, die Bereitstellung von Lebensmitteln und Rohmaterialien, die lokale Klimaregulierung und die Nutzung als Habitat. Viele dieser Leistungen werden von der Natur „umsonst“ bereitgestellt und haben keinen monetären Wert auf traditionellen Märkten. In China bedecken Feuchtgebiete 8% der Gesamtfläche, sind aber in einer bedrohlichen Situation, auch wenn in den letzten Jahren einige Teile erfolgreich restauriert werden konnten. In den vergangenen 50 Jahren gingen mehr als 20% der Feuchtgebiete durch Verschmutzung, Wasserableitung und -aufstauung, Nutzbarmachung, Trockenlegung und Übernutzung der Resourcen verloren. Die Wasserressourcen und Feuchtgebiete – besonders in Nord- und Nord-Ost-China sind bedroht, da sie in ariden oder semi-ariden Regionen liegen. Feuchtgebiete stellen gleichwohl wichtige Ökosystemdienstleistungen für die genannte Region zur Verfügung und tragen signifikant und in vielfältiger Weise zu lokalem Lebensunterhalt bei, z. B. durch Nahrungs- und Rohstoffbereitstellung. Ziel dieser Arbeit war es, zu einer ökonomisch-ökologischen Bewertung des Gemeinen Schilfs (Phragmites australis) am Wuliangsuhai See zu kommen, in dem Schilf in großen Mengen vorkommt und lokal relevant ist. Schilf wurde an einem Fallbeispiel in der Inneren Mongolei, China, untersucht, ein Teil des Forschungsprojektes “Sustainable Water Management and Wetland Restoration in Settlement of Arid Central Asia” war, welches in der Inneren Mongolei, China, durchgeführt wurde. Meine Arbeit beeinhaltete vielfältige Apsekte: Zuerst wurde eine detaillierte Literaturanalyse durchgeführt, um die kommerzielle Nutzung von Schilf weltweit zu untersuchen. Es konnten vielfältige Verwertungen ausgemacht werden, viele lokal und nur in kleinem Maßstab (z. B. Nahrung), einige andere innovativ und/oder noch im Experimentierstadium (z. B. Ethanol). Im Bezug auf den Wuliangsuhai See kann geschlussfolgert werden, dass nur große, “einfache” Lösungen in Frage kommen. Besonders der Einsatz als Rohstoff zur Verfeuerung und als Baumaterial scheint erfolgversprechend. Daran anschließend wurde die Biomasseproduktivität am Wuliangsuhai See mit Hilfe zweier Feldkampagnen erhoben und dann auf den gesamten See projiziert. Diese Daten waren entscheidend, da sie Basis waren, um die totale verfügbare Biomasse sowie auch den Einfluss der Schilfernte auf das Nährstoff-Budget abzuschätzen, da ein erheblicher Anteil an Nährstoffen jährlich durch die Ernte dem See entzogen wird. Nach der Bestimmung der verfügbaren Schilfressourcen wurde deren Verwendung durch qualitative Interviews untersucht und mit dem „Netchain Approach“ dargestellt. Die verschiedenen Interessengruppen, die in das Schilfgeschäft involviert sind, sowie deren Einkommen wurden skizziert. Es wurde deutlich, dass die Verwertung zur Papierproduktionen aus einer Vielzahl von Gründen kaum profitabel ist. Basierend auf dieser Erkenntnis wurden vier verschiedene Szenarien für eine innovative Schilfenergienutzung am Wuliangsuhai See analysiert und bewertet. Die Schilfenergienutzung ist unter bestimmten Voraussetzungen profitabel, aber nur schwer wettbewerbsfähig gegenüber günstiger und lokal verfügbarer Kohle. Abschließend wurde der Wuliangsuhai See in einen umfassenderen Ausblick eingeordnet, welche auch das Bewässerungssystem stromaufwärts miteinschloss. Vier Szenarien beleuchteten, wie heutige Entscheidungen die Zukunft des Sees beeinflussen. Diese Arbeit präsentiert die folgenden Haupteinsichten und Empfehlungen für das Management des Wuliangsuhai Sees: 1. Ein übergreifendes Konzept für den Wuliangsuhai See ist nötig, welches auch das gesamte Hetao Bewässerungsgebiet miteinbezieht. 2. Der See ist in dieser sehr trockenen Gegend einzigartig und sollte nicht nur für die Bereitstellung von Marktgütern, sondern auch für „Nicht-Markt-Leistungen“, wie die Abwasserreinigung, beachtet werden. 3. Die Restorationsleistung der Schilfernte konnte in dieser Publikation gezeigt werden und sollte bei zukünftigen Managemententscheidungen berücksichtigt werden. 4. Die lokale Schilfökonomie wird von verschiedenen Seiten herausgefordert. Dennoch scheint auch die lokale Schilfenergienutzung kaum profitabel. 5. Aufgrund der hohen Relevanz der Schilfökonomie für die lokale Ökonomie und Ökologie sollte die Regierung die Seeverwaltung unterstützen. Zusammenfassend konnten die vielfältigen sozialen, ökologischen und ökonomischen Werte von Schilf am Wuliangsuhai See aufgezeigt werden. Da nur geringe Informationen vorhanden waren, stellt dies den ersten umfassenden Überblick dar und soll Entscheidungsträgern ermöglichen, auf diesen Informationen basierend Entscheidungen für die Zukunft des Sees zu treffen.
The globally threatened Aquatic Warbler (Acrocephalus paludicola) is the rarest migratory songbird in Europe. Before the population declined dramatically after 1960, the Aquatic Warbler was a common species in European mires and river flood¬plains. Today, the global population is estimated to count 27 600 individuals, of which approx. 90 % are concentrated in only three countries during the breeding season: Belarus, Poland and Ukraine. Despite numerous conservation efforts mainly under¬taken in European countries, the population decline has not been stopped. Although the Aquatic Warbler is considered a “European” bird species because of the location of its breeding grounds, it spends up to six months on migration and on the wintering grounds on the African continent. A comprehensive species conservation strategy must therefore include the preservation of African resting and wintering grounds. This study analyses the ecol¬ogy of Aquatic Warbler in its wintering grounds using the example of the Djoudj National Park area in north-western Senegal. The study aims, first, to close knowledge gaps regarding the behaviour and the habitat requirements of Aquatic Warblers during their stay on the wintering grounds to provide a scientific base for long-term species conservation management; second, to assess the importance of the wintering site in the Djoudj area is in a global perspec¬tive; and third, to identify threats to the Djoudj area as a suitable Aquatic Warbler habitat. In a fourth step, science-based management recommendations are formu¬lated to support the ongoing practical conservation work of the Djoudj National Park administration with regard to the Aquatic Warbler. The main outcomes of the study are the following: (I) We confirmed the presence of Aquatic Warblers in the Djoudj area between mid-December and the end of March. (II) The connection between the wintering ground “Djoudj National Park area” and the breeding ground “Biebrza valley” (eastern Poland) was confirmed by the resighting of a ringed Aquatic Warbler individual. (III) The remiges moult of the species was observed under natural conditions for the first time. We confirmed that the Aquatic Warbler undergoes a complete moult on its wintering grounds, following the typical sequence of passerine moult. (IV) Aquatic Warblers occur in shallowly inundated vegetation with dominant stands of Oryza longistaminata, Eleocharis mutata, Scirpus maritimus, Scirpus litto¬ralis and Sporobulus robustus interspersed with small (1–2 m²) areas of open water. The afore mentioned herbaceous species form a homogenous wetland vegetation of approximately 0.6–1.5 m height, with a coverage of 80 % to 100 %. Wild rice (Oryza longistaminata) may provide the most suitable habitat conditions as suggested by the very high density of Aquatic Warblers at sites dominated by this species. Preferential habitat may include a few solitary trees, but open woodland or scrublands are unsuit-able for Aquatic Warbler. Pure stands of cattail (Typha australis) are avoided. The water level in the habitat areas varies between 0 (humid soil) and 40 cm above the ground. Constant inundation seems to be essential, as Aquatic Warblers were never encountered in dry parts of the study area. All known Aquatic Warbler habitats in the study area are influenced by brackish or salty water. (V) During winter Aquatic Warblers use a home range of 3.9 ha (± 1.9) in aver¬age, which is shared with other individuals and species. No territorial behaviour was observed in the winter quarters. (VI) The vegetation and land cover map prepared distinguishes six classes of her¬baceous vegetation and five general land cover classes. (VII) There are 4 729 ha of potential Aquatic Warbler habitat within the study area. (VIII) We estimate the density of the Aquatic Warbler population in the study area to range between 0 and 2.26 individuals per hectare with a total population size of 776 individuals, or 260–4 057 individuals in a 95 % credibility interval. Hence we conclude that 1.1–3.8 % (0.37–19.8 % within the 95 % credibility interval) of the global Aquatic Warbler wintering population are found in the Djoudj area. (VIII) The Aquatic Warbler habitats in the Djoudj area are affected by the inun¬dation regime, water circulation, changes in salinity, grazing, the spread of cattail (Typha australis), the encrustation of vegetation, the protection status of passerine migrator habitats and the expansion of rice cultivation a. Our management proposals for the preservation of existing and the development of new Aquatic Warbler habitats were formulated and incorporated into the Management Plan of the Djoudj National Park 2014–2018.