Doctoral Thesis
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Hintergrund: Vollrotierende NiTi?Instrumente zur Wurzelkanalaufbereitung finden immer weitere Verbreitung. In der vorliegenden Untersuchung sollten verschiedene Aufbereitungssysteme hinsichtlich ihrer Aufbereitungsergebnisse bei simulierten s?förmig gekrümmten Wurzelkanälen miteinander verglichen werden. Erfahrene Praktiker sollten zudem zur Aufbereitung s?förmig gekrümmter Wurzelkanäle geeignete Instrumentensequenzen vorschlagen. Methode: Es wurden simulierte s?förmige Wurzelkanäle in Kunststoffblöcken mit ProTaper?, FlexMaster?, LightSpeed? und Stahl?Handinstrumenten sowie mit zwei Hybridtechniken aus ProTaper? und LightSpeed?Instrumenten und ProTaper? und ProFile?Instrumenten aufbereitet. Vier Praktiker bereiteten zunächst Wurzelkanäle mit der von ihnen favorisierten Methode auf und danach mit der ProTaper/ProFile?Technik. Es wurden die Zentrierung des Wurzelkanals nach der Aufbereitung, die Aufbereitungszeit und Instrumentenfrakturen erfasst. Ergebnis: Sowohl die Praktiker als auch der Experimentator erzielten mit der Hybridtechnik ProTaper/ProFile gute Wurzelkanalgeometrien. Keines der von den Praktikern favorisierten Systeme war besser als ProTaper/ProFile. LightSpeed wird aufgrund der hohen Frakturgefahr nicht empfohlen. ProTaper und Handaufbereitung waren am schlechtesten zentriert und werden nicht empfohlen. ProTaper/ProFile ist das zweitschnellste System nach ProTaper und signifikant schneller in der Aufbereitung als alle anderen untersuchten Instrumentensysteme. Diskussion: Da die Untersuchung an simulierten Wurzelkanälen in Kunststoffblöcken durchgeführt wurde sind weitere in?vitro?Studien an extrahierten humanen Zähnen sowie klinische Studien notwendig, um die Praxisrelevanz bewerten zu können.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, Veränderungen hinsichtlich des Volumens und der Oberfläche des Wurzelkanalsystems an extrahierten Zähnen durch zwei verschiedene Wurzelkanalspülsysteme zu vergleichen. Die Nullhypothese „Das schallaktivierte Spülsystem EDDY™ (VDW, München (Deutschland)) weist keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zum ultraschallaktivierten Spülsystem IRRI S® (VDW, München (Deutschland)) hinsichtlich der Veränderung des Volumens oder der Oberfläche des Wurzelkanalsystems auf.“ sollte überprüft werden.
Die Auswertung wurde mittels eines Micro-Computertomographen und einer geeigneten Visualisierungssoftware vorgenommen. Dabei wurden die Zähne vor und nach der Wurzelkanalaufbereitung sowie nach der abschließenden Wurzelkanaldesinfektion, eingescannt. Alle 20 extrahierten Unterkiefermolaren mit ähnlicher Wurzelkanalmorphologie wurden hierbei zufällig in zwei Gruppen eingeteilt und gemäß den Herstellerangaben in gleicher Weise mit dem Feilensystem RECIPROC® (VDW, München (Deutschland)) mesial bis ISO 40 (Größe 0,40mm, Taper .06) distal bis ISO 50 (Größe 0,50mm, Taper .05) aufbereitet. Einem weiteren Scan im Micro-Computertomographen nach der Aufbereitung folgte die Aktivierung der Spüllösung im Wurzelkanalsystem je nach Versuchsgruppe mit dem schallgestützten Spülsystem EDDY™ mit einem Airscaler oder mit dem ultraschallgestützten Spülsystem IRRI S® mit einem Ultraschallgerät. Die Veränderungen hinsichtlich des Volumens und der Oberfläche nach der reziproken Wurzelkanalaufbereitung ergab zwischen beiden Versuchsgruppen keine signifikanten Unterschiede. Bei Betrachtung des Effekts der Wurzelkanalspülung allein zeigte sich jedoch ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen. Das schallaktivierte System EDDY™ führte zu einer signifikant stärkeren Vergrößerung des Volumens und der Oberfläche als das Ultraschallspülsystem IRRI S®. Eine mögliche Schlussfolgerung für diesen Effekt daraus ist, dass das System EDDY™ mehr Debris entfernt als das zu vergleichende System IRRI S®. Betrachtet man allerdings alle Arbeitsschritte gemeinsam, also die mechanische Wurzelkanalaufbereitung und die chemische Desinfektion mit schall- bzw. ultraschallaktivierten Spüllösungen, so ist kaum noch ein Unterschied zwischen den Systemen erkennbar. Dies liegt am geringen Beitrag der Wurzelkanalspülung auf die Veränderung des Volumens und der Oberfläche im Vergleich zur Wurzelkanalaufbereitung. Die schallgestützte Spülung mit EDDY™ war nach der Wurzelkanalaufbereitung in der Lage ein signifikant größeres Volumen und eine signifikant größere Oberfläche im Wurzelkanalsystem zu erreichen als die ultraschallgestützte Spülung mit IRRI S®. Damit konnte gezeigt werden, dass die durch die reziproke Aufbereitung unbearbeiteten Areale zum Teil mit dem System EDDY™ erreicht werden und somit einer besseren Desinfektion zur Verfügung stehen. Die Anwendung der schallgestützten Aktivierung von Spüllösungen scheint somit geeigneter für den Einsatz bei der Wurzelkanalbehandlung.
Weitere klinische Studien sind nötig, um die hier vorgestellten Ergebnisse in-vivo zu überprüfen.
Ziel der Studie war der Vergleich der Effektivität von vier unterschiedlichen Spültechniken hinsichtlich der Entfernung von Kalziumhydroxid aus einer präparierten Grube in der Wurzelkanalwand zu vergleichen. Für die Versuche wurden 30 humane, einwurzelige Zähne bis auf ISO-Größe 40 aufbereitet und entlang ihrer Längsachse gespalten. Unter dem Mikroskop wurde in Anlehnung an Lee et al. (2004a) 2 - 6 mm vom Apex entfernt eine standardisierte Grube in einer Zahnhälfte angelegt und diese mit Kalziumhydroxid gefüllt. Dann wurden die beiden Zahnhälften mit Kalziumhydroxid gefüllt, in ihre vorher angefertigten Polyetherformen zusammengesetzt und für 7 Tage inkubiert. Nach der Inkubationszeit wurden die Zähne in vier Versuchsreihen jeweils mit allen Techniken gespült. Versuchsreihe 1 war die einfache manuelle Kanülenspülung, Versuchsreihe 2 die schallaktivierte Spülung mit dem EndoActivator®, Versuchsreihe 3 die schallaktivierte Spülung mit der Spülspitze EDDY® und Versuchsreihe 4 die passive Ultraschallspülung (PUI = passiv ultrasonic irrigation). Die verbliebenen Kalziumhydroxidreste in den Gruben wurden fotografiert und anhand eines Vier-Score-Systems beurteilt. Für die statistische Auswertung kam der Kruskal-Wallis-Test zum Einsatz. Eine reproduzierbar zuverlässige und vollständige Entfernung des Kalziumhydroxids aus der präparierten Grube konnte mit keiner der untersuchten Methoden erzielt werden. Die Entfernbarkeit der schall- und ultraschallaktivierten Methoden war signifikant besser als die der Zusammenfassung manuellen Kanülenspülung (p < 0,001). Die schallaktivierte Spülung mit Hilfe von EDDY® und die PUI lieferten gleichermaßen die besten Reinigungsergebnisse.