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Im Rahmen der durchgefĂŒhrten Arbeit wurde die Schnittstelle Schockraum bei der Traumaversorgung aus Sicht der beteiligten Einrichtungen im Bereich des TraumaNetzwerkes Berlin evaluiert.
Die Versorgung von schwerverletzten Patienten bedarf eines gut funktionierenden und eng aufeinander abgestimmten Netzwerkes aus prĂ€klinischer Versorgung durch den Rettungsdienst und weiterer klinischer Versorgung des Patienten in Traumazentren. Die entscheidende Schnittstelle zwischen den Bereichen PrĂ€klinik und Klinik stellt der Schockraum eines Traumazentrums dar. Aufgrund der hohen KomplexitĂ€t der AblĂ€ufe und Strukturen an eben dieser Schnittstelle sind zwingend MaĂnahmen zur QualitĂ€tssicherung mit dem Ziel der Optimierung von AblĂ€ufen und Strukturen erforderlich. Bisherige Mechanismen zum QualitĂ€tsmanagement fĂŒr Rettungsdienste und Kliniken erfassen die wesentliche Schnittstelle zwischen beiden Bereichen nur ungenĂŒgend.
Das gewĂ€hlte Studiendesign stellt Screeningtool dar, um Schwachstellen an der Schnittstelle zwischen PrĂ€klinik und Klinik aufzudecken. Detaillierte Aussagen zu konkreten Prozeduren sind mit Hilfe des genutzten Tools aufgrund der hierfĂŒr benötigten deutlich umfangreicheren Datenerhebung nicht möglich gewesen, zumal die einfache Anwendbarkeit im notfallmedizinischen Kontext im Vordergrund steht.
Aus den gewonnenen Ergebnissen konnten verschiedene qualitĂ€tssichernde MaĂnahmen abgeleitet werden. Allen beteiligten Einrichtungen wurde nach Abschluss der Studie ein individueller Ergebnisbericht zur VerfĂŒgung gestellt.
Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass die AblÀufe an der Schnittstelle Schockraum insbesondere unter dem Aspekt der zeitlichen AblÀufe und der Kooperation zwischen den verschiedenen Bereichen im Wesentlichen gut funktionierten. Die prÀklinische Versorgung durch den Rettungsdienst wurde von den Kliniken insgesamt als gut eingeschÀtzt, wobei in einzelnen Bereichen der Patientenversorgung Defizite mit einem sich daraus ableitbaren Nachschulungsbedarf aufgedeckt werden konnten. Als unproblematisch und weitgehend korrekt stellte sich die Auswahl der Zielklinik dar. Auch mit Blick auf die Notarztbeteiligung und die Voranmeldung von Patienten in der Zielklinik konnten keine wesentlichen Defizite aufgedeckt werden.
Als limitierende Faktoren dieser Studie ist die Zahl der eingeschlossenen FĂ€lle zu sehen, so dass bei deutlich höheren Fallzahlen belastbarere Aussagen zu erwarten wĂ€ren. Auch Aussagen ĂŒber das Outcome der Patienten lĂ€sst die Studie nicht zu.
Das genutzte Screeningtool ist dafĂŒr geeignet, um auch in anderen Rettungsdienstbereichen in anderen BundeslĂ€ndern angewendet zu werden.