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BezĂŒglich der Behandlung chronischer SL-Bandrupturen mit nicht mehr nahtfĂ€higen Bandresten besteht noch immer kein Konsens in der Literatur. Durch fehlende adĂ€quate Behandlung der Verletzung kommt es langfristig zu schmerzhaften Arthrosen, die mit einer erheblichen FunktionseinschrĂ€nkung des Handgelenks einhergehen. Es konnte sich bisher noch kein therapeutisches Verfahren etablieren, welches sicher den Beginn oder das Fortschreiten von Arthrose langfristig verhindert.
Innerhalb der ĂŒber die Jahre vorgestellten Methoden, zĂ€hlt die 3LT-Rekonstruktion mittlerweile zu den gebrĂ€uchlichsten Verfahren.
Die bereits veröffentlichte modifizierte 3LT-Bandrekonstruktion nach Garcia-Elias wurde in der vorliegenden Arbeit um die Rekonstruktion des dorsalen capsuloscapholunÀre Septums (DCSS) nach Mathoulin et al. erweitert.
Ziel der vorliegenden Studie war es den therapeutischen Nutzen der modifizierten 3LT zu untersuchen und zudem den Einfluss des Verletzungsalters zum Zeitpunkt der operativen Versorgung zu berĂŒcksichtigen.
FĂŒr diese Untersuchung wurden 31 Patienten aus Berlin und Brandenburg (3 Frauen und 28 MĂ€nner), die im Zeitraum von Januar 2014 bis Januar 2017 mit einer Verletzung des SL-Bandes detektiert und mittels der genannten Methode operativ behandelt wurden, erfasst. Die Verletzung der Patienten lag zum Zeitpunkt der Untersuchung mindestens 1 Jahr zurĂŒck. Hierdurch sollte gewĂ€hrleistet werden, dass die Ergebnisse unabhĂ€ngig vom Versorgungszeitpunkt gewertet werden konnten. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurde die FunktionalitĂ€t des Handgelenks bezĂŒglich BewegungsausmaĂ und Griffkraft erfasst und im Vergleich zur gesunden Gegenseite ausgewertet. Zudem werteten wir mit Hilfe von Fragebögen die postoperative subjektive Zufriedenheit aus. Des Weiteren wurden Röntgenaufnahme im dorsopalmaren und im lateralen Strahlengang angefertigt. Diese wurden ausgewertet und mit prĂ€operativen Aufnahmen sowie mit Aufnahmen, die ein Tag vor Entfernung der K-DrĂ€hte durchgefĂŒhrt wurden, verglichen. Ziel war es das AusmaĂ des Widerauftretens der SL-Diastase und die Flexion des Skaphoids im Verlauf zu beurteilen. In der statistischen Auswertung analysierten wir den Zusammenhang der erfassten Daten nach stattgehabter modifizierter 3LT-Rekonstruktion in AbhĂ€ngigkeit vom Versorgungszeitpunkt in Bezug auf den Verletzungszeitpunkt.
Wir konnten signifikante Verbesserung der Schmerzen erreichen und eine bessere Funktion der Hand im Alltag herstellen, jedoch einhergehend mit einer Reduzierung des BewegungsausmaĂes und der Griffkraft. Die radiographischen Ergebnisse zeigten, dass mittel- bis langfristig mit einem Wiederauftreten von karpaler Fehlstellung auf Grund fortschreitender Bandlockerung und mit einhergehenden degenerativen VerĂ€nderungen zu rechnen ist. DarĂŒber hinaus konnte keine signifikante Korrelation zwischen dem Verletzungsalter und der objektiv klinischen Funktionsparameter, der subjektiven EinschĂ€tzung durch die Patienten oder der radiologischen Daten erzielt werden.
Die kurz- bis mittelfristigen Ergebnisse der SL-Bandrekonstruktion in unserer Studie waren generell vielversprechend und mit denen anderer Autoren vergleichbar. Unsere Ergebnisse Ă€hneln den Studien der anderen Autoren in Bezug auf Bewegungsumfang, Griffkraft, Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen wir jedoch dem langfristigen Nutzen der modifizierten 3LT-Technik, bezogen auf das Auftreten von Arthrose kritisch gegenĂŒber. Um eine abschlieĂende EinschĂ€tzung der langfristigen Wirksamkeit der 3LT-Methode treffen zu können, braucht es zukĂŒnftig Studien mit einem lĂ€ngeren Nachbeobachtungszeitraum. DarĂŒber hinaus sind Studien mit gröĂeren Fallzahlen notwendig, um statistische Unsicherheiten zu minimieren.
Wound antisepsis has undergone a renaissance due to the introduction of highly effective wound-compatible antimicrobial agents and the spread of multidrug-resistant organisms (MDROs). However, a strict indication must be set for the application of these agents. An infected or critically colonized wound must be treated antiseptically. In addition, systemic antibiotic therapy is required in case the infection spreads. If applied preventively, the Wounds-at-Risk Score allows an assessment of the risk for infection and thus appropriateness of the indication. The content of this updated consensus recommendation still largely consists of discussing properties of octenidine dihydrochloride (OCT), polihexanide, and iodophores. The evaluations of hypochlorite, taurolidine, and silver ions have been updated. For critically colonized and infected chronic wounds as well as for burns, polihexanide is classified as the active agent of choice. The combination 0.1% OCT/phenoxyethanol (PE) solution is suitable for acute, contaminated, and traumatic wounds, including MRSA-colonized wounds due to its deep action. For chronic wounds, preparations with 0.05% OCT are preferable. For bite, stab/puncture, and gunshot wounds, polyvinylpyrrolidone (PVP)-iodine is the first choice, while polihexanide and hypochlorite are superior to PVP-iodine for the treatment of contaminated acute and chronic wounds. For the decolonization of wounds colonized or infected with MDROs, the combination of OCT/PE is preferred. For peritoneal rinsing or rinsing of other cavities with a lack of drainage potential as well as the risk of central nervous system exposure, hypochlorite is the superior active agent. Silver-sulfadiazine is classified as dispensable, while dyes, organic mercury compounds, and hydrogen peroxide alone are classified as obsolete. As promising prospects, acetic acid, the combination of negative pressure wound therapy with the instillation of antiseptics (NPWTi), and cold atmospheric plasma are also subjects of this assessment.
Die grundstÀndigen medizinethischen Ausbildungsbestandteile der Àrztlichen und
pflegerischen Fachausbildungen sollen sicherstellen, dass ethische Reflexions- sowie korrespondierende Analyse- und Bewertungskompetenzen vermittelt werden, die ein ethisches Handeln im Berufsalltag ermöglichen. Sie sind dabei zum einen die zentrale Voraussetzung fĂŒr medizinethisch verantwortbare Entscheidungen und zum anderen Grundlage des persönlichen Sicherheitsempfindens der EntscheidungstrĂ€ger im Umgang mit diesen Herausforderungen. Dadurch leisten sie nicht nur einen Beitrag zur Effizienzsteigerung im Gesundheitssystem, sondern reduzieren zugleich die mitunter hohen psychischen Belastungen, die durch moralische Herausforderungen sowohl bei den beiden Berufsgruppen, als auch bei den Patientinnen und Patienten entstehen können.
Hintergrund und Ziele:
Nach SchĂ€tzung des Bundesamtes fĂŒr Strahlenschutz erhielt in Deutschland im Jahr 2012 jeder Einwohner ca. 1,6 Röntgenuntersuchungen bzw. eine Strahlendosis von 1,8 mSv. Etwa ein Drittel aller Untersuchungen entfiel dabei auf den Skelettapparat. Auch die HĂŒftdiagnostik wird bisher primĂ€r anhand konventioneller Röntgen- oder CT-Bilder durchgefĂŒhrt. Daher existieren bislang nur hierfĂŒr validierte Norm- und Referenzwerte. Da in Deutschland inzwischen fast flĂ€chendeckend die Option einer Diagnostik ĂŒber die Magnetresonanztomographie (MRT) vorhanden ist, besteht die Möglichkeit, Patienten ohne Strahlenbelastung zu untersuchen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher eine wissenschaftliche Grundlage zur Auswertung von MRT-Bildern der HĂŒfte zu schaffen.
Methodik:
Zur Referenzwertbestimmung wurden der Center-Edge-Winkel (CE), der Centrum-Collum-Diaphysen-Winkel (CCD), der modifizierte Alpha-Winkel (AA), der TriangulĂ€re Index (TI) und der Femurkopfdurchmesser (HD) an 3.226 coronalen MRT-Bildern (1.587 MĂ€nner, 1.639 Frauen) der SHIP-Studie untersucht. Des Weiteren wurden AbhĂ€ngigkeiten der Winkel untereinander sowie zu somatometrischen Daten (Geschlecht, Alter, BMI, Körpergewicht, KörpergröĂe und Taillenumfang) analysiert. Aufgrund dieser AbhĂ€ngigkeiten konnten zudem adjustierte Referenzwerte ermittelt werden. ZusĂ€tzlich wurden die PrĂ€valenzen verschiedener SchwellenwertĂŒberschreitungen in der Region Vorpommern bestimmt.
Ergebnisse:
Die Readerzertifizierung wurde anhand von 25 MRT-DatensĂ€tzen durchgefĂŒhrt. Die nach der Bland-Altman-Methode bestimmten QualitĂ€tsanforderungen an die Intra- und Interreader-ReliabilitĂ€t wurden erfĂŒllt.
Der aus den Messungen ermittelte durchschnittliche CE lag bei 31,1 Grad (± 7,02), der abgeleitete Normbereich, entsprechend dem 95 %-Referenzbereich (Mittelwert ± 1,96 * SD), bei 17,6 â 44,9 Grad. FĂŒr den CCD ergab sich ein Mittelwert von 126,9 Grad (± 6,66), der abgeleitete Normbereich betrug 113,9 â 140,0 Grad. Beim modifizierten AA wurde ein mittlerer Wert von 54,5 Grad (± 8,15) sowie ein Referenzbereich von 38,5 â 70,5 Grad gefunden. Im Mittel konnte fĂŒr den TI -2,29 mm (± 0,667) errechnet werden, der HD betrug durchschnittlich 44,6 mm (± 3,94).
Unter den gemessenen HĂŒftparametern fanden sich, auĂer zwischen CE und AA bzw. TI sowie zwischen HD und CCE bzw. TI, auffĂ€llige ZusammenhĂ€nge. Die dabei ermittelten Effekte zwischen den Winkeln waren jedoch ĂŒberwiegend geringer als die von somatometrischen Parametern. Hierbei waren die Effekte von Geschlecht und Alter auf die ermittelten HĂŒftparameter am gröĂten. Deshalb wurden fĂŒr CE, CCD und AA darauf adjustierte Referenzwerte ermittelt.
Die hier ermittelten PrĂ€valenzen der SchwellenwertĂŒberschreitungen umfassen einen groĂen Bereich, da derzeit unterschiedlichste Schwellenwerte Anwendung finden.
Schlussfolgerung:
In der HĂŒftdiagnostik an MRT-Daten können der CE, der CCD, der modifizierte AA, der TI, und der HD verlĂ€sslich bestimmt werden. Die hier ermittelten Messwerte der MRT-Diagnostik stimmen im Wesentlichen mit den etablierten Normwerten der röntgenologischen und computertomographischen Bildgebung ĂŒberein. Die erwarteten AbhĂ€ngigkeiten der ermittelten Parameter untereinander sowie mit somatometrischen Parametern sind zum groĂen Teil gegeben. Zur genaueren Interpretation der Werte sollte aufgrund der AbhĂ€ngigkeiten adjustierte Referenzwerte verwendet werden. Die Ergebnisse gelten fĂŒr eine norddeutsche Population. FĂŒr allgemeingĂŒltige Normwerte sollte die Bevölkerung weiterer Regionen und Ethnien untersucht werden.
Aktuell steht eine Vielzahl von Operationstechniken fĂŒr die Versteifung des Fingermittelgelenkes zur VerfĂŒgung. Ziel dieser Studie ist, die Eignung eines Kompressionsdrahtes (Königsee Implantate, Allendorf, Deutschland) fĂŒr die Fingermittelgelenksarth- rodese biomechanisch zu untersuchen. Als Referenzverfahren diente die intraossĂ€re Drahtnaht mit schrĂ€gem Kirschnerdraht nach Lister. In einer Cross-over-Studie wurden in biomechanischen Versuchen an menschlichen Leichenknochen jeweils drei verschiedene Implantatkonfigurationen (intraossĂ€re Drahtnaht, ein einzelner schrĂ€ger Kompressionsdraht sowie zwei gekreuzte Kompres- sionsdrĂ€hte) jeweils in Flexions- und Extensionsrichtung bis 10° belastet und die dazu benötigte Kraft gemessen. Dazu wurden zwei Gruppen zu zehn bzw. elf PrĂ€paraten gebildet. Weiterhin wurden Maximalbelastungsversuche in Extensionsrichtung mit der intraossĂ€ren Drahtnaht und einem einzelnen Kompressionsdraht durchgefĂŒhrt. Hierzu wurden zwei Gruppen zu acht bzw. neun PrĂ€paraten gebildet. Die Belastung erfolgte kontinuierlich bis zum Bruch des PrĂ€parates bzw. zum Implantatversagen. Zur Untersuchung des Einflusses der Knochendichte wurde diese mittels Dualer Röntgen-Absorptiometrie (DXA) gemessen. Bei den Cross-over-Versuchen zeigte sich ein statistisch relevanter VerschleiĂeffekt der PrĂ€parate, sodass jeweils nur die erste Versuchsserie in die statistische Auswertung miteinbezogen werden konnte. In beiden Belastungsrichtungen zeigte sich eine statistisch signifikante Ăberlegenheit des einzelnen Kompressionsdrahtes bzw. der gekreuzten KompressionsdrĂ€hte gegenĂŒber der intraossĂ€ren Drahtnaht, unter Miteinbeziehung der Knochendichte in die statistische Auswertung zeigte sich keine statistisch signifikante Ăberlegenheit. Die Maximalbelastungsversuche zeigten keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Techniken und es konnte kein Einfluss der Knochendichte auf die biomechanische StabilitĂ€t nachgewiesen werden. In der Zusammenschau der Messergebnisse und aufgrund möglicher operationstechnischer Vorteile kann der Kompressionsdraht zur Arthrodese des Fingermittelgelenkes als geeignet angesehen werden. WeiterfĂŒhrende biomechanische und klinische Studien sollten angestrebt werden, um den Einsatz des Kompressionsdrahtes als neue Technik zur Arthrodese des Fingermittelgelenkes zu etablieren.
Introduction
Although shoulder girdle injuries are frequent, those of the medial part are widely unexplored.
Our aim is to improve the knowledge of this rare injury and its management in Germany
by big data analysis.
Methods
The data are based on ICD-10 codes of all German hospitals as provided by the German
Federal Statistical Office. Based on the ICD-10 codes S42.01 (medial clavicle fracture,
MCF) and S43.2 (sternoclavicular joint dislocation, SCJD), anonymized patient data from
2012 to 2014 were evaluated retrospectively for epidemiologic issues. We analyzed especially
the concomitant injuries and therapy strategies.
Results
A total of 114,003 cases with a clavicle involving shoulder girdle injury were identified with
12.5% of medial clavicle injuries (MCI). These were accompanied by concomitant injuries,
most of which were thoracic and craniocerebral injuries as well as injuries at the shoulder/
upper arm. A significant difference between MCF and SCJD concerning concomitant injuries
only appears for head injuries (p = 0.003). If MCI is the main diagnosis, soft tissue injuries
typically occur as secondary diagnoses. The MCI are significantly more often
associated with concomitant injuries (p < 0.001) for almost each anatomic region compared
with lateral clavicle injuries (LCI). The main differences were found for thoracic and upper
extremity injuries. Different treatment strategies were used, most frequently plate osteosynthesis
in more than 50% of MCF cases. Surgery on SCJD was performed with K-wires,
tension flange or absorbable materials, fewer by plate osteosynthesis.
Conclusions
We proved that MCI are rare injuries, which might be why they are treated by inhomogeneous
treatment strategies. No standard procedure has yet been established. MCI can
occur in cases of severely injured patients, often associated with severe thoracic or other
concomitant injuries. Therefore, MCI appear to be more complex than LCI. Further studies
are required regarding the development of standard treatment strategy and representative
clinical studies.
Hintergrund und Fragestellung
Die klinische Befunddokumentation in der Notaufnahme dient primĂ€r diagnostisch-therapeutischen Zwecken und ist fĂŒr weitere forensische Fragestellungen hĂ€ufig nur eingeschrĂ€nkt verwertbar. FĂŒr die Untersuchung von Gewaltopfern ist ein hoher medizinischer, aber besonders gerichtsverwertbarer Standard zu fordern. Denn die Behandlungsunterlagen können als Beweismittel im Strafverfahren herangezogen werden.
Die Studie hatte zum Ziel, das Opferkollektiv und die QualitĂ€t der forensisch relevanten Befunddokumentation am Beispiel der unfallchirurgischen Gewaltambulanz retrospektiv zu analysieren und OptimierungsvorschlĂ€ge fĂŒr eine effiziente, zielgerichtete und umfassende Dokumentation zu liefern.
Material und Methoden
Eingeschlossen wurden alle Patienten, die zwischen Juni 2010 und Juni 2014 in der unfallchirurgischen Notaufnahme der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald aufgrund von Rohheitsdelikten behandelt wurden. FĂŒr eine deskriptive Ăbersichtsanalyse des Gesamtkollektivs wurden retrospektiv demographische Daten, Angaben zu Entstehung und Art der Gewalt sowie zu Verletzungscharakteristika ausgewertet.
Auf Grundlage von Literaturrecherche und Expertenmeinung wurde ein Kriterienkatalog entwickelt. Dieser fasst alle zur rechtsmedizinisch â forensischen Beurteilung relevanten Aspekte der Dokumentation in fĂŒnf Kategorien zusammen. Dieser Katalog diente in Kombination mit einem Expertenfragebogen der Statuserhebung der DokumentationsqualitĂ€t. Ein nach vorhandener Fotodokumentation vorselektiertes Studienkollektiv wurde anhand dieser beiden Instrumente und mittels schriftlicher Befragung von Rechtsmedizinern und Unfallchirurgen evaluiert. Der Fragebogen diente dem Zweck der Erhebung eines Meinungsbildes und zum interdisziplinĂ€ren Vergleich. Um objektive Unterschiede hinsichtlich der QualitĂ€t aufzeigen zu können, wurden die Fragebogen-Aussagen der Kliniker anhand eines mathematischen Algorithmus in den Kriterienkatalog umgewandelt.
Ergebnisse
Das Gesamtkollektiv umfasste 572 PatientenfĂ€lle. Die demographische Analyse ergab, dass vorwiegend junge MĂ€nner nach Ăbergriffen durch Fremde oder Freunde bzw. Bekannte die unfallchirurgische Notaufnahme aufsuchten. Dies geschah besonders am Wochenende bzw. auĂerhalb der regulĂ€ren Arbeitszeit. Dabei standen die Betroffenen oftmals unter Alkoholeinfluss und waren im Vergleich zu Frauen signifikant hĂ€ufiger wiederholt Opfer fremder Gewalt. Der hĂ€ufigste Verletzungsmechanismus war der Faustschlag. Die verletzten Frauen litten zumeist unter den Folgen stumpfer Gewalteinwirkung (HĂ€matome) im Kopf-Halsbereich, die auffallend hĂ€ufiger als bei MĂ€nnern im hĂ€uslichen Rahmen entstanden. Frauen suchten zudem erst deutlich verzögert medizinische Hilfe auf.
Das Studienkollektiv umfasste 100 FĂ€lle mit vorhandener Fotodokumentation. Die RĂŒcklaufquote aller Beurteilungen (Kriterienkatalog, Experten-/Fragebogen) betrug 100 %. Bei Betrachtung der tatsĂ€chlichen Gerichtsverwertbarkeit zeigte sich, dass 55 % der Dokumentationen in ihrer QualitĂ€t nach Auffassung der Rechtsmediziner ausreichend waren. Relevanten Einfluss auf die Gerichtsverwertbarkeit hatten ĂŒberwiegend die Kategorien Verletzungscharakteristika, Fotodokumentation und besonders rechtsmedizinisch relevante Aspekte. Bei diesen Kategorien traten deutliche QualitĂ€tsdefizite fĂŒr die nicht-gerichtsverwertbaren FĂ€lle auf. Ein kumulativer Punktegrenzwert fĂŒr die Gerichtsverwertbarkeit fĂŒr diese fĂŒnf Kriterien konnte nicht ermittelt werden. Es zeigte sich eine groĂe Streubreite aller Ergebnisse, die zum Teil auf die HeterogenitĂ€t der StudienfĂ€lle zurĂŒckzufĂŒhren ist. InterdisziplinĂ€re Unterschiede in der EinschĂ€tzung der DokumentationsqualitĂ€t wurden insbesondere bei charakteristischen bzw. rechtsmedizinisch relevanten Aspekten deutlich. Der Ausbildungsstand stellte sich als relevanter Faktor fĂŒr die intradisziplinĂ€re Beurteilung heraus.
Schlussfolgerungen
Die DokumentationsqualitĂ€t von Gewaltopfern, wie sie aktuell unfallchirurgisch durchgefĂŒhrt wird, wird dem Anspruch des Patienten auf eventuelle Gerichtsverwertbarkeit beispielsweise im Strafverfahren nicht ausreichend gerecht. Wesentlichen Einfluss haben grundlegende Dokumentationsaspekte und spezielle, durch die Rechtsmedizin schulbare Charakteristika. FĂŒr die praktische Umsetzung einer suffizienten QualitĂ€t bedarf es Neuerungen bzw. Optimierungen im effektiven Dokumentationsablauf und â umfang. Bewusstsein zu schaffen fĂŒr diese Thematik als wesentlicher Aspekt des unfallchirurgischen Berufsalltags ist insbesondere vor dem Hintergrund von unzureichender Datenlage und einer erwarteten hohen Dunkelziffer hĂ€uslicher Gewalt unabdingbar.
Diskussion
Eine Begutachtung durch Richter und Hinzunahme der entsprechenden Arztbriefe sowie weiteren klinischen Informationen stellen eine Option fĂŒr eine umfassendere Begutachtung der DokumentationsqualitĂ€t dar. Perspektivisch sind Investitionen in Digitalisierungskonzepte eine anzustrebende Lösung der vorhandenen ökonomischen (zeitlich, personell, finanziell) und individuell-juristischen (unzureichend gerichtsverwertbare DokumentationsqualitĂ€t) sowie prĂ€ventiven (Dunkelziffer von Gewaltopfern) Problemfelder.
Im Rahmen der durchgefĂŒhrten Arbeit wurde die Schnittstelle Schockraum bei der Traumaversorgung aus Sicht der beteiligten Einrichtungen im Bereich des TraumaNetzwerkes Berlin evaluiert.
Die Versorgung von schwerverletzten Patienten bedarf eines gut funktionierenden und eng aufeinander abgestimmten Netzwerkes aus prĂ€klinischer Versorgung durch den Rettungsdienst und weiterer klinischer Versorgung des Patienten in Traumazentren. Die entscheidende Schnittstelle zwischen den Bereichen PrĂ€klinik und Klinik stellt der Schockraum eines Traumazentrums dar. Aufgrund der hohen KomplexitĂ€t der AblĂ€ufe und Strukturen an eben dieser Schnittstelle sind zwingend MaĂnahmen zur QualitĂ€tssicherung mit dem Ziel der Optimierung von AblĂ€ufen und Strukturen erforderlich. Bisherige Mechanismen zum QualitĂ€tsmanagement fĂŒr Rettungsdienste und Kliniken erfassen die wesentliche Schnittstelle zwischen beiden Bereichen nur ungenĂŒgend.
Das gewĂ€hlte Studiendesign stellt Screeningtool dar, um Schwachstellen an der Schnittstelle zwischen PrĂ€klinik und Klinik aufzudecken. Detaillierte Aussagen zu konkreten Prozeduren sind mit Hilfe des genutzten Tools aufgrund der hierfĂŒr benötigten deutlich umfangreicheren Datenerhebung nicht möglich gewesen, zumal die einfache Anwendbarkeit im notfallmedizinischen Kontext im Vordergrund steht.
Aus den gewonnenen Ergebnissen konnten verschiedene qualitĂ€tssichernde MaĂnahmen abgeleitet werden. Allen beteiligten Einrichtungen wurde nach Abschluss der Studie ein individueller Ergebnisbericht zur VerfĂŒgung gestellt.
Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass die AblÀufe an der Schnittstelle Schockraum insbesondere unter dem Aspekt der zeitlichen AblÀufe und der Kooperation zwischen den verschiedenen Bereichen im Wesentlichen gut funktionierten. Die prÀklinische Versorgung durch den Rettungsdienst wurde von den Kliniken insgesamt als gut eingeschÀtzt, wobei in einzelnen Bereichen der Patientenversorgung Defizite mit einem sich daraus ableitbaren Nachschulungsbedarf aufgedeckt werden konnten. Als unproblematisch und weitgehend korrekt stellte sich die Auswahl der Zielklinik dar. Auch mit Blick auf die Notarztbeteiligung und die Voranmeldung von Patienten in der Zielklinik konnten keine wesentlichen Defizite aufgedeckt werden.
Als limitierende Faktoren dieser Studie ist die Zahl der eingeschlossenen FĂ€lle zu sehen, so dass bei deutlich höheren Fallzahlen belastbarere Aussagen zu erwarten wĂ€ren. Auch Aussagen ĂŒber das Outcome der Patienten lĂ€sst die Studie nicht zu.
Das genutzte Screeningtool ist dafĂŒr geeignet, um auch in anderen Rettungsdienstbereichen in anderen BundeslĂ€ndern angewendet zu werden.
Die Diskussion ĂŒber die RĂŒckkehr zum Sport nach vorderer Kreuzbandplastik wird in der Literatur aktuell kontrovers gefĂŒhrt. Der ideale Zeitpunkt und die Kriterien der Wiederaufnahme der sportlichen AktivitĂ€t nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes sind bis heute nicht eindeutig geklĂ€rt.
Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob sich die eigens entwickelte Testbatterie von Sprungtests als Kriterium hierfĂŒr eignet.
Des Weiteren sollte das Outcome von Patienten nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mittels entweder Semitendinosus- oder Hamstringtransplantat verglichen werden.
Hierzu wurden insgesamt 97 Patienten untersucht. Die Studienteilnehmer wurden in zwei verschiedene Patientengruppen eingeteilt. In Gruppe 1 (n=45) wurden jene Patienten eingeteilt, die keine Knieverletzungen hatten. Es handelt sich hierbei um eine gesunde Kontrollgruppe. In Gruppe 2 (n=52) wurden alle Patienten erfasst, die nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes eine Kreuzbandrekonstruktion erhalten hatten. Innerhalb der zweiten Gruppe erfolgte je nach erhaltenem Transplantat noch eine Zuordnung in zwei Untergruppen: Gruppe 2A (n=28) wurden dabei jene Patienten zugeordnet, die ein Semitendinosustransplantat erhielten, wÀhrend Gruppe 2B (n=24) aus Patienten mit Hamstringtransplantat gebildet wurde.
Die Patienten mit Kreuzbandrekonstruktion wurden im Rahmen der vorliegenden Studie das erste Mal in der 10. postoperativen Woche untersucht. Eine weitere Nachuntersuchung erfolgte nach einem mittlerem Follow-up von 13,6 Monaten (6-41 Monate) nach der Kreuzbandrekonstruktion.
Zum Vergleich der beiden Gruppen wurden subjektive Beurteilungen des Knies, instrumentelle StabilitÀtsmessungen (KT-1000-Arthrometer), Funktionsscores sowie Kraftmessungen und eine eigens entwickelte Testbatterie von Sprungtests herangezogen.