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- Gelenk (1) (remove)
Neurologische heterotope Ossifikationen sind ein relevantes Krankheitsbild bei Patienten mit SchĂ€digungen des zentralen Nervensystems. Diese Arbeit gibt einen Einblick in typische und atypische Befunde der Röntgenbildgebung und zeigt radiologisch fassbare VerĂ€nderungen im zeitlichen Verlauf der Erkrankung auf. Das Patientenkollektiv, welches in dieser Dissertation untersucht wurde, stammt aus dem Neurologischen Rehabilitationszentrum (NRZ) Greifswald. Von Januar 2001 bis Dezember 2004 wurden bei 31 von 1463 behandelten Patienten insgesamt 90 heterotope Ossifikationen diagnostiziert. Die angefertigten Röntgenbilder sind im Rahmen dieser Arbeit anhand vorgegebener Kriterien evaluiert worden. Hinsichtlich der Kalkdichte und der Abgrenzbarkeit zum umliegenden Gewebe fanden sich im untersuchten Kollektiv charakteristische VerĂ€nderungen im Verlauf der Ausreifung. FrĂŒhe Aufnahmen von NHO zeigten regelmĂ€Ăig eine geringere Kalkdichte und eine unschĂ€rfere Abgrenzung zum umliegenden Gewebe als die gleichen NHO in spĂ€teren Folgeaufnahmen. Ferner wird die Kalkstruktur mit zunehmender Ausreifung homogener im Vergleich zu den Vorbefunden. Die initiale Ausdehnung einer neurologischen HO lĂ€sst bereits eine tendenzielle Voraussage zu, in welcher Ausdehnung das Wachstum zum Stillstand kommen wird. So lassen sich folgende Feststellungen treffen: Tendenziell scheinen kleine NHO auch im Verlauf klein zu bleiben. Ebenso wachsen groĂe NHO bereits initial in einer groĂen Ausdehnung. Wachstum findet eher im Sinne einer Dichtezunahme als in einer GröĂenzunahme statt. Die neurologischen HO treten bevorzugt an den groĂen Gelenken auf. Am hĂ€ufigsten waren sie im HĂŒftgelenk mit 46 Befunden (51%) anzutreffen. Im Schultergelenk manifestierten sich insgesamt 24 Ossifikationen (27%). Das Kniegelenk war 10 Mal (11%) und das Ellbogengelenk 6 Mal (7%) betroffen. Es gab daneben noch 1 heterotope Ossifikation im Bereich des oberen Sprunggelenkes (1%) sowie drei heterotope Ossifikationen ohne Gelenkbeteiligung (3%), und zwar im Bereich langer Röhrenknochen (Femur und Tibia). Es fanden sich im untersuchten Kollektiv keine heterotopen Ossifikationen an den Finger- und FuĂgelenken, ebenso fanden sich keine HO im gesamten Bereich des Kopfes sowie entlang der WirbelsĂ€ule. Es wurden bei 58% der HO â Patienten Mehrfachbefunde dokumentiert. Bei 42% der HO â Patienten fand sich ein singulĂ€rer Befund. Bei 12 der 18 Patienten mit Mehrfachbefunden zeigten sich symmetrische Befunde. Bei 3 der 18 Patienten mit Mehrfachbefunden zeigte sich ein streng einseitiges Auftreten der NHO.