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Speichel leistet mit seinen reinigenden, antimikrobiellen und remineralisierenden Funktionen einen entscheidenden Beitrag zur oralen Homöostase. Dabei wirkt neben der Zusammensetzung vor allem die Menge des sezernierten Speichels kariesprotektiv. Allerdings ist die bisherige Studienlage bezĂŒglich eines Zusammenhanges zwischen verminderter SpeichelflieĂrate und Karies begrenzt. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung einer möglichen Assoziation zwischen der regelmĂ€Ăigen Medikamenteneinnahme, dem Speichelvolumen und Kronen- sowie Wurzelkaries.
In der vorliegenden Dissertation wurden querschnittliche Assoziationen zwischen der Medikamenteneinnahme, dem Speichelvolumen und Kronen- als auch Wurzelkaries untersucht. Dazu wurden Querschnittsdaten der Study of Health in Pomerania (SHIP-2 und SHIP-Trend-0) gepoolt und gemeinsam analysiert. Die Datenerhebung umfasste neben den soziodemografischen und verhaltensbedingten Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Bildung, Rauchstatus, Mundhygieneverhalten) die Speichelvolumina und dentalen Parameter Zahnzahl, DFS-Index, %DFS und RCI. Des Weiteren wurde im Rahmen der Medikamentenanamnese die Anzahl regelmĂ€Ăig eingenommener Medikamente erfasst.
Insgesamt wurden 6.069 Probanden im Alter von 20 bis 83 Jahren in die Analysen einbezogen. Das mittlere Alter lag bei 53,4 (SD 14,9) Jahren; der Anteil mĂ€nnlicher Probanden war 48,6%. In bivariaten Analysen konnte kein Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Speichelvolumen gezeigt werden. MĂ€nner hatten gröĂere Speichelvolumina als Frauen (p=0,04) und eine höhere Zahnzahl war mit einem um 138 ”l niedrigeren Speichelvolumen assoziiert (p<0,001). Des Weiteren war die Einnahme einer höheren Anzahl von Medikamenten statistisch signifikant mit niedrigeren Speichelvolumina assoziiert. Allerdings waren die beobachteten Unterschiede sehr gering, sodass der vermeintliche und eingangs erwartete groĂe Einfluss der Medikamenteneinnahme auf die Speichelvolumina nicht beobachtet werden konnte.
Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Speichelvolumen und Karies konnten in voll adjustierten Regressionsmodellen fĂŒr den DFS-Index dahingehend konsistente Ergebnisse gefunden werden, dass höhere Speichelvolumina signifikant mit niedrigeren DFS-Indizes assoziiert waren. Dabei hatten die Probanden mit hohem Speichelvolumen 1,54 kariöse und/oder gefĂŒllte bzw. ĂŒberkronte FlĂ€chen weniger als diejenigen mit niedrigem Speichelvolumen (p<0,001). FĂŒr den %DFS konnten hingegen keine statistisch signifikanten Assoziationen mit dem Speichelvolumen festgestellt werden. Insgesamt erschienen die Ergebnisse fĂŒr die beiden Kariesdefinitionen damit inkonsistent und erlaubten keine spezifischen Schlussfolgerungen.
FĂŒr die Assoziation zwischen dem Speichelvolumen und dem RCI zeigten sich in den voll adjustierten Modellen richtungskonsistente Ergebnisse. So lag fĂŒr Probanden mit den höchsten Speichelvolumina eine signifikant verminderte Inzidenzrate (IRR=0,96) fĂŒr den RCI vor im Vergleich zu denjenigen mit geringem Speichelvolumen. Insgesamt konnte nur bei GegenĂŒberstellung von Probanden mit sehr geringen sowie Probanden mit sehr hohen Speichelvolumina signifikante Assoziationen beobachtet werden, sodass die Vermutung nahe liegt, dass der Einfluss von Speichel auf Kronen- als auch Wurzelkaries vermutlich bisher ĂŒberschĂ€tzt wurde.
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass das Speichelvolumen durch verschiedene Faktoren, insbesondere durch die Medikamenteneinnahme, beeinflusst wird. Assoziationen zu Kronen- und Wurzelkaries waren eher fraglich, insbesondere unter BerĂŒcksichtigung der diskutierten methodischen Probleme.
Studie zur Bewertung der Verwendung von Stahlkronen bei kariösen MilchzÀhnen in Deutschland
(2016)
Es gibt Hinweise, dass die konfektionierte Stahlkrone bei der Restauration von kariösen MilchzĂ€hnen trotz der KostenĂŒbernahme durch Krankenkassen, einer exzellenten Erfolgsrate und einer Empfehlung der DGZMK in Deutschland kaum eingesetzt wird. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, den Umfang des Einsatzes von Stahlkronen bei niedergelassenen ZahnĂ€rzten und bei Spezialisten fĂŒr Kinderzahnheilkunde abzuschĂ€tzen und GrĂŒnde fĂŒr eine Nichtanwendung zu eruieren. Neben einer Befragung der Verantwortlichen fĂŒr Kinderzahnheilkunde an den deutschen UniversitĂ€ten (Responsrate 85%, n = 23) wurden 267 ZahnĂ€rzte und ZahnĂ€rztinnen als reprĂ€sentative Stichprobe nach Kammerbezirken ausgewĂ€hlt und telefonisch kontaktiert. 104 (Responsrate: 39%) waren zu einem Interview bereit (68% weiblich, 32% mĂ€nnlich), davon 42 (mit einer Spezialisierung Kinderzahnheilkunde (86% weiblich, 14% mĂ€nnlich). Dabei ergab sich, dass die konfektionierte Stahlkrone im Praxisalltag bei AllgemeinzahnĂ€rzten nicht routinemĂ€Ăig etabliert ist. ZahnĂ€rzte mit einem TĂ€tigkeitsschwerpunkt Kinderzahnheilkunde nutzen sie dagegen mit deutlicher Mehrheit (69%). Durch die Bereitschaft zur Beantwortung der Fragen ergab sich eine deutliche Verschiebung in Richtung weibliches Geschlecht und Spezialisierung Kinderzahnheilkunde, was ebenfalls Hinweise auf eine eventuelle Nutzung gibt. Die Dauer der bisherigen zahnĂ€rztlichen TĂ€tigkeit hatte keine Einfluss auf die Nutzung von Stahlkronen (p>0,05). Die gewonnenen Ergebnisse machen deutlich, dass die Stahlkrone in Deutschland kaum Verwendung findet, was auch den KZBV [2014] Abrechnungsdaten entspricht, obwohl die Ăberlegenheit der Stahlkrone gerade bei mehrflĂ€chig kariösen MilchzĂ€hnen gegenĂŒber einer konventionellen FĂŒllung eindeutig belegt sind. Als GrĂŒnde wurden vorrangig Ă€sthetische Vorbehalte durch die Eltern oder der Patienten genannt. Ein wesentlicher Grund könnte in der Ausbildung der ZahnĂ€rzte liegen, da auch an den UniversitĂ€ten die Stahlkrone mehrheitlich zwar theoretisch gelehrt wird, aber hĂ€ufig nicht praktisch trainiert wird. Die Hall-Technik hat sich an den UniversitĂ€ten noch nicht durchgesetzt (22% Einsatz). FĂŒr die Zukunft könnte es sinnvoll sein, in Fortbildungen verstĂ€rkt die Stu-dienergebnissen zur FĂŒllung und Stahlkrone zu kommunizieren und so die Bedenken auf Seiten der behandelnden ZahnĂ€rzte zu reduzieren. In den UniversitĂ€ten wĂ€re ein verstĂ€rktes praktisches Training bei der Eingliederung von Stahlkronen im Studentenunterricht sinnvoll und eine Auseinandersetzung mit der Hall-Technik.
We presented the prevalence of MIH in Dubai/UAE for the first time, which represents a developed Middle Eastern city and compared it to results obtained from Greifswald/Germany, which represents a developed European city. The results have shown that the prevalence of MIH in Dubai/UAE is higher than Greifswald/Germany. However, in comparison to the literature, the prevalence of MIH in Dubai is lower than other Middle Eastern cities. Furthermore, we have shown that there is a higher caries level associated with MIH in Dubai. This is also true in Greifswald, Germany and other international studies. In addition, we have reported the prevalence of caries and fluorosis in Dubai and compared them to Greifswald and the previous studies in Dubai. Nevertheless, caries values presented in this study and previous studies indicate that strong attention is required from health authority to this topic. This research provides a strong and comparable source of information on the prevalence of MIH in Dubai for other studies, since it followed strictly all methodological and clinical standards suggested for the assessment and diagnosis of MIH, which are the EAPD criteria. The findings presented in this study require particular attention from the local health authorities and general practitioners for such developmental defect to facilitate early and adequate diagnosis and treatment. This could be achieved by implementing continuing education courses on MIH detection, diagnosis, and treatment for general practitioners. Furthermore, this study has the potential to trigger new studies that would help in understanding the MIH etiology.
The Institute of German Dentists [Institut der Deutschen ZahnĂ€rzte (IDZ)] conducted four national cross-sectional surveys of oral health in the German resident population [German Oral Health Studies, "Deutsche Mundgesundheitsstudien", (DMS)]: in 1989 (DMS I, only West Germany), 1992 (DMS II, only East Germany), 1997 (DMS III), and 2005 (DMS IV). In this study, the first two surveys (1989/92) were merged to achieve comparability with the last two studies. The Studies of Health in Pomerania (SHIP) are two independent regional cross-sectional population-based studies conducted during 1997-2001 (SHIP-0) and 2008-2012 (SHIP-Trend) in northeast Germany. In this thesis, we addressed three main questions: First, we aimed to explore the relative contributions of clinical oral health variables assessing caries, periodontal status, and prosthetic status to self-perceived oral health by means of an age-specific approach in DMS IV. Second, we aimed to assess the changes of dental health in West and East Germany between 1989 and 2005 in DMS I-IV. Third, we aimed to evaluate the changes of periodontal status and number of teeth within the last decade based on data from the DMS and the SHIP studies. To explore the associations of self-perceived oral health with clinical oral health variables, we developed separate multinomial logistic regression models for adults and seniors in DMS IV by using stepwise methods. To assess the changes of dental health in West and East Germany between 1989 and 2005, we applied regression models and assessed associations between region, survey year, their interactions and variables assessing dental disease status (number of missing, filled, decayed and sound teeth, the DMFT-index and the probability of having â€20 teeth), adjusting for potential risk factors for caries. To assess changes of periodontal status in Germany, prevalences, percentages and numbers of teeth affected were defined. In summary, the number of unreplaced teeth showed the strongest association with self-perceived oral health in adults and was the second variable to enter the model for seniors during the stepwise selection process. Between 1997 and 2005, the number of missing teeth considerably decreased in DMS but East Germans had consistently more missing teeth than West Germans in each survey year. Further, during the last decade, the periodontal status significantly improved in SHIP and in West German adults, which might translate into a even higher tooth retention in the future.
Zielstellung: Ziel dieser 3-Jahres Studie war die Untersuchung und Bewertung der mittelfristigen Effekte des PrĂ€ventionsprogramms GeKoKidS bei Greifswalder SchĂŒlerInnen von der 5. bis zur 8. Klasse (9 bis 14 Jahre). Methode: Im Rahmen der jĂ€hrlich stattfindenden, verpflichtenden Reihenuntersuchung wurden die Daten von 322 SchĂŒlerInnen mit einem Durchschnittsalter von 14,1 ±0,9 Jahren (47,5 % MĂ€dchen) aus 5 Greifswalder Schulen erhoben. 145 SchĂŒlerInnen wurden in diesem Zusammenhang neu untersucht. 177 Probanden gehörten zur Follow-up Gruppe, wobei 70 der Interventionsgruppe und 107 der Kontrollgruppe angehörten. Deren Daten wurden mit den in Klasse 5 erhobenen Daten sowie mit der Drop-out und der Neu-Untersuchten Gruppe verglichen und RĂŒckschlĂŒsse ĂŒber die Wirksamkeit des Programms gezogen. ZusĂ€tzlich wurden bei der Ausgangsuntersuchung die Fragen bezĂŒglich der Gesundheitskompetenz, des Sozialstatus und des ErnĂ€hrungsverhaltens sowohl von den Eltern als auch von den Kindern beantwortet und jetzt in die Auswertung einbezogen. Ergebnisse: Bei vergleichsweise niedrigen Karieswerten fand sich eine deutliche Kariespolarisation: Bei 59,9 % der Jugendlichen konnte ein naturgesundes Gebiss und bei 20,8 % sehr niedrige Karieswerte (DMFT = 1 bis 2) registriert werden. Das verbleibende knappe FĂŒnftel (19,9 %) vereinte insgesamt 75 % des gesamten Kariesbefalls auf sich (SiC Index = 3,3 DMFT). Sowohl in der Interventions- als auch in der Kontrollgruppe waren die Werte der 107 bzw. 70 Jugendlichen, die zur Follow-up Gruppe gehörten, teilweise signifikant besser (Kontrollgruppe: pDMFT = 0,019) als bei den 248 bzw. 243 Probanden der Drop-out Gruppe. AuĂerdem war der in Klasse 8 gemessene mittlere DMFT der 177 GeKoKidS-TeilnehmerInnen (1,1 ±1,8) niedriger als bei den 145 SchĂŒlerInnen (1,3 ±1,9) der Gruppe der Neu-Untersuchten. Die Interventionsgruppe wies anfĂ€nglich eine sozial ungĂŒnstigere Zusammensetzung und damit auch höhere Karieswerte als die Kontrollgruppe auf, was ĂŒber die Studienzeit so blieb. Trotz Adjustierung fĂŒr den Sozialstatus konnte damit fĂŒr die Interventionsgruppe kein niedrigerer Karieszuwachs erzielt werden als fĂŒr die Kontrollgruppe (âDMFT = 1,2 ±1,8 vs. âDMFT = 0,4 ±1,0; p = 0,019). Die Karieserfahrungen in Klasse 5 und 8 korrelierten signifikant (pDMFT_Kl5 = 0,032; pDMFT_Kl8 = 0,013) mit der Sozialschicht der SchĂŒlerInnen. So war der mittlere DMFT umso niedriger, je höher die soziale Schicht der Jugendlichen (Unterschicht: 1,4 ±1,7, Mittelschicht: 1,2 ±2,2, Oberschicht: 0,6 ±1,6). Sozialstatus und initialer Kariesbefall bestimmten damit am stĂ€rksten den Karieszuwachs zwischen der 5. und 8. Klasse, was durch das Interventionsprogramm nicht kompensiert werden konnte. Die Analyse hinsichtlich der ErnĂ€hrung der Jugendlichen ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nussnougatcreme bzw. salzigem GebĂ€ck und dem gemessenen DMFT (p = 0,035 bzw. p = 0,018). Auch das hĂ€ufige Trinken von Limonade ging mit mehr Karies einher (p < 0,001). Weitere Untersuchungen ergaben, dass die HĂ€ufigkeit des abendlichen ZĂ€hneputzens sowie die Benutzung von elmexÂź gelĂ©e weniger Karies bedeutete (p < 0,001 bzw. p = 0,001). DarĂŒber hinaus konnte ein wesentlicher Zusammenhang zwischen der Einstellung und dem Verhalten zur Zahngesundheit, sowohl in der Follow-up Gruppe als auch in der Drop-out Gruppe, festgestellt werden (p < 0,001). Schlussfolgerung: Das Wissen bezĂŒglich oraler PrĂ€vention fĂŒhrt nicht zwangslĂ€ufig zu weniger Karies, sondern Einstellungen und das tatsĂ€chliche Verhalten beeinflussen die orale Gesundheit stĂ€rker. PrĂ€ventionsprogramme sollten daher eher die Motivation bzw. das tatsĂ€chliche PrĂ€ventionsverhalten verĂ€ndern, im besten Fall durch regelmĂ€Ăige, zugehende oralprĂ€ventiv wirksame MaĂnahmen wie FluorideinbĂŒrstungen. Der Sozialstatus und das damit einher gehende tatsĂ€chliche Verhalten sowie die Einstellung zur Mundhygiene spielen eine bedeutende Rolle und fĂŒhren sehr frĂŒh zu deutlich erkennbaren Unterschieden im Kariesbefall von Kindern, die sich mit der Zeit eher verstĂ€rken und relativ schwer durch PrĂ€ventionsprogramme nivelliert werden können.
Ziel der vorliegenden Studie war eine aktuelle, deskriptive Darstellung der Karies-, Fluorose- und MIH-PrĂ€valenz der 15-jĂ€hrigen SchĂŒler in Greifswald. Die erhobenen Daten sollten dabei nach geschlechts-, schul-, und schulartspezifischer Verteilung betrachtet werden. Zudem erfolgte der retrospektive Datenvergleich mit den Ergebnissen aus vorhergehenden Reihenuntersuchungen in Greifswald und aktuellen Werten in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland. ZusĂ€tzlich wurden in einer multiplen Regressionsanalyse signifikante EinflĂŒsse der Karieserfahrung auf Probandenebene analysiert. Die Ergebnisse basieren auf den Befunden von 303 SchĂŒlern (52,1 %, n = 158, mĂ€nnlich; 47,8 %, n = 145, weiblich). Im Zeitraum von MĂ€rz bis Mai 2013 wurden die Untersuchungen in Form einer Totalerfassung und ausschlieĂlich von einem kalibrierten Untersucher durchgefĂŒhrt. Dabei wurden die DMFT-, DMFS-, TF-, und MIH-Indizes erhoben. Innerhalb der Gesamtpopulation wurde ein DMFT von 1,21 (SD ±2,06) ermittelt. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bei der geschlechtsspezifischen Betrachtung der Karieserfahrung. Im Vergleich zu der Greifswalder Reihenuntersuchung des Jahres 2003 mit einem mittleren DMFT von 3,97 (SD ±3,68) ergibt sich eine Kariesreduktion um 69,5 % fĂŒr die 15-JĂ€hrigen. Diese ging mit einem signifikanten Anstieg der naturgesunden Gebisse von 19,4 % (2003) auf 54,8 % (2013) einher. FĂŒr die Studienpopulation ergab sich ein Sanierungsgrad von 87,9 %. Bei der vergleichenden Untersuchung des DMFT innerhalb der einzelnen Schulen und des Schultypus ist eine deutliche Polarisation erkennbar. So zeigten Gymnasiasten sowohl im Vergleich der einzelnen Schulen, als auch bei der vergleichenden Betrachtung der Schulart stets die geringsten DMFT-Werte mit im Mittel 0,76 DMFT, wĂ€hrend die Gesamtschule bei beiden Betrachtungen die höchsten Werte aufwies mit einem mittleren DMFT von 3,16. Die Ergebnisse der multiplen, linearen Regressionsanalyse mit den Variablen Geschlecht, Schultyp, Fluorosen und MIH zeigte einen hochsignifikanten Zusammenhang zwischen der Gesamtschule als besuchter Schulform und der abhĂ€ngigen Variable DMFT (p < 0,001). Innerhalb dieser Studie wiesen von den 303 untersuchten 15-jĂ€hrigen SchĂŒlern 17,5 % (N = 53) eine fluorotische VerĂ€nderung auf. Der maximal diagnostizierte Grad nach dem Thylstrup-Fejerskov Index (TF-Index) war 3. Insgesamt lag bei 8,9 % (N = 27 SchĂŒler) ein Fluorosegrad 1 und bei 6,6 % (N = 20 SchĂŒler) ein Fluorosegrad 2 vor. Der höchste ermittelte Fluorosegrad 3 wurde bei 2 % (N = 6 SchĂŒler) festgestellt. 88,6 % der fluorotischen VerĂ€nderungen waren mit TF1 und TF2 AusprĂ€gungen geringsten Grades. Unter GymnasialschĂŒlern zeigte sich die höchste PrĂ€valenz von Dentalfluorosen. Insgesamt zeigten 3,6 % (N = 11) eine Molaren- Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) auf. Diese teilen sich in acht SchĂŒler (2,6 %) mit einer MIH Grad 1 und drei SchĂŒler (1,0 %) mit einem Grad 2. Eine MIH Grad 3 wurde nicht beobachtet. Dabei konnte eine signifikante positive, aber schwache Korrelation zwischen dem Auftreten einer MIH und dem DMFT nachgewiesen werden (Spearman Korrelation = 0,114 (p = 0,047)). Zusammenfassend lĂ€sst sich feststellen, dass bei den Greifswalder 15-JĂ€hrigen in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei der KariesprĂ€vention erzielt wurden, Karies in signifikantem Umfang nur noch bei wenigen Kindern vorkommt und andere orale Probleme wie Fluorosen und Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation kaum relevant sind. Dieser exzellente orale Gesundheitszustand sollte erhalten werden und die PrĂ€vention bei den wenigen, verbliebenen Schulen mit Hochrisikokindern intensiviert werden.
Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, wie sich die Mundgesundheit und der zahnmedizinische Therapiebedarf in Deutschland entwickeln werden. In der Arbeit wurden Projektionen zur Entwicklung der MorbiditĂ€t, der Mundgesundheit und dem Therapiebedarf auf Grundlage der reprĂ€sentativen Daten aus den Deutschen Mundgesundheitsstudien III (1997) und IV (2005), den epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe durch die DAJ (2004-2009), den JahrbĂŒchern der KZBV (2003-2010), den Zahlenberichten der PKV (2006-2011) sowie den Prognosen der Bevölkerungsentwicklung vom Bundesamt fĂŒr Statistik [2006] vorgenommen. Die Auswertung der Resultate hat ergeben, dass der Trend zur Verbesserung der Mundgesundheit in den nĂ€chsten 20 Jahren weiter durch alle Bevölkerungsschichten voranschreiten wird. Am stĂ€rksten wird sich die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen (0,3 DMFT bei 12-JĂ€hrigen im Jahr 2030) und am schwĂ€chsten bei der Risikogruppe der Senioren (22 DMFT) zeigen. Die Anzahl der fehlenden ZĂ€hne wird bei Erwachsenen und Senioren stark zurĂŒckgehen, besonders in der Basisgruppe der Senioren von 14,1 MT (1997) auf 3,1 (2030). Die Anzahl der gefĂŒllten ZĂ€hne wird im Durchschnitt zumeist konstant bleiben. WĂ€hrend Kinder und vor allem die Basisgruppe der Erwachsenen mit 12,3 FT (1997) auf 10,1 (2030) eine Reduktion von FĂŒllungen erleben werden, wird in der Risikogruppe der Erwachsenen und bei Senioren mit deutlich mehr FĂŒllungen gerechnet, insbesondere da hier auch mehr ZĂ€hne in Zukunft vorhanden sein werden. Die Verbesserung der Mundgesundheit kann insgesamt zu einem RĂŒckgang des Prothetikbedarfs und zugleich zu einer Verschiebung vom herausnehmbaren zum festsitzenden Zahnersatz fĂŒhren.
The aim of this study is to develop an easily applicable prediction model for high coronal caries increment in adults (20-79 years) from a representative sample (N=2,565) to identify a high risk-group for specific caries prevention. The data from SHIP-0 (1997-2001) and the 5-year follow-up SHIP-1 (2002-2006) is used for analyses. The oral health examination was conducted according to WHO criteria [1997]. The drop-out analysis reveals that drop-outs are significantly older, have a lower school education, are more frequently current smokers, but have a better self-perception of their teeth. The majority of the study-population (76%) has caries incidence in this 5-year period. Caries increment shows a polarized distribution, as the high caries increment group (â„9 surfaces in half-mouth, 11.4% of the sample) comprise 40% of the total increment. The variables male gender, age â„40 years, lower school education or lower income, current smoking, pain-associated dental visit, baseline caries experience and a non-satisfying self-perception of teeth show a statistically significant influence on high caries increment. The prediction model allows a fair to good prediction on an epidemiological level for men (AUC=0.75). The factors smoking, school education and pain-associated visit only have a significant impact on the prediction of high caries increment in men. Due to very high caries prevalence and increment a population-based prevention in adults should be optimized first, before risk-group specific preventive programmes might be implemented.
Until now proximal caries is still a significant problem in the clinical dentistry in spite of the caries decline recently. As resin infiltration offers a new micro-invasive treatment to arrest the progression of proximal initial carious lesions, this study aimed to evaluate its clinical applicability, safety and effect. In the study population of 50 children, adolescents and young adults (mean age 17.9 years ± 6.8), ten dentists at University of Greifswald applied the infiltration material ICONŸ (DMG, Germany) on non-cavitated proximal lesions in permanent and primary teeth as described in the manual instructions from the producer. The results showed good patient satisfaction with the procedure. The time for the infiltration (24.3 min ± 7.4), which included rubber dam application (7.7 min ± 4), and the effort were perceived as comparable to a composite filling by the dentist or as even easier. In three patients (6%), it was not possible to gain sufficient proximal space for the application of an infiltration. The location of the infiltrated tooth, separation problems as well as the routine of the dentists with the infiltration technique had an effect on the duration of the infiltration. A clear learning curve with a reduction of treatment time for subsequent treatments was observed (P < 0.001). Within the follow-up interval of 12 months, vitality of all infiltrated teeth was still positive and no relevant differences in plaque accumulation or gingival status were recorded. In addition, the infiltrated surfaces showed smooth margins and considerable decrease in the discoloration. In the radiographic evaluation after one year, only two lesions (4.7%) have progressed. Thus, caries infiltration is an applicable method for the treatment of initial non-cavitated proximal lesions without prior temporary tooth separation. Even without special training it can be applied easily by dentist and they experience a clear learning curve within the first 5-10 applications. In addition, the infiltration technique shows a high acceptance by the patients. Furthermore, caries infiltration lead to very good results regarding safety and preventing the lesion progression of non-cavitated proximal caries lesions located in the enamel or in the outer third of dentin.
Hintergrund: Parallel zum generellen KariesrĂŒckgang ist es zu einer Zunahme von ECC und Narkosesanierungen gekommen. Material: In der Greifswalder Zahnklinik wurden Ăberweisungen, Narkosesanierungen und Schmerzpatienten im Bereich der Kinderzahnheilkunde untersucht. Ergebnisse: Der Schwerpunkt liegt in allen Bereichen in der Altersgruppe 2-5-jĂ€hriger mit sehr hohen dmft-Werten. Diskussion: Die Studie unterstreicht die Polarisierung der Karies und die Notwendigkeit spezialisierter Kinderzahnheilkunde.