In vielen wissenschaftlichen Studien konnte die Bedeutung des NO-cGMP-PKG-Signalweges fĂŒr die Regulation der Spannung von glatten Muskelzellen gezeigt werden. Im Mittelpunkt standen dabei oftmals die Guanylatzyklase, die Proteinkinase G oder zellulĂ€re KalziumkanĂ€le und deren Bedeutung fĂŒr die MuskeltĂ€tigkeit. In der vorliegenden Arbeit sollte ĂŒber Modulatoren der zellulĂ€re cGMP-Spiegel in glatten GefĂ€Ămuskelzellen von Ratten verĂ€ndert und durch Messung der KontraktionsstĂ€rken dessen Einfluss auf das Kontraktionsverhalten nachgewiesen werden. Dabei sollte sowohl die Auswirkung von cGMP-VerĂ€nderungen auf die Spannung bei maximaler Stimulation als auch auf die SensitivitĂ€t fĂŒr Phenylephrin untersucht werden. Nach Inkubation der Aorten mit einem cGMP-Modulator und Stimulation mit Phenylephrin wurden die Kontraktionen von Aortenringen ĂŒber Schreiber direkt aufgezeichnet. Als Modulatoren wurden das Urikosurikum Probenecid, der Phosphodiesterasehemmer Sildenafil und der Inhibitor der löslichen Guanylatzyklase ODQ eingesetzt. Ein besonderer Fokus sollte darauf gelegt werden, inwiefern die Hemmung der MRP-Transportproteine 4 und 5 durch Probenecid- und Sildenafilinkubation auf den cGMP-Spiegel und damit die Spannung der glatten Muskelzellen auswirkt. In den Aufzeichnungen der Kontraktionen zeigte sich unter ODQ-Einfluss eine deutlich gesteigerte Spannung in g pro g Aortengewebe (Mw=2761,44*; SEM=236,4; n=9) bei maximaler Stimulation mit Phenylephrin im Vergleich zur Kontrolle (1515,15; 186; n=9). Unter Vorinkubation mit Sildenafil konnten sowohl mit der geringeren Konzentration von 1 ”M (689,15*; 163,3; n=5) als auch bei 50 ”M (187,17*; 154,5; n=5) signifikant niedrigere Spannungen festgestellt werden. In höherer Konzentration kommt neben der Inhibition der PDE auch der hemmende Einfluss von Sildenafil auf die MRP-Transporter zum Tragen. Auch nach der Inkubation mit Probenecid konnte sowohl mit 10 ”M (783,70; 150,7; n=5) als auch mit 100 ”M (693,64*; 128,4; n=5) eine verminderte Kontraktion der GefĂ€Ăe festgestellt werden. Die Untersuchung der SensitivitĂ€t der Aorten auf Phenylephrin ĂŒber Vergleiche der EC50-Werte ergab, dass insgesamt durch den Einsatz von cGMP-Modulatoren keine VerĂ€nderungen der SensitivitĂ€t verursacht werden. Schlussfolgernd ergibt sich aus den Ergebnissen dieser Arbeit, dass glatte GefĂ€Ămuskulatur ĂŒber cGMP-Modulatoren hinsichtlich der Maximalspannungen beeinflussbar ist und dass der cGMP-Transport ĂŒber MRP 4 und 5 fĂŒr die Kontraktion von glatten Muskelzellen physiologisch bedeutsam zu sein scheint, was neue Möglichkeiten des medikamentösen Eingreifens in die GefĂ€Ăregulation eröffnen könnte.