Das Bovine Virale Diarrhoe Virus (BVDV) gehört zum Genus Pestivirus innerhalb der Familie der Flaviviridae. BVDV verursacht eine gefÀhrliche Durchfallerkrankung bei Rindern,
besonders KĂ€lbern, die Bovine Virusdiarrhoe (Mucosal Disease). BVDV gehört zu den einzelstrĂ€ngigen RNA-Viren und ist eng verwandt mit dem Erreger der Klassischen Schweinepest sowie der Border Disease der Schafe. Wie andere Pestiviren, ist BVDV ein behĂŒlltes Virus, auf dessen HĂŒlle drei Strukturproteine (Erns, E1 und E2) zu finden sind. In dieser Arbeit wurden die Glykoproteine E1 und E2 genauer charakterisiert, um Hinweise auf den Mechanismus der Knospung (Budding) von Pestiviren zu erhalten. Dazu ist die subzellulĂ€re Lokalisation, die Topologie sowie der Retentionsmechanismus fĂŒr E1 und E2 genauer untersucht worden. Die subzellulĂ€re Lokalisation der HĂŒllproteine wurde mit Hilfe von Kolokalisationsanalysen mit spezifischen Kompartimentmarkerproteinen bestimmt. Sowohl als Einzelexpression als auch nach Expression als E1-E2-VorlĂ€uferprotein zeigte sich eine Anreicherung der beiden Proteine vorwiegend im ER. Die Lokalisationsanalyse E2s in mit verschiedenen BVDV-StĂ€mmen infizierten Zellen zeigte ein sehr Ă€hnliches Bild wie die Einzelexpression. Die, die intrazellulĂ€re Retention vermittelnden, Regionen wurden zunĂ€chst mit CD72-Fusionsproteinen eingegrenzt und zeigten, dass die TransmembrandomĂ€nen der Proteine fĂŒr die Retention entscheidend waren.
Anhand verschiedenster Mutanten, welche Substitutionen, Insertionen und Deletionen im Bereich des C-Terminus von CD72-E1 bzw. E2 (ohne CD72-Fusionspartner) beinhalteten,
konnten einzelne AminosĂ€uren identifiziert werden, die essentiell fĂŒr die Retention sind oder diese zumindest beeinflussen. FĂŒr E2 konnte das Arginin an Position 355 als wichtig fĂŒr die Retention bestĂ€tigt und weiterfĂŒhrend untersucht werden. Mit Mutationen des Glutamins an Position 370 konnte auĂerdem der modulierende Effekt des cytoplasmatischen Rests auf die Retention E2s gezeigt werden. Die Retention von E1 ist unabhĂ€ngig von der LĂ€nge der TMD und wird durch mehrere polare AminosĂ€uren (K174, R177, Q182) beeinflusst. Die Topologieuntersuchungen
fĂŒr E1 und E2 nach Einzelexpression mit Tag-markierter Proteinvarienten zeigte, dass die reifen Proteine eine einspĂ€nnige TransmembrandomĂ€ne mit dem N-Terminus auf der luminalen und dem C-Terminus auf der cytosolischen Seite des ERs besitzen.
In dieser Arbeit wurden systematisch mehrdimensionale chromatographische Systeme unter Verwendung von Alkyl-, Calixaren- und Resorcinarenphasen untersucht. Deren Analyse bildet einen grundlegenden Schritt on-line gekoppelte Trennungen in der HPLC schneller und effektiver planen und optimieren zu können. Neue Ergebnisse ĂŒber den Einfluss der SĂ€ulenschaltsysteme auf die Retention der Analyten wurden dargestellt. Sowohl Erkenntnisse ĂŒber die Retentionsmechanismen wĂ€hrend der Schaltung als auch mathematische Modelle zur Beschreibung der Retention auf der sekundĂ€ren stationĂ€ren Phase wurden ermittelt. Um eine umfassende Betrachtung zu gewĂ€hrleisten, wurden 43 Analyten verschiedener Struktur (unpolare, polare, ionische Analyten chemischer Leitstruktur sowie pharmazeutisch genutzte Stoffe) verwendet. Mit diesen Analyten erfolgten zunĂ€chst eindimensionale Analysen, um anschlieĂend den exakten Einfluss der SĂ€ulenschaltungen zu ermitteln. Die Ergebnisse wurden unter BerĂŒcksichtigung bestehender Retentionsmodelle interpretiert. Dabei zeigten sich Unterschiede zwischen konventionellen alkylgebundenen und neuartigen calixarengebundenen stationĂ€ren Phasen. Erweiterungen und PrĂ€zisierungen der bestehenden Modelle wurden vorgeschlagen. Diese vertiefen das VerstĂ€ndnis der Retentionsmechanismen in der RPLC.
Zusammenfassung Die Schwierigkeit einer Weisheitszahnentfernung wird von mehreren Faktoren, wie Patientenalter, Gesundheitszustand, Tiefe der Retention, Verlagerungsform des Zahnes und Beziehung zu den umgebenen Strukturen, sowie vom Erfahrungsniveau des Operateurs, bestimmt. Nach PrĂŒfung der Indikation zur Weisheitszahnentfernung muss der Behandler durch eine gezielte Diagnostik in der Lage sein, eine Fallauswahl zu treffen, ob er die Operation selbst ausfĂŒhrt oder den Patienten zu einem Spezialisten ĂŒberweist. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, in einer prospektiven Studie die Schwierigkeit einer Weisheitszahnoperation mit ihren intraoperativen und postoperativen Komplikationen unter besonderer Beachtung des Schwierigkeits-Indexes nach PEDERSEN zu untersuchen. Hierbei sollte die PraktikabilitĂ€t des Indexes nach PEDERSEN geprĂŒft werden. Durch HinzufĂŒgen weiterer röntgenologisch ermittelter Risikofaktoren wurde ein erweiterter Schwierigkeitsindex fĂŒr die Entfernung unterer WeisheitszĂ€hne erstellt. Dieser soll fĂŒr den diagnostizierenden Zahnarzt eine Handlungsgrundlage bilden. Zur Basisdiagnostik vor der Entfernung unterer WeisheitszĂ€hne gehört neben dem klinischen Befund die röntgenologische Auswertung einer aktuellen Panoramaschichtaufnahme. Alle lokalen Risikofaktoren, die im Schwierigkeitsindex nach PEDERSEN und im erweiterten Index integriert sind, können einfach und sicher in der radiologischen Befundung der Panoramaschichtaufnahme ermittelt werden. Diese Faktoren bestehen aus der Verlagerungsform der WeisheitszĂ€hne in Bezug zur LĂ€ngsachse des zweiten Molaren, der Verlagerungstiefe des dritten Molaren in der kraniokaudalen Position, der Verlagerung nach dem mesiodistalen Platzangebot zwischen dem zweiten Molaren und dem aufsteigendem Unterkieferast, der Lage der Weisheitszahnwurzel in Bezug zum Canalis mandibulae und der Wurzelmorphologie des dritten Molaren. In der vorliegenden Studie wurde die röntgenologische Diagnostik ausschlieĂlich ĂŒber die Panoramaschichtaufnahme vorgenommen. Der Studienzeitraum erstreckte sich ĂŒber 12 Monate von Januar bis Dezember 2005. Dabei wurden bei 578 Patienten (325 Frauen, 253 MĂ€nner) 978 untere WeisheitszĂ€hne entfernt. Um wechselseitige Beziehungen bei Patienten, bei denen zwei untere WeisheitszĂ€hne entfernt wurden, auszuschlieĂen, wurde jeweils nur einer der beiden unteren dritten Molaren in die Statistik einbezogen. Alle Ergebnisse beziehen sich somit auf 578 untere WeisheitszĂ€hne bei 578 behandelten Patienten. Das durchschnittliche Lebensalter betrug bei den Frauen 20 Jahre und bei den MĂ€nnern 23 Jahre. Bei Patienten, die jĂŒnger als 25 Jahre alt waren, wurden die WeisheitszĂ€hne in 64% der FĂ€lle auf Grund unzureichender PlatzverhĂ€ltnisse fĂŒr den Zahn-durchbruch entfernt. Bei den Patienten die 25 Jahre und Ă€lter waren, wurden die meisten WeisheitszĂ€hne (39%) wegen einer akuten oder chronischen EntzĂŒndung operiert. Mit der vorliegenden Arbeit wird bestĂ€tigt, dass höhere Schwierigkeitsgrade des PEDERSEN-Indexes erschwerte Weisheitszahnentfernungen mit einer Zunahme intraoperativer und postoperativer Komplikationen anzeigen. Mit dem im Ergebnis dieser Arbeit erweiterten Schwierigkeitsindex kann der Voraussagewert noch erhöht werden. Dabei ist in der statistischen Auswertung die WurzelkrĂŒmmung des Weisheitszahnes mit mehr als 45° als gröĂter Risikofaktor fĂŒr eine lange Operationszeit ermittelt worden. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass die Dauer der Operation ab dem Schwellenalter von 25 Jahren zunimmt. Schlussfolgernd wird operativ unerfahrenen Zahnmedizinern empfohlen, ab einem Schwierigkeitsgrad von 7 des PEDERSEN-Indexes und von 11 des erweiterten Indexes die Indikation zum selbststĂ€ndigen operativen Vorgehen kritisch zu sehen. Diese Patienten sollten, insbesondere wenn sie Ă€lter als 25 Jahre sind, an erfahrene Oralchirurgen oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen ĂŒberwiesen werden. Im Ergebnis dieser Arbeit konnte festgestellt werden, dass der Schwierigkeitsindex nach PEDERSEN vor allem aber hier der erweiterte Index als Prognoseindices bei der Entfernung unterer WeisheitszĂ€hne wertvoll sind. Dem kieferchirurgisch unerfahrenen Kollegen wird die Verwendung des erweiterten Indexes angeraten, da die Aussagekraft bezĂŒglich des Risikos von intraoperativen Komplikationen gröĂer ist. Kritisch muss bewertet werden, dass Komplikationen zwar hĂ€ufiger bei höheren Schwierigkeitsgraden des erweiterten Indexes auftreten, jedoch folgenschwere SchĂ€digungen des Nervus lingualis und des Nervus alveolaris inferior auch bei einer niedrigen Bewertungszahl des Schwierigkeitsindexes nicht auszuschlieĂen sind.