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Das Magnet Force System™ ist ein kieferorthopädischer Apparat zur Korrektur von Okklusionsstörungen. Die Untersuchung von solchen Patienten in der Computertomografie (CT) ist wegen möglicher Artefaktbildung unter Umständen nicht möglich. Material und Methode: Es wird die Artefaktbildung des Magnet Force System in situ an 4 anatomischen Präparaten in der CT untersucht. Die Artefaktbildung wird deskriptiv hinsichtlich der Befundqualität der Bilder beschrieben. Ergebnisse: Die CT ist bei Patienten mit magnetischen Attachements ein geeignetes Bildgebungsverfahren. Der Einfluss weiterer Fremdkörper (Osteosynthese, sanierte Zähne) ist nicht eindeutig vorherzusagen. Die Entwicklung neuer Bildgebungsverfahren, Abdecktechniken und verbesserter Rekonstruktionsalgorithmen können einen Fortschritt bewirken.
Eine prospektive epidemiologisch- klinische Studie der kraniomandibulären Dysfunktion in Korrelation zu orthopädischen Erkrankungen der Wirbelsäule, Schultergelenke, des Beckens und der Gelenke der unteren Extremitäten ergab folgende Ergebnisse: 47% der Patienten leiden an pathologischen Veränderungen des Bewegungsapparates. Geschlechtsspezifisch gibt es kaum Unterschiede. 11% der Patienten leiden an orthopädischen Erkrankungen als auch an CMD. Der Anteil der Frauen ist mehr als doppelt so hoch wie der der Männer. 6% der Patienten leiden an CMD ohne orthopädische Erkrankungen, kein Geschlechterunterschied. Patienten ohne körperliche Aktivitäten haben ein höheres Risiko, an CMD zu erkranken. Bruxismus steht als Symptom bei allen CMD- Patienten an erster Stelle. Die Mehrheit der Patienten litt vor Eintritt der CMD bereits an einer oder mehreren orthopädischen Erkrankungen. Die Osteopathie spielt für Diagnostik und Therapie der CMD keine Rolle.
Die Arbeit stellt mit den Gesundheitssystemen der Bundesrepublik Deutschland, des Königreich Schweden und der Republik Estland drei europäische Gesundheitssysteme mit ihren zivilen und militärischen Anteilen vor, die sich im jeweiligen nationalen Konsens unterschiedlich entwickelt haben. Anhand der Analyse der Gesundheitssysteme werden zum einen verschiedene Wege zur Gewährleistung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung durch das zivile Gesundheitssystem und zum anderen auch die sanitätsdienstlichen Komponenten der Streitkräfte zur Gesundheitsversorgung der Soldaten aufgezeigt. Im militärischen Bereich des Gesundheitswesens werden sowohl die Aspekte der Versorgung im Heimatland als auch im Auslandseinsatz dargestellt. Kernfrage der Arbeit ist, ob sich aus dem Vergleich aller drei Systeme trotz unterschiedlicher Entwicklung Anstöße für die Weiterentwicklung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, insbesondere im Bezug auf zivil/militärische Kooperationsmöglichkeiten und/oder –notwendigkeiten sowie Synergieeffekte, ergeben.
In der präventiven Gesundheitsvorsorge bei Vorschulkindern stellt der Zahnärztliche Kinderpass in Mecklenburg-Vorpommern nach der Einführung im Jahr 2004 eine Möglichkeit zu einer lückenlosen Dokumentation der Zahnkarriere und dadurch zur Verbesserung der Mundzahngesundheit bei den Kleinstpatienten dar. In einer Querstudie wurden im Februar 2009 alle Zahnärzte in MV anhand eines Fragebogens zu diesem Sachverhalt befragt. Ein Anteil von 17,86% aller angeschriebenen Praxen ließ sich zur Teilnahme bewegen. Der Analyse der Umfrageergebnisse lagen Daten mit hoher Aussagequalität zugrunde, denn darin waren nahezu alle Zahnärzte mit der Fachrichtung oder dem Schwerpunkt „Kinderheilkunde“ erfasst. Durch hohe Repräsentativität der Umfrageergebnisse für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern konnten in der Promotionsarbeit Lösungsvorschläge zielorientiert erarbeiten werden. Die Studie offenbarte insgesamt eine positive Resonanz bei der betroffenen Patientengruppe. Die Eltern, die insgesamt ein gutes Mitführungsverhalten aufweisen (57,7% bringen in zu mehr als 75% der Arztbesuche mit), messen dem Zahnärztlichen Kinderpass eine hohe Bedeutung bei (86,5% stufen ihn als wichtig bis hilfreich ein). Diese Umfragewerte sind sehr wichtig für die präventive Vorsorge. Nahezu jeder dritte Behandler (72,1%) gibt an, dass sich die Mitarbeit der Kleinpatienten durch den Kinderpasseinsatz verbessert hat und 61,4% sehen einen erkennbaren Fortschritt bei der Mundgesundheit. Auch das Konsultationsverhalten hat sich verbessert (57,2%). 81,4% der Zahnärzte setzen das Gesundheitsheft bei jeder Kleinkindbehandlung oder zumindest häufig ein und nutzen dabei den bereitgestellten Befunddokumentationsteil (90,3%). 92,2% der behandelnden Zahnärzte werten den Zahnärztlichen Kinderpass als eine sinnvolle Methode zur präventiven Vorsorge. Sowohl Zahnärzte als auch ihre Patienten sind vom Nutzen des eingeführten Zahnärztlichen Kinderpasses überzeugt sind und bescheinigen eine erkennbare Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinkindern durch seine Verwendung. Diese positiven Effekte begrenzen sich leider nur auf die Gruppe der Eltern und Zahnärzte, die den Kinderpass auch tatsächlich mitführen und nutzen. Der gegenwärtig niedrige Nutzungsgrad des Zahnärztlichen Kinderpasses ist nicht konzeptionell verursacht, sondern vielmehr durch die Strukturschwäche des Gesundheitssystems auf dem Gebiet der Prävention sowie einer starken Interessensgruppenbildung bedingt. Bei einem Nutzungsgrad von etwas mehr als 20% kann eine optimale Versorgung des Milchgebisses nicht gewährleistet werden. Das kann durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden. Z.B. eine zielgerichtete Informationspolitik der Zahnärztekammer zum Thema Zahnärztlicher Kinderpass. Grundsätzlich ist auch eine generelle Zuordnung der Kinderzahnbehandlung zu einer festgelegten Behandlergruppe nach dem Vorbild der Kieferorthopädie oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie denkbar. Ein weiteres Verbesserungspotential bietet die interdisziplinäre Nutzung und die Verteilung des Zahnärztlichen Kinderpasses. 66,5% der Befragten erkennen noch keine besondere Bedeutung des zahnärztlichen Kinderpasses für Gynäkologen, Pädiatern oder Hebammen. Sie gehören aufgrund des intensiven Kontakts zu den Eltern in der Initialphase der Kleinstkindbehandlung zu der prädestinierten Aufklärungs- und Verteilungsquellen. Durch geeignete Motivationsmaßnahmen (z.B. Boni- oder Budgeterweiterung) kann die Verbreitung des Zahnärztlichen Kinderpasses an dieser Stelle sehr schnell gesteigert werden. Die Einbeziehung der Hausärzte in den Aufklärungs- und Verteilungsprozess verspricht eine weitere Optimierung. Durch solche Maßnahmen wäre die benötigte interdisziplinäre Arbeit verschiedener Fachärzte ermöglicht, die für die optimale Versorgung des Milchgebisses notwendig ist. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in der Motivationssteigerung und Aufklärung der Patienten. Hier wäre die Verwendung klassischer Bonusmodelle bei den Krankenkassen und ein fachübergreifender Kinder-Gesundheitspass, das die Vielzahl existierender Gesundheitshefte vereint, denkbar. Dies würde zum einen zur Entwirrung bei der Verwendung einer Vielzahl existierender Gesundheitspässe in Deutschland sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten führen und darüber hinaus zum besseren Informationsaustausch unter verschiedenen Fachgebieten beitragen. Der Zahnärztliche Kinderpass ist in seiner Struktur ein hervorragendes Instrument für die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinstkindern. Das nächste Ziel soll eine deutliche Erhöhung des Nutzungsgrades sein.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch den Vergleich von zwei unterschiedlichen Systemen in der Kariesentfernung, die möglichen Vor- und Nachteile zwischen diesen Systemen zu ermitteln. Verglichen wurden die konventionellen Hartmetallrosenbohrer mit neuentwickelten kunststoffbeschichteten SmartPrep™ Bohrern. Als Vergleichsparameter sollten die verbliebene Restkaries nach der Exkavation (Schliff- und Zahnebene), die benötigte Zeit des kompletten Exkavationsvorgangs sowie eine Abschätzung der wirtschaftlichen Nutzung dienen. Für die Untersuchung wurden 30 extrahierte, permanente menschliche Zähne mit Dentinkaries und möglichst gleichen Defekten verwendet. Diese wurden in zwei Gruppen mit jeweils 15 Zähnen aufgeteilt. Zur Optimierung und Schaffung möglichst gleicher Bedingungen, wurde unbedingt darauf geachtet, dass auch die Kariesentfernung mit den konventionellen Rosenbohrern nach der Gebrauchsanweisung der SmartPrep™ Instrumente erfolgte. Im Gegensatz zur klassischen Vorgehensweise begann die Kariesexkavation im Zentrum der Kavitäten. Ein zügiges überkappen und verschließen bei Pulpenexposition wäre hier nicht möglich gewesen. Nach der Kariesentfernung wurde bei beiden Systemen die Behandlung bei ausreichender Sondierungshärte beendet. Im Anschluss daran wurden die Zähne eingebettet und Dünnschliffpräparate von 400 mm Dicke angefertigt. Diese Präparate wurden dann mit einem Kariesdedektor angefärbt und 60 Sekunden später mit Wasser abgespült. Mit Hilfe des Auflichtmikroskops wurden die Präparate mit einer Videokamera als Standbilder in das PC-Programm AnalySIS übertragen. Danach wurden die angefärbten Flächen und die Längen der behandelten Kavitätenränder beider Versuchsgruppen vermessen und miteinander ins Verhältnis gesetzt. Daraus konnte die Tiefe der verbliebenen Restkaries ermittelt werden. Bewertet wurden die maximale und die durchschnittliche Länge, Fläche und Tiefe der Restdentinkaries auf Schliff- und auf Zahnebene. Alle ermittelten Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Systemen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Verwendung von Hartmetallrosenbohrern primär günstiger. Das schonendere Verfahren in Bezug auf eine mögliche Überexkavation lag aber im SmartPrep™ System.
Eight hundred and fifty two students with an age range 9-13 years (mean 10.34, SD±0.56, 48% females) were recruited from the fifth grade students of different 19 primary schools in Greifswald and East Pomerania. In conjunction with the compulsory dental community examination, additional data were collected with two questionnaires for the children and their parents. Newly generated items were taken from the children’s questionnaire to form short scales for oral health-related knowledge, behaviour, attitudes. Parents’ questionnaire contains questions on socio-economic status (SES) and child’s health. The response rate was 93.2%; 78.8% for children; parents, respectively. Results: The distribution of DMFT values was highly polarized with most of the children (71%) exhibiting no carious defects, fillings or missing teeth in the permanent dentition with a mean of 0.6 ±1.2. There was a significant correlation between DMFT and social class levels (rs=-0.19, p=0.001) with mean DMFT values of 0.9 ± 1.3, 0.6 ±1.1 and 0.4 ± 0.9 for the low, medium and higher social strata, respectively. There was a clear correlation between the dental attitude and dental behaviour (rs=0.32, p=0.003). However, correlations between knowledge vs. attitude and knowledge vs. behaviour were loose. A statistically significant correlation between DMFT and dental behaviour was found (rs=-0.15, p=0.003). It should be noted that children with higher self-esteem were found to have significantly higher dental awareness scores (rs=0.19, p=0.001). General health was a significant predictor for caries incidence (rs=0.08, p=0.01). The frequency of drinking lemonade or ice tea and eating salty snacks (chips, nuts) showed clear correlations with the DMFT (rs=0.17 and 0.13, p<0.01). Prolonged daily TV watching was associated directly with DMFT values (rs=0.13, p=0.001). A significant correlation was found between caries and smoking, even after adjusting for age (rs=0.1, p=0.002). Smoking children had a significantly higher DMFT rate than children who were not smokers with a mean DMFT of 0.9 ±1.5 vs 0.6 ±1.2 (p=0.004). Interestingly, each of prolonged TV watching, more lemonade drinking and smoking were correlated directly with the low socioeconomic status (Spearman correlation coefficient of 0.13, 0.2 and 0.17, respectively, p<0.05). Regarding malocclusion, 64% the subjects had at least one type of anomaly. Crowding and maxillary overjet represented the major proportion 28% and 23%, respectively. Males exhibited significantly higher increased overbite scores than females p=0.04. Whereas the prevalence of crowding was more common in females than males (p=0.05). Amazingly, more malocclusion was registered in children with caries-free primary teeth when compared to children with carious primary teeth (p=0.05). No significant differences in the mean of dmft or DMFT value were found between normal and non normal occlusion (p>0.05). Undergoing to orthodontic treatment was associated with significantly higher dental awareness scores (p=0.003). No correlation between socio-economic status and malocclusion was registered. Conclusion: This thesis confirms the decline and polarisation of dental caries. Dental behaviour was mostly independent of dental knowledge, but depended on dental attitude. Higher scores in dental behaviour resulted in lower DMFT scores; possibly, oral health promotion should strengthen attitude and actual behaviour instead of knowledge. Higher scores in self-esteem and general health connected with lower caries incidence and higher score in dental awareness. Social inequalities was strongly linked with health inequalities with more prevalence of caries, smoking, prolonged TV watching, wrong diet habits and less sealants application among children of low SES. Hence, oral health-related interventions in children sample should be directed at the social structures with more incorporating of oral health promotion programs into other general health promotion programs. This thesis suggests that; the establishment of healthy behaviours such as a regular teeth brushing at school could be one of the most successful ways to involve all children especially children of low SES in dental care. Malocclusion traits were very common in this sample. This underlines the need for more orthodontic preventive programs among children, in order to reducing the risk factors of malocclusion. The association between prevalence of malocclusion and socio economic status could not be established. No generalised conclusion could be drawn about the relationship between caries and malocclusion.
The aim of this study was to invistigate the effect of the oral health component of a general health promoting program implemented in primary schools of Greifswald city and east Pomerania region. Methods: This program was part of an innovative multidisciplinary general health promoting program, a longitudinal collaborative project based on health competence concept. Seven hundred and forty students with an age range 9-12 years (mean 10.34, SD±0.56, 48% females) were recruited from the fifth grade students of different 18 primary schools. The schools were randomly allocated into two groups. Oral health education was provided to the teachers in the intervention schools and then they conveyed it to their students, while no additional measures were conducted in the control schools. School dental examinations as well as questionnaires for the students and their parents were conducted at baseline and after one and half year of the program. Results: A significant correlation between caries increment and intervention/control group was reported, with a 35% higher risk in the control group. High socio-economic status has a significant highly protective effect in the intervention program with a reduction in incidence risk ratio of 94% (p < 0.001). In the low socio-economic status no preventive effect could found. The association between overweight/obese students and caries increment was border line significance (IRR 1.37, p = 0.055). The intervention program left a protective effective on the students who reported; lower tooth-brushing frequency, do not take care of their teeth, and do not consider sound and healthy teeth. Conclusion: The implemented program was effective in improving dental health, especially among students with high socio-economic status, but failed to achieve an effect in the low socio-economic group. The program was successful in maintaining a good dental health status among students who lack for the essential oral health competence items at the beginning. Social inequalities are an important issue which was partly tackled with a competence-based health promoting program, therefore, additional 76 compulsory preventive measures, such as daily or weekly tooth-brushing at school, should be seriously considered as behavior-centered approach.
Das Ziel der Studie war es, die Auswirkungen kaufunktioneller Reize in Form von Dysgnathien auf die Morphologie der Kieferhöhle zu untersuchen. Hierfür wurden die Fernröntgenseitenaufnahmen von 96 Patienten beiderlei Geschlechts im Alter zwischen neun und 19 Jahren, die entweder eine Angle-Klasse-I- oder Angle-Klasse-II- Okklusion aufwiesen, mit anatomischen und kieferorthopädischen Methoden retrospektiv untersucht. Das Material wurde dabei eingeteilt nach (1) der Angle-Klasse, (2) der basal sagittalen Kieferrelation (skelettale Klassen), sowie (3) dem Prognathiegrad des Mittelgesichtes. Es wurden weiterhin Korrelationsanalysen sowie Clusteranalysen mit der Ward-Methode durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten (1) keine Unterschiede der Kieferhöhlenfläche zwischen Patienten mit Angle-Klasse I und Angle-Klasse II. Das Verhältnis von Kieferhöhlen- und der von uns definierten Gesichtsschädelfläche (= Sinus Ratio) war jedoch bei den Angle-Klasse-II-Fällen kleiner. Es zeigte sich kein Geschlechtsdimorphismus der Kieferhöhlenfläche abgesehen von einer größeren Sinus Ratio bei den weiblichen Patienten innerhalb der Angle-Klasse-II-Gruppe. (2) Bei den Patienten mit basal sagittal distaler Relation (skelettale Klasse II) fanden wir eine größere Kieferhöhlenfläche als bei denen mit neutraler Lage (skelettale Klasse I). Das Verhältnis zur Gesichtsschädelgröße (Sinus Ratio) war hier jedoch unverändert. (3) Ein prognatheres Mittelgesicht ist verbunden mit einer größeren Kieferhöhlenfläche in der Sagittalebene. Korrelationen der Kieferhöhlenmaße mit verschiedenen Dysgnathieparametern sind nachweisbar. Diese stehen jedoch meist im Zusammenhang mit einer Veränderung von Größe und Position der Maxilla und des Gesichtsschädels in toto. Von daher deuten unsere Untersuchungsergebnisse nicht auf eine funktionelle Größenanpassung des Sinus maxillaris - unabhängig vom Mittelgesicht - hin.
Inhalt der Arbeit war die experimentelle Knochenverformung an Schweinegaumen (Sus scrofa domesticus), welche über Onplants belastet wurden. Das Ziel war es, entsprechende Empfehlungen für die Anwendung von Onplants bei jungen Patienten zu geben. In einer Voruntersuchung wurden histologische Schnittbilder des Schweinegaumens hergestellt um den anatomischen und histologischen Aufbau des Gaumens eines Schweins mit jenem des Menschen zu vergleichen. Die Sutura palatina media zeigte bei den Schweinen der Gruppe der „Neugeborenen“ einen noch relativ geraden Verlauf. Mit zunehmendem Alter wurde eine beginnende s-förmige Verwindung erkennbar. Bei den erwachsenen Tieren schließlich ist dieser s-förmige Verlauf stark ausgeprägt. Dieser Verlauf der Sutur korreliert mit jenem beim Menschen in den entsprechenden Altersabschnitten. Für die Belastungssimulationen wurden drei Testreihen (Neugeborene, Heranwachsende und Erwachsene) mit je zwei Gruppen (Ein-Punkt- und Zwei-Punkt-Belastung) durchgeführt. Jede Gruppe bestand aus 6 bis 13 Tieren. Scheiben mit einem Durchmesser von 3mm, 5mm und 9mm wurden in der ersten Gruppe mittig über der Sutura palatina media platziert. In der zweiten Gruppe wurden je zwei 3mm bzw. 5mm im Durchmesser betragende Scheiben beidseits der Gaumennaht platziert. Insgesamt wurden 152 Gaumen einer Belastung unterzogen. Die Verformung wurde mittels eines optischen Dreikoordinaten-Messgerätes registriert und analysiert. Bei den Jungtieren führte die Ein-Punkt-Belastung im Vergleich zu der Zwei-Punkt-Belastung auf einem signifikant niedrigerem Kraftniveau zur Zerstörung der knöchernen Lamelle. Ähnliche Resultate wurden bei der Vergrößerung der Scheibe von 3mm auf 5mm registriert. Im Gegensatz dazu zeigten die erwachsenen Tiere stabile Resultate in beiden Versuchsreihen. Generell ermöglichte eine Vergrößerung der Auflagefläche eine höhere Belastung. Die Belastung des Gaumens über einen medianen Druckpunkt scheint bei den Erwachsenen ausreichend. Während des Knochenwachstums sollte die Kraft auf zwei paramediane Druckpunkte verteilt werden. Zudem können mit dieser Methode höhere Kräfte appliziert werden und somit ein höherer Verankerungswert für die Dentition erreicht werden. Dennoch sind weitere Untersuchungen am Menschen notwendig, um detaillierte Empfehlungen für die klinische Anwendung am Menschen geben zu können.
Bei der regenerativen Medizin handelt es sich um die Bildung von lebendem und funktionalem Gewebe für Reparatur- oder Austauschprozesse von Geweben und Organen, welche durch Alter, Krankheiten, Zerstörung oder angeborene Defekte verloren gegangen sind. Die regenerative Medizin wird in der Zahnheilkunde vielseitig eingesetzt, so unter anderem durch Verwendung von Knochenersatzmaterialien. Diese können sowohl die Bildung von Knochen wie auch die Bildung von Weichgeweben, z. B. Muskelgewebe beeinflussen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Interaktion des ektopen Knochenersatzmaterials Poly-3-hydroxybutyrat (PHB) mit dem umgebenden Weichgewebe zu untersuchen. Dazu wurde der Einfluss von PHB auf die Transkription der Wachstumsfaktoren: IGF1, IGF2, GDF-8 and VEGF im Muskelgewebe analysiert. Für unsere Studie wurde synthetisch hergestelltes PHB benutzt in Form einer Scheibe mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Höhe von 1,2 mm. Insgesamt wurden 20 männliche Wistar-King Ratten verwendet, von denen 12 mit PHB behandelt wurden und acht als Kontrollen dienten. Alle Tiere erhielten einen Schnitt oberhalb des Musculus lattisimus dorsi. Dabei entstand eine Tasche, in die das PHB implantiert wurde. Nach 6 bzw. 12 Wochen wurde das Muskelgewebe unterhalb des PHB´s entnommen und molekularbiologisch analysiert. Auf RNA Ebene wurde sowohl IGF1 wie auch IGF2, VEGF und GDF8 im Skelettmuskel der Ratte nachgewiesen. Dabei zeigte IGF1 die stärkste Expression, gefolgt von IGF2 und mit geringster mRNA Menge VEGF und GDF8. Nach PHB Implantation stieg die Genexpression von IGF1, IGF2 und VEGF im Muskelgewebe signifikant an. Im Gegensatz dazu wurde die mRNA Expression von Myostatin signifikant verringert. Es konnten keine zeitabhängigen Unterschiede detektiert werden. Aus diesen Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass PHB mit dem umgebenden Muskelgewebe interagiert und einen Einfluss auf Wachstumsfaktoren besitzt, die die Vaskularisierung und die Muskeladaptation steuern. Außerdem konnte die gute Biokompatibilität von PHB makroskopisch nachgewiesen werden und die bereits erwobenen Informationen bezüglich der niedrigen Toxizität und guten Resorbierbarkeit bei Verwendung von PHB bei Knochendefekten ergänzt werden.