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Der Fokus meiner Dissertation lag auf der genauen Charakterisierung epileptischer AnfĂ€lle eines klar definierten Patientenkollektivs mit spĂ€t manifestierender (â„ 55. Lebensjahr) nicht-lĂ€sioneller Epilepsie (nonlesional late-onset epilepsy, NLLOE). Erstmalig wurden semiologische Merkmale der epileptischen AnfĂ€lle in dieser Kohorte systematisch untersucht und entsprechend des neusten Klassifikationssystems der Internationalen League Against Epilepsy von 2017 eingeordnet. Die Kohorte umfasste 54 Patienten, von denen zusĂ€tzlich EEG- und Liquordaten im Rahmen ihrer Behandlung am Epilepsiezentrum der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald erhoben und mit einer Kontrollkohorte verglichen wurden. Diese setzte sich aus 58 Patienten mit frĂŒh beginnender nicht-lĂ€sioneller Epilepsie (nonlesional early-onset epilepsy, NLEOE) zusammen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt meiner Dissertation war die ĂberprĂŒfung des Behandlungserfolges nach 12-monatiger antikonvulsiver Therapie in der NLLOE-Kohorte.
Die durchgefĂŒhrte Studie zeigte bei Patienten mit spĂ€t manifestierender nicht-lĂ€sioneller Epilepsie ein im Vergleich zur Kontrollkohorte signifikant hĂ€ufigeres Auftreten von focal onset impaired awareness non-motor seizures. Diese manifestierten sich insbesondere in Form von passageren BeeintrĂ€chtigungen der Kognition und sensorischen Auren. Im Liquor der NLLOE-Patienten konnten bei drei Patienten oligoklonale Banden nachgewiesen werden. Bei einem dieser Patienten wurde im Nachhinein eine autoimmune Enzephalitis als Ursache der Epilepsie postuliert. Ferner waren 70% der NLLOE-Patienten nach einem Beobachtungszeitraum von 12 Monaten anfallsfrei. Den besten Behandlungserfolg, jedoch auch die höchste Nebenwirkungsrate, wurde mit dem Antikonvulsivum Levetiracetam erzielt.
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass bei NLLOE-Patienten durch das Fehlen charakteristischer und leicht erkennbarer motorischer Symptome eine genaue Charakterisierung auch anderer semiologischer Merkmale unabdingbar ist, um gerade in dieser Patientengruppe epileptische AnfĂ€lle sicher identifizieren und eine adĂ€quate Therapie einleiten zu können. Die Liquoranalyse deutet zudem daraufhin, dass systematische Antikörpertestungen im Liquor und Serum als weiterfĂŒhrende diagnostische MaĂnahme zum Ausschluss einer autoimmunen Genese einer Epilepsie berĂŒcksichtigt werden sollten. DarĂŒber hinaus belegen die Resultate ein gutes therapeutisches Ansprechen der medikamentösen antikonvulsiven Therapie bei Patienten mit nicht-lĂ€sioneller Epilepsie im höheren Lebensalter.
Das Fach Rechtsmedizin unterlag in den letzten Jahren gewissen Fehlentwicklungen. Ganze Institute zu schlieĂen und die Versorgung der Gebiete mit rechtsmedizinischen Dienstleistungen aus der Ferne zu betreiben, ist als nicht tragbar einzustufen. Als theoretischer Hintergrund fĂŒr diese Arbeit wurde sich der betriebswirtschaftlichen Krisentheorie bedient. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, ursĂ€chliche Faktoren fĂŒr die derzeitige Entwicklung des Faches und des Institutes fĂŒr Rechtsmedizin Greifswald aufzuzeigen. Die betriebswirtschaftliche Krise des Institutes fĂŒr Rechtsmedizin Greifswald hat folgende Ursachen: Die abgegrenzten Versorgungsgebiete und damit die Festsetzung der Institute zu regionalen Monopolen, haben sich als nicht optimal herausgestellt. Aufgrund eines annĂ€hernd gleichen QualitĂ€tsstandards mĂŒssen die Institute unabhĂ€ngig von ihrer VersorgungsgröĂe eine festgelegte Anzahl an Personal und an GerĂ€ten vorhalten. Das fĂŒhrt dazu, dass die kleineren Institute aufgrund ihrer Versorgungsgebiete nur unwirtschaftlich arbeiten können. Private Anbieter im Dienstleistungsbereich der Forensischen Labore dringen in die monopolisierten MĂ€rkte der jeweiligen Standorte ein und bieten ihre Dienstleistungen kostengĂŒnstig an. Sie können durch die beschriebene Markterweiterung Economies of Scale erzielen. Ein weiterer Krisenfaktor ist in der Zusammensetzung der Kundenstruktur zu sehen. Bisher werden von der Rechtsmedizin in hohem MaĂ nur öffentliche Auftraggeber bedient. Der Markt mit Privatkunden kann als nahezu unerschlossen definiert werden. In einem nĂ€chsten Schritt wurde auf die Dienstleistungserstellung unter BerĂŒcksichtigung des Distanzreibungseffektes eingegangen. Die Laborbereiche haben sich als standortungebunden herausgestellt. Die Inanspruchnahme der Leistungen der Labore ist weitestgehend unabhĂ€ngig vom Standort. Hingegen ist der Bereich der Forensischen Medizin als standortgebunden zu betrachten, da der Kunde in den Dienstleistungserstellungsprozess direkt eingebunden werden muss. Auf die standortgebundenen Dienstleistungen wirkt der Distanzreibungseffekt, da mit der Entfernung vom Institut die Inanspruchnahme der Dienstleistungen abnimmt. Als Empfehlung aus den Erkenntnissen des Distanzreibungseffektes ist zu sagen, dass zusĂ€tzliche AuĂenstellen gegrĂŒndetwerden sollten, vor allem in FlĂ€chenlĂ€ndern wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern oder Brandenburg. In diesen LĂ€ndern stehen groĂe VersorgungsrĂ€ume einer geringen Anzahl an Einwohnern gegenĂŒber. Aufgrund der groĂen Distanzen mĂŒssen die Rechtsmediziner direkt vor Ort erreichbar sein und ihre Dienstleistungen den verschiedenen Kundenkreisen anbieten. Hier sei der Aufbau von Opferambulanzen (körperliche Untersuchungen) und Besichtigungen von Leichen (Leichenschau) erwĂ€hnt. Die weiteren Punkte kritische Personalausstattung, VergĂŒtungsstruktur, Leasingkosten und Cherry Picking sollen an dieser Stelle nur erwĂ€hnt werden. Die Krisensymptome Ă€uĂern sich im Anstieg der Fixkosten, der Abnahme der AuftrĂ€ge und einem negativen Betriebsergebnis der Forensischen Labore. Anhand der identifizierten Krisenursachen konnten im Anschluss auf Grundlage der generischen Wettbewerbsstrategien sogenannte KrisenbewĂ€ltigungsstrategien entwickelt werden. Die wichtigsten Modelle bestehen in der gezielten GrĂŒndung von AuĂenstellen in rechtsmedizinisch unterversorgten Regionen, der Erlaubnis von Fusionen mit anderen UniversitĂ€ts- bzw. Landesinstituten und der GrĂŒndung von strategischen Allianzen. Die verschiedenen Modelle bergen jeweils Vor- und Nachteile gegenĂŒber dem Status Quo. Als Ergebnis ist jedoch festzuhalten, dass der Erhalt der universitĂ€ren Institute Vorrang vor deren SchlieĂung haben sollte. Nur so kann die Vielfalt in der Forschung und das hohe Niveau in der Lehre, der Facharztweiterbildung und der Dienstleistungserbringung der deutschen Rechtsmedizin erhalten bleiben. Es besteht jedoch der Bedarf, sich mit den vorgestellten betriebswirtschaftlichen Modellen auseinanderzusetzen, damit in Zukunft eine effiziente Dienstleistungserbringung unter Ausnutzung der eingesetzten Faktoren möglich ist. Aus diesem Grund sind die Nachteile, die sich durch die Modelle fĂŒr die Rechtsmedizin gegenĂŒber dem Status Quo im Einzelnen ergeben, zu prĂŒfen.
Kernziel der Studie war die ĂberprĂŒfung konventionell im teiljustierbaren Artikulator hergestellter Arbeiten mit Hilfe der FGP(Functinally generated Path) - Methode nach Anton Griesbeck. Es wurden 29 FĂ€lle aus dem klinischen Studentenkurs der Zahnmedizinischen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Greifswald untersucht. In 26 von 29 FĂ€llen gelang mit dem FGP â Verfahren die ĂberprĂŒfung und Korrektur vertikaler Interferenzen von Zahnersatz aus dem teiljustierbaren Artikulator, so dass dieser interferenzfrei eingegliedert werden konnte. Der PrĂ€zisionsvertikulator bietet mit Metallanschlag und Feinmessuhr eine gute Alternative zum teiljustierbaren Artikulator. Die untergeordnete Untersuchung von Materialwahl/InterferenzstĂ€rke und Geschlecht/InterferenzstĂ€rke zeigte keinen signifikanten Zusammenhang. Die Vermutung, dass sich im teiljustierbaren Artikulator vor allem distal Suprakontakte lokalisieren konnte nicht bestĂ€tigt werden. Die Ausrichtung der Suprakontakte zeigte sich in Ober- und Unterkiefer entlang der tragenden Höcker.
Ein in Zahnarztpraxen prĂ€sentes Problem ist die mikrobielle Kontamination des Wassers durch Biofilmbildung in den wasserfĂŒhrenden Leitungen der ZE. Die Studie basiert auf dem Aspekt, dass die derzeitigen Dekontaminationsanlagen mit Zudosierung von Oxygenal keine sichere Wirkung in Bezug auf die Einhaltung der Trinkwasser Verordnung garantieren können. Deshalb wurde ein neues Verfahren auf der Basis von anodischer Oxidation unter Praxisbedingungen geprĂŒft. Der Einfluss einer regelmĂ€Ăigen permanenten Desinfektion mit zusĂ€tzlicher sog. StoĂdesinfektion wurde bei mehreren kontaminierten ZE (Behandlung 1, 2 und 3) und dem Auslass im Patienten-WC mit dem neuen Produkt POTOCLEANÂź ĂŒber 7 Monate geprĂŒft. RegelmĂ€Ăig wurden die mikrobielle Kontamination, Chlor- und Redoxwerte gemessen. An ZE 1 und 2 (ca. 13 Jahre alt) ergab sich Folgendes: Durch die mehrstĂŒndigen StoĂdesinfektionen (3 Termine) lieĂ sich die GKZ fĂŒr eine kurze Zeitperiode (<7 d) senken; diese Wirkung persistierte lediglich bis zur folgenden Messung nach einer Woche. Daraufhin stiegen die Werte trotz permanenter Niedrigdosierung (1 mg/l) von POTOCLEANÂź wieder an. Durch die starke Chlorzehrung bei vergleichsweise geringen zugefĂŒhrten Chlormengen wurden niedrige Gesamtchlor-Werte bei den Routinemessungen erfasst. Das Redoxpotential zeigt Ă€hnliche Tendenz, da auch der elektrochemische Wert durch die nur geringe Natriumhypochloritwirksamkeit niedrig gehalten wurde. WĂ€hrend bzw. kurz nach den StoĂdesinfektionen fand insgesamt ein Anstieg der Werte statt, der durch die höhere Menge POTOCLEANÂź bedingt ist. Sobald sich aber die Mikroorganismen bei den folgenden geringen POTOCLEANÂź Mengen regenerieren, sinken die Gesamtchlor- und Redoxwerte wieder, da die Chlorzehrung steigt. ZE 3 stellt durch ihren vorteilhaften Bau (Vermeidung von Wasserstagnation etc.) und die allgemein geringere (auch altersbedingte) mikrobielle Kontamination ein durch Desinfektionsmittel wesentlich einfacher zu behandelndes Objekt dar. SpĂ€testens nach der ersten StoĂdesinfektion lagen alle mikrobiellen Werte nachhaltig bei 0. Wichtige Einflussfaktoren waren das Alter und die damit in Zusammenhang stehende Konstruktion von zwei der drei ZE (Behandlung 1 und 2) bzw. von dem Wasserhahn des Patienten-WC und die damit verbundene BiofilmausprĂ€gung zu Beginn des Projekts.
Die hier vorliegende Dissertation befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist eine diffuse Makulopathie, wie sie im Rahmen einer diabetischen Retinopathie auftreten kann, mit einer panretinalen Photokoagulation zu therapieren. Mit Hilfe einer ausfĂŒhrlichen Literaturrecherche wurden im ersten Teil der Arbeit mehrere Veröffentlichungen, welche sich mit panretinaler Lasertherapie befassen, untereinander verglichen. Ziel war es fĂŒr die verschiedenen Laserparameter Konfigurationen zu finden, mit denen die Resorption eines bestehenden Makulaödems gefördert wird. Die gröĂten Unterschiede, welche sich innerhalb der betrachteten Arbeiten bezĂŒglich einer Ădemzunahme zeigten, bezogen sich auf die Reihenfolge der Lasersitzungen. Um eine Ădemreduktion zu erzielen wird empfohlen, primĂ€r die mittlere Netzhautperipherie zu koagulieren um danach am hinteren Augenpol fortzufahren, wobei ein Abstand von mehr als zwei Papillendurchmesser zur Fovea von Bedeutung ist. So kann die eingangs hypoxische Netzhaut durch GefĂ€Ăanpassungen die Laser-induzierte inflammatorische Situation besser abfangen. BerĂŒcksichtigt werden sollte dabei, dass durch eine panretinale Laserkoagulation keine fokalen NetzhautverĂ€nderungen im Bereich der Makula beeinflusst werden können. Eine vorherige Netzhautdickenbestimmung mit Hilfe einer Optical Coherence Tomography erlaubt es diffuse Ădeme mit einer schlechten Prognose zu differenzieren. Da sich die in der Literaturrecherche gefundenen Parameter kaum von denen in der Augenklinik Greifswald unterscheiden, wurden im weiteren Verlauf der Studie die Daten von Diabetespatienten mit einem diffusen Makulaödem untersucht, welche von Juni 2008 bis Mai 2012 in der Laserabteilung der Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde in Greifswald behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser Auswertung fĂŒhren einerseits zu der Empfehlung Patienten mit einer nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie und einer diffusen Makulopathie vor einer panretinalen Photokoagulation einer GRID-Laserkoagulation zur Netzhautdickenreduktion zuzufĂŒhren. Andererseits wird eine prospektive Patientenstudie empfohlen, die weitere Untersuchungsparameter berĂŒcksichtigt um eine bessere Kontrolle der gefunden Ausschlusskriterien zu gewĂ€hrleisten.
Aktuelle Daten beweisen, dass ein Schlaganfall Immunalterationen induziert. Auf der einen Seite beinhaltet dies eine lokale Inflammation, die zu einem sekundĂ€ren Wachstum der zerebralen LĂ€sion fĂŒhrt und auf der anderen Seite eine systemische Immunsuppression, die das Risiko einer postischĂ€mischen Infektion steigert. Granulozyten und Monozyten als erste Barriere des Immunsystems sind von diesen Immunalterationen betroffen. Wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt, sind antimikrobielle Funktionen, wie der oxidative Burst und die NETs-Bildung, signifikant supprimiert. Das diese defekten Abwehrmechnismen mit einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenĂŒber Schlaganfall assoziierten Infektionen (SAI) verbunden sind, ist wahrscheinlich. Aufgrund des geringen Einflusses einer prĂ€ventiven Antibiotikatherapie auf das neurologische Outcome von Schlaganfallpatienten, scheint es notwendig zu sein, nicht nur SAI, sondern insbesondere die Immunalterationen zu therapieren. Stresshormone sind in der Induktion der Immunalterationen vielfach diskutiert. Eine inhibitorische Wirkung auf die Phagozytenfunktion konnte in den hier dargestellten in vitro Experimenten dargestellt werden. Eine eindeutige protektive Wirkung durch Betablocker konnte bisher nicht gezeigt werden. Auch unklar bleibt die Rolle des parasympathischen Nervensystems im Rahmen einer SAI bei Schlaganfallpatienten. Regulatorische T-Zellen hemmen ĂŒber verschiedene Mechanismen proinflammatorische Immunantworten. Hintergrund der hier dargelegten Daten war es, den Einfluss der Treg auf die systemische Immunsuppression nach Schlaganfall zu begreifen. Aufgrund der reduzierten Treg mit verminderter SuppressionsaktivitĂ€t ist es unwahrscheinlich, dass diese eine tragende Funktion in der Immunsuppression spielen. Unklar ist jedoch, ob Treg eine protektive oder eine, durch nicht-immunologische PhĂ€nomene vermittelte, schĂ€digende Rolle in der Infarktregion spielen. Grundlage fĂŒr immunmodulatorische Therapien sollte die AbwĂ€gung von pro- und antiinflammatorischen Reaktionen nach Schlaganfall sein.
Ziel der Arbeit war es die Bedeutung des Ăbergewichts und der Adipositas fĂŒr die Entstehung von Parodontalerkrankungen unter BerĂŒcksichtigung bekannter Risikofaktoren abzuschĂ€tzen. Im Rahmen einer bevölkerungsreprĂ€sentativen, randomisierten Querschnittsstudie (SHIP-0) in Nord- und Ostvorpommern wurden 4310 MĂ€nner und Frauen im Alter von 20 bis 79 Jahren untersucht. Das Körpergewicht, die KörpergröĂe, der Taillen- und HĂŒftumfang, die EntzĂŒndungsparameter high-sensitive-CRP, Fibrinogen-Cl und Leukozytenzahl sowie der Plaque- und Blutungsindex, die Taschentiefe, der Attachmenverlust und die Zahnzahl wurden erhoben. Unter BerĂŒcksichtigung des Alters und Geschlechts wurden anhand der anthropometrischen Parameter spezifischer BMI- und WHR-Quartile gebildet, welche zur Charakterisierung der Konstitution dienten. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante AbbhĂ€ngigkeit der Parodontitisparameter Plaque- , Blutungs-Index, Taschentiefe, Attachmenverlust und Zahnzahl von den Konstitutionsparametern. Ein Anstieg des Parodontitisrisikos vom 1. zum 4. spezifischen BMI- bzw. WHR-Quartil in Form einer Dosis-Wirkungsbeziehung konnte nachgewiesen werden. Das höchste Parodontitisrisiko besaĂen adipöse Probanden. Die höchsten EntzĂŒndungsmarker wiesen adipöse, parodontal erkrankte SHIP-Teilnehmer auf. Erhöhte Spiegel von EntzĂŒndungsmarkern korrelierten mit vergröĂerten Attachmentverlusten. EntzĂŒndungsmarker modifizieren die Beziehung zwischen der Konstitution und dem Parodontitisrisiko. Die parodontale Destruktion wird vermutlich durch eine subklinische chronische Inflammation hervorgerufen. Diese wird durch Adipokine unterhalten, welche infolge eines gesteigerten Fettgewebsmetabolismus verstĂ€rkt sezerniert werden.
Der Ansatz von âSpace Syntaxâ - einem nunmehr etablierten Werkzeug weltweiter Analyse- und Planungspraxis - geht in seinen Theorien und Methoden von der Annahme aus, dass durch Architektur definierte rĂ€umliche Anordnungen als Produkte gemeinschaftlichen Handelns aufzufassen und insofern sowohl Bedingung als auch Ausdruck sozioökonomischer VerhĂ€ltnisse seien. Die Strukturen rĂ€umlicher Anordnungen als Modell analytisch zu fassen und als Ausdruck sozioökonomischer VerhĂ€ltnisse zu beschreiben, ist der Anspruch dieses metatheoretischen Ansatzes, der Architektur, Soziologie und Anthropologie zusammenfĂŒhrt. Obgleich die Grundlagen in den 70er Jahren am University College in London entwickelt und 1984 von Bill Hillier und Julienne Hanson in dem Werk "The social logic of space" zur Diskussion gestellt wurden, beschrĂ€nkt sich die bisherige Kritik zumeist auf anwendungsbezogene Aspekte. Der Fokus der vorliegenden kritischen Studie konzentriert sich auf die theoretischen Grundlagen von âSpace Syntaxâ im Allgemeinen. Sie untersucht sowohl die Analysemethoden des Ansatzes als auch die daran gebundene Konzeption der Wechselwirkungen zwischen Raum und Gesellschaft. So ergibt sich eine Bestandsaufnahme, die die Grenzen und Möglichkeiten einer sozialen Logik des Raumes wissenschaftstheoretisch auslotet. Da die Wechselwirkungen zwischen Raumauffassung und GesellschaftsverstĂ€ndnis von vornherein durch die Methoden der Analysen selbst determiniert sind, werden zunĂ€chst die soziologischen und anthropologischen Implikationen der Analysemethoden identifiziert, um nachfolgend zu erörtern, inwieweit sie in den entsprechenden theoretischen Grundlegungen von âSpace Syntaxâ kohĂ€rent berĂŒcksichtigt werden. Es zeigt sich, dass die Analysemethoden auf zwei verschiedenen, indes nicht hinreichend distinkt verwendeten Raumauffassungen beruhen und einen eingeschrĂ€nkten Architekturbegriff bedingen. Zudem erweisen sich die Abstraktionsregeln des Ăbergangs vom âerlebtenâ Raum zum âmathematischenâ Raum insbesondere bei externen rĂ€umlichen Konfigurationen als unzureichend. Die Ergebnisse bezĂŒglich der Wechselwirkungen zwischen Raum und Gesellschaft deuten insgesamt darauf hin, dass die theoretischen Bezugnahmen nicht hinreichen, um eine allgemeine soziale Logik des Raumes zu rechtfertigen. Insbesondere die unzulĂ€ssige rĂ€umliche Interpretation der Durkheimâschen Unterscheidung zwischen mechanischer und organischer SolidaritĂ€t sowie die Tatsache, dass die Deutung der Ergebnisse keinem allgemeinen normativen Horizont im Sinne einer klar identifizierbaren Konzeption von Gesellschaft unterliegt, dieser vielmehr von den jeweiligen UntersuchungsgegenstĂ€nden und Agenten abhĂ€ngt, verweist auf eine grundlegende methodisch-strukturelle Problemlage. Um dieser zu begegnen, wĂ€re es möglich, zunĂ€chst den Anspruch der universellen Anwendbarkeit aufzugeben und sich auf ausgesuchte Anwendungsbereiche zu beschrĂ€nken, die den soziologischen und anthropologischen Implikationen weitestgehend entsprechen, und des Weiteren die theoretischen Grundlagen so zu erweitern, dass sich die speziellen Situationen der UntersuchungsgegenstĂ€nde hinsichtlich konkreter Wechselwirkungen zwischen Raum und Gesellschaft adĂ€quat berĂŒcksichtigen lassen.
Ăber die Selbstmedikation mit LokalanĂ€sthetika durch Glaukompatienten bei der Teletonometrie
(2007)
Hintergrund: Die Selbsttonometrie als eine die augenĂ€rztliche Betreuung ergĂ€nzende Messung des Augeninnendrucks mit Hilfe eines automatischen Tonometers durch den Glaukompatienten selbst wird zukĂŒnftig weiter an Bedeutung gewinnen. So lange das MessgerĂ€tesystem im Kontaktverfahren mit der AugenoberflĂ€che arbeiten muss, gehört die Applikation eines OberflĂ€chenanĂ€sthetikums durch den Glaukompatienten im hĂ€uslichen Bereich zu den Vorraussetzungen eines erfolgreichen Messvorgangs. Bislang sind diesbezĂŒglich keine schwerwiegenden Probleme im Rahmen dieser kontrollierten Selbstmedikation bekannt geworden. Trotzdem gehen KostentrĂ€ger im Gesundheitswesen unverĂ€ndert von einer hohen GefĂ€hrdung der Patientengesundheit durch die Applikation von LokalanĂ€sthetika wĂ€hrend der Selbsttonometrie aus. Da klinische Studien der Versorgungsforschung hierzu fehlen, haben wir daher die topische VertrĂ€glichkeit eines LokalanĂ€sthetikums im Rahmen der Selbsttonometrie mit einem modifizierten Tonometer Ocuton S evaluiert. Material und Methoden: Es beteiligten sich 100 Glaukompatienten jeweils 1 Jahr an einer prospektiven klinischen Studie der Versorgungsforschung. Das Telemonitorung umfasste dabei ĂŒber mindestens 6 Monate die regelmĂ€Ăige Selbsttonometrie. Hierzu wurden von den Probanden jeweils vor der Augendruckmessung mit einem modifizierten Selbsttonometer Ocuton S Proparakain-POSÂź 0,5% Augentropfen (Proxymetacain-HCl) appliziert. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden die Angaben zur lokalen VertrĂ€glichkeit des LokalanĂ€sthetikums analysiert. Die IntensitĂ€t der subjektiven Symptome TrĂ€nenfluss, DruckgefĂŒhl, Brennen, FremdkörpergefĂŒhl, Schleimbildung, Juckreiz und Schmerzen wurde jeweils auf einer visuellen Analogskala erfasst. Ergebnisse: Die Angaben von 83 Glaukompatienten ĂŒber die lokale VertrĂ€glichkeit von Proxymetacain-HCl-Augentropfen konnten einer abschlieĂenden Auswertung unterzogen werden. Aus verschiedenen GrĂŒnden waren von 17 Probanden keine Informationen zu gewinnen. Ursachen hierfĂŒr waren Ablehnung des AusfĂŒllens der Standardfragebögen, Abbruch der Teilnahme sowie bei zwei Probanden das Auftreten einer allergischen Reaktion und Umstellung auf ein anderes LokalanĂ€sthetikum. Bei allen anderen Probanden erfolgte die Applikation ohne wesentliche lokale oder gar systemische Begleitsymptome oder Nebenwirkungen. Unmittelbar nach der Tropfung trat bei 36,1% der Probanden eine geringe BindehauthyperĂ€mie auf. Diese bildete sich bei 20,4% der Patienten innerhalb 1 h zurĂŒck. 91,5% der befragten Glaukompatienten beurteilten die Einzelsymptome auf der visuellen Analogskala im Bereich von keiner bis mittlerer IntensitĂ€t. Am schwerwiegendsten kamen laut subjektiver Bewertung die Symptome âBrennenâ mit einem Maximalwert von 94 sowie âTrĂ€nenflussâ mit 96 zur AusprĂ€gung. FĂŒr das Symptom Schleimbildung wurde die geringste IntensitĂ€t ermittelt. Mit 72,3% lag die Beurteilung dieses Symptoms auf der visuellen Analogskala zwischen 0 und 10. Die weiteren Begleiterscheinungen Juckreiz, Druck- und FremdkörpergefĂŒhl unterschieden sich in der subjektiven EinschĂ€tzung kaum. Schlussfolgerung: Die Selbstmedikation mit LokalanĂ€sthetika kann im Rahmen der Selbsttonometrie bei ungeschĂ€digter AugenoberflĂ€che durch den Glaukompatienten vorgenommen werden, ohne das ein erhöhtes Gefahrenpotenzial vorliegt. Die Anwendung setzt allerdings voraus, dass die Routinekontrollen beim Augenarzt im Umfang der Empfehlungen durch die Fachgesellschaften wahrgenommen werden. Betreuungskonzepte, welche die Selbsttonometrie in die augenĂ€rztliche Regelversorgung integrieren und den komplexen Anforderungen an ein modernes Glaukommanagement genĂŒgen, sollten deshalb vermehrt Anwendung finden.
Die dem Leben zugrundeliegenden Prozesse sind hochkomplex. Sie werden zu einem GroĂteil durch Proteine umgesetzt. Diese spielen eine tragende Rolle fĂŒr die morphologische Struktur und Vielfalt sowie SpezifitĂ€t der FĂ€higkeiten der verschiedenen Zelltypen. Jedoch wirken Proteine nicht isoliert fĂŒr sich allein sondern indem sie miteinander oder mit anderen MolekĂŒlen in der Zelle (DNA, Metabolite, Signalstoffe etc.) wechselwirken. GerĂ€t dieses Geflecht von aufeinander abgestimmten Wechselwirkungen aus dem Gleichgewicht, kann das eine Ursache fĂŒr Erkrankungen sein. Die Kenntnis ĂŒber fehlregulierte Interaktionen kann dabei helfen, die betreffende Krankheit besser zu verstehen und gegen sie zu intervenieren. Die vorliegende Dissertation beschĂ€ftigt sich mit der Identifizierung von solch differentiell regulierten Interaktionen. Im Rahmen der Arbeit wurde eine Methode mit dem Namen ExprEssence entwickelt, welche diejenigen Interaktionen in einem Protein-Protein-Interaktionsnetzwerk identifiziert, die sich zwischen zwei verglichenen ZustĂ€nden (z.B. krank versus gesund) am stĂ€rksten unterscheiden. Ziel ist es, das Netzwerk auf die wesentlichen Unterschiede zwischen den zwei untersuchten ZustĂ€nden zu reduzieren. Hierzu werden Genexpressions- oder Proteomdaten der beiden ZustĂ€nde in das bereits bestehende Netzwerk integriert. Aus diesen Daten wird die StĂ€rke/HĂ€ufigkeit des Auftretens der einzelnen Interaktionen des Netzwerks geschĂ€tzt. Die Interaktionen, deren InteraktionsstĂ€rken sich zwischen den betrachteten ZustĂ€nden am stĂ€rksten unterscheiden, werden beibehalten â die restlichen Interaktionen werden verworfen. Dies ergibt ein verkleinertes Subnetzwerk, das aus jenen Interaktionen besteht, die am stĂ€rksten differentiell reguliert sind. Diese Interaktionen und ihre Proteine sind Kandidaten fĂŒr eine ErklĂ€rung der biologischen Unterschiede der betrachteten ZustĂ€nde auf molekularem Niveau. Die Methode wurde auf verschiedene biologische Fragestellungen angewandt und mit anderen Ă€hnlichen Methoden verglichen. Bei der Untersuchung der Unterschiede zwischen Erfolg und Misserfolg einer chemotherapeutischen Brustkrebstherapie konnte beispielsweise gezeigt werden, dass das mit ExprEssence erstellte Subnetzwerk einen stĂ€rkeren Bezug zu den bereits bekannten Therapieerfolg-relevanten Mechanismen aufweist als die Methoden, mit denen ExprEssence verglichen wurde. Weiterhin wurde im Subnetzwerk eine möglicherweise fĂŒr den Therapieerfolg relevante Interaktion identifiziert, die in diesem Zusammenhang bisher nicht betrachtet wurde. Deren Bedeutung konnte in der experimentellen Nachverfolgung weiter untermauert werden. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildete die Untersuchung des Interaktoms eines spezialisierten Zelltyps der Niere â des Podozyten. Dieser Zelltyp ist essentiell fĂŒr die Filtrationskompetenz der Niere. Ein Interaktionsnetzwerk mit spezifisch fĂŒr den Podozyten relevanten Interaktion gib es bisher nicht. Daher wurde ein Podozyten-spezifisches Protein-Protein-Interaktionsnetzwerk aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen zusammengestellt und öffentlich verfĂŒgbar gemacht. Genexpressionsdaten vielfĂ€ltiger Art, beispielsweise von Podozyten in verschiedenen Entwicklungsstadien oder in Zellkultur, wurden in das Netzwerk integriert und mit ExprEssence analysiert. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass die Dedifferenzierung von in Kultur gehaltenen Podozyten nicht dem Umkehrweg der zuvor durchlaufenen Differenzierung entspricht. Neben ExprEssence wurde weitere Software entwickelt, die die Anwendbarkeit von ExprEssence erweitert â MovieMaker und ExprEsSector. Mit MovieMaker werden die ĂbergĂ€nge zwischen den betrachteten ZustĂ€nden nachvollziehbarer visualisiert. ExprEsSector bildet die Vereinigungs- und Schnittmengen-Netzwerke von ExprEssence-Subnetzwerken. So können beispielsweise verschiedenen Krankheiten gemeinsame VerĂ€nderungen vom Normalzustand identifiziert werden. Ist fĂŒr eine Krankheit bereits ein Therapieansatz vorhanden, der auf eine fehlregulierte Interaktion einwirkt, und ist diese Interaktion auch in der anderen Krankheit gleichartig differentiell reguliert, kann geprĂŒft werden, ob diese Therapie auf die zweite Krankheit ĂŒbertragen werden kann. Neben der Vorstellung und Diskussion der erzielten Ergebnisse, wird auch auf methodisch bedingte Nachteile eingegangen. Es werden Strategien aufgezeigt, wie die negativen EinflĂŒsse möglichst minimiert werden können oder wie sie bei der Bewertung der Ergebnisse zu berĂŒcksichtigen sind. In Anbetracht der immer schneller ansteigenden Menge biologischer Daten ist es eine wesentliche Herausforderung geworden, aus diesen die essentiellen Informationen zu extrahieren. Der integrative Ansatz der VerknĂŒpfung von Informationen verschiedener Quellen wurde mit ExprEssence und den Erweiterungen MovieMaker und ExprEsSector in einem Konzept zur Identifizierung zustandsrelevanter molekularer Mechanismen in intuitiv leicht erfassbarer Form umgesetzt.