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Ausgehend von der Tatsache, dass eine effiziente Kompressionstherapie mittels Kompressionsstrümpfen ein fester Bestandteil der konservativen Therapie einer CVI ist, sollte anhand der vorliegenden Studie untersucht werden, welchen Einfluss das Kompressionsmaterial selbst auf die Hautoberfläche hat und in wie weit materialbezogene Beschwerden die Patientencompliance beeinflussen können. Der Einfluss von Kompressionsmaterialien auf die Hautoberfläche lässt sich dabei über die Registrierung von Veränderungen des Funktionszustandes der Hautbarriere objektivieren. Als Funktionsparameter der Hautbarriere dienen dabei der TEWL, die Hautfeuchtigkeit und die Hautrauhigkeit. Ein Verlust der Barrierefunktion der Haut zeigt sich in einer Zunahme des TEWL und der Hautrauhigkeit sowie Abnahme der Hautfeuchtigkeit und führt zu Exsikkation des SC, einhergehend mit dem Beschwerdebild der trockenen Haut. Zur vergleichenden Überprüfung materialassoziierter Beschwerden wurden 42 Patienten mit CVI unterschiedlicher Ausprägung doppelverblindet in eine Gruppe A mit Tragen eines herkömmlichen Kompressionsstrumpfes und eine Gruppe B mit Tragen eines Kompressionsstrumpf mit integrierter harnstoffhaltiger Pflegeemulsion eingeteilt und über eine Trageperiode von 7 Tagen hinsichtlich der Funktionsparameter der Hautbarriere beobachtet. Resultierend konnten wir in der Patientengruppe mit A eine signifikante beziehungsweise hoch signifikante Verschlechterung der Hautbarrierefunktion nachweisen. Demgegenüber konnte in der Patientengruppe B gezeigt werden, dass es unter Verwendung eines pflegeintegrierten Kompressionsstrumpfes zur Aufrechterhaltung der Hautbarriere mit Verhinderung signifikanter Austrocknungserscheinungen der Haut gekommen ist. Die Patientencompliance als schwer messbarer Parameter zeigt bei 7tägiger Trageperiode keine signifikanten Unterschiede.
Ziel: Kompressionsmaterialien werden durch ihre Materialeigenschaften (u.a. Anpressdruck, Steifheit, Mehrlagensystem, Eigenschaften wie kohäsiv oder adhäsiv zu sein) beeinflusst. Sie beeinflussen die Hämodynamik der Beinvenen. Ziel dieser experimentellen Studie war es, die hämodynamische Wirkung (Beurteilung der Verbesserung des venösen Refluxes und der venösen Abpumpleistung) von acht verschiedenen Kompressionsmaterialien am Bein von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz zu bestimmen. Methoden: 8 unterschiedliche Kompressionsmaterialien (Venotrain micro® Kompressionsstrumpf KKLII, Rosidal haft®, Porelast®, Rosidal sys®, Durelast®, Proguide®, Profore®, Varicex® S Zinkleimverband) wurden an 16 Probanden getestet. Die venösen Funktionsmessungen erfolgten mittels dynamischer Photoplethysmographie (Strain gauge System, Gutmann, Germany) zur Bestimmung der venösen Wiederauffüllzeit sowie Anpressdruckmessungen (ELCAT) am distalen medialen Unterschenkel (B1 Maß). Ausgewertet wurden 8 Merkmalskriterien zur Evaluierung der Materialien: Arbeitsdruckquotient, statistische Steifheit, Verbesserungsfaktoren von Abpumpleistung (V0), venöse Wiederauffüllzeit (t0) sowie die Effizienz des Druckaufwandes auf Abpumpleistung und der Wiederauffüllzeit. Die Effizienz ist dabei der Quotient aus hämodynamischer Verbesserung (Zuwachs an Abpumpleistung, Zuwachs an Wiederauffüllzeit unter Kompression) und dem Druckaufwand gemessen durch die Euklidische Norm des Druckvektors, der den Druckaufwand beschreibt. Der Druckvektor hat die 5 Komponenten Ruhedruck im Liegen, Sitzen und Stehen sowie minimaler und maximaler Arbeitsdruck unter zehn standardisierten Dorsalextensionen der Füße. Für jedes der 8 Kriterien wurde die mittlere Rangzahl jedes Kompressionsproduktes ermittelt und zusammenfassend durch eine Faktorenanalyse der Merkmale auf 2 Faktoren (1. venöse Wiederauffüllzeit; 2. Aufwand, damit ist der Anpressdruck und das abgepumpte Blutvolumen gemeint) bewertet. 68 In die Studie wurden 16 Patienten (3 Männer, 13 Frauen) im Alter von 24 bis 66 Jahren (MW 48, SD12) einbezogen. 9 Patienten litten an CEAP Stadium C3, 7 an CEAP Stadium C4. Ergebnisse: In der Gruppe der Kompressionsverbände erreichte der Zinkleimverband vor Porelast® die größte Verbesserung des venösen Refluxes im Verhältnis zu Anpressdruck und Abpumpleistung. Der Kompressionsstrumpf erzielte mit im Vergleich zum Zinkleimverband geringerem Aufwand an Druck und Abpumpleistung eine stärkere Verbesserung des venösen Refluxes. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass starre Kompressionsverbände insbesondere eine Verbesserung der venösen Abpumpleistung bewirken, die nicht immer mit einer vergleichbar guten Verbesserung des venösen Refluxes einhergehen. Am Beispiel von Rosidal sys® wird deutlich, dass die Effizienz der Abpumpleistung des gepolsterten starren Verbandes besonders gut ist, d.h. bei niedrigem Anpressdruck werden hohe Arbeitsdrucke und dabei eine gute Abpumpleistung erzielt. Ein venöse Wiederauffüllung lässt sich demgegenüber bei besonders niedrigem Aufwand, damit ist insbesondere ein niedriger Anpressdruck gemeint, durch den elastischen Oberschenkelkompressionsstrumpf ausschalten.