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Hintergrund
Die stetig steigende Anzahl von akademischen Veröffentlichungen macht es zunehmend schwierig, Publikationen zu identifizieren, welche die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse reprÀsentieren und es ermöglichen, auf dem neuesten Stand der Forschung und evidenzbasierter Behandlungsempfehlungen zu bleiben.
Ziel
Ziel dieser Studie war es, die Suchstrategien und AuswahlprĂ€ferenzen zu untersuchen, die verschiedene akademisch tĂ€tigen ZahnĂ€rzte bei der Auswahl der fĂŒnf bedeutendsten Publikationen aus dem Jahres 2016 im Fachgebiet der Kinderzahnheilkunde verwendeten.
Design
Die fĂŒnf an der Studie teilnehmenden ZahnĂ€rzte wurden gebeten, ohne untereinander darĂŒber zu kommunizieren, die Datenbanken PubMed, Google Scholar und Livivo zu durchsuchen. Zudem sollten sie dabei ihre individuelle Suchstrategie dokumentieren. Die Aus-wahlkriterien wurden anschlieĂend gemÀà einer 10-Punkte-Checkliste evaluiert. Der Evidenzlevel der identifizierten Publikationen wurde anschlieĂend gemÀà ihrer Publikationsart bewertet.
Ergebnisse
Alle Studienteilnehmer wĂ€hlten unterschiedliche Publikationen ohne Ăberschneidungen aus. Alle von ihnen ausgewĂ€hlten Publikationen waren Zeitschriftenartikel. Neunzehn Artikel wurden in der Datenbank PubMed identifiziert, jeweils drei Artikel wurden in Google Scholar und Livivo gefunden. Die Relevanz des Artikels fĂŒr die klinische Entscheidungsfindung war das wichtigste Kriterium bei der Auswahl durch die Teilnehmer.
Fazit
Die persönlichen Interessen und Fachgebiete der Kliniker beeinflussten die Auswahl der Zeitschriftenartikel in erheblichem MaĂe. Dies könnte die interindividuelle VariabilitĂ€t der diagnostischen und therapeutischen AnsĂ€tze erklĂ€ren, die bei ZahnĂ€rzten beobachtet wer-den kann, und trĂ€gt wahrscheinlich zu einer Verbreiterung des Wissenspools bei. Dies wird jedoch richtigerweise durch evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen komplementiert, was die QualitĂ€t der Behandlung ĂŒberregional sicherstellt.
In dieser Studie wurde erstmals MRT-basiert mittels Feature-Tracking die Assoziation der linksventrikulĂ€ren Wandbewegungsparameter Strain, Strain Rate, Velocity und Displacement mit den kardiovaskulĂ€ren Risikofaktoren erhöhter BMI, Diabetes mellitus und arterielle Hypertonie an einer groĂen bevölkerungsbasierten Stichprobe untersucht. In Umfang und Betrachtung vergleichbare Studien gibt es derzeit nicht.
Die Analyse wurde mit Hilfe der 2D CPA MR Software Version 1.0 des Unternehmens TomTec an CINE-MRT-Bildsequenzen aus SHIP-2 und SHIP-Trend durchgefĂŒhrt. Die Bestimmung der Wandbewegungsparameter erfolgte im 2 CH und 4 CH fĂŒr die longitudinale und transversale Herzachse sowie in der SAX fĂŒr die circumferentielle und radiale Herzachse. Es konnten folgende signifikante Unterschiede der Wandbewegungsparameter festgestellt werden (p †0.05).
FĂŒr Probanden mit einem BMI > 25 kg/m2 wurden gegenĂŒber solchen mit einem BMI †25 kg/m2 signifikant erhöhte Werte bezĂŒglich der radialen Velocity in der SAX sowie des longitudinalen Displacement im 2 CH gemessen. Weiterhin zeigten sich die jeweils longitudinalen und transversalen Parameter des Strain, der Strain Rate, der Velocity und des Displacement im 4 CH signifikant erhöht bei Vorliegen eines BMI > 25 kg/m2 im Vergleich zu einem BMI †25 kg/m2.
FĂŒr den Diabetes mellitus konnte hinsichtlich des Strain, der Strain Rate, der Velocity und des Displacement kein unabhĂ€ngig signifikanter Unterschied zwischen den Vergleichsgruppen nachgewiesen werden.
BezĂŒglich der arteriellen Hypertonie bestanden gegenĂŒber der Vergleichsgruppe ohne arterielle Hypertonie im 4 CH fĂŒr alle Parameter abgesehen von der transversalen Strain Rate signifikant erhöhte Werte. Dies galt mit Ausnahme der radialen Strain Rate und circumferentiellen Velocity auch fĂŒr die SAX. Im 2 CH zeigten sich nur die longitudinale Velocity sowie das longitudinale Displacement signifikant erhöht in der Gruppe der Hypertoniker gegenĂŒber den Nicht-Hypertonikern.
Somit konnten in dieser Studie erstmals mittels Feature-Tracking in der SAX sowie dem 2 CH und 4 CH signifikante EinflĂŒsse eines steigenden BMI beziehungsweise einer arteriellen Hypertonie auf die linksventrikulĂ€ren Wandbewegungsparameter Strain, Strain Rate, Velocity und Displacement nachgewiesen werden.
Adipositas und Osteoporose stellen immer gröĂer werdende Herausforderungen fĂŒr
das Gesundheitssystem dar. Beide Erkrankungen gehen mit erheblichen negativen
Auswirkungen fĂŒr die Betroffenen einher. Ăbergewicht ist mit der Entstehung von
Diabetes mellitus, sowie einer Erhöhung des Blutdrucks und dem Auftreten eines
inflammatorischen PhÀnotyps assoziiert. Wiederrum ist die Plasmakonzentration des
Adipokins Chemerin bei ĂŒbergewichtigen oder adipösen Patienten erhöht. Kleinere
Beobachtungsstudien zeigen, dass erhöhtes Plasmachemerin zudem mit einem
Verlust an Knochensubstanz in Verbindung steht. Die Ergebnisse vorheriger Studien
zu diesem Thema waren jedoch durch ihre kleine Teilnehmerzahl, ihr Studiendesign
oder ihre ausschlieĂlich weibliche Kohorte nicht auf die Allgemeinbevölkerung
ĂŒbertragbar. Dies ist daher die erste populationsbasierte Studie, die den potentiellen
Zusammenhang zwischen Chemerin und der KnochenqualitÀt in der
Allgemeinbevölkerung untersucht hat. Zudem wurde der Einfluss des Body-MassIndex (BMI) auf den genannten Zusammenhang berĂŒcksichtigt.
FĂŒr diese Arbeit wurden Daten von 3583 Teilnehmern der Study of Health in
Pomerania (SHIP)âTrend untersucht. Die Probanden wurden nach Geschlecht und
BMI-Gruppen in normalgewichtig (BMI<25 kg/mÂČ), ĂŒbergewichtig (BMI 25-29 kg/mÂČ)
und adipös (â„30 kg/mÂČ) eingeteilt. Die Plasmachemerinkonzentration wurde im EDTAPlasma der Probanden bestimmt. Die Messung der KnochenqualitĂ€t erfolgte mittels
quantitativen Ultraschalls (QUS) an der Ferse.
Die statistischen Analysen (lineare und logistische Regressionsmodelle) zeigten bei
adipösen Probanden einen signifikanten inversen Zusammenhang zwischen
Chemerin und der Knochenfestigkeit (BreitbandultraschallabschwÀchung bei
MÀnnern, Schallgeschwindigkeit und Steifigkeitsindex bei Frauen) sowie eine erhöhte
Chance fĂŒr ein mittleres oder hohes QUS-basiertes Frakturrisiko. Bei normal- und
ĂŒbergewichtigen Probanden gab es keinen Hinweis auf signifikante Assoziationen
zwischen den untersuchten Parametern. Chemerin hat somit bei adipösen MÀnnern
und Frauen einen negativen Einfluss auf die Knochenfestigkeit.
Zusammenfassend lÀsst sich festhalten, dass dies die erste Studie ist, die an einem
groĂen Studienkollektiv den Zusammenhang zwischen Plasmachemerin und der
KnochenqualitĂ€t in AbhĂ€ngigkeit vom BMI statistisch umfassend geprĂŒft hat. Es
wurden verschiedene Hypothesen zum pathophysiologischen Zusammenhang
zwischen Chemerin und den QUS-Parametern diskutiert. Eine abschlieĂende
ErklÀrung kann mit den vorhandenen Daten aber nicht geliefert werden. Um den
klinischen und therapeutischen Nutzen fĂŒr den Patienten genauer herauszuarbeiten
als auch zur Findung neuer Therapie- und Diagnosekonzepte, sollten weitere Studien
folgen.
BezĂŒglich der Behandlung chronischer SL-Bandrupturen mit nicht mehr nahtfĂ€higen Bandresten besteht noch immer kein Konsens in der Literatur. Durch fehlende adĂ€quate Behandlung der Verletzung kommt es langfristig zu schmerzhaften Arthrosen, die mit einer erheblichen FunktionseinschrĂ€nkung des Handgelenks einhergehen. Es konnte sich bisher noch kein therapeutisches Verfahren etablieren, welches sicher den Beginn oder das Fortschreiten von Arthrose langfristig verhindert.
Innerhalb der ĂŒber die Jahre vorgestellten Methoden, zĂ€hlt die 3LT-Rekonstruktion mittlerweile zu den gebrĂ€uchlichsten Verfahren.
Die bereits veröffentlichte modifizierte 3LT-Bandrekonstruktion nach Garcia-Elias wurde in der vorliegenden Arbeit um die Rekonstruktion des dorsalen capsuloscapholunÀre Septums (DCSS) nach Mathoulin et al. erweitert.
Ziel der vorliegenden Studie war es den therapeutischen Nutzen der modifizierten 3LT zu untersuchen und zudem den Einfluss des Verletzungsalters zum Zeitpunkt der operativen Versorgung zu berĂŒcksichtigen.
FĂŒr diese Untersuchung wurden 31 Patienten aus Berlin und Brandenburg (3 Frauen und 28 MĂ€nner), die im Zeitraum von Januar 2014 bis Januar 2017 mit einer Verletzung des SL-Bandes detektiert und mittels der genannten Methode operativ behandelt wurden, erfasst. Die Verletzung der Patienten lag zum Zeitpunkt der Untersuchung mindestens 1 Jahr zurĂŒck. Hierdurch sollte gewĂ€hrleistet werden, dass die Ergebnisse unabhĂ€ngig vom Versorgungszeitpunkt gewertet werden konnten. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurde die FunktionalitĂ€t des Handgelenks bezĂŒglich BewegungsausmaĂ und Griffkraft erfasst und im Vergleich zur gesunden Gegenseite ausgewertet. Zudem werteten wir mit Hilfe von Fragebögen die postoperative subjektive Zufriedenheit aus. Des Weiteren wurden Röntgenaufnahme im dorsopalmaren und im lateralen Strahlengang angefertigt. Diese wurden ausgewertet und mit prĂ€operativen Aufnahmen sowie mit Aufnahmen, die ein Tag vor Entfernung der K-DrĂ€hte durchgefĂŒhrt wurden, verglichen. Ziel war es das AusmaĂ des Widerauftretens der SL-Diastase und die Flexion des Skaphoids im Verlauf zu beurteilen. In der statistischen Auswertung analysierten wir den Zusammenhang der erfassten Daten nach stattgehabter modifizierter 3LT-Rekonstruktion in AbhĂ€ngigkeit vom Versorgungszeitpunkt in Bezug auf den Verletzungszeitpunkt.
Wir konnten signifikante Verbesserung der Schmerzen erreichen und eine bessere Funktion der Hand im Alltag herstellen, jedoch einhergehend mit einer Reduzierung des BewegungsausmaĂes und der Griffkraft. Die radiographischen Ergebnisse zeigten, dass mittel- bis langfristig mit einem Wiederauftreten von karpaler Fehlstellung auf Grund fortschreitender Bandlockerung und mit einhergehenden degenerativen VerĂ€nderungen zu rechnen ist. DarĂŒber hinaus konnte keine signifikante Korrelation zwischen dem Verletzungsalter und der objektiv klinischen Funktionsparameter, der subjektiven EinschĂ€tzung durch die Patienten oder der radiologischen Daten erzielt werden.
Die kurz- bis mittelfristigen Ergebnisse der SL-Bandrekonstruktion in unserer Studie waren generell vielversprechend und mit denen anderer Autoren vergleichbar. Unsere Ergebnisse Ă€hneln den Studien der anderen Autoren in Bezug auf Bewegungsumfang, Griffkraft, Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen wir jedoch dem langfristigen Nutzen der modifizierten 3LT-Technik, bezogen auf das Auftreten von Arthrose kritisch gegenĂŒber. Um eine abschlieĂende EinschĂ€tzung der langfristigen Wirksamkeit der 3LT-Methode treffen zu können, braucht es zukĂŒnftig Studien mit einem lĂ€ngeren Nachbeobachtungszeitraum. DarĂŒber hinaus sind Studien mit gröĂeren Fallzahlen notwendig, um statistische Unsicherheiten zu minimieren.
Das VerhÀltnis zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung und Alexithymie
(2020)
Hintergrund:
Die Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung ist eine spezielle Form der Selbststigmatisierung
bei adipösen und ĂŒbergewichtigen Personen. In vorherigen Studien wurde
diese Form der Selbststigmatisierung in Zusammenhang mit einigen psychiatrischen
Erkrankungen, aber auch mit einer schlechteren selbstberichteten physischen und psychischen
Gesundheit und einem niedrigeren Selbstbewusstsein beschrieben. Das Konstrukt
der Alexithymie beschreibt die UnfĂ€higkeit eigene GefĂŒhle und Emotionen zu
identifizieren und zu beschreiben, besonders wenn sie positiven Ursprungs sind. Die vorliegende
Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener
Stigmatisierung und Alexithymie. AuĂerdem werden Psychopathologien des
Essverhaltens genauer beleuchtet. Insbesondere wird auf die Impulskontrolle, die interozeptive
Wahrnehmung, den Perfektionismus und das Misstrauen eingegangen.
Methode:
Es wurde mittels Selbstbeurteilungsfragebögen die Internalisierung gewichtsbezogener
Selbststigmatisierung (WBIS), Alexithymie (TAS-20), Depressionen (BDI II) und Psychopathologien
des Essverhaltens, dabei insbesondere die interozeptive Wahrnehmung,
Misstrauen, Perfektionismus und Impulskontrolle (EDI II) bei allen ĂŒbergewichtigen und
adipösen Patienten abgefragt, die sich zu einer stationÀren Behandlung in der Klinik
und Poliklinik fĂŒr Psychiatrie und Psychotherapie der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald
in einem Zeitraum von Mai 2015 bis Februar 2019 entschlossen haben. Nach Anwendung
unserer Ausschlusskriterien verblieben 103 Patienten (73 Frauen, 30 MĂ€nner), die
an unserer Studie teilnahmen und deren Selbstbeurteilungsfragebögen ausgewertet und
analysiert wurden. Die Datenerhebung erfolgte zu Beginn des stationÀren Aufenthaltes.
Ergebnisse:
ZunÀchst wurden die Patienten in zwei Gruppen aufgrund ihres Gesamtergebnisses bei
der TAS- 20 eingeteilt. Mittels Kruskal- Wallis- Test zeigte sich bei den alexithymen
Patienten ein signifikant höherer Wert bezĂŒglich der Internalisierung gewichtsbezogener
Stigmatisierung, als in der nicht alexithymen Gruppe. Auch die Psychopathologien
bezĂŒglich des Essverhaltens waren bei den alexithymen Patienten signifikant erhöht. Im
Anschluss wurden Korrelations- und Regressionsanalysen durchgefĂŒhrt, um die ZusammenhĂ€nge
weitergehend zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass die signifikanten
ZusammenhÀnge zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung sich
aufheben, sobald wir fĂŒr Depressionen kontrollierten. Dieses PhĂ€nomen zeigte sich auch
bei den Subskalen âSchwierigkeiten GefĂŒhle zu erkennenâ und âzu beschreibenâ. Interaktionseffekte
zwischen dem Gesamtergebnis der TAS- 20 und Depressionen waren nicht
vorhanden. BezĂŒglich der Psychopathologien im Essverhalten und der Internalisierung
gewichtsbezogener Selbststigmatisierung zeigten sich stark signifikante ZusammenhÀnge
in den Regressionsanalysen. Auch in den Subskalen interozeptive Wahrnehmung,
Perfektionismus und Impulskontrolle war dies der Fall.
Diskussion:
Patienten, die Schwierigkeiten beim Erkennen und Beschreiben der eigenen GefĂŒhle
haben, neigen verstÀrkt zur Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung. Dies
unterstreicht die Vermutung, dass alexithyme Patienten durchaus GefĂŒhle wahrnehmen
können; vornehmlich die negativen Emotionen dringen in ihr Bewusstsein. Patienten, die
verstÀrkt gewichtsbezogene Stigmatisierung internalisieren, weisen vermehrt Psychopathologien
im Essverhalten auf. Sie haben eine schlechtere interozeptive Wahrnehmung,
neigen zu perfektionistischen PersönlichkeitszĂŒgen und weisen Schwierigkeiten bei der
Impulskontrolle auf. Durch BerĂŒcksichtigung dieser Defizite im Therapiekonzept können
möglicherweise gröĂere und lang anhaltendere Behandlungserfolge erzielt werden. Der
erhebliche Einfluss von Depressionen auf die Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung
im Zusammenhang mit Alexithymie Bedarf weiterer Untersuchungen, um
mögliche Moderator- oder Mediatoreffekte herausfinden zu können.
Zusammenfassung:
Die akute Pankreatitis ist eine der hĂ€ufigsten nicht-malignen Erkrankungen bei hospitalisierten Patienten, der verschiedenste pathophysiologische Prozesse zugrunde liegen. WĂ€hrend sie in den meisten FĂ€llen komplikationslos ausheilt, wird jedoch in ca. 10 â 20 % der FĂ€lle eine schwere Verlaufsform mit Ausbildung von Nekrosen und hĂ€ufig auch weiteren lokalen und systemischen Komplikationen beobachtet. Zu diesen gehört beispielsweise eine sekundĂ€re Infektion der Pankreasnekrosen, wobei sowohl bakterielle als auch fungale Krankheitserreger auftreten können. Obwohl einzelne PrĂ€diktoren fĂŒr einen schweren Verlauf der akuten Pankreatitis identifiziert werden konnten, erlaubt die bisherige Datenlage jedoch noch keine sichere Identifikation der infizierten Nekrose.
Ziel dieser Arbeit ist daher die Identifikation von klinischen und paraklinischen Variablen, die als mögliche PrĂ€diktoren der infizierten Pankreasnekrose dienen können. Des Weiteren soll untersucht werden, inwieweit eine infizierte Nekrose die Krankenhausverweildauer sowie die extrapankreatischen Komplikationen und die MortalitĂ€t beeinflussen. Hierzu wurden die Befunde von insgesamt 127 Patienten mit akuter nekrotisierender Pankreatitis ĂŒber den Zeitraum von 2012 â 2018 retrospektiv aufgearbeitet. Bei 51 Patienten lieĂ sich eine infizierte Nekrose nachweisen, bei 21 Patienten war die Nekrose steril und bei 55 Patienten wurde die Nekrose wiederum weder punktiert noch drainiert.
Es fand sich ein signifikanter Zusammenhang der EntzĂŒndungsparameter Leukozyten, CRP und PCT sowie der Nierenretentionswerte Kreatinin und Harnstoff mit dem Vorhandensein einer infizierten Pankreasnekrose. Auch eine kompromittierte Blutgerinnung, ein verminderter Serumalbuminspiegel sowie ein reduzierter HĂ€matokrit wurden deutlich hĂ€ufiger bei der inifizierten nekrotisierenden Pankreatitis beobachtet. Bei den Vitalparametern fand sich eine Assoziation zwischen erhöhter Herzfrequenz und erniedrigtem mittleren arteriellen Blutdruck. Begleitend war eine infizierte Nekrose deutlich hĂ€ufiger mit einem respiratorischen und/oder renalen Organversagen vergesellschaftet.
Die Krankenhausverweildauer war bei Patienten mit infizierter Nekrose um beinahe das Dreifache verlÀngert, wobei die Verweildauer bei Nachweis grampositiver Bakterien im Punktat am lÀngsten war. Ein signifikanter Einfluss auf die MortalitÀt konnte bei infizierter Pankreasnekrose nicht beobachtet werden.
Diese Ergebnisse zeigen, dass anhand von einfach zu erhebenden klinischen und laborchemischen Routineparametern die Identifikation einer Pankreasnekrose vorhergesehen werden kann. Welche Bedeutung einzelne BakterienstÀmme auf den Verlauf der akuten nekrotisierenden Pankreatitis und ihre Komplikationen haben, muss in weiteren Analysen untersucht werden.
Zusammenfassung
Kaltes atmosphĂ€risches Plasma (CAP) ist eine mögliche neue Therapieoption fĂŒr das hochaggressive Glioblastoma multiforme. Bisher konnte die Wirksamkeit der Behandlung von Glioblastomzellen mit CAP sowohl in vitro, als auch in vivo bestĂ€tigt und reaktive Sauerstoffspezies (ROS) als ein wichtiger Mediator der CAP-Wirkung identifiziert werden. Sowohl die zytotoxische Wirkung von CAP auf Glioblastomzellen, als auch eine positive Korrelation der Behandlungsdauer mit der StĂ€rke der CAP-Wirkung konnten wir bestĂ€tigen. Mit dem Ziel einer molekularen Charakterisierung der zugrundeliegenden VorgĂ€nge innerhalb der Zellen untersuchten wir die VerĂ€nderung des Expressions- und Aktivierungsmusters relevanter Proteine zentraler Wachstums- und Apoptosewege, sowie der microRNA-1 in den humanen Glioblastomzelllinien U87-MG und LN-18 unter Behandlung mit CAP.
Die Kinase ERK1/2, der Zellzyklusregulator p21 und das Hitzeschockprotein Hsp90 sind zentrale Effektoren der Tumorprogression. Obgleich die CAP-Behandlung leichte Ănderungen der Expressionsraten dieser Proteine zeigte, kann ohne weitere Untersuchungen nicht von der Beteiligung dieser Faktoren ausgegangen werden. Ein Einfluss auf die Zellproliferation ist jedoch denkbar.
Im Falle der proliferativen Kinase AKT1 konnte eine Induktion in beiden untersuchten Glioblastomzellinien nachgewiesen werden. Diese könnte möglicherweise eine zytoprotektive Antwort auf den CAP-vermittelten Redox-Stress darstellen und wĂ€re demnach als eine Resistenz gegenĂŒber der CAP-Behandlung anzusehen. Im Gegensatz dazu stellt die Induktion der tumorsuppressiven MikroRNA miR-1, im Einklang mit in der Literatur beschriebener Inhibition des Zellwachstums bei Induktion, einen Wirkmechanismus des CAP dar.
Insgesamt kommt es in den Glioblastomzellen nach der Behandlung mit CAP zu einer VerĂ€nderung verschiedener Signalkaskaden. Insbesondere die vermutlich protektive Wirkung der Kinase AKT1, sowie die wirkungs-verstĂ€rkenden Effekte von miR-1 könnten eine entscheidende Rolle bei der Wirkung von CAP auf Glioblastomzellen darstellen. WeiterfĂŒhrende Untersuchungen insbesondere dieser Mediatoren und deren Interaktionen könnten zu einem tieferen VerstĂ€ndnis der Wirkungsweise von CAP auf die Zelle beitragen und die Entwicklung dieser neuen und innovativen Behandlungsmethode vorantreiben.
Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die
Blutversorgung in Mecklenburg-Vorpommern (MV) zu analysieren. Dabei sollten
Grundlagen fĂŒr die Entwicklung von gesundheitspolitischen Strategien geschaffen
werden, um einem Defizit in der Versorgung entgegenwirken zu können.
Durch eine prospektive Longitudinalstudie mit Daten zu allen Vollblutspendern und
EmpfÀngern von Erythrozytenkonzentraten (EK) in MV in den Jahren 2005, 2010 und
2015 wird die Versorgungskette vollstÀndig abgebildet. Derartige Informationen liegen
zum jetzigen Zeitpunkt fĂŒr kein anderes Bundesland vor.
Es konnte gezeigt werden, dass die demographischen VerÀnderungen durch eine
Abnahme der Spenderzahlen zu einem ausgeprĂ€gten RĂŒckgang der Vollblutspenden
gefĂŒhrt haben (-18,0%). Dies wird verstĂ€rkt durch einen RĂŒckgang der Spendebereitschaft
um -10,6% insbesondere bei den <30-JĂ€hrigen. Gleichzeitig konnte trotz
alternder Bevölkerung auch der Blutbedarf dank des medizinischen Fortschritts um
13,5% reduziert werden. Dennoch deckten bereits im Jahr 2015 die gewonnenen
Blutspenden nur noch knapp den Blutbedarf der Patienten. Die durchgefĂŒhrten Vorausberechnungen
fĂŒr 2030 lassen erwarten, dass es mit einem Defizit von circa
18.000 EK zu erheblichen Versorgungsproblemen im Bundesland kommen wird,
wenn Spendebereitschaft und Transfusionsbedarf auf dem Niveau von 2015 verbleiben.
Die demographische Situation Mecklenburg-Vorpommerns ist denen der westlichen
BundeslÀnder Deutschlands circa 10 Jahre voraus. Damit nimmt Mecklenburg-
Vorpommern als Modellregion eine Vorreiterrolle bezĂŒglich der BewĂ€ltigung der
damit einhergehenden Herausforderungen fĂŒr die Blutversorgung ein. Um den Blutbedarf
der Patienten langfristig und ĂŒberregional decken zu können, wird in Zukunft
eine noch engere interdisziplinÀre Kooperation von Blutspendediensten, KrankenhÀusern
und Gesundheitspolitik sowohl auf Landes- als auch Bundesebene notwendig
sein.
Das Gallenblasenkarzinom ist der hĂ€ufigste maligne Tumor des biliĂ€ren Systems und hat eine auĂerordentlich schlechte Prognose. In der hier vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Aspekte der Krankheitsschwere und des Krankheitsverlaufs von 42 Patienten im Rahmen einer Einzel-Zentrums-Studie retrospektiv analysiert.
Durch Anwendung der Kaplan-Meier-Methodik wurden die Ăberlebensraten der verschiedenen Patientengruppen berechnet. Mit Hilfe des âGemeinsamen Krebsregisters der LĂ€nder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und ThĂŒringenâ wurden die Anzahl Patienten und die AusprĂ€gung der Erkrankung unserer Studiengruppe mit den Daten des Registers verglichen, um eine Aussage ĂŒber die Verteilung der Erkrankung und der Erkrankungsschwere der untersuchten Studiengruppe treffen zu können.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen oder Lebermetastasen zu einer deutlich schlechteren Ăberlebensrate von im Mittel 8.9 Monaten fĂŒhrt, im Gegensatz zu 47.2 Monaten in der Gruppe ohne aufgetretene Metastasen. Das mittlere GesamtĂŒberleben der Patienten innerhalb dieser Dissertation lag bei 9.1 Monaten. Weiterhin wurde das Gallenblasenkarzinom als Erkrankung des alten Menschen charakterisiert: In unserer Untersuchung lag das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei 68.1 Jahren. Bei der Betrachtung der Geschlechterverteilung zeigte sich, dass die Mehrheit mit der von einem Gallenblasenkarzinom betroffenen Patienten mit einer Anzahl von 37 weiblich war.
Betrachtet man das Tumorstadium, so hatten 64% der operativ behandelten Patienten fortgeschrittene Tumore in den Stadien T3 und T4. Dementsprechend dem hĂ€ufig asymptomatischen Verlauf frĂŒher Erkrankungsstadien zeigten Patienten mit einem Zufallsbefund Gallenblasenkarzinom signifikant hĂ€ufiger niedrigere Tumorstadien (T1 und T2). DarĂŒber hinaus zeigte sich bei diesen Patienten eine signifikant geringere Anzahl von Metastasen. Demzufolge hatten Patienten mit dem Zufallsbefund Gallenblasenkrebs einen signifikant besseren klinischen Verlauf.
Insgesamt war die Inzidenz des Gallenblasenkarzinoms im Bereich Vorpommern nicht höher als statistisch in dieser lÀndlich geprÀgten Region zu erwarten ist.
Es konnte in der vorliegenden Arbeit auch gezeigt werden, dass das T-Stadium, das M- und das R-Stadium unabhÀngige prognostische Faktoren des Gallenblasenkarzinoms darstellen.
Der wichtigste prognostische Faktor ist die R0-Resektion, die bei 87.9% der in dieser Kohorte untersuchten Patienten durchgefĂŒhrt werden konnte, und die einzige Möglichkeit fĂŒr eine potentiell vollstĂ€ndige Genesung darstellt.
Diese Tatsachen zeigen, dass dringend effektivere Screening-AnsĂ€tze zur möglichst frĂŒhen Erkennung von Gallenblasenkarzinomen notwendig sind. ZusĂ€tzlich sind zur Verifizierung der vorgestellten Daten weitere Untersuchungen im Rahmen von Multicenterstudien oder groĂen retrospektiven Studien unerlĂ€sslich.