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Der Autor untersuchte mit Hilfe der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) die Hypothesen, daß Dissoziation eine Hemisphärielle Asymmetrie und eine Dysfunktion der hemisphärielle Interaktion beinhaltet. Die TMS Untersuchung an 70 rechtshändigen Studenten beinhaltete die Erhebung der motorischen Schwellen und der transkallosalen Leitzeit (TKLZ) als Parameter für den interhemisphären Transfer. Alle Teilnehmer komplettierten das Edinburgh Händigkeitsinventar, den Fragebogen zu Dissoziativen Symptomen (PDS), die Dissociation Experience Scale (DES), den Dissociation Questionnaire (DIS-Q) und die Symptom - Check. - Liste 90 (SCL-90). Hochdissoziative Probanden wiesen eine signifikant höhere rechtshemisphärielle Erregbarkeit auf als niedrigdissoziative und hatten eine signifikant kürzere TKLZ von der linken zur rechten Hemisphäre, Die Ergebnisse lassen vermuten, daß Dissoziation eine kortikale Asymmetrie mit rechtshemisphärieller Dominanz in Ruhe beinhaltet, sowie eine schnelle Unterdrückung der rechten Hemisphäre bei Aktivation. Die Ergebnisse sind mit hoher Wahrscheinlichkeit spezifisch für die Phänomene der Dissoziation - andere Formen der Psychopathologie scheinen nicht zu den Ergebnissen beizutragen. Die Ergebnisse korrespondieren mit den Ergebnissen trauma-assoziierter Zustande.
Ziel der Studie war die Bestimmung der Häufigkeit und des Ausmaßes von dissoziativen Störungen, der Komorbidität und der assoziierten Psychopathologie von stationär psychiatrischen Patienten. Methode: Wir untersuchten konsekutiv 111 psychiatrische Patienten, die auf die Psychotherapiestation einer Universitätsklinik innerhalb von 12 Monaten aufgenommen wurden. Die Studie wurde sowohl mit Selbstbeurteilungsinstrumenten (u.a. Dissociative Experiences Scale (DES) und deren deutsche Version Fragebogen für Dissoziative Symptome (FDS)) als auch mit einem standardisiertem diagnostischen Interview (CIDI) durchgeführt. Ergebnisse: Bei 30 (27%) von 111 Patienten wurde eine dissoziative Störung mit Hilfe des CIDI diagnostiziert. Die Behandler diagnostizierten nur 16 (14%). Im Durchschnitt hatten alle 30 2,2 zusätzliche psychiatrische Diagnosen, als häufigste eine Angststörung (65%), an zweiter Stelle eine affektive Störung (62%). Der von Patienten mit dissoziativen Störungen erreichte mittlere FDS-Score war 16.1, andere psychiatrische Patienten erreichten 8.3 . Daneben gab es nur wenige signifikante Unterschiede bei der assoziierten Psychopathologie. Zusammenfassung: Patienten mit dissoziativen Störungen erschienen als eine psychopathologisch stark beeinträchtigte Gruppe wie die anderen psychiatrischen Patienten. Die Prävalenz von dissoziativen Störungen ist in unserer Studie höher als in anderen europäischen Studien, aber niedriger als in nordamerikanischen Studien. Dissoziative Störungen sind bei deutschen stationär-psychiatrischen Patienten weit verbreitet. Behandler, die in psychiatrischen Abteilungen tätig sind, sollten auf diese Störungen achten. Diagnostische Konsequenzen werden erörtert.