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Die Diagnose bzw. der Ausschluß einer relevanten HWS-Fraktur nach Motorradunfall bedarf der radiologischen Diagnostik. Zur Sicherung der Atemwege besteht häufig die Indikation zur Helmabnahme am Unfallort. Die Frage nach dem Verhalten instabiler HWS-Frakturen bei der Helmabnahme kann aus der Literatur nicht beantwortet werden. Zur Messung der Segmentbeweglichkeit wurden daher bei n=10 gekühlten Kadavern mit intakten Weichteilen 2,7mm-Schrauben in die Halswirbel(körper) 1-3 (Sagittalebene) implantiert. Anschließend wurde der Dens an seiner Basis osteotomiert (Anderson II -Fraktur). Es folgte das Anpassen eines handelsüblichen Integralhelmes. Die Segmentbeweglichkeit C/2 und C2/3 wurde bei den folgenden Versuchsdurchgängen mittels Durchleuchtung im seitlichen Strahlengang gemessen: (1) Segmentbeweglichkeit (Sagittalebene), (2) Segmentbeweglichkeit (Sagittalebene) bei vorliegender Instabilität, (3) maximale Bewegungsumfänge bei der Helmabnahme. Durchschnittliche range of Motion einer Extensions-Flexionsbewegung: 10.2° (C1/2 intakt), 23.7° ohne Dislokation des Dens (C1/2 instabil). Nach Anlage des Helmes war eine Dislokation nachweisbar, zwei weitere Dislokationen des Dens traten während der Helmabnahme auf. Durchschnittliche Segmentbeweglichkeit während Helmabnahme: 19.0°, Median 18.0°. Abgesehen von der nachweislichen Dislokationsneigung ist die gemessene Segmentbeweglichkeit von 19° während einer lege artis durchgeführten Helmabnahme erschreckend. Zur Vermeidung potentieller neurologischer (sekundärer) Läsionen müssen Veränderungen der Helmarchitektur erfolgen, welche eine schonende Abnahme ermöglichen.