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- Allometrie (3) (remove)
Auf der Grundlage koronaler CT - Aufnahmen von 52 Schimpansen-schĂ€deln (Pan troglodytes) beiderlei Geschlechts und unterschiedlichen Altersstufen wurde das postnatale Wachstum und die Morphologie des Gaumens untersucht. Die zur Auswertung benötigten SchĂ€del- und GaumenmaĂe wurden, wenn möglich, direkt vom SchĂ€del bzw. durch Messungen an den Röntgenaufnahmen gewonnen. Da das biologische Alter der Tiere zum Zeitpunkt ihres Todes nicht bekannt war, wurden sie entsprechend der Dentition drei postnatalen Altersstufen zugeordnet. Die WachstumsvorgĂ€nge des Gaumens wurden in Relation zu verschiedenen SchĂ€delmaĂen anhand von Korrelations- und einfach linearen Regressionsanalysen (Modell I und Modell II) untersucht sowie auf der Basis von Gaumenhöhenindex und Gaumenindex beschrieben. Ein Vergleich der GaumenlĂ€nge, -breite, -höhe und -volumen zwischen den Geschlechtern zeigte keine signifikanten Unterschiede. Um ein genaueres Bild von Gestalt und GröĂe des Gaumens zu erhalten, wurde er in koronalen CT - Aufnahmen markiert, sein Volumen errechnet und ein 3D - Modell rekonstruiert. Die morphologische Analyse der 3D - Gaumen-modelle unterstreicht die prinzipielle Ăbereinstimmung der Gaumen-morphologie weiblicher und mĂ€nnlicher Schimpansen. Bei den weiblichen Schimpansen besteht zwischen Gaumenhöhe und SchĂ€delbasislĂ€nge kein statistischer Zusammenhang. Alle anderen Merkmalspaarungen zwischen Gaumen (LĂ€nge, Breite, Höhe und Volumen) und SchĂ€del (SchĂ€delbasislĂ€nge und GesamtschĂ€dellĂ€nge) korrelieren bei beiden Geschlechtern. Die Regressionsanalysen der korrelierenden Paare ergaben signifikante lineare AbhĂ€ngigkeits-verhĂ€ltnisse. Ein Vergleich der Regressionsgeraden von mĂ€nnlichen und weiblichen Schimpansen zeigte, dass sich deren Anstiege nicht voneinander unterscheiden. Das lĂ€sst vermuten, dass sich die GaumenmaĂe beider Geschlechter nach einem Ă€hnlichen Wachstumsmuster verĂ€ndern. In der postnatalen Entwicklung ist das LĂ€ngenwachstum des Gaumens am stĂ€rksten, gefolgt von der Gaumenhöhe und der -breite. WĂ€hrend die LĂ€ngenzunahme kontinuierlich erfolgt, ist das Wachstumsverhalten von Gaumenbreite und -höhe nicht einheitlich, sondern variiert in den verschiedenen Altersstufen. UnabhĂ€ngig vom Geschlecht und Alter sind die Gaumen aller Schimpansen orthostaphylin (mittelhochgaumig) und ultraleptostaphylin (extrem schmalgaumig). Das Gaumengewölbe weist eine charakteristische Form auf. Der vordere Abschnitt des Gaumens, der der PrĂ€maxilla entspricht, hat eine flache Wölbung. Zur Region der Milchmolaren bzw. der PrĂ€molaren geht diese in eine hohe Bogenform ĂŒber. Distal der 2. Milchmolaren, das entspricht der Region der permanenten Molaren, flacht der Gaumen kranial zu einem trapezoiden Profil ab. Eine ausgeprĂ€gte Steilheit der AlveolarfortsĂ€tze kann neben dem trapezoiden auch einen rechteckigen Querschnitt zur Folge haben. Mit dem Durchbruch der 2. und 3. permanenten Molaren verlagert sich dieses trapezoide Gewölbeprofil zugunsten der hohen Bogenform immer weiter nach distal. Posterior endet der freie Rand des knöchernen Gaumens wieder in eine flache Wölbung. Weiterhin wurde bei 7 mĂ€nnlichen und 3 weiblichen Schimpansen im adulten Alter, also bei 19% aller untersuchten Gaumen, ein Torus palatinus in unterschiedlicher AusprĂ€gung gefunden. Ein Vergleich zwischen Pan troglodytes und Macaca fuscata ergab hinsichtlich des Gaumenvolumens unterschiedliche Wachstumsmuster, was darauf hindeutet, dass die adulte EndgröĂe auf unterschiedlichem Wege erreicht wird. Ohne beim Schimpansengaumen auf geschlechtliche Unterschiede zu stoĂen, wurde sein Wachstum im VerhĂ€ltnis zum SchĂ€del durch lineare Modelle beschrieben. Bei den weiblichen Schimpansen kann jedoch die Entwicklung der Gaumenhöhe in Bezug zur SchĂ€delbasislĂ€nge nicht durch ein lineares Modell erklĂ€rt werden. Die Aussagekraft dieses Ergebnisses und mögliche Faktoren sowie der Einfluss des beim Schimpanen auftretenden Recessus palatinus auf das Gaumenwachstum sollten nĂ€her untersucht werden.
Anhand von 30 SchĂ€deln japanischer Makaken (Macaca fuscata) wurde in vier postnatalen Altersstufen das Gaumenwachstum fĂŒr mĂ€nnliche und weibliche Tiere untersucht. DarĂŒber hinaus wurde die Gaumenmorphologie adulter japanischer Makaken mit der anderer Spezies der Macaca-Fascicularisgruppe (M. mulatta, M. fascicularis, M. cyclopis) verglichen. Zur Darstellung der Gaumenmorphologie wurden von allen SchĂ€deln zunĂ€chst computertomographische Schichtaufnahmen angefertigt. Um der gekrĂŒmmten Gaumenform Rechnung zu tragen, wurden basierend auf den einzelnen koronaren Schichtserien mit Hilfe der SURFdriverÂź -Software 3D-Rekonstruktionen der Gaumen angefertigt und deren Volumina berechnet. ZusĂ€tzlich wurden verschiedene LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂe am SchĂ€del, einschlieĂlich des Gaumens erhoben. Zur besseren Einordnung des Gaumenvolumens in den SchĂ€del wurde das GesichtsschĂ€delvolumen basierend auf den SchĂ€delmaĂen SchĂ€delbasislĂ€nge, GesichtslĂ€nge, GesichtsschĂ€delhöhe und Mittelgesichtsbreite berechnet. Macaca fuscata zeigt im vorderen Abschnitt des Gaumens eine Wölbung, welche in adulten Stadien stĂ€rker ausgeprĂ€gt ist als in den juvenilen Altersgruppen. Diese Wölbung des Gaumendaches flacht nach dorsal zu einer annĂ€hernd rechteckigen Form ab. MĂ€nnliche und weibliche Tiere zeigen im adulten Alter einen ausgeprĂ€gten Torus palatinus. Besonders auffĂ€llig ist bei beiden Geschlechtern das sehr groĂe Foramen incisivum mit einer vertikalen Septierung. Das postnatale VerĂ€nderung der Gaumenform wurde anhand von Indizes beschrieben. Macaca fuscata weist einen langen und schmalen Gaumen auf. Er kann als leptostaphylin bezeichnet werden. BezĂŒglich der Höhe ist der Gaumen als orthostaphylin (mittelhochgaumig) einzustufen. Da das genaue Sterbealter der Tiere nicht bekannt war, erfolgte die Beschreibung der WachstumsvorgĂ€nge am Gaumen und am SchĂ€del mittels einer einfachen linearen Regressionsanalyse, wobei die GesichtsschĂ€dellĂ€nge als BezugsmaĂ gewĂ€hlt wurde. Obgleich die mĂ€nnlichen Tiere stets einen gröĂeren Gaumen als die weiblichen Tiere haben, konnte bezĂŒglich des Wachstumsverhaltens kein Geschlechtsdimorphismus festgestellt werden. Dies trifft gleichermaĂen fĂŒr das GesichtsschĂ€delvolumen zu. Zur Darstellung von MerkmalszusammenhĂ€ngen zwischen dem Gaumenvolumen und der SchĂ€delmorphologie erfolgte eine Korrelationsanalyse. Durch eine einfache lineare Regressionsanalyse wurden diese ZusammenhĂ€nge untersucht. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gaumenvolumen und den LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂen des GesichtsschĂ€dels nachgewiesen werden. Das Ergebnis der partiellen Korrelationsanalyse ergab jedoch fĂŒr das AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnis von Gaumenvolumen und Kieferhöhlenvolumen einen signifikanten Einfluss durch die KörpergröĂe und die SchĂ€dellĂ€nge. Der Vergleich der Regressionsgeraden bestĂ€tigt ein unterschiedliches Wachstumsverhalten von Gaumenvolumen und Kieferhöhlenvolumen. Die Kieferhöhle weist ein schnelleres Wachstum als der Gaumen auf. Unterschiede der Gaumenmorphologie innerhalb der Fascicularisgruppe wurden mittels einer einfaktoriellen ANOVA untersucht. Es stellte sich heraus, dass Macaca fuscata ein annĂ€hernd gleich groĂes Gaumenvolumen wie Macaca mulatta besitzt. Einen signifikanten Unterschied konnte zwischen Macaca fascicularis und den drei anderen Spezies der Fascicularisgruppe gefunden werden. Diese Unterschiede sollten in weiteren Studien untersucht werden.
In terms of climate change and climate change mitigation, the quantitative knowledge of global carbon pools is important information. On the one hand, knowledge on the amount of carbon cycling among â and stored in â global pools (i.e. Atmosphere, Biosphere, Cryosphere, Hydrosphere, and Lithosphere) may improve the reliability of models predicting atmospheric CO2 concentrations in terms of fossil fuel combustion. On the other hand, the carbon sequestration potential of specific ecosystems allows for estimating their feasibility regarding carbon trade mechanisms such as the Clean Development Mechanism or the Reducing Emissions from Deforestation and Degradation Program (REDD+). However, up to date, the majority of terrestrial carbon assessments have focused on forests and peatlands, leaving a data gap open regarding the remaining ecosystems. This data gap is likely to be explained by the relatively high carbon densities and/or productivities of forests and peatlands. Nevertheless, to get a precise as possible global picture, information on carbon pools and sequestration of other ecosystems is needed. Although desert ecosystems generally express low carbon densities, they may absolutely store a remarkable amount of carbon due to their large areal extent. In this context, Central Asian Deserts (in particular within the Turanian Deserts, i.e. Karakum, Kysylkum, Muyunkum) likely inhibit comparably high carbon pools as they express a sparse vegetation cover due to an exceptionally high annual precipitation if compared to the Worldâs deserts. In this dissertation, three important woody plant species â Populus euphratica and Haloxylon aphyllum and Haloxylon persicum â of Central Asian Deserts were investigated for their carbon pools and carbon sequestration potential. These species were chosen as they I) locally express high carbon densities, II) are dominant species, III) have a rather large spatial distribution, and IV) have experienced a strong degradation throughout the 20th century. Thus, they likely show a remarkable potential for carbon re-sequestration through restoration and thus for an application of carbon trade mechanisms (CHAPTER I). P. euphratica was investigated in the nature reserve Kabakly at the Amu Darya, Turkmenistan and in Iminqak at the Tarim He, Xinjiang, China. The assessment of Haloxylon species was restricted to the Turanian deserts west of the Tain Shan. To achieve a first scientific basis for large scale estimates, different methodologies, ranging from allometric formulas, over dendrochronology to remote sensing were combined (CHAPTERS II-V). In CHAPTER II allometric formulas were successfully developed for Haloxylon aphyllum and Haloxylon persicum and applied to six study sites distributed over the Turanian Deserts to represent the allometric variability of Haloxylon species in Central Asia. CHAPTER III derives another allometric formula (only based on canopy area) for H. aphyllum and combines it with a remote sensing analysis from the nature reserve Repetek. Thereby, a first large scale estimate covering the Northeastern Karakum Desert of carbon pools related to mono specific H. aphyllum stands is achieved. CHAPTER IV describes the wood structure of Populus euphratica forests in the nature reserve Kabakly (Turkmenistan) and in Iminqak (Xinjiang, China). In CHAPTER V a dendrochronological approach derives models for predicting the Net Primary Productivity (NPP) and the age of P. euphratica in the nature reserve Kabakly. Thereby, a first feasibility assessment regarding remote sensing analyses and the upscaling of the obtained NPP results is carried out. First estimates based on these local studies (CHAPTER VI), reveal carbon densities ranging from 0.1 â 26.3 t C ha 1 for the three investigated species. Highest maximum and median carbon densities were found for P. euphratica, but Haloxylon aphyllum expressed remarkable maximum carbon densities (13.1 t C ha-1), too. The total carbon pools were estimated at 6480 kt C for P. euphratica, 520 kt C for H. aphyllum stands and 6900 kt C for Haloxylon persicum shrubland. Accounting for the extent of degraded areas, the total re-sequestration potentials of the respective species were estimated at 4320 kt C, 1620 kt C and 21900 kt C, this highlighting the remarkable absolute re-sequestration potential of H. persicum shrubland despite its low average carbon densities. In the end, the main results were put into a broader context (CHAPTER VI), discussing the general feasibility of reforestations both in ecological terms as well as in terms of carbon trade mechanisms. A short example highlights the strong connection between the feasibility of reforestations and the global carbon market. Finally, open research questions are brought forth revealing the yet large research potential of Central Asian Desert ecosystems in general and in terms of carbon sequestration.